Название: Star Trek - Legacies 2: Die beste Verteidigung
Автор: David Mack
Издательство: Bookwire
Жанр: Языкознание
isbn: 9783966583282
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Als Unas Volljährigkeit endlich in greifbare Nähe gerückt war, hatte sie gewusst, dass kein Lebensweg, den sie einschlagen konnte, die Zustimmung ihrer Mutter finden würde. Also hatte sie den Weg gewählt, der sie glücklich machte und der sie in die Lage versetzte, ihre eigenen Träume zu verfolgen. Sie wollte ihr Leben nicht mit bitteren Worten, sondern zu ihren eigenen Bedingungen als erwachsene Frau und freidenkendes Wesen gestalten.
Ironischerweise war das der einzige Tag in Unas Leben, an dem ihre Mutter sie nicht mit einem Stirnrunzeln, sondern mit einem Lächeln empfangen hatte, nicht mit Kritik, sondern mit einem hoffnungsvollen Segenswunsch: »Viel Glück, mein Liebes.«
Rückblickend konnte Una sich keine andere Möglichkeit vorstellen, wie ihre Mutter sie zu der Frau hätte erziehen können, die sie jetzt war.
Es ist beinahe, als hätte sie mir meine ganze Jugend lang beigebracht, mich von ihr zu lösen.
Der Stoß eines scharfkantigen Steins in Unas Rippen unterbrach ihre nostalgischen Tagträume. Sie blieb stehen, hob langsam die Hände und drehte sich, um zu sehen, wer ihr auf dem Pass aufgelauert hatte.
Eine Dreiergruppe Usildar, deren jadegrünes Haar und geschmeidige Körper mit steinfarbigen Staubstreifen getarnt waren, hatte sie aus dem Hinterhalt angegriffen. Sie waren an ein Leben im Wald angepasst und ihre langen Extremitäten hatten opponierbare Daumen an Händen und Füßen. Obwohl sie dazu neigten, offenes Gelände mit tief herabhängenden, schwingenden Armen zu überqueren, kam ihnen ihre schlanke Gestalt in Situationen wie diesen zugute: Zwei der drei Angreifer baumelten kopfüber von Felsvorsprüngen herab und schwangen Speere mit Steinspitzen. Der dritte hatte sich von hinten angeschlichen und ihr das scharfe Ende seiner Waffe in den Rücken gedrückt.
Sie wirken keineswegs besänftigt, als sie sie anlächelte. »So sieht man sich wieder.«
»Erklären Sie sich, Fremde.«
Sie verbarg ihre Enttäuschung. Obwohl nur wenige der Usildar, denen sie auf Usilde begegnet war, sie nach fast zwanzig Jahren Abwesenheit wiedererkannt hatten, hatte sie doch darauf gehofft, dass einer ihrer Verwandten, denen sie hier begegnete, sich an ihr Gesicht erinnerte. Jetzt musste sie darauf hoffen, dass sie sich an ihren Namen erinnerten.
»Sie kennen mich als Una.«
Die drei Usildar wechselten verwirrte Blicke. Derjenige, der ihr den Speer ins Kreuz drückte, sagte: »Wir kennen keine Una.«
»Meine Freunde und ich kamen aus einem fernen Land, um Ihrem Volk im Kampf gegen die Eindringlinge zu helfen.«
Dieses Mal lösten ihre Worte eine andere, weniger feindliche, aber immer noch misstrauische Reaktion aus. Der Usildar in ihrem Rücken zog seinen Speer zurück. »Sie sind mit den Außenweltlern befreundet?«
»Das bin ich.«
Der Anführer stieß seine Speerspitze unter Unas Kinn. »Beweisen Sie es.«
»Ich komme von der Enterprise. Die Namen meiner Freunde sind Martinez und Shimizu.«
In dem Moment, als sie die Namen aussprach, änderte sich die Haltung der Usildar. Der Anführer legte seine Waffe beiseite und das baumelnde Paar hinter ihm neigte die Köpfe. Der Anführer der drei streckte seine Hand nach Menschenart Una entgegen und sagte: »Ich bin Feneb, Waldhüter der Usildar.«
Sie nahm seine Hand. »Ich bin Una von der Enterprise und ich komme als Freundin zu Ihnen.«
»Dann folgen Sie uns, Freundin Una.« Er ließ ihre Hand los und hüpfte den Gebirgspass hinunter. Seine Kameraden folgten ihm auf dem Fuße und seine Stimme hallte von den Steinwänden wider: »Wir gehen zu den Ihren.«
Durch das vordere Sichtfenster des Shuttles Galileo beobachtete Spock die graugrüne Kugel des Planeten Usilde, die langsam vor dem Sternenzelt des Kosmos anwuchs. Er und der Rest des schwarz gekleideten Landetrupps unter seinem Kommando waren beinahe am Ziel.
