Das Babylon-Mysterium. Daniel Kowalsky
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Название: Das Babylon-Mysterium

Автор: Daniel Kowalsky

Издательство: Bookwire

Жанр: Книги для детей: прочее

Серия: Lion Daniels

isbn: 9783775175104

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СКАЧАТЬ vierzig Zentimeter breit. Sieht aus wie ein Höhleneingang. Ich weiß nur nicht, ob ich da hindurch passe.«

      »Warten Sie, ich komme hinunter!«

      Janina tauschte ebenfalls ihre Wanderschuhe gegen Wasserschuhe und rutschte den Felsen hinunter, um kurz darauf neben dem Professor zum Stehen zu kommen.

      Beide inspizierten das von Algen leicht grün gefärbte Loch im Felsen. Feuchte, kühle Luft strömte ihnen sanft entgegen und legte einen modrigen Hauch von Kalkstein in ihre Nasen.

      »Ziemlich eng das Ganze. Und vor allem wissen wir nicht, was sich dahinter befindet. Was ist, wenn wir einem Fluss-Krokodil direkt ins Nest laufen?«

      »Unwahrscheinlich! Krokodile gibt es eher im Oberlauf vom Nil, nicht hier.«

      »Sieht mir aber auch nicht wie ein Eingang zu einem riesigen Höhlensystem aus«, meinte Janina zweifelnd, die den Gedanken unangenehm fand, in dieses feuchte Loch kriechen zu müssen.

      »Doch, ich bin mir ziemlich sicher, dass wir den Eingang zum Höhlensystem gefunden haben. Hatte nur nicht gedacht, dass alles so eng ist. Hier, schauen Sie auf die Karte. Die Form der Aushöhlung stimmt mit der Zeichnung auf der Karte überein.«

      Janina Adams warf einen Blick auf das Dokument, zögerte. Sie gab sich einen Ruck.

      »Okay, ich gebe mich geschlagen. Ich werde mutig vorangehen.«

      »Dafür wäre ich Ihnen sehr dankbar. Sie sind deutlich schlanker als ich.«

      Die junge Studentin öffnete ihren Rucksack, holte eine Stirnleuchte heraus, schaltete sie ein und setzte sie auf den Kopf. Dann bückte sie sich und kroch langsam in das Loch hinein. Nach zwei Metern weitete sich der Gang zu einem fünf Meter hohen und etwa ebenso breiten Gewölbe.

      Sie drehte sich um und rief durch den Eingang hindurch: »Professor Novotny, hier ist tatsächlich eine große Höhle. Kommen Sie!«

      »Alles klar!«

      Novotny setzte ebenfalls seine Stirnlampe auf, bückte sich, schob seinen Rucksack vor sich ins Loch hinein und robbte mit großer Anstrengung Janina hinterher. Er brauchte deutlich länger als die schlanke Studentin und hatte an einer engen Stelle das Gefühl, stecken zu bleiben, doch mit großer Kraftanstrengung schaffte auch er es in die Höhle hinein. Janina nahm seinen Rucksack aus dem engen Gang entgegen und half ihm auf.

      Der Professor keuchte vor Anstrengung und brauchte etwas Zeit, bis sich seine Augen an die Dunkelheit um ihn gewöhnt hatten.

      »Das Licht der Stirnlampen ist zu schwach«, meinte Janina.

      Alexandro Novotny nickte, öffnete seinen Rucksack, holte eine extrem starke LED-Taschenlampe heraus und begann, damit die Wände abzusuchen.

      Janina runzelte die Stirn: »Also, wenn Sie mich fragen, dann ist das ganze Gewölbe hier eine Sackgasse!«

      Der Professor beachtete ihren Einwand nicht, sondern richtete die Taschenlampe auf eine steile Felswand und ließ den Lichtkegel an einer mit leicht herausstehenden Felszacken übersäten Wand entlang nach oben gleiten, bis ein Felsvorsprung zu erkennen war: »Ich vermute, dort oben geht’s weiter. Sie sind leichter als ich. Können Sie mal zu diesem Absatz hochklettern und nachschauen?«

      »Klar!« Janina Adams trat mit dem Fuß auf die unterste Felszacke, fasste mit der Hand in eine Ritze über sich und kletterte vorsichtig hinauf. »Ist hier alles zwar etwas glitschiger als in meiner Lieblings-Boulderhalle, aber ich komme gut voran«, rief sie hinab. »Es scheint fast so, als ob diese Vorsprünge künstlich in die Wand gehauen worden sind.«

