Elfenzeit 8: Lyonesse. Uschi Zietsch
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Название: Elfenzeit 8: Lyonesse

Автор: Uschi Zietsch

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Elfenzeit

isbn: 9783946773320

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СКАЧАТЬ der Tochter Sinenomens.«

      Dem Kobold fielen eine Menge Haare aus, als er das hörte, und Rocky stammelte unter Kniekirschen: »Uh-hu-hu.«

      »Ja, Herrin, zu Befehl, Herrin, alles, was Ihr wollt, Herrin«, stieß Chad zähneklappernd hervor, und dann sausten sie in die Dunkelheit davon.

      »Wow«, sagte Robert.

      »Ach, die beiden sind doch totale Versager und eine peinliche Parodie des Volkes«, erwiderte Anne. »Die kann man leicht beeindrucken.«

      »Ach so, solche gibt es nicht viele?«

      Sie seufzte, und er lachte.

      »Elfen sind eben auch nur Menschen«, kicherte er. »Das ist das, was ich so an euch mag.«

      »Beleidige uns nicht, Freundchen, auch in deinen Adern kreist nunmehr Elfenblut und Dämonenblut.«

      »Also ein ganz besonderes, das es nur einmal gibt«, schnurrte er.

      »Zurück zum Thema«, mahnte Anne. »Wie kommen wir jetzt an weitere Informationen? Ich glaube nicht, dass die beiden Schwachköpfe von Nutzen sein werden.«

      Robert nickte. »Die Sache mit der Mär von dem Monster hier unten hat mich auf eine Idee gebracht«, sagte er. »Nadjas Freund, dieser Tom, hat sie doch mit Nicholas Abe, dem Mystiker zusammengebracht.«

      Ihre Miene verfinsterte sich. »Um Informationen über mich zu beschaffen.«

      »Genau«, bestätigte er leichthin. »Jedenfalls erzählte sie mir damals, dass Abe sich mal mit einer Sache in München beschäftigt hat, wodurch Tom ihn kennenlernte. Vielleicht ist das der Punkt, anzuknüpfen.«

      »Also dann, auf zu Tom.«

      Von Nadja wusste Robert, dass Tom regelmäßig in ihrer Wohnung vorbeischaute. Er ging von sich aus, wann er selbst das tun würde – am Vormittag, damit der Tag nicht zu zerrissen war.

      Also legten die beiden sich ab zehn Uhr vor Nadjas Wohnung »auf die Lauer«. Anne hatte vorgeschlagen, drin zu warten – schließlich stellten verschlossene Türen kein Problem für sie dar, wie sich gerade an der Eingangstür unten gezeigt hatte –, aber Robert hatte empört abgelehnt: »Das tut man nicht.«

      Sie ließ sich auf keine längere Diskussion ein, sondern gab nach.

      Und tatsächlich, gegen elf Uhr kam ein Mann Anfang dreißig die Treppe herauf, mit blondem Haar, leichtem Bauchansatz und hellwachen, blauen Augen. Mit einem Schlüssel in der Hand steuerte er auf Nadjas Wohnungstür zu, und Robert und Anne stiegen die Treppe hinab zu ihm.

      Der Mann schien weder überrascht noch besorgt. Er musterte die beiden kurz und sagte dann: »Freut mich, Sie endlich kennenzulernen. Kommen Sie herein. Ich mache uns Kaffee, und wie der Zufall – oder die Vorsehung – so will«, er hielt die linke Hand mit einer Bäckertüte hoch, »habe ich auch etwas zum Naschen dabei.«

      Robert und Anne folgten Tom in die Wohnung. Robert stellte sofort fest, dass Nadjas Duft immer noch vorhanden war, obwohl sie seit Monaten nicht mehr hier gewesen war, und alles war ihm vertraut. Tom besorgte nicht nur die Post, er pflegte auch die Pflanzen und wischte Staub. Nichts wies daraufhin, dass Nadja nicht jeden Tag hier war. Bis auf den Umstand, dass es nie so ordentlich gewesen war, als sie noch hier gelebt hatte.

