Название: Perry Rhodan-Paket 62: Mythos (Teil2)
Автор: Perry Rhodan
Издательство: Bookwire
Жанр: Языкознание
Серия: Perry Rhodan-Erstauflage
isbn: 9783845353784
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Die kleine Gruppe der Hoftouristen hatte bisher womöglich beherzt gekämpft, gab den Widerstand nun aber auf. Die Sicherheitsleute senkten die Waffen. Sie waren nicht auf einen echten Militäreinsatz vorbereitet – im Gegensatz zu den Eindringlingen.
Einer aus der Gruppe war ein Cairaner. Er mochte nicht an Widerstand gedacht haben, als er sich mit den Eindringlingen konfrontiert sah, nutzte nun aber die vermeintliche Gelegenheit und ergriff die Flucht.
Automatisch setzte der Tomopat ihm nach, blieb jedoch nach zwei, drei Metern stehen. Als er sich wieder umdrehte, hielt die Siganesin den Ausdruck in seinem Blick für grenzenlose Verachtung.
Interessant, dachte Barbara. Er hat den Cairaner ziehen lassen. Warum? Welche Motivation treibt ihn an? Aber egal, was dahintersteckt: Was die Tomopaten tun, ist einfach böse!
Wie viele Tomopaten gab es wohl im Etappenhof?
Der Tomopat kehrte zu seinen Kumpanen zurück und warf dem Verletzten, der sich wimmernd auf dem Boden wand, einen kurzen Blick zu.
Er kniete neben ihm nieder und nestelte an dem Ghyrd herum. Dann fuhr er mit dem Tentakel über die Wunde des Mannes.
»Er sondert aus den Armen ein Sekret ab«, flüsterte Rohonzori neben ihr. »Damit können sie Krankheiten oder Verletzungen heilen. Das habe ich auch in der Doku gesehen.«
Wie gebannt beobachtete Barbara den Tomopaten, konnte aber keine Details erkennen. Nach einigen Sekunden stöhnte der Verletzte nicht mehr und griff sich an den Oberschenkel.
»Danke, Genner«, sagte er. »Ich weiß deine Loyalität zu schätzen.«
Der Tomopat erhob sich geschmeidig, ohne dem Verletzten aufzuhelfen. »Loyalität? Ich will nur den Trupp funktionsfähig halten!«
Der Verletzte rappelte sich vorsichtig auf und belastete kurz das durchbohrte Bein. Dann bückte er sich, hob seine Waffe auf und ging ohne Schwierigkeiten zu den anderen Verbrechern hinüber, die die aufsässigen Besucher des Hofs mittlerweile zusammengetrieben hatten.
»Sperrt sie irgendwo ein!«, rief Genner. Dann erstarrte er, schaute in die Richtung, in der Barbara und Rohonzori sich im Schutz der Deflektorschirme an die Wand drückten.
»Da ist jemand!«, rief er und zeigte zu der Stelle, an der er sie vermutete. »Ich spüre es ganz genau!«
Verdammt!, dachte Barbara. Wozu sind diese Tomopaten fähig?
Genners Kumpane hoben ihre Waffen und entsicherten sie.
»Nichts wie weg!«, flüsterte die Swoon und lief los. Barbara folgte ihr auf dem Fuße.
Ein Thermostrahl fauchte über sie hinweg und schmolz die Oberfläche der Wand, war aber viel zu hoch gezielt, um eine unmittelbare Gefahr für sie darzustellen. Genner mochte ihre Anwesenheit vielleicht gespürt haben, ahnte aber nicht, mit wem er es zu tun hatte. Einige Grenzen waren ihm also doch gesetzt.
Metall tropfte hinab, doch da waren sie längst ein paar Meter weiter. Falls sie Geräusche verursachten, dann nur ganz leise, doch als Barbara zurückschaute, sah sie, dass der Tomopat den Kopf schräg hielt und aufmerksam lauschte.