      Wenig später erreichte sie den Absatz und stutzte: »Hier gibt es tatsächlich eine Öffnung, oder besser gesagt einen Spalt, der von unten nicht zu sehen ist.« Janina leuchtete mit ihrer Taschenlampe hinein. »Und dahinter gibt es auch einen begehbaren Tunnel. Er steigt stark an – wenn mich nicht alles täuscht, führt er nach Westen hin.«

      »Warten Sie, ich komme hinter Ihnen her.«

      Vorsichtig kletterte der Professor ebenfalls die Felswand hinauf, und seine studentische Hilfskraft staunte nicht schlecht, wie sicher er sich trotz seiner über hundert Kilogramm an der glitschig-steilen Wand nach oben bewegte.

      »Kompliment, Herr Novotny. Das hätte ich Ihnen nicht zugetraut«, neckte sie ihn.

      »Unterschätzen Sie mich mal nicht, Mädchen«, grinste Novotny. »Ansonsten gehe ich jetzt mal lieber voran, sonst sind Sie noch diejenige, die den Tempel als Erste entdeckt. Und den Ruhm möchte ich doch lieber selbst einstreichen.«

      Janina Adams nahm ihre Baseballkappe ab, streifte ihre Hände durch ihr langes seidenblondes Haar und zwinkerte ihm mit ihren hübschen blauen Augen zu: »Gerne nach Ihnen, Professor!«

      * * *

      Irgendwo in Texas – 13. Juli, 07:00 Uhr

      Ein blonder Hüne parkte seinen Porsche Carrera S am Straßenrand, nahm sein Smartphone in die Hand und wählte eine Nummer, die nur er kannte.

      »Ja?«

      »Wir haben alles vorbereitet. Sie sagen, wann die Party steigen soll«, raunte der Hüne in den Hörer hinein.

      Gilbert Winter, der sich noch im US-Bundesstaat Illinois befand, atmete tief durch und dachte voller Genugtuung daran, dass er sich endlich an seinem Feind, Lion Daniels, rächen konnte. Er würde sich seine Familie vornehmen und ihn damit aus der Reserve locken.

      »Am besten, solange die Kerzen auf der Torte noch brennen. Viel Spaß!«

      »Danke!«

      Der große blonde Mann beendete das Gespräch, legte sein Smartphone zur Seite und startete den Motor.

      Winter steckte sein Smartphone in seine Tasche und schaute grimmig auf ein Passfoto seines ärgsten Rivalen. Es hatte ihn schwer getroffen, dass es Lionel Abraham Daniels, einem achtzehnjährigen Jugendlichen aus Texas, einem Niemand, gelungen war, ihm derart übel mitzuspielen und seine Pläne zu durchkreuzen. Er ließ die Ereignisse der letzten Wochen noch einmal Revue passieren:

      Vor einem Monat war für ihn, Gilbert Winter, alles noch in bester Ordnung gewesen. Er hatte zwei erfolgreiche Projekte am Laufen gehabt, die kurz vor dem Durchbruch standen. Eines in den USA im Bundesstaat Colorado, wo er in einem geheimen unterirdischen Labor Viren hatte züchten lassen, mit deren kontrolliertem Einsatz er die Welt verändert hätte – wenn die Anlage nicht durch die Sabotage eines ehemaligen Mitarbeiters in die Luft gesprengt worden wäre. Das andere Projekt lief in einer Spezialklinik in den Bergen oberhalb des Comer Sees in Norditalien. Für die dort stattfindenden Experimente hatte er mit der sechzehnjährigen Jacqueline Arielle Bordeaux die ideale Kandidatin gefunden, ein Versuchskaninchen der Extraklasse, das alle vorherigen Probanden in den Schatten stellte.

      Gilbert grinste, als er daran dachte, wie sie auf Jacqueline gestoßen waren, die von ihren Freunden auch Jackie genannt wurde. Sie war Monate zuvor schlichtweg zur falschen Zeit am falschen Ort gewesen und hatte etwas gesehen, was sie nicht hätte sehen dürfen. Jacqueline kannte damit ein Geheimnis, das niemals ans Licht kommen durfte, ein Geheimnis, das vielleicht die Existenz der Geheimorganisation gefährdete, für die er arbeitete. Aber anstatt sie zu liquidieren, hatte er sich entschieden, dieses hübsche, hoch begabte Mädchen in die Versuchsreihe des Laboratoriums СКАЧАТЬ