Perry Rhodan-Paket 62: Mythos (Teil2). Perry Rhodan
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Читать онлайн книгу Perry Rhodan-Paket 62: Mythos (Teil2) - Perry Rhodan страница 249

Название: Perry Rhodan-Paket 62: Mythos (Teil2)

Автор: Perry Rhodan

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Perry Rhodan-Erstauflage

isbn: 9783845353784

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СКАЧАТЬ fuhr Vadkuin doch samt Sessel herum. »Halt deine Zunge im Zaum, Essoya! Du gehst mir auf die Nerven mit deinem Lykander-Geschwätz! Wer glaubst du eigentlich zu sein, dass du solchen Unsinn von dir geben kannst?«

      Salkis lehnte mit verschränkten Armen im Türrahmen und lächelte ihn an. Es war ein unverschämt einnehmendes Lächeln von einer Frau, die nach Vadkuins Meinung besser daran täte, ihre Kollegen nicht so grenzenlos mit ihrer weiblichen Erscheinung zu irritieren. Er hasste sie dafür sogar ein bisschen mehr als für ihre Herkunft aus dem einfachen Volk.

      »Ich bin eine Positronikspezialistin erster Güte, wie du am besten weißt, denn sonst hättest du eine wie mich niemals eingestellt. Und ich weiß, wann eine Positronik sich gemäß ihrer Programmierung verhält und wann nicht. Lykander war alles andere als programmgemäß.«

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      Illustration: Swen Papenbrock

      »Und was hat es gebracht? Nichts. Er ist gestorben wie jede andere Testpuppe in einem solchen Fall.«

      »Jetzt hast du es gesagt«, sage Salkis milde.

      »Was?«

      »Gestorben.«

      Wütend ruckte Vadkuin wieder zu seinen Daten herum. »Kümmere dich lieber um die Programmierung des Doppelladers. Ihr seid hinter dem Zeitplan.«

      »Nur, weil wir besonders gründlich sind. Es wäre nicht gut, wenn ein Doppellader beim Test durchgehen würde. Genauer gesagt wäre es ein Desaster, das uns die Arbeit und die halbe Heimat kosten könnte, was uns allerdings nicht mehr sonderlich stören würde, weil wir tot wären.«

      »Von mir aus kannst du gleich sterben, wenn du nicht endlich abhaust und mich in Ruhe lässt!«

      Ihr leises Lachen jagte einen Schauer über seinen Rücken, als wäre sie mit ihren langen Nägeln an seinem Rückgrat entlanggefahren. Er versuchte, sich nichts anmerken zu lassen. Als er sich nach mehreren endlosen Atemzügen verstohlen umsah, war sie weg.

      *

      Vadkuin betrat den Kontrollraum von Ly-Zentra. Helles Licht mit einem deutlichen Blaustich empfing ihn, ein eindeutiger Hinweis auf die Tätigkeit des Lyos-Generators. Es konnte nicht mehr lange dauern, bis eine neue Puppe aus einer der blau schimmernden Röhren trat.

      »Ly-Zentra, die Tests sind nahezu abgeschlossen. Wie lange, bis der neue Pilot bereitsteht?«

      »Das Fabrikationsende ist in 12,8 Millitontas erreicht. Im Anschluss wird das basisprogrammierte Gehirn dem üblichen Simulationstraining unterzogen.«

      »Beziehe die Ereignisse vor dem ... vor der Zerstörung des letzten Lykanders in das Training ein. Der Neue soll begreifen, dass es nicht akzeptabel ist, einen Rückzugsbefehl von mir zu missachten.«

      »Das ist wider die Leitlinien, Hochedler. Die Lyos dienen der möglichst praxisnahen Simulation von Abläufen einschließlich typischer Fehlleistungen organischer Wesen. Um optimierte Kompensationsalgorithmen für solche Vorkommnisse zu finden, ist es unerlässlich, die Folgen bis zuletzt zu dokumentieren.«

      »Bei allen Sternengräbern, reichen dafür nicht unsere integrierten Sensoren? Müssen wir jedes Mal komplexes Material wie einen Lyos verschwenden, sobald ein Versuch gefährlich wird?«

      »So ist es vorgesehen. Besser jetzt ein Lyos als später ein Arkonide. Maximale Sicherheit kommt nur mit maximaler Datendichte.«

