Was nun?. Osho
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Название: Was nun?

Автор: Osho

Издательство: Bookwire

Жанр: Сделай Сам

Серия:

isbn: 9783947508792

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СКАЧАТЬ das du dankbar sein kannst – er ist die großartigste Sache in dieser Schöpfung, das größte Wunder. Seine Funktionsweise ist einfach unglaublich. Sämtliche Teile deines Körpers spielen zusammen, wie ein Orchester. Deine Augen, deine Hände, deine Beine – alles funktioniert in einem inneren Einklang. Es ist nicht so, dass deine Augen nach Osten gehen wollen und deine Beine nach Westen laufen. Oder du bist hungrig, und dein Mund lehnt es ab zu essen: „Der Hunger kommt vom Magen. Was hat das denn mit mir zu tun?“, und der Mund streikt – nein. Der Körper kennt keine Konflikte. Er folgt einer inneren Synchronizität; alles ist immer zusammen. Und deine Seele ist deinem Körper nicht Feind. Der Körper ist das Haus und die Seele der Gast. Es ist unnötig, dass Gast und Gastgeber ständig im Streit miteinander liegen. Aber ohne diesen inneren Konflikt im Menschen könnten die Religionen nicht existieren.

      Meine Betonung eurer organischen Ganzheit, in der Materialismus und Spiritualität sich nicht gegenseitig ausschließen, hat zum Ziel, alle organisierten Religionen dieser Welt zum Verschwinden zu bringen. Wenn Körper und Seele in Harmonie kommen und miteinander zu tanzen beginnen, wirst du Sorbas der Buddha. Dann kannst du das ganze Leben genießen – alles was es an äußeren und inneren Freuden bringt.

      Tatsächlich wirken das Innere und das Äußere in völlig verschiedenen Dimensionen; sie kommen gar nicht miteinander in Konflikt. Nur diese jahrtausendealte Konditionierung, die besagt, dass man dem Äußeren entsagen muss, wenn man das Innere erlangen will … Diese Konditionierung ist so tief in euch verwurzelt. Dabei ist dieser Gedanke wirklich absurd. Wenn ihr das Innere genießen dürft, wo liegt das Problem, auch das Äußere zu genießen? Die Freude des Genießens ist die gleiche. Diese Freude ist das Bindeglied zwischen dem Inneren und dem Äußeren.

      Wenn du schöne Musik hörst, ein wunderbares Gemälde betrachtest oder einem Tänzer wie Nijinsky zuschaust – das ist alles außerhalb von dir, aber es schränkt deine innere Freude in keiner Weise ein! Im Gegenteil, es ist eine große Hilfe. Der Tanz eines Nijinsky vermag eine Qualität deiner Seele in dir zu erwecken, die sie zum Tanzen bringt. Die Musik eines Ravi Shankar vermag die Saiten deines Herzens in dir zum Schwingen zu bringen. Außen und innen sind nicht getrennt. Es ist eine Energie – die zwei Aspekte ein und derselben Existenz.

      Ein Sorbas kann leichter zu einem Buddha werden als jeder Papst. Ein Papst hat keine Chance, eure sogenannten Heiligen haben keine Chance, wirklich spirituell zu werden. Da sie nicht einmal die Freuden des Körpers kennen, wie sollten sie jemals die subtilen Freuden der Seele kennen? Der Körper ist die Schule, in der du lernst, im seichten Wasser zu schwimmen. Wenn du erst einmal schwimmen gelernt hast, spielt es keine Rolle, wie tief das Wasser ist. Dann kannst du es auch an der tiefsten Stelle des Sees; es macht keinen Unterschied.

      Ich will euch Buddhas Leben in Erinnerung rufen: Bis zu seinem neunundzwanzigsten Lebensjahr war er ein reiner Sorbas. Ihm lagen die schönsten jungen Mädchen seines Königreiches zu Füßen, zu Dutzenden. Seinen ganzen Palast erfüllten Musik und Tanz. Er genoss das beste Essen, kleidete sich in die besten Gewänder, wohnte in den schönsten Palästen, den wundervollsten Gärten. Er lebte viel intensiver als Sorbas der Grieche, der ein armer Mann war. Sorbas der Grieche hatte nur eine einzige Freundin – eine etwas verblichene, alternde Prostituierte, der all ihre Freier davongelaufen waren. Sie hatte falsche Zähne und falsche Haare. Sorbas war ihr Liebhaber, weil er sich einfach keine andere Frau leisten konnte. Sorbas gilt als Materialist, als Hedonist. Es wird aber völlig übersehen, wie Buddha seine ersten neunundzwanzig Jahre verbrachte, in welchem Reichtum. Tagein, tagaus lebte dieser Prinz namens Siddhartha in größtem Luxus, von allem umgeben, was sein Herz begehrte. Er lebte im Schlaraffenland. Und genau diese Erfahrung war es, die ihn schließlich zu einem Buddha machte!

