Название: Star Trek - Legacies 2: Die beste Verteidigung
Автор: David Mack
Издательство: Bookwire
Жанр: Языкознание
isbn: 9783966583282
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Das Geräusch von brausendem Wind pflanzte sich durch den Rumpf fort und das Schiff bebte – erst leicht, dann immer heftiger –, als die Galileo im Sturzflug auf Usildes Oberfläche zuraste. Je heftiger die Turbulenzen wurden, desto zuversichtlicher war Spock, dass ihre Ankunft von den Klingonen nicht bemerkt worden war. Wenn sie unser Sensorprofil erkannt hätten, hätten sie uns schon längst vom Himmel geschossen. Nachdem Spock alle ihm bekannten Variablen ins Kalkül gezogen hatte, kam er zu dem Ergebnis, dass die Chancen der Galileo, die Oberfläche unversehrt zu erreichen, bei sechsundneunzig Prozent lagen.
Sulu verkündete über seine Schulter hinweg: »Noch dreißig Sekunden bis zum Landeplatz.«
»Achten Sie auf das hiesige Blattwerk, Lieutenant«, warnte Spock. »Es kann ziemlich dicht sein.«
»Aye, Sir. Ich habe klare Sensoranzeigen der Landschaft. Unsere Anflugschneise ist frei.« Sulu hielt Wort und steuerte das Shuttle durch eine Lücke im dichten Blätterdach des Regenwalds auf eine kleine und beinahe ebene Lichtung. Die Galileo setzte sanft auf. Das Schnurren des Impulsantriebs und der Schubdüsen ließ nach und verstummte schließlich. »Gelandet und gesichert, Mr. Spock.«
»Gut gemacht, Lieutenant. Öffnen Sie die Luke.«
Servomotoren sangen, als die Luke aufglitt. Schwüle Hitze strömte in das Innere des Shuttles, gefolgt von Insektenzirpen, schrillem Vogelkreischen und dem Grollen hungriger Tiere, das durch die Nacht hallte.
Spock ging voran. »Folgen Sie mir und bleiben Sie dicht hinter mir.«
Er hörte die Schritte der anderen drei Männer, die ihm nach draußen folgten. Sulu verließ als Letzter das Shuttle und schloss die Luke. Nachdem die Tür geschlossen war, war die einzige Lichtquelle auf der Lichtung das schwache und entfernte Leuchten der Sterne. Sulu zog die Riemen seines Rucksacks nach und Spock sagte: »Schalten Sie auf Nachtsichtgeräte um.«
Er und die anderen hatten das geübt. Jeder zog eine restlichtverstärkende Brille aus einer Außentasche seines Rucksacks. Spock setzte seine auf und schaltete sie ein. Sofort wich das undurchdringliche Schwarz der Nacht einer surrealen Szene. Die Brille verstärkte ultraviolettes Licht und ließ die nächtliche Landschaft in eisblauen Schatten und Schlaglichtern erscheinen. Die anderen Mitglieder des Landetrupps signalisierten Spock mit einem Daumen nach oben, dass ihre Brillen wie vorgesehen funktionierten. Er bedeutete ihnen mit einer Geste, ihm zu folgen.
Über seine holografische Ansicht des Regenwalds wurden unauffällig Daten von seinem Trikorder gelegt, die Richtung und Entfernung bis zum ersten Ziel des Landetrupps anzeigten. Er benutzte die Blickfeldanzeige als Richtungsweiser und führte Sulu, Chekov und Scott über Schlammpfade mit verschlungenen Wurzeln und tief hängenden Ranken, dann einen steilen Abhang hinab, der mit hüfthohen Farnwedeln bedeckt war, und schließlich durch einen Hohlweg auf eine andere Lichtung, die kleiner war als die, auf der Sulu die Galileo gelandet hatte.
»Hier entlang«, sagte Spock und zeigte auf ein Gewirr aus Blättern und Ästen. Die anderen gesellten sich bei dem hastig aufgeworfenen Stapel natürlicher Tarnung zu ihm. »Helfen Sie mir, das zu entfernen.« Gemeinsam brauchten sie nur eine Minute, um die fremdartige Flugkapsel freizulegen. Spock hatte sie vor mehr als einem Monat verborgen, nachdem er sie gestohlen hatte, um eine hektische Flucht mit Captain Kirk aus der Festung, die gleichzeitig ein Dimensionsportal war und die die Jatohr ihre Zuflucht nannten, zu ermöglichen.
