Gesammelte Werke von Friedrich de la Motte Fouqué. Friedrich de La Motte Fouque
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Читать онлайн книгу Gesammelte Werke von Friedrich de la Motte Fouqué - Friedrich de La Motte Fouque страница 18

Название: Gesammelte Werke von Friedrich de la Motte Fouqué

Автор: Friedrich de La Motte Fouque

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9788027207022

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СКАЧАТЬ der einen prächtigen Hengst, glühend an Farb' und Muth, zwischen Zaum und Schenkel hielt. Er sprang von seinem Pferd, und ließ es hinausführen, sobald er an der jungen Leute Eintritt und Wesen sah, was sie eigentlich wollten. Die Herr'n, sagte er, haben doch hoffentlich nichts dawider, daß ich mich als ungebetnen Gast und Zeugen eindränge?

      Unter Euern Augen zu fechten! rief Alwin. Ich hätte mir's im Traume nicht besser gewünscht, aber auch nur Euch als fremden Zeugen gelitten. Klingen auf! Friedebert!

      Wir haben noch einige Worte vorher zu reden, sagte ein andrer junger Edelmann. Alwin, es ist nur eine Kleinigkeit, welche Dich und Friedebert entzweit hat, und ich dächte, wir könnten unsre Schwerdter besser brauchen, als sie bei jeder leichten Zänkerei schartig hauen.

      Mir scheint die Sache weder leicht noch Kleinigkeit, erwiederte Alwin. Ich will mich schlagen.

      Du nimmst keine Erklärung an?

      Nein.

      Auch nicht, wenn Friedebert zu Alinen geht, und sie um Verzeihung bittet?

      Nein. Ich mag nicht die Schuld davon tragen, daß man sie an die gestrige Unschicklichkeit erinnert. Ohne Zweifel hat sie das Betragen Friedeberts schon lange vergessen, und kann überhaupt durch so etwas gar nicht beleidigt werden; ich stehe hier für mich selbst.

      Du willst also durchaus nichts anders, Alwin, sagte der Vermittler. Sei es dann, aber nicht Heute; denn Friedebert hat eine besorgte Mutter, die in acht Tagen abreist, und alsdann steht er Dir zu Dienst.

      Aber ich ihm nicht, antwortete Alwin. Ich halte ihn für einen Feigen, wenn er sich Heute nicht mit mir schlägt. – Kamraden, fuhr er fort, rings um sich schauend, Euer Urtheil ist es, das ich fordre. Ich bin der Beleidigte, ich will meine Genugthuung Heute und nicht Morgen. hat er eine besorgte Mutter. so richte er sich mit seinem Betragen darnach ein. Es ist geschehn, was er vermeiden sollte, ertrage er nun die Folge.

      Die Andern standen zweifelnd. An den tapfern Feldobersten hier würde ich mich wenden, rief Alwin, nur daß er es wohl verschmäht. sich in unsern Knabenstreit zu mischen.

      Wer sagt Euch das? fiel Adalbert ein. Ich sehe wackre junge Edelleute zusammen, und es sollte mir sehr leid thun, wenn sie auf unrechten Weg geriethen. Alwin hat Recht. Heut' oder gar nicht.

      Friedebert hatte bei diesen Worten schon gezogen, keine Einrede fand mehr statt, die Klingen der Kämpfenden flogen wider einander. Anfänglich focht man geschickt und besonnen; Alwins Schulter blutete. Wie man's ihm zurief, drang er wüthend ein, alle Paraden verachtend, sie öfters durchhauend, bis Friedebert taumelte. Er war in's Gesicht getroffen, und reichlich strömte Blut aus der Stirnwunde über die bleichen Wangen. Um Gotteswillen! schrie Alwin. Hülfe! Hülfe! Weit flog sein Degen fort, er fing den Sinkenden auf.

      Seid ruhig, braver junger Mensch, sagte Adalbert ihn zurückziehend. Ich habe schlimmre Wunden gesehn, und diese ist nicht tödtlich.

      O, wenn ich in Eurer Schule die glorreichern austheilen könnte und empfangen, rief Alwin.

      Adalbert hielt die Hand hin, der Jüngling schlug ein, und ihr Bund war geschlossen. Die Braut wird wohl schelten, fuhr der Feldoberste fort, aber ich bring' ihr den Liebling so zurück, daß Beide bekränzt zum Altare gehn können. Lorbeer und Myrte passen gut zusammen.

