Butler Parker Box 13 – Kriminalroman. Günter Dönges
Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Butler Parker Box 13 – Kriminalroman - Günter Dönges страница 19

Название: Butler Parker Box 13 – Kriminalroman

Автор: Günter Dönges

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Butler Parker Box

isbn: 9783740976521

isbn:

СКАЧАТЬ eine Beleidigung?« fragte Agatha Simpson hoffnungsfroh ihren Butler. Die ältere Dame, deren Pompadour nach wie vor schwang, wartete nur darauf, erneut eingesetzt zu werden. Etwa acht Rocker hatten einen Halbkreis gebildet und harrten ihrerseits darauf, sich mit den beiden ungewöhnlichen Besuchern zu befassen.

      Jack Warrick hatte sich inzwischen die Pizzareste aus dem Gesicht gekratzt und massierte sich die Wange.

      »Der Tatbestand einer Beleidigung dürfte noch nicht erfüllt sein, Mylady«, beantwortete Parker die Frage.

      »Kein Mensch will Sie beleidigen«, versicherte Billy Brandon und strich über seine ausrasierte, glänzende Glatze, »Sie haben da ’nen völlig falschen Eindruck von uns.«

      »Sie also lassen diese Werfer herumfahren und Schutzgelder erpressen«, stellte die Detektivin munter fest. Von einer drohenden Gefahr schien sie nichts zu spüren.

      »Lady, so was will man uns doch nur in die Schuhe schieben«, gab Billy Brandon zurück, »warum hat man uns zwei Feuerstühle geklaut? Wir sollen doch hier nun den Blitzableiter spielen.«

      »Und wer ist dieser Lümmel?« Lady Agatha deutete auf Jack Warrick, der im Haar einen Brocken Thunfisch entdeckt hatte und ihn mühsam entfernte.

      »Vergessen Sie ihn, Lady«, schlug Billy Brandon, der Anführer der Fünfhunderter vor, »Jack dreht leicht durch. Bis er eines Tages mal auf die Schnau … ich meine, bis er mal ausrutscht.« Jack Warrick warf seinem Anführer einen giftigen Blick zu und stakste hinüber zum Kellerabgang. Wenig später war er verschwunden. Billy Brandon, der sich eine Zigarette angezündet hatte, deutete auf einen ausgedienten Bauwagen, der vor einem wüsten Durcheinander von Abwrackteilen aus der Fabrik stand.

      »Da können wir uns in aller Ruhe unterhalten«, meinte er und bedachte seine Clubmitglieder dann mit einem warnenden Blick, »hier geht alles in Ordnung, Leute. Haut ab!«

      Sie trollten sich umgehend. Ihr Respekt vor Billy Brandon war groß. Wahrscheinlich fürchteten sie allein schon seine körperliche Überlegenheit. Nacheinander stiegen die Rocker über die Kellertreppe hinunter in die Fabrik.

      »Sie haben sich auf uns eingeschossen, wie?« fragte Brandon dann die ältere Dame. »Und dahinter steckt doch Ritchie Dawson.«

      »Sie geben sich alle Mühe, Mr. Brandon, verdächtig zu erscheinen«, erwiderte Parker für seine Herrin.

      »Okay, ich hab’ da überzogen«, räumte der Rocker ein, »aber inzwischen weiß ich, mit wem ich’s zu tun habe.«

      »Sie haben sich nach mir erkundigt, junger Mann?« fragte Agatha Simpson.

      »Klar doch«, lautete Brandons Antwort, »und ich bin gewarnt worden. Also noch mal im Klartext: Wir haben mit den Werfern nichts zu tun. Wir sind doch nicht bekloppt.«

      »Aber es steht fest, daß Sie Spenden einsammeln, um es mal so auszudrücken«, meinte Josuah Parker.

      »Stimmt. Und das tun ja auch andere, oder? Wenn hier irgendein Club ’ne Party aufzieht, gehen die Brüder ja auch von Geschäft zu Geschäft und lassen sich Preise spendieren. Okay, wir machen das auch. Ist das etwa verboten?«

      »Alles dürfte davon abhängen, auf welche Art Sie diese sogenannten Spenden sammeln«, entgegnete Josuah Parker.

      »Immer auf die höfliche Tour«, behauptete der Rockerchef, »wir wissen doch genau, was sich gehört. Wir wollen schließlich keinen Trouble mit den Bullen haben.«

      »Ihr Club der Fünfhunderter rechnet mit Zuwachs, nicht wahr?« fragte der Butler.