Sulu setzte seinen Rucksack ab, zog seinen Trikorder hervor und scannte sorgfältig die Kapsel. Dabei wendete er Protokolle an, die er und Spock gemeinsam entwickelt hatten. »Ihr Sicherheitssystem reagiert immer noch auf externe Signale«, sagte Sulu. »Ich scanne nach den Zugangscodes für die Zitadelle.«
Irgendwo in der Nähe erklang ein gutturales Brüllen. Es klang, als wäre ein riesiges Raubtier mit einem noch größeren Appetit auf der Jagd und wollte aus dem Landetrupp eine Mahlzeit machen. Scott und Chekov zogen ihre Phaser und lauschten, ob sie weitere Warnungen ungebetener Gesellschaft hörten, ob es nun ein Tier oder etwas anderes war.
»Ich hab’s«, sagte Sulu. »Sie hatten recht, Mr. Spock. Die Kapsel überträgt den Zugangscode über eine subharmonische Schwingung der Hauptantwortfrequenz.«
Chekov drehte sich nach links und dann wieder nach rechts. Seine Hand umklammerte seinen Phaser. »Heißt das, wir können jetzt von hier verschwinden?«
»Ja, Ensign«, bestätigte Spock. Mit einem Tippen gegen die äußeren Bedienelemente seiner Brille wies er seinen Trikorder an, sie zum nächsten Ziel zu leiten: der Zitadelle der Jatohr. Sobald dieses erfasst war, ging er ohne Angst oder Zögern tiefer in den Urwald hinein. »Hier entlang, meine Herren. Wir haben vor Tagesanbruch noch viel zu tun.«
»Vorausgesetzt, wir leben so lange«, wandte Sulu ein.
»Wenn alles plangemäß verläuft«, korrigierte Spock, »gibt es keinen Grund anzunehmen, dass wir dies nicht tun werden.«
Scott kicherte leise und flüsterte Chekov dann zu: »Sehen Sie, mein Junge? Was habe ich Ihnen gesagt? Unter dieser kalten, vulkanischen Logik schlägt das Herz eines Optimisten.«
Sulu und Chekov lachten.
Spock konnte nur mit dem Kopf schütteln. »Also wirklich, Mr. Scott. Ich sehe keinen Grund, in Beleidigungen zu verfallen.«
»Tut mir leid, Sir«, sagte Scott – doch Spock argwöhnte, dass der Mann keine Reue empfand.
Ich werde nie das menschliche Bedürfnis nach abfälligem Humor verstehen.
Eine Seele konnte sich leicht in den Klippen und Felsspalten entlang des Gebirgspasses verlieren und Una war so gut wie sicher, die Orientierung verloren zu haben, während ihre Usildar-Begleiter sie durch eine Spalte nach der anderen immer tiefer in das felsige Labyrinth führten.
»Ist es noch weit?«
»Es ist so weit, wie es ist«, sagte Feneb.
Das Einzige, was Una noch nervtötender fand als Fenebs Tautologien, war das endlose Labyrinth aus Steinpfaden und Serpentinen, auf denen er und seine Kohorte sie abwärtsführten.
Ihre Umgebung wiederholte sich ständig und die Bezugspunkte sahen immer gleich aus. Außerdem hatte sie wieder das Gefühl, dass die Zwillingssonnen reglos am Himmel standen. All das führte bald dazu, dass Una gegen die Orientierungslosigkeit kämpfte. Es war, als wäre jede Einzelheit, die sie sah, dazu geschaffen worden, ihren Willen zu untergraben.
Von einem Moment zum anderen fand Una sich in einer Sackgasse am Ende eines Canyons wieder. Höhlen übersäten die roten Steinwände. Provisorische Netze aus Seilen ermöglichten eine Verbindung zwischen den oberen und unteren Etagen. Einige Usildar manövrierten mit übernatürlicher Leichtigkeit durch die Seilnetze. Auf dem Boden der Schlucht war eine kleine Gruppe Zelte aufgeschlagen.
Una erinnerte sich nicht daran, die felsigen Pfade verlassen zu haben. Im einen Moment war sie in dem Labyrinth, im nächsten befand sie sich in der Schlucht. Sie konnte sich das nur so erklären, dass ihre Gedanken wieder abgeschweift waren und sie deshalb den Übergang verpasst hatte. So war es ihr auch in den Gebirgsausläufern ergangen.
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