Название: Star Trek - Legacies 1: Von einem Captain zum anderen
Автор: Greg Cox
Издательство: Bookwire
Жанр: Языкознание
isbn: 9783966583268
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Aber wo war es versteckt?
Wäre dies immer noch Pikes Enterprise, hätte sie genau gewusst, wo sie suchen musste, aber der nachträgliche Umbau machte die Sache komplizierter. Sie war gezwungen, kreativ zu werden. Sie zog einen Trikorder aus ihrer Tasche, ging langsam durch Kirks Quartier und scannte methodisch nach einem bestimmten Gegenstand, dessen einzigartige Natur und Zusammensetzung wortwörtlich einmalig im Universum waren. Trotz ihrer geradezu legendären Gelassenheit spürte sie, wie ihre Nerven während der Durchsuchung der Kabine blank lagen. Ihr Puls raste und sie musste sich ermahnen zu atmen. Jeder Moment, der verging, ohne dass sie ihre Beute fand, steigerte ihre Unruhe. Die schlimmsten Bilder stiegen vor ihrem geistigen Auge auf.
Was, wenn er nach all den Jahren nicht mehr hier war? Was, wenn er während eines hitzigen Weltraumkampfs oder einer Beinahekatastrophe zerstört worden war? Die Enterprise hatte unter Kirks Kommando einiges durchgemacht, einschließlich Konfrontationen mit den Klingonen und den Romulanern. Was, wenn der gesamte Plan zum Scheitern verurteilt war, bevor er überhaupt begonnen hatte?
Nein, dachte sie entschieden. Das wäre zu grausam. Einstweilen überging sie den Duschbereich, arbeitete sich durch die Nische, in der das Bett stand, und war zu dem angrenzenden Arbeitsbereich vorgedrungen, als ein elektronisches Piepsen ihre Bemühungen belohnte. Sie folgte dem Signal zu einem trapezförmigen Zierpaneel, das an der Wand gegenüber von Kirks Schreibtisch und Computerterminal angebracht war. Ein triumphierendes Lächeln umspielte ihre Mundwinkel.
Hab dich.
Ein gründlicherer Scan bestätigte, dass sich hinter der Platte ein Geheimfach befand. Es war so gut versteckt, dass es nicht gefunden werden konnte, es sei denn, jemand suchte gezielt danach. Sie musste Kirk – und wahrscheinlich auch Spock – zu ihrem Einfallsreichtum gratulieren. Dies war ein ausgezeichnetes Versteck und mindestens ebenso gut wie das, das sie vor so vielen Jahren für April angelegt hatte. Sie und Pike hatten es anschließend bewacht, bis sie endlich das Geheimnis – und die Verantwortung – an Kirk weitergegeben hatten, als er das Kommando über die Enterprise übernommen hatte. Sie vermutete, dass die Generalüberholung von 2264 Kirk dazu gezwungen hatte, ein neues Geheimversteck für den fraglichen Gegenstand zu finden.
Seit knapp zwanzig Jahren barg die Enterprise ein Geheimnis, das sogar die Sternenflotte nicht kannte und das von Captain zu Captain weitergegeben wurde, von Erstem Offizier zu Erstem Offizier, bis zum heutigen Tag. Und während all dieser Zeit war dieses Geheimnis in den Wänden dieses Schiffs sicher verborgen gewesen.
Bis heute.
Mit leichten Gewissensbissen tauschte sie den Trikorder gegen einen Phaser und schaltete die Waffe auf die höchste Einstellung. Ein rotglühender Strahl schnitt die Wand um das Bronzepaneel herum auf. Metall verdampfte an den Schneidrändern. Das Schloss zu knacken wäre eine elegantere Lösung gewesen, aber sie vermutete, dass die verwendete Verschlüsselung wesentlich anspruchsvoller war als die des Türschlosses, besonders wenn Mr. Spock an der Programmierung des Codes beteiligt gewesen war. Sie hatte das ursprüngliche Sicherheitssystem konzipiert, aber das war vor langer Zeit gewesen, also konnte sie kaum erwarten, dass die Kombination immer noch dieselbe war – und sie hatte nicht die Zeit, ihren Verstand mit dem von Spock zu messen.
