Der neue Sonnenwinkel Box 11 – Familienroman. Michaela Dornberg
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Название: Der neue Sonnenwinkel Box 11 – Familienroman

Автор: Michaela Dornberg

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Der neue Sonnenwinkel Box

isbn: 9783740977429

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СКАЧАТЬ rauf und runter gegangen war. Sie mochte die Frau Dr. Müller sehr, und wenn Alma jemanden mochte, dann musste sie es auch zeigen.

      Danach hatte Alma sich diskret zurückgezogen, Roberta und Claire waren allein zurückgeblieben, und weil auch sie mit ihren Emotionen zu kämpfen hatten, unterhielten sie sich zunächst ganz unverfänglich über Allgemeines. Das konnte nicht anhalten, die Zeit eilte ihnen davon, und Claire musste noch an diesem Tag ihren Flieger erreichen, der sie zu Piet bringen würde, der bereits sehnsüchtig auf sie wartete.

      Roberta lenkte das Gespräch auf das, was wichtig war, was ihr noch am Herzen lag. »Claire, ich werde dich sehr vermissen, wir zwei sind wirklich ein so gutes Team, das war damals so, und das hat sich hier im Sonnenwinkel ebenfalls gezeigt. Und in die Herzen der Patienten hast du dich ebenfalls geschlichen, nicht zu vergessen in die von Ursel und Leni, so bewegt wie bei eurem endgültigen Abschied habe ich die Damen noch nie zuvor erlebt, die zunächst doch eher einen kühlen, zurückhaltenden Eindruck machen.«

      Claire bestätigte, wie nahe ihr der Abschied ebenfalls gegangen war.

      »Weißt du, Roberta, ganz richtig kann ich noch immer nicht begreifen, was sich da gerade in meinem Leben abspielt, es überrollt mich ein wenig, zumal es ja auch alles ganz anders gekommen ist als ursprünglich geplant. Dieses Feuer hat nicht nur da oben alles zerstört, sondern es hat auch für uns alles ­zunichtegemacht. Ganz richtig kann ich noch immer nicht begreifen, was da geschehen ist. Was sind das bloß für Menschen, die eiskalt und skrupellos eine gesamte Anlage, die viele Millionen gekostet hat, zerstören. Nicht nur das, die in Kauf nehmen, dass der wirtschaftliche Aufschwung für eine ganze Region zunichtegemacht wird. Und was ich besonders schlimm finde ist, dass man bis heute den oder die Brandstifter nicht gefasst hat. Wie es scheint, werden diese Verbrecher ungeschoren davonkommen. Aber das ist auch egal«, Claires Stimme klang resigniert, »auch wenn man sie fasst und bestraft, ändert es nichts an der Tatsache, dass nichts als Trümmer zurückgeblieben sind. Piet gehört nicht zu den Menschen, für die eine Bestrafung eine Genugtuung ist, es macht ihn auch nicht glücklich.«

      »Aber glücklich macht es ihn, dich in seinem Leben zu haben, Claire. Mit dir an seiner Seite lässt sich alles leichter ertragen.«

      »Das sagt Piet mir auch immer wieder«, bestätigte Claire sofort, »doch ich fühle, wie tief Piet in seinem Inneren getroffen ist, und auch wenn es irgendwann verblasst, ein Stachel wird immer bleiben. Und es ist auch nicht damit getan, dass die Versicherung den entstandenen Schaden voll ersetzt. Geld ist nicht alles, Piet hatte eine Vision, und es hätte wirklich was richtig Gutes werden können. Doch die Leute sahen nur die Schönheitsklinik, das Hotel für die Schönen und Reichen und dazu all die Annehmlichkeiten wie halt Golfplatz, Tennisplätze und Spa. Es gab unzählige Voranmeldungen, hätte einen dicken Gewinn eingebracht. Leider hat niemand gesehen, dass dieser einem guten Zweck zugeflossen wäre, dass man damit vielen Menschen hätte helfen können.«

      »Leider weiß niemand, welch caritative Ader dein Piet hat, Claire. Äußerlich wirkt er wie der coole Macher, der dynamisch mit seinem teuren Auto angebraust kommt, hier und da seine Anweisungen gibt und dann wieder davonfährt, um als Globalplayer weltweit mitzumischen.«

      »Dabei ist Piet so ganz anders«, Claire bekam einen ganz verträumten Blick, »er ist großzügig, warmherzig, und das sage ich jetzt nicht, weil ich ihn liebe und, was ihn betrifft, einen verklärten Blick habe. Frag mal Teresa von Roth, die wird es bestätigen.«