       Inhaltsverzeichnis

      Beatrix weinte über Alwin's Entschluß, ihre Aeltern nannten es einen seltsamen Einfall, vom Verlobungsfest in den Krieg zu gehn, alle Verwandte zuckten bedauernd und zweifelnd die Achseln. Und dennoch hielt diese Unzufriedenheit nicht lange vor. Es war, als müsse die Wahrheit auf irgend eine Weise den Sieg erfechten, und jedes Auge für das Rühmliche in Alwin's Vorsatz erschließen. Er nahm sich gut in der neuen Kriegstracht aus, und der mächtige Adalbert ehrte ihn durch vertrauliche Annäherung, die reichen und edlen Jünglinge in dessen Gefolge, kamen ihm liebevoll entgegen, so daß bald für seine äußren Verhältnisse mehr gewonnen als verloren schien. Die Eltern und Verwandten zeigten sich nun freundlicher, Beatrix heitrer (ein Feldzug ist ja bald vorüber!) kurz, Alles schien ihm den erwählten Pfad schmücken zu wollen.

      Als ihn Adalbert Mathilden in der neuen Würde vorstellte, sagte sie: tausendmal willkommen, junger Held. Euer Meister wird Euch auf den Pfad Eurer Ahnen lenken, und Euch ein beßres Hochzeitfest bereiten, als die galante Existenz in unsrer Stadt verheißen konnte. Freilich hatten Thorwald und ich noch Andres mit Euch im Sinn, vielleicht Beßres –

      Erlaubt, sagte Thorwald hinzutretend, daß ich Euch unterbreche. Wozu den Blick des Wettläufers ablenken auf fremde Bahnen, nachdem er die seinige einmal betreten hat! Ich wünsche Euch von Herzen Glück, lieber Kriegsmann, und nehme meine Verlobungsrede zurück. Zwar wenn Ihr einst begreift, wie das Schwerdt nicht am höchsten Platz auf unsrer Erde steht, noch stehen muß –

      Trompetenklang, von der Straße herauftönend, unterbrach die Fortsetzung dieser Rede. Der alte Balderich zog mit seiner Halberstädtischen Reiterschaar ein, lauter wackre, kerngesunde Burschen auf wohlgepflegten Rossen; Mathilde und Thorwald eilten zum Fenster.

      Ihr seht, Alwin, rief Adalbert lachend, wir gehören nicht zu einer so übeln Rotte als die Beiden Herrschaften zu denken scheinen. Es muß doch etwas in diesem lustigen Aufzug sein, das ihre Weisheit anlocken kann.

      Spötter, erwiederte Mathilde, man läuft ja auch um der Cometen willen an's Fenster. Ein Glück, daß sie nicht lange am selben Ort verweilen – Doch strafte eine Thräne, aus ihren großen, himmlischen Augen quellend, die letzten Worte Lügen.

      Gleich darauf trat Balderich herein, und schien an dem jungen Kriegsgenossen, den Adelbert ihm vorstellte, Wohlgefallen zu finden. Ihr kommt mir grade zu rechter Zeit, sprach er ihn treuherzig an. Mir fehlts an Aufsicht für die Uebungen der jungen Reisigen, vorzüglich zu Roß. Ich übertrage Euch das mit in den wenigen Tagen, die wir noch hier zubringen, und halte dabei die Oberaufsicht. So gewöhn' ich mich an Euch, und Ihr Euch an das ernstre Soldatenleben.

      Balderich hielt getreulich Wort. Der angehende Kriegsmann war unaufhörlich mit Roß und Mann beschäftigt. Bald mußte er selbst einen jungen, mecklenburgischen Hengst in der Reitbahn abbrechen und austraben, bald die jungen Reisigen mit den eben erlernten Künsten wieder bekannt machen. Er hatte keine Zeit, sich den weichen Gefühlen der Trennung hinzugeben, und der Tag des Aufbruches kam unversehens heran.

      Feuchte Morgennebel zogen über die Stadt, in den wenigsten Häusern brannte schon Licht; wo Adalbert war, ahnte Alwin, auch er wollte eilen, von Beatrix Abschied zu nehmen, da hrachte man ihm einen Brief vom alten Rudolph, an den frendigsten Glückwünschen reich, und mit folgenden Worten schließend:

      Du wirst nun wohl ein erobert Banner heimsenden, womit der alte Saal neu geziert werden kann. Die Waffen bleiben solang' in der Kapelle liegen; alsdann will ich sie wieder an den gewohnten Platz hängen. Fahre wohl, getreuer Sohn. Ich sende Dir, was ich am Theuersten halte: meinen Seegen, und einen alten Reim, der in Noth und Tod nicht von Dir lassen soll. Mir ward er auch von meinem Vater in's Feld mitgegeben, und ich erinnere mich noch ganz eigentlich. wie ich die Worte, die so hübsch aufeinanderklingen mitten durchs Schlachtgewühl aus mir selber heraus hörte. Sie lauten folgender Gestalt:

      Demuth vor dem alleinigen Gott,

       Stolz gegen stolzer Feinde Spott,

       Gegebnen Worten Heiligkeit,

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