Was nun?. Osho
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Название: Was nun?

Автор: Osho

Издательство: Bookwire

Жанр: Сделай Сам

Серия:

isbn: 9783947508792

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СКАЧАТЬ im Wind kommt aus den Wurzeln.

      Mache keine Trennung. Wurzeln und Blüten sind zwei Aspekte desselben Phänomens.

      Die beiden Aspekte des Lebens miteinander zu verbinden, erscheint so schwierig. Es widerspricht unserer ganzen Konditionierung. Wo sollen wir anfangen?

      Sei bei allem, was du tust, mit ganzem Herzen dabei, mit der größtmöglichen Intensität, zu der du fähig bist. Alles, was du halbherzig tust, bringt dir keine Freude im Leben. Es bringt dir nur Stress, Kummer, Sorgen, Unzufriedenheit und Angst. Wenn du etwas halbherzig tust, spaltest du dich in zwei Teile. Und das ist das größte Unglück, das über die Menschen gekommen ist – sie sind alle gespalten. Kein Wunder, dass auf dieser Welt so viel Unglück herrscht. Es ist das natürliche Ergebnis eines halbherzigen Lebens. Das ist die Folge, wenn man alles nur mit einem Bruchteil seines Wesens tut, während der Rest sich verweigert, sich zurückhält und Widerstand leistet.

      Alles, was du nur mit halbem Herzen tust, bringt dir Reue, Unzufriedenheit und Zweifel: Vielleicht hatte der andere Teil Recht, dass er nicht kooperieren wollte? Vielleicht bist du nur deshalb in diesem unglücklichen Zustand, weil du auf den anderen Teil gehört hast? Aber ich sage dir: Hättest du auf den anderen Teil gehört, wäre das Ergebnis genau das gleiche gewesen. Es geht nicht darum, auf welchen Teil du hörst. Es geht nur darum, inwieweit du etwas total machst oder nicht. In deinen Handlungen total zu sein – das bringt Freude. Selbst eine ganz gewöhnliche, unbedeutende Handlung, die mit totaler Intensität getan wird, bringt ein Strahlen in dein Dasein, ein Gefühl von Vollständigkeit und Erfüllung, eine tiefe Zufriedenheit. Doch alles, was du halbherzig tust, wie gut es auch sein mag, bringt dir Leiden.

      Weder die Ursache des Leidens noch die Ursache der Freude kommt aus dem, was du tust. Die Freude kommt, wenn du total bist. Die Handlung an sich spielt keine Rolle. Wenn du nur lauwarm dabei bist, ist das Ergebnis Leiden. Wenn du ein halbherziges Leben führst, kreierst du dir in jedem Augenblick selbst die Hölle – und diese Hölle wird immer größer. Die Leute fragen: „Gibt es irgendwo die Hölle? Gibt es irgendwo den Himmel?“ – denn sämtliche Religionen haben von Hölle und Himmel geredet, als wären sie ein Teil der Geografie des Universums. Es sind aber keine geografischen Orte; es sind psychische Zustände. Wenn sich dein Kopf und dein Herz und dein ganzes Sein gleichzeitig in verschiedene Richtungen gezogen fühlen, hast du dir die Hölle kreiert. Sobald du jedoch total bist, eine organische Einheit … In dieser Ganzheit beginnen die Blumen des Himmels in dir aufzublühen.

      Die Menschen machen sich immer Gedanken über ihre Taten: Welche Tat ist richtig und welche Tat ist falsch? Was ist gut und was ist schlecht? So wie ich es verstehe, geht es nicht um eine bestimmte Handlung. Es geht um deine psychische Einstellung. Sei total, dann ist es gut! Wenn du gespalten bist, ist es schlecht. Wenn du gespalten bist, leidest du. Wenn du im Einklang mit dir selbst bist, wirst du tanzen, singen und feiern.

      Kannst du mehr über die Kunst sagen, diese Gegensätze in die Balance zu bringen? Mein Leben pendelt häufig zwischen Extremen, und der Weg der Mitte lässt sich offenbar über längere Zeit nur schwer aufrechterhalten.

      Das Leben besteht aus Extremen. Leben ist die Spannung zwischen den Gegensätzen. Ständig genau in der Mitte zu sein wäre der Tod. Die Mitte ist nur eine theoretische Möglichkeit. Nur ab und zu befindest du dich in der Mitte, als vorübergehende Phase. Es ist wie Seiltanzen: Du kannst nicht lange genau in der Mitte sein. Wenn du das versuchst, stürzt du ab.

      In der Mitte zu sein ist kein statischer Zustand, sondern ein dynamisches Phänomen. Balance ist kein Hauptwort, sondern ein Zeitwort – eigentlich ist es ein Balancieren. Der Seiltänzer bewegt sich ständig von links nach rechts, von rechts nach links. Wenn er spürt, dass er sich zu sehr nach einer Seite gelehnt hat und Gefahr läuft abzustürzen, gleicht er es sofort aus und lehnt sich nach der anderen Seite. Beim Übergang von links nach rechts, von rechts nach links, genau in diesem Augenblick, ist der Seiltänzer in der Mitte. Wenn er sich aber zu sehr nach einer Seite gelehnt hat und Angst haben muss, zu fallen und das Gleichgewicht zu verlieren, verlagert er sein Gewicht nach der anderen Seite, und dabei ist er wieder für einen kurzen Augenblick in der Mitte.

