Perry Rhodan-Paket 62: Mythos (Teil2). Perry Rhodan
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Читать онлайн книгу Perry Rhodan-Paket 62: Mythos (Teil2) - Perry Rhodan страница 236

Название: Perry Rhodan-Paket 62: Mythos (Teil2)

Автор: Perry Rhodan

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Perry Rhodan-Erstauflage

isbn: 9783845353784

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      Das alles spielte für Barbara allerdings eine untergeordnete Rolle. Wichtig für sie war, dass Rheelona tan Thanor eine überzeugte Verfechterin der Lemurischen Allianz war.

      »Wir wollen dafür sorgen«, fuhr die Priorrätin fort, »dass ein Produkt akonischer Herstellung keine Gefahr für die Allgemeinheit darstellt, und bitten daher um die Überstellung des von den Cairanern besetzten Etappenhofs Kesk-Kemi.«

      Die Siganesin lachte leise auf. Das war nichts anderes als eine diplomatisch geschickte Umschreibung. Im Klartext verlangte Rheelona tan Thanor die Herausgabe des Etappenhofs an seine Besitzer.

      Es dauerte eine beträchtliche Weile, bis sich ein zweites Holo bildete, das von Matetao Goniwari. Der cairanische Legat für die Sicherheit öffentlich-interstellarer Transportsysteme blickte nicht gerade freundlich drein. Aber als freundlich hatte Barbara ihn bisher ohnehin nicht erlebt.

      »Ich danke der akonischen Priorrätin für die höfliche Anfrage«, sagte er im hinlänglich bekannten barschen Tonfall, »muss sie aber leider abschlägig beantworten.«

      »Ist das dein Ernst?« Rheelona tan Thanor ließ ein kurzes helles, vielleicht etwas zu schrilles Lachen hören. »Mit welcher Begründung? Der Etappenhof ist ein Produkt der Akonischen Räterepublik. Er befindet sich keineswegs im Besitz der Cairaner. Deine Antwort ist nicht mehr und nicht weniger als ein Affront.«

      »Die Räterepublik hat kläglich versagt«, behauptete der Legat, »und ihre anfälligen Produkte drohen eine Gefahr für die Sicherheit der Milchstraße und damit für den Cairanischen Friedensbund zu werden. Daher verstehst du sicher, dass wir konsequent und zielstrebig handeln müssen, um weiteren Schaden abzuwenden.«

      Sein Holo erlosch.

      Rheelona tan Thanor starrte entgeistert und mit leicht aufklaffendem Mund in das Aufnahmegerät. Offensichtlich war sie es nicht gewöhnt, dass man so mit ihr umsprang.

      Dann löste sich auch ihr Holo auf.

      *

      »Rheelona tan Thanor hat recht«, sagte Barbara Meekala. »Zumindest ist sie auf der richtigen Spur. Diese ganze Sache stinkt!«

      Rohonzori schaute zweifelnd drein. »Ich bin noch nicht so ganz davon überzeugt!«

      »Denk doch mal nach, du Salatgurke!« Das Gesicht der Siganesin lief dunkelgrün an. »Die Cairaner haben inzwischen den Etappenhof erobert und rigoros gesäubert! Sämtliche Eindringlinge sind tot! Aber die beiden Tomopaten haben sie nicht gefangen! Die laufen frei herum und jagen uns!«

      Die Swoon kniff die beiden relativ großen, klaren und hervorquellenden Augen zusammen. »Nenn mich nicht so. Du meinst ...«

      »Ja, das meine ich. All die Arkoniden, Akonen, Terraner und Blues, das waren unwichtige Söldner, die man mit vielen Kreditchips ins Verderben gelockt hat! Willfährige, skrupellose Helfer, nichts weiter als Bauernopfer, die man einfach umgebracht hat, nachdem sie die Drecksarbeit erledigt hatten. Nur wir passen da nicht hinein, wir und die beiden Geheimagenten mit ihrer wirren Hintergrundgeschichte. Und jetzt hat an Bord des Etappenhofs die Jagd auf uns begonnen. Wir sind wichtige Zeugen, die die ganze Sache auffliegen lassen können, und müssen ebenfalls beseitigt werden!«

      »Und da es die beiden Tomopaten sind, die uns jagen, habe ich Angst. Schreckliche Angst. Sollten sie uns in die Tentakel kriegen, werden sie uns zerfetzen wie Stoffpuppen.«

      »Für mich steht es endgültig fest, Rohonzori! Die Tomopaten arbeiten für die Cairaner!«

      »Und warum?«

      »Das Ganze ist ein Manöver der Cairaner. Sie wollen den Etappenhof in ihre Gewalt bringen. Sie haben die Anschläge inszeniert! Die Anschläge eskalieren, die Cairaner übernehmen den Etappenhof und schleppen ihn dann ab!«

      »Und warum?«, wiederholte die Swoon.

