Название: Perry Rhodan-Paket 62: Mythos (Teil2)
Автор: Perry Rhodan
Издательство: Bookwire
Жанр: Языкознание
Серия: Perry Rhodan-Erstauflage
isbn: 9783845353784
isbn:
Um erst gar keine Missverständnisse aufkommen zu lassen, streckte er beide Arme in die Luft. »Wir haben Legat Matetao Goniwari!«, rief er.
Mit einem Mal reagierten die Cairaner hektisch. Sie wirbelten zu ihm herum und richteten die Waffen auf Giuna und ihn.
»Wir haben ihn gerettet!«, versuchte er zu erklären. »Wir haben ihn aus der Geiselhaft befreit und in einem sicheren Versteck untergebracht!«
Einer der Cairaner trat zu ihm. »Wo ist dieses Versteck?«
»Nicht weit entfernt. Ich führe euch dorthin.«
Wor konnte auf den fremdartigen Gesichtszügen einen Anflug von Skepsis ausmachen. »Wenn das eine Falle ist ...« Der Cairaner richtete das Gewehr auf seine Brust.
»Keine Falle. Den ehrenwerten Hochrat und HyPer haben wir ebenfalls befreit.«
Mit einem bellenden Befehl alarmierte der Cairaner die Soldaten seiner Einheit. Fast im Stechschritt eilten sie herbei.
Lanko überlegte, ob er die Hände wieder herunternehmen sollte, entschied sich aber dagegen. Er hatte nie etwas von solchen Allgemeinplätzen gehalten, doch nun glaubte er, die Mündungen der Thermostrahler in seinem Rücken zu spüren.
Sie erreichten den Nebengang. Vor der verborgenen Tür des Transmitterraums blieb er stehen. Er hatte in der Kürze der Zeit vergessen, sich einen Code geben zu lassen.
Die Tür glitt auf. Barbara Meekala musste die Überwachungsgeräte im Augen behalten haben.
Ein Cairaner zerrte Lanko grob zur Seite, und mehrere Soldaten stürmten in den kleinen Raum. Sekunden später kamen sie wieder heraus, den Legaten in ihrer Mitte. Andere Bewaffnete sicherten den Raum und begleiteten den Hochrat und den Cheborparner.
Der Befehlshaber des cairanischen Trupps trat respektvoll zu dem Legaten und flüsterte ihm etwas zu. Matetao Goniwari zog ihn zur Seite und unterhielt sich leise mit ihm.
Weitere Cairaner führten die Siganesin und die Swoon hinaus. Wor gefiel gar nicht, wie sie ihre Waffen auf die beiden richteten.
Nach einer Weile kehrte der Legat zu ihm zurück. »Unsere Truppen haben den Etappenhof ohne große Probleme erobert. Die Kämpfe waren hart, sind nun aber beendet. Der Hof ist in unserer Hand, die meisten der Invasoren sind tot.«
Erleichtert atmete Wor auf. Von dieser Seite drohte also keine Gefahr mehr.
»Konsulin Galuu Alvaraidse hat befohlen«, fuhr der Legat fort, »den Etappenhof von den Angreifern zu befreien und zu beschlagnahmen.«
»Zu beschlagnahmen?«, entfuhr es Wor. »Warum denn das?«
Goniwari lächelte süffisant. »Um herauszufinden, welche sicherheitstechnischen Lücken diese Katastrophe erst ermöglicht haben. Wir gehen davon aus, dass sich die Räterepublik der Akonen nach einigem Überlegen für diese Hilfestellung als einsichtig erweisen wird, wenn nicht sogar geradeheraus als dankbar. Weitere Raumschiffe der Cairaner sind bereits im Anflug, um den Transmitterhof abzutransportieren.«
Da haben die Cairaner aber schnell reagiert, dachte er.
Und noch immer kein einziges Wort des Dankes.
»Ich darf euch bitten«, sagte der Legat zu Lanko Wor und Giuna Linh, »noch eine Weile bei uns zu bleiben.«
»Warum?«
»Ich möchte meine vier Befreier einer Befragung unterziehen.«
»Einer Befragung? Was willst du wissen?«
»Zum Beispiel, wie es euch gelungen ist, mich so rasch zu finden und zu befreien.«
»Die Siganesin und die Swoon sind Transmittertechnikerinnen. Sie wissen, wo sich im Etappenhof Transmitter befinden.«
»Ach? Wie viele davon gibt es ihn Kesk-Kemi? Zehntausend? Zwanzigtausend?«
»Was willst du damit andeuten?«
»Ist es nicht eher so, dass ihr mit den Angreifern im Bund seid?«
Lanko lachte auf. »Das ist unerhört! Statt eines angemessenen Dankes bekommen wir solche Verdächtigungen zu hören? Was geht nur in deinem Kopf vor?«
Das ungute Gefühl bei Lanko Wor wurde zur Gewissheit. Etwas stimmte ganz und gar nicht. Der Cairaner trieb ein falsches Spiel, das Lanko noch nicht ganz durchschaute.
Er sah Giuna an, dann Rohonzori und Barbara Meekala.
Die Siganesin hatte verstanden und nickte.
»Das ist keine Antwort!«, schnappte der Legat. »Ich erwarte ...«
Er verstummte mitten im Wort. Meekala hatte ein Prallfeld aufgebaut und dem Legaten einen Stoß gegen die Brust versetzt. Mit einem leisen Schrei taumelte er überrascht zurück.
Zwei seiner Leute sprangen herbei, um ihn zu stützen, und auch die anderen waren für einen Moment abgelenkt.
Mehr brauchten Lanko und Giuna nicht.
Sie rannten los, zogen beim Laufen ihre Waffen, und Barbara und Rohonzori folgten ihnen.
Wie echte Geheimagenten.
*
Lanko Wor schaute kurz über die Schulter zurück und gab einen ungezielten Schuss mit dem Thermostrahler ab. Er fauchte, ohne Schaden anzurichten, hoch über die Köpfe der Cairaner hinweg, die ihnen sofort nachgesetzt waren, und zwang sie damit stehen zu bleiben und nach Deckung zu suchen, die es in dem schmalen Gang nicht gab.
Wor feuerte noch einmal, und die meisten Cairaner warfen sich zu Boden. Er bückte sich, legte die Hand um Barbara und setzte sie auf seine Schulter. Giuna verfuhr genauso bei der Swoon.
Nun kamen Barbaras Ortskenntnisse zum Tragen. In der Nähe des Beutels kannte sie sich zwar nicht wie in ihrer Westentasche aus, aber immer noch besser als die Soldaten, die sie verfolgten.
»Weiter!«, rief Barbara. »Weiter! Nach links!«
Die beiden Menschen schlugen die angegebene Richtung ein. Plötzlich verstummten die aufgeregten Rufe und Schreie hinter ihnen. Einen Augenblick war es totenstill.
Dann erklangen hinter ihnen andere Geräusche.
Schritte. Schlurfend, weich, geschmeidig. Nicht von menschlichen Beinen.
Barbara fluchte leise.
Die Tomopaten waren da!
Wor und Linh hatten es auch gehört. Sie hielten ihre Waffen bereit, obwohl sie damit nicht viel ausrichten würden, und liefen schneller.
Die Tomopaten hielten Schritt, kamen sogar näher. СКАЧАТЬ