      Das ist gemeint, wenn ich sage, Balance ist kein Hauptwort, sondern ein Zeitwort. Es geht um ein Balancieren, einen dynamischen Prozess. Du kannst nicht exakt in der Mitte bleiben. Du bewegst dich ständig von links nach rechts und von rechts nach links – das ist die einzige Möglichkeit, in der Mitte zu bleiben.

      Vermeide nicht die Extreme. Und wähle keines der Extreme. Bleibe offen für beide Pole – darin besteht die Kunst, das Geheimnis des Balancierens. Ja, manchmal bist du total glücklich, und manchmal bist du total traurig – und beides hat seine Schönheit.

      Der Verstand wählt ständig. Dadurch entsteht das Problem. Bleibe wahlfrei. Egal was geschieht, egal wo du bist – rechts oder links, in der Mitte oder nicht in der Mitte: Genieße diesen Augenblick in seiner Totalität. Wenn du glücklich bist und tanzt und singst und Musik machst – sei einfach glücklich! Und wenn die Traurigkeit kommt – und sie wird kommen und muss kommen, das ist unvermeidlich, das kannst du nicht verhindern … Sobald du versuchst, es zu verhindern, machst du damit die ganze Möglichkeit zunichte, glücklich zu sein.

      Der Tag kann nicht ohne die Nacht existieren, der Sommer kann nicht ohne den Winter existieren. Das Leben kann nicht ohne den Tod sein. Nimm diese Tatsache der Polarität tief in dein Wesen auf. Es gibt keine Möglichkeit, ihr zu entgehen. Die einzige Möglichkeit wäre, sich immer mehr abzutöten – nur ein Toter kann in einer statischen Mitte sein. Ein lebendiger Mensch ist stets in Bewegung – vom Zorn zum Mitgefühl, vom Mitgefühl zum Zorn … Und er akzeptiert beides, er identifiziert sich weder mit dem einen noch mit dem anderen. Er bleibt distanziert, aber dennoch involviert, nicht identifiziert und dennoch engagiert. Ein lebendiger Mensch genießt alles und verweilt darin wie eine Lotusblüte – im Wasser lebend, aber vom Wasser dennoch unberührt.

      Dein Bemühen, in der Mitte zu sein und für immer und ewig in der Mitte zu bleiben, erzeugt dir nur unnötigen Stress. Eigentlich ist dieser Wunsch, immer in der Mitte zu sein, ebenfalls ein Extrem, das schlimmste überhaupt, weil es in die Kategorie des Unmöglichen fällt. Es lässt sich einfach nicht bewerkstelligen. Stell dir mal eine dieser Großvateruhren vor: Wenn du das Pendel genau in der Mitte festhältst, bleibt sie stehen. Eine solche Uhr funktioniert nur, wenn sich das Pendel ständig von links nach rechts und von rechts nach links bewegen kann. Natürlich geht es dabei jedes Mal durch die Mitte, und für einen Augenblick ist es völlig zentriert, aber nur für einen kurzen Augenblick.

      Und das ist schön so! Beim Übergang vom Glücklichsein zum Traurigsein, vom Traurigsein zum Glücklichsein gibt es einen Augenblick der absoluten Ruhe – genau in der Mitte. Das kannst du genießen. Das Leben muss in all seinen Dimensionen gelebt werden, nur dann wird es ein reiches Leben sein. Wer nur auf der linken Seite bleibt, ist arm, wer nur auf der rechten Seite bleibt, ist arm, und wer sich nur in der Mitte aufhält, ist tot! Ein lebendiger Mensch ist weder ein Linker noch ein Rechter, noch ist er ein Anhänger des Zentrums. Er bleibt ständig in Bewegung, er ist im Fluss.

      Warum willst du überhaupt in der Mitte sein? Weil du Angst hast vor den Schattenseiten des Lebens. Du willst nicht unglücklich, willst nicht verzweifelt sein. Aber das ist nur möglich, wenn du bereit bist, auch auf die Ekstase zu verzichten. Einige Menschen entscheiden sich dafür – es ist der Weg des Mönchs. Seit vielen Jahrhunderten ist das der Weg des Mönchs: Er ist bereit, jede Möglichkeit für Ekstase zu opfern, nur um der Seelenpein zu entgehen. Er ist bereit, sämtliche Rosen zu vernichten, nur um den Dornen zu entgehen. Aber das macht sein Leben schal und eintönig, ein ödes Dasein voller Stagnation und Langeweile. Er lebt nicht wirklich. Er hat Angst vor dem Leben.

      Das Leben enthält beides: Es bringt großen Schmerz und es bringt auch große Lust. Schmerz und Lust sind СКАЧАТЬ