Also musste es der Phaser sein, auch wenn sie sich dadurch wie ein orionischer Plünderer fühlte.
Dennoch dauerte die Operation länger, als sie erwartet hatte, da die Wand sich dem konzentrierten Phaserstrahl widersetzte. Schweiß ließ ihr Oberteil an ihrem Rücken kleben, während der Strahl sich mit quälender Langsamkeit durch das Metall fraß. Hatten Kirk und Spock die Abschirmung um das Geheimfach verstärkt? Es wirkte angesichts der Schwierigkeiten, die sie damit hatte, jedenfalls so.
Verdammt, dachte sie. Das hätte ich vorhersehen müssen.
Sie machte sich Sorgen wegen des Lieutenants, der immer noch bewusstlos in der Nähe auf dem Boden lag. Theoretisch müsste er für die nächsten fünfundvierzig Minuten bewusstlos sein. Dann würde er mit kaum mehr als einem schmerzenden Nacken und leichten Kopfschmerzen aufwachen. Aber sie lauschte ständig auf Geräusche, die darauf schließen ließen, dass er zu sich kam. Notfalls konnte sie ihn immer noch mit ihrem Phaser betäuben, aber das wollte sie vermeiden. Sie überstrapazierte Kirks Gastlichkeit schon genug, ohne auch auf eins seiner Besatzungsmitglieder zu schießen.
Außerdem verdiente der junge Riley etwas Besseres.
Aber was, wenn er irgendwo zum Dienst erwartet wurde? Er hatte gesagt, er sei unterwegs zur Brücke, bevor sie ihn außer Gefecht gesetzt hatte. Wie lange hatte sie noch, bevor seine Abwesenheit entdeckt werden würde?
Die Zeit war nicht auf ihrer Seite.
Wertvolle Momente verstrichen, während sie um das Paneel herumschnitt. Eine kleinere Öffnung wäre schneller gegangen, aber sie konnte nicht riskieren, den Inhalt des Fachs versehentlich zu beschädigen. Verdampfendes Metall zischte und knackte und die ätzenden Dämpfe stiegen ihr in Nase und Mund, bevor sie endlich fertig war. Die verkohlten Ränder des Paneels waren immer noch heiß, doch nachdem sie den Phaser beiseitegelegt hatte, packte sie es mit beiden Händen und zerrte es heraus, um das Geheimfach freizulegen – und seinen Inhalt. Sie hielt den Atem an, als sie ihn zum ersten Mal in viel zu vielen Jahren sah.
Der Transferschlüssel war ein flaches, rechteckiges Gerät von der Größe eines Tablets und nur etwas größer als Unas Handfläche. Ein leerer, blau umrahmter Bildschirm befand sich auf der einen Seite des Geräts. An seiner Seite waren verschiedene Knöpfe und Schalter eingelassen. Schmerzliche Erinnerungen stiegen vor ihrem geistigen Auge auf, während sie den Schlüssel nachdenklich betrachtete. Es erstaunte sie immer noch, dass ein derartig kleines Gerät vor all diesen Jahren so viel Kummer hatte verursachen können. Alte Wunden, die sie tief in ihrer Seele trug, rissen wieder auf.
Es tut mir so leid, Tim … für dich und die anderen.
Die schuldbewussten Erinnerungen taten weh, erneuerten aber auch ihre Entschlossenheit, den Kurs, den sie eingeschlagen hatte, in der Hoffnung beizubehalten, die Dinge endlich wieder in Ordnung zu bringen.
Falls das nach all dieser Zeit überhaupt noch möglich war.
Es muss möglich sein, dachte sie, und erwachte aus ihren Tagträumen. Oder all das ist umsonst.
Sie legte das schwere Paneel auf den Boden, viel vorsichtiger, als sie den armen Riley abgelegt hatte. Es kam mit einem dumpfen Knall auf, aber Una hörte ihn kaum. Sie hatte nur noch Augen für den Schlüssel.
Sie streckte die Hand aus und nahm ihre Beute an sich.
DREI
Es war СКАЧАТЬ