      »Hat sie schon, liebe Claire. Sie erzählt jedem, der es hören will oder nicht, was für ein wunderbarer Mensch Piet ist, und wenn jemand etwas Gegenteiliges behauptet, der bekommt ihre spitze Zunge zu spüren, ich finde es großartig, wie Teresa von Roth zu dem steht, wovon sie überzeugt ist. Und von deinem Piet finde ich es noch großartiger, dass er ihr diese Chance gibt. Etwas Besseres hätte er überhaupt nicht tun können, weil er sich auf Frau von Roth voll und ganz verlassen kann, und was noch wichtiger ist, sie mit ihrer ganzen Lebenserfahrung hat nicht nur den Durchblick, sondern sie kann auch als Schlichterin auftreten. Eine der Erzieherinnen dieses neuen Projekts, das ja in Kürze eröffnet wird, ist eine Patientin von mir, und du solltest sie mal hören, sie betet Teresa an und hat mir bestätigt, dass alle von ihr begeistert sind.«

      »Piet auch«, jetzt musste Claire lächeln, »wäre Frau von Roth nicht eine ältere Dame, dann wäre ich ziemlich eifersüchtig auf sie.«

      Sie unterhielten sich nun doch über etwas anderes, aber Teresa von Roth war auch jemand, über den man nicht aufhören konnte zu reden. Sie waren beide begeistert von dieser Dame.

      Und dann war es Claire, die ganz entsetzt aufsprang.

      »Roberta, sieh mal auf die Uhr, wie spät es ist. Jetzt muss ich mich aber sputen, denn ich muss auch noch den Mietwagen abstellen, weil mein Auto verkauft ist.«

      »Und von mir möchtest du dich ja nicht zum Flughafen fahren lassen, Claire. Ich hätte es sehr gern getan.«

      »Weiß ich doch, doch ich hasse Abschiede an Flughäfen, bei den Ankünften ist es anders.«

      »Und da bist du genau wie Lars«, entschlüpfte es Roberta, und sie war ganz erstaunt, dass sie jetzt nicht von einer Welle des Schmerzes erfasst wurde.

      Sie umarmten sich.

      »Claire, ich muss dir nicht wünschen, dass du glücklich werden sollst mit deinem Piet, du bist es, das kann selbst ein Blinder sehen. Und das freut mich sehr. Genieße es jeden Tag, denn Glück ist sehr zerbrechlich.«

      Claire antwortete nicht, sie klopfte Roberta nur sanft und verstehend auf den Rücken.

      »Wir bleiben in Verbindung, und es tut mir wirklich leid, dass du nun leider nicht meine Trauzeugin werden kannst, denn ich glaube kaum, dass du um die halbe Welt jetten wirst, um das zu werden, und die Hochzeit hier, die hat sich ja, wie du weißt, leider zerschlagen. Ich kann Piet so gut verstehen, dass er den Auftakt für unser gemeinsames Leben nicht ausgerechnet hier haben möchte.«

      »Claire, zerbrich dir deswegen nicht den Kopf, es ist nur eine Formsache, egal, wo ihr den Bund fürs Leben schließen werdet, in Gedanken werde ich dabei sein.«

      Es gab noch ein paar letzte Worte, Umarmungen, und dann brachte Roberta Claire zur Tür, die eilig in das Auto stieg, winkte und dann davonbrauste.

      Nachdenklich blieb Roberta noch eine ganze Weile im Türrahmen stehen. Sie hatte noch so vieles sagen wollen, doch die Zeit war ihnen wirklich davongeflogen.

      Nun war Claire weg, und man sollte zwar niemals nie sagen, doch in diesem Fall war Roberta sich sehr sicher, dass es mit ihr und Claire kein drittes Mal geben würde.

      Claire hatte die Liebe ihres Lebens gefunden, sie würde mit ihrer großen Liebe fortan gemeinsam durchs Leben gehen, und das war etwas, was Roberta wirklich sehr freute. Claire hatte es so sehr verdient, endlich bei einem Mann angekommen zu sein, denn so prickelnd war es auch nicht gerade gewesen, was sie vor Piet mit den Männern erlebt hatte. Einen Vorteil ihr gegenüber hatte Claire, dass sie mit keinem von ihnen verheiratet gewesen war und dass es bei der Trennung keinen schrecklichen, zermürbenden Rosenkrieg gegeben hatte wie bei ihr und dem Schwerenöter Max Steinfeld, dessen Namen sie leider noch immer trug. Zum Glück hörte sie nichts mehr von ihm, seit er diesen Goldfisch an der Angel hatte. Und das war gut so.

      Claire und Piet.

      Sie wünschte ihnen wirklich alles Glück der Welt, und mit Erstaunen stellte sie fest, dass es wirklich nicht mehr so wehtat, wenn sie an Lars dachte und daran, dass auch sie ihn beinahe geheiratet hätte, leider nur beinahe.

      Natürlich würde Roberta immer an ihn denken, denn er СКАЧАТЬ