      »Das weiß ich noch nicht. Vielleicht wollen sie sich die akonische Transmittertechnik unter den Nagel reißen und für ihre eigenen Zwecke adaptieren, vielleicht steckt etwas ganz anderes dahinter. Das finden wir womöglich heraus, wenn wir wissen, wohin der Hof gebracht wird und was man dort mit ihm anstellen wird.«

      »Und mit dem Hypersender können wir die galaktische Öffentlichkeit informieren ...«

      »Ich weiß nicht mehr, Rohonzori, ob wir wirklich an Bord bleiben sollen. Vielleicht ist die Sache eine Nummer zu groß für uns. Wir beide allein im Etappenhof? Nur, um sicherzustellen, dass der Hyperfunk-Ortungsimpuls tatsächlich ausgelöst wird, sobald Kesk-Kemi sein Ziel erreicht hat? Wie lange kann das gut gehen? Sollen wir nicht lieber versuchen zu fliehen?«

      »Aber wie? Die Transmitter haben die Cairaner mittlerweile desaktiviert.«

      »Es gäbe da eine Möglichkeit. Du hast schließlich nicht nur den Beutel gebaut, sondern ...«

      Ein leiser, aber hoher Warnton erklang, und sie hielt mitten im Satz inne. Mit erzwungener Selbstbeherrschung aktivierte sie das externe Überwachungssystem ihres Refugiums.

      Die Bilder der verborgenen Minikameras zeigten zwei humanoide Gestalten.

      Ihre Beine wirkten äußerst gelenkig, ihre Gesichter, aber irgendwie unfertig. Ihre Arme waren extrem starke Tentakel, und sie trugen Ghyrds.

      Die beiden Tomopaten hatten den Beutel gefunden.

      *

      »Verdammt, wie ist das möglich?«, fluchte Rohonzori ganz undamenhaft und untypisch für ein so friedliebendes, freundliches, neugieriges und humorvolles Wesen mit hohen moralischen Standards. Ihre Haut legte sich in Falten. »Haben sie dein Komgerät zurückverfolgt?«

      »Oder unsere Biodaten angemessen? Egal, das spielt keine Rolle! Wir müssen weg!«

      Barbara warf einen kurzen Blick auf die Aufnahmen. Die beiden Tomopaten schritten in dem Gang auf und ab, betrachteten die Wände und richteten Messgeräte auf sie. Sie würden den Hohlraum jeden Augenblick entdecken.

      Oder die Wände einfach mit ihren Waffen schmelzen.

      Rohonzoris Angst war begründet gewesen.

      Die Swoon eilte zur Mitte des kleinen Raums, bückte sich und tastete mit den Händen über den Boden. Zischend öffnete sich eine kreisrunde Luke, gerade groß genug, dass sie sie passieren konnte.

      »Erwarte stets das Unerwartete!«, murmelte sie. »Letzte Worte eines bedeutenden Mannes, bevor der Raubsaurier ihn verschlang. Komm!« Sie zerrte Barbara mit sich.

      Die Siganesin sah die Sprossen einer Leiter. Sie waren für ihre Verhältnisse etwas zu weit voneinander entfernt in die Wand des schmalen Schachts eingelassen, aber sie konnte jetzt nicht wählerisch sein. Die Frage, ob sie heldenhaft ausharren oder doch das Heil in der Flucht suchen sollten, hatte sich durch das Auftauchen der Tomopaten jedenfalls erledigt.

      Flink und gewandt kletterte die Swoon hinab; Barbara konnte ihr kaum folgen. Die zehn Zentimeter Größenunterschied machten sich in diesem Fall durchaus bemerkbar.

      Leise hallten ihre Schritte in dem Schacht. Er war so schmal, wurde ihr erleichtert bewusst, dass die Tomopaten ihnen auf keinen Fall folgen konnten.

      »Wohin gehen wir?«, keuchte sie.

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