      »Ich weiß schon, worauf Sie anspielen, Mr. Parker.« Billy Brandon grinste und amüsierte sich eindeutig, »klar, Ritchie Dawsons Laden löst sich auf. Marty und ’ne Menge anderer Jungens kommen zu uns. Ritchie Dawson kann einpacken. Bei uns ist eben mehr los.«

      »Mylady wurde bereits dahingehend unterrichtet, Mr. Brandon, daß Sie den gerade erwähnten Mr. Ritchie Dawson nicht sonderlich schätzen.«

      »Wir hassen uns im Grund wie die Pest«, meinte der glatzköpfige Rocker und machte eine wegwerfende Handbewegung, »Sie wissen vielleicht nicht, daß wir früher mal so was wie Freunde waren, aber dann drehte Dawson auf und wollte immer besser sein als ich. Okay, dann kam’s zu ’nem Krach. Sie kennen die Narbe unter seinem rechten Auge, ja? Die stammt von meinem Messer. Damals gingen wir uns gegenseitig an die Kehle. Klar, daß Ritchie Dawson verlor, gegen mich hatte er nicht ’nen Hauch von ’ner Chance.«

      »Danach kam es zur Trennung des ursprünglichen Clubs?«

      »Haargenau, Mr. Parker, ich zog hier meinen eigenen Laden auf. Un’ der is’ eben besser als sein Verein. Sieht man doch. So nach un’ nach kommen die alle wieder zurück zu mir.«

      »Verkauft dieser Mann nun die Versicherungen oder nicht?« wollte Agatha Simpson rundheraus wissen.

      »Trau’ ich ihm zu«, meinte Billy Brandon und nickte, »der is’ für die feine Tour, verstehen Sie, Lady?«

      »Mr. Ritchie Dawson traut Ihnen allerdings nicht zu, Versicherungen der erwähnten Art anzubieten«, warf Josuah Parker ein.

      »Weil er mich für bescheuert hält.« Billy Brandon nickte. »Ich weiß doch genau, daß er das tut, aber soll er ruhig.«

      »Er könnte sich aber durchaus vorstellen, daß Sie von einem sogenannten Drahtzieher gesteuert werden«, bot Parker als Erklärung an.

      »Ein Billy Brandon braucht keinen Drahtzieher«, lautete die forsche Antwort, »wenn einer ’nen Drahtzieher braucht, dann Ritchie Dawson. Und das war’ dann sein Onkel. Das is’ ein gerissener Fuchs. Dem trau’ ich glatt zu, daß er die Masche mit den Versicherungen und diesen Werfern aufgezogen hat. John Dawson, also Ritchies Onkel, is’ heiß auf Geld …«

      »Sie hingegen machen sich nichts aus dem sogenannten schnöden Mammon?«

      »Nur am Rande«, versicherte Billy Brandon, »aber es reicht ja schließlich, wenn man so über die Runden kommt.«

      »Der erwähnte Marty versuchte zusammen mit Freunden die Spielhalle des Mr. John Dawson zu demontieren.«

      »Damit hab’ ich nichts zu tun, das ist Martys Sache. Aber ich hab’ nichts dagegen, daß er da alles zu Brei schlägt.«

      »Sie gehen davon aus, daß Ihre Freunde sich Ihnen gegenüber loyal verhalten?« wollte Parker nun wissen.

      »Loyal? Wie soll ich das verstehen?«

      »Gibt es nicht auch hier in Ihrem Club der Fünfhunderter gewisse Ringkämpfe um eine Hackordnung, um es mal so auszudrücken, Mr. Brandon?«

      »Ach so, das meinen Sie? Und wer sollte hier versuchen, mir ein Bein zu stellen? Wollen Sie mir das mal sagen?«

      »Mr. Jack Warrick machte einen ungemein aggressiven Eindruck auf Mylady und meine bescheidene Wenigkeit.«

      »Jack sollte das mal probieren.« Billy Brandon lachte fast amüsiert. »Den würd’ ich doch glatt in der Luft zerreißen, Mann.«

      »Er führt also innerhalb Ihres Clubs nicht eine eigene Fraktion?«

      »Jack Warrick?« Der junge Rocker mit dem rasierten Glatzkopf zog die Stirn СКАЧАТЬ