Gesammelte Werke von Friedrich de la Motte Fouqué. Friedrich de La Motte Fouque
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Название: Gesammelte Werke von Friedrich de la Motte Fouqué

Автор: Friedrich de La Motte Fouque

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9788027207022

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СКАЧАТЬ Das wünsch ich Dir, mein adlich Kind,

       War so dein ganzer Stamm gesinnt;

       Und wenn Du auf den Feind brichst ein,

       So denk', die Ahnen schauen drein.

      Hiemit Freude Deinem Leben, und Friede meiner Todesstunde.

      Dein getreuer Vater,

       Rudolph.

      Postscriptum die Mutter weint zwar ein wenig über Deinen Aufbruch, aber sie freut sich doch, daß sie einen so wackern Edelmann geboren hat.

      Alwin ging, die Worte des Briefes im Sinne, zu Beatrix. Vorzüglich war es, als riefen des Sprüchleins letzte Verse ihn unaufhörlich in die Schlacht. Daher kam es wohl, daß er den Abschied männlicher überstand, als er selbst gehofft hatte, und recht gesetzt nach Balderichs Wohnung ging. Der alte Oberste befinde sich bei Thorwald, um noch etwas über die Besoldung seiner Schaar zu verabreden, und komme nicht wieder nach Haus, so sagte ihm auf der Treppe der alte feindseelige Hausverwalter, die Blässe auf den Wangen, die ihn seit jenem ernsten Morgen immer in Alwins Nähe überfiel. Meister Ulrich, sprach ihm dieser in's Ohr, ich ziehe fort, aber die Zahl meiner hiesigen Freunde heißt Legion, und mein Schwur gilt auch aus der Ferne herüber.

      Ihr könnt Euch auf mich verlassen, sagte Ulrich zitternd, und schlug ein Kreuz. Der junge Kriegsmann ging an ihm vorüber in Alinens Gemach.

      Lebt wohl, redete sie ihn beim Eintritt an, mein letzter Freund, meine letzte Freude, kann ich fast sagen. Von allen Seiten dringt man in mich, wegen einer verhaßten Heirat, Anselmo schweigt wie mein naher Tod, und Ihr laßt die Trauernde ganz allein. Ach, ich vergaß! mit Beatrix kann ich noch weinen. – Das muß Euch aber nicht stören. Ihr habt Recht. Als ein freudiger Ritter stürmt Ihr in die Welt hinaus, als ein beglückter Bräutigam werdet Ihr heimkehren.

      Nein, o nein! rief Alwin, sich faßt unbewußt, wie von einem fremden Geist ergriffen.

      Sollen auch um Euern Tod meine Thränen fließen? sagte Aline, und ergriff sanftweinend seine Hand.

      Es fuhr blitzähnlich durch des Jünglings Gemüth, wie der helle Sonnenstrahl in das träumende Auge fällt, mit Eins die verworrnen Gebilde fort, das Leben klar und wirklich vorbrechend mit seiner Lust und seinem Jammer. Diese war es, diese hatte er geliebt, und liebte sie allein vor allen Wesen. So Hand in Hand mit ihr, stand er zum heiligsten Bunde fertig, dunkle Wolken hingegen tief über Beide herein, nur um Alinens Haupt, um ihr lockiges, braunes Haar schlang sich ein leuchtender Ring als bräutliche Krone. Auf ewig! rief er laut, und Aline zog erschreckt ihre Hand aus der seinigen. Um Gotteswillen, wie wird Euch, rief sie. Alwin fühlte seine Wange von eignen Thränen naß, und hörte ganz vernehmlich seiner Mutter Stimme sagen:

      Laß sie Gott vereinigt,

       Bleib von ihr getrennt,

       Bis Ihr Zwei gereinigt

       Euch als Engel kennt.

      Da bliesen die Trompeter zum Ausmarsch. Er war nicht mehr dreist genug, Alinens Hand zu küssen. Fahrt wohl, mein guter Freund, hörte er sie noch mit der gewohnten Milde sagen, und zu Roß saß er, und sprengte wild, wie im Taumel. nach seiner Schaar zu.

      Die Reiter sangen:

      Hast ja zu lang Dich auf's Lieben bedacht,

       Find'st nun kein Liebchen, das fürderhin lacht,

       Liebchen Dein wohnet auf eisernem Feld,

       Hat Dich zu ernster Umarmung bestellt.

      Drückt was Dein Herze, wirf's 'runter alsbald,

       Marsch commandir'n wir, und nimmermehr Halt.

       Brautbett ist erdig, viel Gäste bereit,

       Rosinfarb blühend Dein hochzeitlich Kleid.

      Treiben doch allsammt ein Späßlein damit,

       Reiten gar lustig zum ernstlichen Ritt,

       Alle wohl singt ein Trompeterlied ein,

       Rufen Kanonen den Brummbaß darein.

      Käm't Ihr im Alter auch endlich zurück,

       Gäb' man Euch schimmligen Brodtes ein Stück.

       Fallt Ihr mit hübschen Gesellen zu Hauf,

       Streuen die Mädchen viel Perlen Euch auf.

       Inhaltsverzeichnis

      Die Kriegsleute zieh'n so lustig aus,

       Schau'n nimmer zurück nach Hof und Haus,

       Sie thun, als gelt' es nur Zeitvertreib;

       Da sitz' ich am Weg', ein gespenstisch Weib.

      Das Kleid so weiß, der Schleier so weiß,

       Und drunter ich weiß und kalt wie Eis.

       Ich hebe den Schleier nicht vom Gesicht,

       Zum Schauen ja brauch' ich der Augen nicht.

      Zieh' nicht so munter, Du kecke Schaar,

       Bald speist von Dir sich Habicht und Aar.

       Sporne nicht so den Hengst, Du starker Held,

       Kommst zeitig genug erstarrt auf's Feld.

      Du schöner Knabe, geschmückt so fein,

       Du giebst Dich zuerst an den Todesreihn.

       Dann mußt auch Du mit dem Goldhaar hin.

       Der Rosse Hufe verwirr'n sich drin.

      Was singst so lustig Du Ritterkind?

       Nie hört Dich singen mehr, die Dich minnt.

       Eu'r Tausend müssen, Eu'r Tausend nach,

       Wo Euch der Schönste die Bahn schon brach.

      Einen Hirsch habt Ihr voraus gesandt,

       Den Herrlichsten wohl durch See und Land.

       Der Hirsch, der streitet nach Rittersart,

       Doch sind ihm hie Feinde zu dicht geschaart.

      Eu'r kühner Hirsch ist sehr in Noth,

       Er blutet schon aus zwei Wunden roth.

       Und eh der Anger vom Thau wird naß,

       So wirft ihn die dritt' in das grüne Gras.

      Fahrt nach, Ihr Reiter über Stock und Stein,

       Und seh' mir Keiner zum Schleier herein.

       Mein Antlitz brächt ihm nur СКАЧАТЬ