      Vadkuin schnaubte. »Du musst mir nicht meine eigenen Sicherheitsleitsätze vorbeten.«

      »Anscheinend doch. Organische Wesen tendieren dazu, zu vergessen und zu verharmlosen. Also erinnere und mahne ich, wenn es mir angemessen erscheint.«

      »Wer hat dir eigentlich diese geschwollene Ausdrucksweise beigebracht?«

      »Ich lerne gemeinsam mit den Lyos, deren Datenaufnahme ich teile. Und ich habe gelernt, dass gegenüber Angehörigen des Hochadels, wie du es einer bist, bestimmte Ausdrucksweisen angebrachter sind als andere.«

      »Von Lykander hast du das aber nicht gelernt.«

      »Du irrst dich«, antwortete Ly-Zentra. »Nur weil Lykanders Positronik ab einem unbekannten Zeitpunkt durch einen unbekannten Fehler unfähig zur Korrektur seiner Verhaltensmuster war, heißt das noch lange nicht, dass ich es nicht bin.«

      »Soso. Wird der neue Lykander in dieser Hinsicht fehlerfrei sein?«

      »Auch der vorherige Lykander war bei seiner Fertigung fehlerfrei, sonst hätte er niemals die Qualitätskontrolle passiert.«

      »Gut. Überspiele ihm alle Erinnerungen des vorherigen Exemplars. Ich möchte mit den Tests direkt fortfahren können, ohne ihm erst alles neu beibringen zu müssen.«

      »So soll es sein.«

      Fast kam es Vadkuin vor, als klänge das ein wenig beleidigt. Aber das konnte nicht sein. Vermutlich lag es nur daran, dass es die Art Verhalten war, die er von Lykander erwartet hätte. Dem alten Lykander zumindest. Wie der neue sich entwickeln würde, musste sich zeigen.

      3.

      TARTS

      18. April 2046 NGZ

      Jedes Mal, wenn Atlan die Zentrale betrat, ging ein sichtbarer Ruck durch die Besatzung. Auch Mava straffte unwillkürlich den Rücken, ohne dabei aber ihr Gespräch mit dem Ersten Offizier zu unterbrechen. Sie alle hatten inzwischen gelernt, dass dem Mascanten mehr an einem reibungslosen Betrieb als an irgendwelchen Ehrenbezeugungen lag.

      Als sie sich kurz danach umwandte, stand er genau vor ihr.

      »Kommandantin, hättest du Zeit, mich in den Konferenzraum zu begleiten?«

      Mava blinzelte kurz. »Steht nicht das Gespräch mit dem Botschafter des Ewigen Imperiums an?«

      »Eben darum. Ich habe kaum Erfahrung mit den Leuten aus Tormanacs virtueller Messingwelt. Die ersten Jahrzehnte nach Gründung des Ewigen Imperiums habe ich auf einer Reise verbracht, die für mich einige Jahrhunderte gedauert hat, und als ich wieder da war, war ich dank Perry kurz danach auch schon wieder weg, dieses Mal wirklich einige Jahrhunderte. Ich habe mir zwar auf Rudyn und Zalit Aufzeichnungen angeschaut, aber das ist nicht halb so viel wert wie direkte, handfeste Erfahrung.«

      Mava hätte einwenden können, dass sie ebenfalls bisher nicht direkt mit einem lebenden – wenn man das so nennen konnte – Mitglied des Ewigen Imperiums zu tun gehabt hatte, sondern immer nur mit den Robotkommandanten der imperialen EPPRIK-Raumer. Aber vielleicht würde bereits das helfen. Außerdem kannte sie Erzählungen aus dem Flottenstab. Nicht zuletzt war sie neugierig auf das Gespräch und wollte dabei sein.

      Also machte sie eine knappe Geste der Zustimmung, übergab das Kommando an ihren Ersten Offizier und folgte dem Mascanten.

      Der Konferenzraum zeigte die typische Mischung aus Stahl, Glas und Kunststoffen von Lichtgrau bis Schwarz. Der einzige Farbklecks war das im Zentrum des hufeisenförmigen Konferenztisches schwebende blaugoldene Holosignet des Bordrechners. Unterlegt war das optische Ambiente mit einer völligen Abwesenheit von Gerüchen, die das Gefühl der Sterilität СКАЧАТЬ