Perry Rhodan-Paket 62: Mythos (Teil2). Perry Rhodan
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Читать онлайн книгу Perry Rhodan-Paket 62: Mythos (Teil2) - Perry Rhodan страница 246

Название: Perry Rhodan-Paket 62: Mythos (Teil2)

Автор: Perry Rhodan

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Perry Rhodan-Erstauflage

isbn: 9783845353784

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СКАЧАТЬ wollte bereits aufatmen, als ihm ein rasch ansteigender Wert ins Auge fiel. »Lykander, was ist mit der Kompressorkammer los?«

      »Ich sehe es. Rasch ansteigende Temperatur- und Strahlungswerte. Die räumliche Verteilung deutet auf eine ungleichmäßige Wandungsspannung hin, wodurch das vorverdichtete Hyperkristallinsubstrat ungleichmäßig belastet wird. Ich schaue mir den Lader an.«

      »Lykander, nein! Die Kartusche geht durch! Der Jäger ...«

      Lykander unterbrach ihn. »Wir müssen wissen, was beim Transfer schiefgegangen ist, oder alles war umsonst. Datenübermittlung meiner Sensoren läuft.«

      »Lass das, Lykander! Steig aus! Wir bekommen das per Simulation raus!«

      »Viel zu unsicher! Wir brauchen diese Daten! Da ist ein Mikroab...«

      »Lykander!«

      Die Explosion geschah lautlos, weit draußen im All. Das Einzige, was Vadkuin hörte, war die plötzliche Stille, als die Verbindung abriss. Trotzdem kam es ihm vor, als zitterten die Wände seiner Experimentalstation.

      Er starrte auf das Holo, in dem das Symbol für den unterbrochenen Kontakt schwebte. Daneben schwebte ein anderes, in dem eine zarte Feuerblüte aufgegangen war und nun in der finsteren Kälte des Alls verwehte.

      Vadkuin ballte die Hände zu Fäusten und schmetterte sie auf das Kontrollpult. Schmerz schoss seine Arme entlang. Er schloss die Augen.

      »Ly-Zentra, hast du alle Daten?«, flüsterte er.

      »Der Datenlink bestand bis zum letzten Augenblick. Die Analyse liegt vor. Die Fertigungstoleranzen der mechanischen Führung waren nicht ausreichend auf die unpräzise Handhabung durch ein Lebewesen ausgerichtet. Der Fehler wurde korrigiert und ein neuer Prototyp ist in der Fertigung. Soll auch ein neuer Lykander hergestellt werden?«

      Vadkuin biss die Zähne zusammen. Selbstverständlich lag ein kompletter Klon von Lykanders Positronikinhalten vor, und es würde nur Stunden dauern, einen neuen Lyos vom Lykandertyp herzustellen. Dennoch hatte er Zweifel, dass es dasselbe sein würde. Der Lykander, dessen Existenz soeben beendet worden war, hatte im Laufe der Zeit einige Eigenheiten entwickelt.

      Vielleicht war es tatsächlich der Strahlungseinfluss gewesen. Einiges wies allerdings auf einen harmlosen, aber folgenreichen Fertigungsfehler in der Individualpositronik hin – nichts Ungewöhnliches seit dem Posizid und der folgenden Datensintflut, unter der alles gespeicherte Wissen zeitweise ertrunken war.

      Was genau anders war, hatte Vadkuin nicht herausgefunden. Er hatte auch wirklich anderes zu tun gehabt, als sich mit der Ursache der Marotten dieser Puppe herumzuschlagen. Als Leiter einer Experimentalwerft gab es für ihn wichtigere Aufgaben.

      »Warte ein paar Tage!«, befahl er Ly-Zentra. »Vor dem nächsten Testflug muss der Lader ohnehin in den Teststand. Ich arbeite ein erweitertes Testprogramm aus. Wir können uns keine Materialverschwendung leisten.«

      »Wie du wünschst, Hochedler.«

      Vadkuin runzelte die Stirn. Hatte Ly-Zentra ihn schon immer mit der Adelsanrede bedacht, die er eben von Lykander indirekt eingefordert hatte? Oder hatte etwas aus Lykanders seltsamer Programmierungsvariante den Lyos-Zentralrechner quasi infiziert? Wenn das stimmte, mochte es sich über kurz oder lang auf alle Testpuppen ausbreiten. Ein grauenhafter Gedanke, der nur noch von der Sorge übertroffen werden konnte, dass der in Thantur-Lok herrschende Krieg irgendwann die Werftwelt erreichte.

      Mit einem unangenehmen Gefühl der Vorahnung starrte Vadkuin auf die verglühenden Funken im All.

      1.