      »Machen Sie es sich bequem, wo Sie möchten«, forderte Tom sie auf, während er den Mantel aufhängte, in die Küche ging und die Espressomaschine einschaltete. Dann ging er ins Wohnzimmer, packte Nadjas Laptop aus, schloss ihn an und fuhr ihn hoch. »Es kommen ja kaum mehr Nachrichten, aber ab und zu eben doch«, erklärte er und sichtete die Briefpost, die er gesammelt in den Papierkorb warf. Dann überprüfte er die Mails, kehrte in die Küche zurück und kam kurz darauf mit einem Tablett ins Wohnzimmer, auf dem ein Teller mit allerlei Gebäck und drei mit Milchschaum gefüllte Becher standen.

      »Zucker?«

      »Nein, danke«, sagte Anne. »Ein vollkommener Gastgeber.« In ihrer Stimme lag keine Ironie.

      Tom grinste und setzte sich in den Sessel gegenüber dem Sofa, auf dem das Paar sich niedergelassen hatte. »Ich kenne mich hier inzwischen fast besser aus als in meiner eigenen Wohnung, und ich bin immer auf Überraschungsgäste eingerichtet.«

      »Das kann ich mir vorstellen«, sagte Robert und holte sich seinen Becher vom Tablett, ließ ihn aber vor sich auf dem Tisch stehen.

      »Oh, Verzeihung«, entfuhr es Tom, der ihn dabei beobachtete. »Sie … Sie brauchen das ja gar nicht mehr, nicht wahr?« Interessiert und ohne Scheu musterte er Robert. Der kannte diesen Blick – ein Journalistenkollege durch und durch. »Daran … muss ich mich erst noch gewöhnen, obwohl ich inzwischen schon einige Elfen und Wesen der Anderswelt kennengelernt habe. Einschließlich Dämonen und … des Getreuen.« Ein Schatten fiel kurz über sein Gesicht, aber er fing sich schnell wieder und lächelte Robert auf herzliche Weise an.

      »Das ist schon in Ordnung«, sagte Robert höflich. »Ich kann diese Dinge zu mir nehmen …«

      »Aber bitte, machen Sie sich meinetwegen keine Umstände. Ich kann mir vorstellen, was anschließend damit passiert.«

      »Haben Sie denn gar keine Angst vor uns?«, fragte Anne.

      Tom lachte. »Nein. Sie sind Nadjas beste Freunde, und Sie haben sie und Talamh im Reich des Priesterkönigs beschützt.«

      Anne zeigte sich verblüfft. »Woher wissen Sie das?«

      »Von Nadja selbst. Ich habe sie in Tokio getroffen, und da hat sie es mir erzählt. Wissen Sie das noch gar nicht?«

      Die beiden schüttelten die Köpfe.

      »Wir dachten, sie wäre im Baumschloss …«

      »Da war sie und wird sie jetzt hoffentlich wieder sein.«

      Also erzählte Tom ihnen von David und Rians Gefangenschaft in Cagliostros Händen und dessen Bund mit einem Dämon der japanischen Anderswelt Bóya. Robert wurde es ganz anders, als er von diesem Abenteuer hörte, er hätte nie damit gerechnet, dass Nadja sofort wieder in Schwierigkeiten geraten würde.

      »Und … seither haben Sie nichts mehr von ihr gehört?«, fragte er am Ende der langen Erzählung.

      Zum ersten Mal seit ihrer Begegnung wirkte Tom beunruhigt. »Nein, ich dachte zuerst … Sie könnten mir etwas sagen, aber da Sie nichts von Tokio wussten … Nadja ging mit David und Rian nach Crain zurück. Ich habe seit dem Abschied in Tokio nichts mehr von ihr gehört.«

      Robert schluckte. Hoffentlich war alles in Ordnung …

      »Das muss aber nichts besagen«, sagte Tom schnell, der seinen Gesichtsausdruck richtig deutete. »Ich meine, ich bin selbst erst seit ein paar Tagen zurück.«

      »Wir sind auch in einer anderen Sache hier«, sagte Anne auf ihre gewohnte nüchterne Art.

      »Dann schießen Sie los. Oder, warten Sie!«, rief Tom und setzte sich kerzengerade auf. »Es geht um die erfrorenen Leichen am Stachus, nicht wahr?«

      »Scharfsinnig auch noch«, sagte Anne, und diesmal klang sie spöttisch.

      Tom winkte ab. »Ich habe selbst СКАЧАТЬ