»Zeit bis zum Eintritt in die Atmosphäre, Mr. Sulu?«
»Dreißig Sekunden, Sir.« Der erfahrene Steuermann flog das kastenförmige Shuttle mit solcher Leichtigkeit, dass er das klobig erscheinende Schiff geradezu anmutig wirken ließ. Spock sah dies als Beweis für das außergewöhnliche fliegerische Können des Mannes.
Hinter dem Steuermann und dem Ersten Offizier der Enterprise stritten sich leise der Chefingenieur, Lieutenant Commander Montgomery Scott, und der jungenhafte neue Navigator, Ensign Pavel Chekov, während sie an einem von Scott zusammengeschusterten Gerät herumbastelten, das dieser mit dem Navigationsdeflektor der Galileo verbunden hatte. »Nein, mein Junge«, sagte der Schotte und die Frustration verstärkte seinen Aberdeen-Akzent. »Das kommt hierhin und das kommt dahin.«
Chekovs russischer Akzent war genauso stark wie Scotts und darüber hinaus schwang ein Unterton von Unmut mit. »In Russland wären diese Verbindungen farbkodiert.«
»So ein Pech, dass wir nicht in Russland sind.«
»Meine Herren«, unterbrach Spock ihren Streit. »Wird der Sensorscrambler bereit sein, wenn wir die Atmosphäre erreichen? Wenn nicht, werde ich Mr. Sulu den Befehl zum Abbruch geben.«
»Aye, er wird bereit sein«, sagte Scott. »Wenn der Junge lernt, Anweisungen zu befolgen.«
Chekov wollte etwas erwidern, doch dann bemerkte er Spocks unerbittlichen Blick und behielt seine Proteste für sich. Er stellte die letzten Verbindungen zu dem Störgerät her. »Scrambler bereit, Mr. Spock.«
»Mr. Scott, wenn Sie dann bitte übernehmen würden?«
»Aye, Sir.« Der Chefingenieur ging zur Hauptkonsole. Spock schlüpfte nach hinten, um neben Sulu Platz zu machen. Nach ein paar Einstellungen an der Steuerkonsole des Shuttles gab Scott Energie auf das Gerät. Die Passagierkabine wurde von einem tiefen Summen und dem spürbaren Kribbeln galvanischer Kräfte erfüllt, die um die Besatzung herumflossen. Scott verließ die Konsole und nickte Spock zu. »System gestartet, Sir.«
Spock kehrte an seine Station neben Sulu zurück. »Gut gemacht, Mr. Scott.«
Es war möglich, dass sein Lob verfrüht war. Erst nachdem die Galileo den kritischen Punkt passiert hatte, würde die Besatzung wissen, ob ihre verdeckte Annäherung, gepaart mit einem eilig eingebauten Sensorscrambler, der sie wie gewöhnliche, in der Atmosphäre verglühende Meteortrümmer aussehen lassen sollte, ausreichten, um die klingonischen Streitkräfte auf der Planetenoberfläche zu täuschen. Wenn ihnen bei ihrem Störgerät auch nur der kleinste Fehler unterlaufen war oder sie den Technologiegrad des Gegners unterschätzt hatten, würden sie alle für diesen Fehler mit ihrem Leben bezahlen.
Die dunkle Seite von Usilde schob sich ins Sichtfeld und verdeckte die Sterne. Im Gegensatz zu den nächtlichen Hemisphären der meisten entwickelten Föderationswelten war die dunkle Hälfte des primitiven Planeten Usilde pechschwarz. Es fehlten jegliche künstliche Lichtquellen. Für Sulu hieß das, allein nach seinen Instrumenten zu fliegen, denn die Oberfläche bot keine sichtbaren Orientierungspunkte, nach denen er sich richten konnte. Zum Glück war dies eine Aufgabe, für die der in San Francisco geborene Steuermann hervorragend geeignet war.
Spock drückte einen Knopf auf der Befehlskonsole und löschte alle Lichter in der Galileo bis auf die Beleuchtung СКАЧАТЬ