Unsere Liebe ist unsere Macht. Sharon MCErlane
Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Unsere Liebe ist unsere Macht - Sharon MCErlane страница 18

Название: Unsere Liebe ist unsere Macht

Автор: Sharon MCErlane

Издательство: Bookwire

Жанр: Сделай Сам

Серия: Die Lehren der Großmütter

isbn: 9783890603421

isbn:

СКАЧАТЬ in einen Teich mit heißem Wasser plumpsen ließ. »Bleib da!« grunzte er und schlenderte davon. Das dampfende Wasser fühlte sich so gut an, dass ich mich darin treiben ließ und mit dem Schlamm am Ufer spielte, als Bär zurückkam. Er ging hin und her, warf mir besorgte Blicke zu, und mit jedem Schritt, den er machte, grummelte er.

      Endlich erkannte ich, dass sein Knurren und seine Unruhe von seiner Sorge um mich herrührten, und ich schämte mich. »Ich war ja so dumm, nicht hierherzukommen«, sagte ich, als die Erleichterung, wieder bei ihm zu sein, mich übermannte. »Warum habe ich es immer so eilig, zu arbeiten? So eilig zu lernen?« fragte ich mich. »Warum hetze ich immer so?«

      »Du hast vergessen, zu mir zu kommen«, sagte Bär, als er mich nach vorne bog und mir Schlamm auf meinen Rücken klatschte. Es fühlte sich wunderbar an, und an der Art und Weise, wie Bär das tat, erkannte ich, dass er nicht so sehr wütend auf mich war, weil ich die Tiere der Unteren Welt vernachlässigt hatte, sondern er wollte mir einfach nur helfen. Was auch immer es war, ich war so erleichtert, diese riesigen Pfoten wieder zu spüren, dass ich losheulen musste. »Ich hatte keine Ahnung«, sagte ich, »keine Ahnung, wie nötig ich es hatte zu kommen. »Umpf«, grunzte er, und mit einer Kralle schlitzte er die Haut an meiner Wirbelsäule auf und packte Schlamm darunter. »Ich muss das tun«, sagte er, und ich fragte mich: »Was meint er damit? Wo sind die Helfer, die normalerweise hier mit ihm arbeiten?« »Ich muss es tun«, betonte er, und ich verstand, dass aus irgendeinem Grund er derjenige war, der diese Arbeit tun musste.

      »Oh, danke, Bär«, sagte ich. »Vielen Dank.« Er sagte kein Wort, noch hielt er inne, vielmehr schlitzte er auch die Rückseite meiner Beine auf und legte einen dampfenden Umschlag aus Blättern und Schlamm darauf, bis ich spürte, wie die Mineralien und Kräuter in meinen Körper sickerten. Als nächstes schnitt er die Unterseite meiner Füße auf, danach öffnete er meine Hüften und packte Schlamm auf meinen Bauch. Ich war jetzt ganz mit Blättern und Erde überzogen, und ihre Wärme und ihr Gewicht beruhigten alles in mir. »Viele Gifte«, sagte Bär, »viele Gifte hier.«

      Er machte weiter, legte unerbittlich Schlamm auf mein Herz und tat mehr davon unter meinen Rücken. Er schlitzte meine Schläfen, den Kiefer und die Stirn auf, und mit der Zeit spürte ich, wie das, was er »die Gifte« nannte, aus mir hinausfloss. Das brachte mich zum Schluchzen, und ich weinte lange.

      »Davon hatte ich keine Ahnung!« rief ich entsetzt aus, als er mit seinen großen Tatzen auf meine Leber und dann auf meine Milz drückte und eine tropfende Masse aus mir herausquoll. Ein übler Geruch stieg auf, während eine grünlich-schwarze Masse davonlief. Schnell tauchte Bär mich wieder in den Teich – und kurz tauchte er auch meinen Kopf unter. Ich lag eine Zeit lang im Wasser, und es war seltsam, denn obwohl ich sehen konnte, wie die Gifte aus mir herausflossen, verschmutzte dieses dunkle Zeug nicht den Teich, sondern es verschwand einfach, ohne die Farbe des Wassers zu verändern.

      »Das Gift stammt aus vielen Leben«, sagte Bär. »Nicht du bist es, nicht das, was du jetzt bist. Es ist aus vielen Leben. Dinge, die vom Körper aufgenommen wurden, in ihn eindrangen und mitgeschleppt wurden. An all dem hast du keine Schuld«, sagte er und streichelte mich. »Das ist Seelenmüll.« Während er sprach, machte er weiter und hinderte die klebrige Dunkelheit, die aus meinen Zellen hervortrat, daran, irgendwo anders in meinem Körper Unterschlupf zu finden. Er arbeitete so hart, legte so viele Packungen auf und entfernte sie dann schnell, dass ich wieder weinen musste, aber diesmal aus Dankbarkeit. »Keine Zeit«, sagte er, »keine Zeit, dich zu trösten.« »Ich verstehe, Bär«, stieß ich zwischen den Schluchzern hervor, »und ich bin so dankbar.«

      Er drückte und massierte, er zog mir Schleimschichten ab, und während er arbeitete, feuerte ich ihn im Stillen an, denn ich wollte so viel wie möglich von diesem schrecklichen Zeug hier zurücklassen. Schließlich sagte er: »Nur keine solche Eile. Versuch nicht, das alles jetzt loszuwerden. Es wäre mehr, als du ertragen könntest«, sagte er und brummte glücklich über sein Wortspiel.