      Normalerweise ist das nicht auf diese Art analysiert worden. Den ersten Teil seines Lebens hat man geflissentlich übersehen – aber das war die Grundlage: Siddhartha war seines Lebens überdrüssig geworden. Er hatte sämtliche Genüsse der äußeren Welt kennen gelernt. Er sehnte sich nach etwas Größerem, Tieferem, was in der Außenwelt nicht zu finden war. Um zur Tiefe zu gelangen, muss man den Sprung nach innen wagen. Mit neunundzwanzig Jahren verließ Siddhartha mitten in der Nacht seinen Palast und machte sich auf die Suche nach dem Inneren. Er war ein Sorbas, als er anfing, den Buddha zu suchen.

      Aus Sorbas dem Griechen wurde nie ein Buddha, weil sein Dasein als Sorbas nie zur Vollendung gelangte. Er war ein wunderbarer Mann voller Lebenslust, aber arm. Er hätte das Leben gerne in seiner ganzen Intensität gelebt, doch dazu fehlten ihm die Möglichkeiten. Er tanzte, er sang, doch die erhabeneren Nuancen der Musik waren ihm nicht zugänglich. Er wusste nicht, dass der Tänzer im Tanz völlig aufgehen und verschwinden kann.

      Der Sorbas in Gautama Buddha kannte die höchsten Gipfel und die tiefsten Täler der äußeren Welt. Und als er alles kennen gelernt hatte, war er bereit für die innere Suche. Diese Welt war großartig, aber nicht großartig genug – er wollte noch mehr. Sie hatte ihm vorübergehende, flüchtige Glücksmomente beschert, aber Buddha wollte etwas finden, das ewig währt. Allen weltlichen Genüssen würde der Tod ein Ende bereiten, aber er wollte etwas erfahren, das mit dem Tode nicht zu Ende war.

      Wenn ich Buddhas Lebensgeschichte schreiben sollte, würde ich mit dem Sorbas beginnen. Als ihm die äußere Welt und alles, was sie ihm liefern konnte, völlig vertraut war und er noch immer keinen Sinn darin gefunden hatte, machte er sich auf die Suche nach dem Inneren – denn das war die einzige Richtung, die er noch nicht erforscht hatte. Er schaute nie zurück. Es gab keinen Grund zurückzuschauen, er hatte alles gelebt! Er war keiner von jenen „religiösen Suchern“, die die äußere Welt gar nicht richtig kennen gelernt haben. Er war ein Sorbas. Und er wandte sich der inneren Welt mit der gleichen Lebenslust und Intensität, mit der gleichen Stärke und Kraft zu. Und nur deshalb fand er in seinem Allerinnersten die Zufriedenheit, die Erfüllung, den Sinn, die Seligkeit, nach denen er gesucht hatte.

      Es ist möglich, dass du ein Sorbas bist und dabei stehen bleibst. Es ist auch möglich, dass du kein Sorbas bist und anfängst, den Buddha zu suchen – du wirst ihn aber nicht finden. Nur ein Sorbas kann den Buddha finden. Ein anderer hat nicht die Kraft dazu; er hat nicht in der äußeren Welt gelebt, hat sie vermieden, hat sich ihr entzogen – er ist ein Weltflüchtiger.

      Für mich steht Sorbas am Beginn der Reise, und Buddha ist an ihrem Ziel angekommen. Und das kann ein und demselben Menschen geschehen. Tatsächlich kann es nur ein und demselben Menschen geschehen. Darum betone ich immer wieder: Erzeuge keine Spaltung in deinem Leben. Verurteile nichts, was zum Körper gehört. Lebe es, nicht widerstrebend, lebe es total und intensiv. Indem du es lebst, wirst du reif für die Suche in einer neuen Dimension. Du musst kein Asket werden, musst deine Frau, deinen Mann, deine Kinder nicht verlassen. Diesen ganzen Unsinn hat man jahrhundertelang gepredigt. Aber wie viele Menschen – unter den Millionen von Mönchen und Nonnen – wie viele Menschen sind tatsächlich zur Blüte gelangt? Nicht ein einziger.

      Lebe dein Leben ohne Spaltung. Und zuerst kommt der Körper, zuerst kommt die äußere Welt. Wenn ein Kind geboren wird und zum ersten Mal die Augen öffnet, sieht es als Erstes das ganze Panorama des Daseins um sich herum. Das Kind nimmt alles wahr – außer sich selbst. Das geschieht erst, wenn der Mensch viele Erfahrungen gesammelt hat. Das geschieht erst, wenn er in der Außenwelt alles gesehen und alles erlebt hat und davon frei geworden ist.

      Die Freiheit von der äußeren Welt kann sich nicht einstellen, wenn man sie meidet. Die Freiheit von der äußeren Welt stellt sich ein, wenn man total gelebt hat. Dann gibt es im Außen nichts mehr zu erreichen. Dann bleibt nur noch eine Dimension unerforscht. Dann liegt es nahe, auch diese letzte Dimension zu erforschen. Und dort wartet deine Buddhaschaft, deine Erleuchtung.

      Du hast gefragt: „Ist die Verbindung von Sorbas und Buddha möglich?“ Es ist die einzige Möglichkeit. Ohne Sorbas gibt es keinen Buddha. Selbstverständlich ist Sorbas nicht das Ziel – er ist die Vorbereitung für den Buddha. Sorbas ist die Wurzel, Buddha ist die Blüte. Mache nicht die Wurzeln kaputt, sonst kann es keine Blüten geben. Die Wurzeln liefern СКАЧАТЬ