»Ihnen nach!«, rief er. »Tötet sie! Wer weiß, was sie alles gehört haben!«
Barbara aktivierte den Gravopak und den Prallschirmgenerator ihres Anzugs, obwohl er nur geringen Schutz gegen Energiewaffen bot, und stieg im Winkel von 90 Grad der Decke entgegen. Die Swoon war auf denselben Gedanken gekommen und flog schon ein gutes Stück vor ihr.
Besser eine geringe Abwehrmöglichkeiten als gar keine!, dachte Barbara Meekala.
Hinter ihnen hallten Schritte, dann streifte ein Thermostrahl Barbaras Schirm. Sie wurde herumgewirbelt, schrie laut auf, überschlug sich, verlor jede Orientierung. Der Gravopak setzte kurz aus, und sie stürzte wie ein Stein in die Tiefe. Dann erwachte er stotternd wieder zum Leben und bremste ihren Fall in letzter Sekunde ab.
Trotzdem schlug sie schwer auf dem Boden auf. Benommen schüttelte sie sich, blickte zur Decke des Ganges.
Über ihr wendete Rohonzori, flog eine enge Kurve, hielt auf sie und ihre Verfolger zu.
Doch was konnte sie schon ausrichten? Sie war allein und unbewaffnet.
Die Schritte wurden lauter.
Barbara wälzte sich herum.
Vier Verfolger stürmten den Gang entlang, die Waffen entsichert und gehoben. »Da ist sie!«, rief der vorderste von ihnen. Offensichtlich war ihr Deflektor ausgefallen. »Das ist eine verdammte Siganesin! Kein Wunder, dass wir sie nicht bemerkt haben!« Er richtete seinen Thermostrahler auf sie und krümmte den Finger um den Abzug.
Aber nicht stark genug. Es löste sich kein Schuss.
Er riss die Augen auf und starrte ungläubig an Barbara vorbei. Die Waffe fiel aus seiner kraftlos gewordenen Hand und schlug scheppernd auf. Dann stürzte der Mann ganz langsam, wie in Zeitlupe, vorwärts auf den Boden. Seine Muskulatur war völlig erschlafft.
Jemand hat ihn mit einem Paralysator außer Gefecht gesetzt!
Barbara rollte sich herum, kroch zur Seite. Sie sah zwei Beinpaare über sich, hörte wieder ein lautes Sirren.
Weitere Paralysatorschüsse erklangen, gleichzeitig laute Schreie und garstige Flüche.
Dann herrschte Ruhe.
Meekala blickte hoch.
Atryon Limbachs betörend blaue Augen schauten auf sie herab.
»Na, das ist ja eine Überraschung!«, vernahm sie dann Cayca Enders Stimme. »Als wir uns das letzte Mal gesehen haben, warst du gut anderthalb Meter größer und nicht so grün!«
8.
Schlagkräftige Argumente
Verwirrt rappelte Barbara Meekala sich auf.
»Ihr?«, sagte sie. »Ausgerechnet ihr? Wie kommt ihr hierher? Das ist doch kein Zufall!«
»Nein, das ist es nicht«, bestätigte Limbach. »Aber eine lange Geschichte ...« Er bückte sich und sammelte ein paar Waffen der Terroristen ein.
»Wieso habt ihr uns geholfen? Nur euer Eingreifen hat uns gerettet!«
Limbach lachte. »Wir können wohl kaum mit ansehen, wie eine so reizende junge Dame mit lindgrüner Haut von grobschlächtigen Verbrechern massakriert wird!«
»Vielleicht sollten wir das später klären«, warf Rohonzori ein, »und erst einmal zusehen, dass wir Land gewinnen. Oder seid ihr taub?«
Barbara spitzte die Ohren. Offenbar waren die vier Paralysierten nicht die Einzigen, die Genner zur Verfolgung losgeschickt hatte. Oder er hatte reagiert, als seine Schergen sich nicht nach angemessener Zeit zurückgemeldet hatten. Wie dem auch sein mochte, sie waren längst nicht aus dem Schneider.
»Folgt mir!«, sagte sie. »Ich weiß, wo wir uns verstecken können.« Sie wollte den Kopf СКАЧАТЬ