      Als er mir aus dem Wasser half, setzte ich mich mit gekreuzten Beinen an den Rand des Teichs. Die Sonne fühlte sich auf meiner feuchten Haut gut an, und ich döste und schlief fast ein. Aber ich schreckte auf, als ich Bär sagen hörte: »Dies ist eine Zeit des beschleunigten Wandels. Jetzt ist es Zeit für die Arbeit. Das«, sagte er, »ist der planetarische Wandel, von dem du gehört hast. Es sind alle betroffen. Tue deinen Teil«, sagte er und schenkte mir einen Blick von tiefer Ernsthaftigkeit. »Komm jeden Tag her, wenn möglich. Hierher oder zu den Großmüttern«, fügte er hinzu, »drei zu eins.«

       »Es kommen große Veränderungen. Alle werden sie spüren.«

      Zwei Tage später kehrte ich in die Untere Welt zurück, entschlossen, jetzt wieder an dieser Drei-zu-Eins-Formel festzuhalten. Es stand außer Frage, dass ich die Heilung der mitfühlenden Tiergeister brauchte. Ich war schon ruhiger und stärker, seit ich zu Bär und Wolf gereist war.

      Ich betrat die Untere Welt so, wie ich es immer tat, und kaum war ich auf Bär getroffen, hob er mich auf den Rücken, drehte sich zum Weg um und lief los. Er hatte gesagt, dass dies eine Zeit des beschleunigten Wandels sei, und an seinem Verhalten sah ich, dass es stimmte.

      Wir folgten einem Weg, der durch einen Wald und dann bald bergauf führte. Nicht lange, und vor uns erhob sich, wie aus dem Nichts, ein steiler Berg. Er tauchte einfach auf, aber Bär begann unerschrocken den beschwerlichen Aufstieg, während ich mich an ihm festklammerte. Nach einer Weile änderte sich die Atmosphäre, und statt grüner Bäume und blauem Himmel lag nun ein grauweißes Licht über allem. Ein winterlicher Nebel hatte die Bäume aufgelöst, sie unseren Blicken entzogen, und jetzt konnte ich nur noch undeutliche Formen sehen. Meine Nase britzelte von dem kalten Hauch, und als ich mich über Bär beugte, hörte ich das durchdringende Pfeifen des Windes. Ein Donner grollte in der Ferne und schwoll zu einem Brüllen an, als er immer näher und näher heranrumpelte. Endlich war ein Windstoß über uns, der in meine Haare fuhr und sie aufwirbelte und in meinen Augen brannte, aber ich konnte mich in Bärs Fell vergraben, also war mir warm genug.

      »Sturmwolken«, knurrte Bär und runzelte die Stirn, »Sturmwolken.« »Oh«, schluckte ich. Wir waren jetzt mitten in diesen Wolken, ganz von ihnen eingehüllt, und als der Donner brüllte und die Erde unter uns erzitterte, klammerte ich mich fest an Bärs Rücken. »Es kommen große Veränderungen«, sagte er, »alle werden diese Veränderung spüren.« Dies, erkannte ich, war, was er beim letzten Mal, als ich ihn sah, angedeutet hatte. Ich krallte mich an seinem Fell fest, und jede Faser meines Körpers begann zu zittern. Nun wankten Felsen am Wegrand, rissen auf und stürzten von den Bergflanken hinab. Eine erschreckend dunkle Gestalt, wie ein urzeitlicher Vogel, flog über unseren Köpfen. Doch die ganze Zeit über bebte die Erde und ich erbebte mit ihr, aber weil ich auf Bärs Rücken saß, wusste ich, dass ich sicher war. »Zerstörung«, sagte er schließlich, »Zer-störung.« »Oh«, murmelte ich, »geht es darum, das Alte auseinanderzunehmen?« »Ja«, sagte er.

      Das Alte wird auseinandergenommen, dachte ich, und Angst begann an mir zu nagen, aber bevor ich ihr nachgeben konnte, sagte Bär: »Du bist jetzt hier, um zu beobachten. Das ist alles.« Er erinnerte mich daran, dass es meine Aufgabe war, zuzuschauen, zu beobachten, was geschah, und nicht von den Zerstörungen um mich herum betroffen zu sein. Was hier geschah, geschah vorerst nur auf dieser Ebene der Wirklichkeit. Ich sollte daraus lernen. Nicht reagieren, sondern es mir nur ansehen.

      Ich entspannte mich ein wenig bei diesem Gedanken, verspannte mich aber wieder, als Ruß auf uns niederging. Die Luft war voll davon, und als Partikel davon auf meinem Kopf und in meinem Gesicht landeten, rief ich: »Was ist das, Bär?« Entsetzen in meiner Stimme. »Dreck«, sprach er mit Abscheu, »Dreck. Er zeigt den Zustand der Dinge.« »Der Zustand der Dinge?« fragte ich, aber er sagte nur: »Dieser Zustand wird sich klären.« Und dann streichelte er mich und sagte: »Alles läuft so, wie es soll.«

      Ich СКАЧАТЬ