      TARTS

      15. April 2046 NGZ

      Das Flackern der verwehenden Explosionen schimmerte in seinem Gesicht. Was darunter an Schmerz und Wut in den roten Augen und dem nur noch schwach sonnengebräunten Gesicht des Mascanten zu lesen war, versetzte Mava da Valgathan einen Stich. Seine Augen tränten ebenso wie die ihren vor Aufregung.

      Egal, was sie über ihn und die Terraner sagen – Atlan hat nie die Bindung an sein Volk verloren, dachte die Kommandantin der TARTS. Jeder, der an seiner Seite in diesem Krieg kämpft, sieht das deutlich.

      Sie ließ ihren Blick durch die kreisrunde Zentrale schweifen, deren Größe mit 40 Metern Durchmesser der Bedeutung des Flaggschiffs angemessen war. Trotz des gerade errungenen Sieges wirkte keiner der Offiziere an den Schiffsstationen oder denen der Flottenkoordination, als wäre ihm nach Feiern zumute.

      Verwundete mussten geborgen und versorgt, Schäden beseitigt und die Verlustlisten zusammengestellt werden – Arbeiten, die keinerlei Aufschub duldeten. Gleichzeitig durfte man sich noch nicht in Sicherheit wiegen; die Schirme blieben aktiv und der Feuerleitstand war bereit, jederzeit wieder die ganze Durchschlagskraft des riesigen GAUMAROL-Raumers gegen plötzlich auftauchende Gegner zum Einsatz zu bringen.

      Trotz der Geschäftigkeit bemerkte Mava einige Blicke, die sich auf sie und den Mascanten geheftet hatten. Die Offiziere wandten sich jeweils hastig ab, doch sie sah ihre eigene Sorge gespiegelt.

      Drei Wochen dauerte der Krieg in Thantur-Lok bereits an – keine lange Zeit im Vergleich zu anderen Konflikten der Geschichte Arkons, und doch erschienen sie endlos, wenn man mittendrin steckte. Viel zu lange mussten sie sich schon der Invasionsflotten von Naats und Ladhonen erwehren, die ihre Angriffe als Hilfestellung für ihre arkonidische Galionsfigur rechtfertigten: Jarak da Nardonn, den Anführer der imperialistischen Gos'Pothora.

      Vor drei Wochen war die LORON III zum Flaggschiff des vom Thantur-Baron eingesetzten Mascanten geworden, der sie in TARTS umbenannt hatte. Seither diente Mava direkt unter dem einzigen Mann, dem Larsav da Ariga zugetraut hatte, die Vereinigten Sternenbaronien Thantur vor der Übernahme durch da Nardonn und seine Helfer zu schützen. Ausgerechnet ein Mann, der angeblich eine Zeit lang als Imperator über alle Arkoniden geherrscht hatte, sollte verhindern, dass ihr Reich erneut zu einem Imperium wurde.

      Und er tat es mit einer Leidenschaft und Überzeugung, die Mava nie zuvor an einem ihrer Vorgesetzten erlebt hatte.

      Mit einem Ruck wandte sich der uralte und doch wie ein Mann in den besten Jahren aussehende Arkonide vom Umgebungsholo ab. Übergangslos war sein Gesichtsausdruck wieder von nichts als Entschlossenheit und Konzentration geprägt.

      Mava straffte sich. »Mascant? Hast du neue Befehle für uns?«

      Die Andeutung eines Lächelns zupfte an den Mundwinkeln des Mascanten. »Entspann dich, Kommandantin. Diese Schlacht ist geschlagen und zu unseren Gunsten ausgegangen. Mannschaft und Offiziere der TARTS sollen sich erst einmal erholen, bevor wir zum nächsten Brennpunkt wechseln.«

      »Und du?« Es war ihr herausgerutscht, ehe sie es verhindern konnte. Doch nachdem es passiert war, legte sie nach: »Du siehst ebenfalls so aus, als könntest du Erholung brauchen.«

      Sie hatte die Schatten gesehen, die sich in den letzten Tagen zunehmend unter seinen Augen abzeichneten. Der Krieg zehrte selbst an dem relativ unsterblichen Zellaktivatorträger, trotz der Energien, die das Gerät ihm zuführte.

      Atlan zuckte die Achseln, eine Bewegung, die er sich in den Jahrtausenden bei den Terranern angewöhnt hatte. »Für mich kommt die Zeit der Erholung, wenn das da«, er machte eine Geste zum Umgebungsholo, »beendet ist. Und es muss bald enden. Ruf bitte Aro Ma-Anlaan zum Strategieraum. Es gibt einiges zu besprechen. Dich hätte ich auch gerne СКАЧАТЬ