Unsere Liebe ist unsere Macht. Sharon MCErlane
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Название: Unsere Liebe ist unsere Macht

Автор: Sharon MCErlane

Издательство: Bookwire

Жанр: Сделай Сам

Серия: Die Lehren der Großmütter

isbn: 9783890603421

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СКАЧАТЬ an, so beängstigend, dass mein Mund trocken wurde. »Bär«, fragte ich schließlich, »was kann ich tun, um bei dieser Veränderung zu helfen? Bitte, Bär, wie kann ich helfen?« »Komm hierher in die Untere Welt«, sagte er, »und gehe zu den Großmüttern.« Er wiederholte, was er mir bereits gesagt hatte. Um mich bei Kräften und in meiner Mitte zu halten, musste ich lernen und heilen.

      Allmählich hörte der Boden auf zu beben, der Dreck regnete nicht mehr auf uns herab und alles war wieder ruhig. Als die Vögel zu singen begannen, blieb Bär in der Mitte des Weges stehen und hob seinen Kopf, um in der Luft zu schnuppern. Dann tat er einen ruhigen, brummenden Seufzer und ging langsam den gewundenen Weg den Berg hinab. Er sah jetzt ganz entspannt aus. Er war gar nicht mehr in Eile, schien vielmehr belustigt zu sein. Er hielt an, um an einer Blume zu schnüffeln; dann rieb er seinen riesigen Hintern an einem Baum und trollte sich weiter seines Weges. »Hmmm«, dachte ich, als ich ihn beobachtete, »offensichtlich ist die Lektion dieser Reise vorbei – was auch immer es war.« Und dann fragte ich mich: »Was sollte das alles bedeuten?«

      Ich saß rittlings auf Bärs breitem Rücken und ließ meine baumelnden Beine im Rhythmus seiner Schritte schwingen. Es war ein großes Vergnügen, so zu schaukeln, besonders nach dem hastigen Aufstieg auf den Berg und dem Schrecken des nachfolgenden Sturms. »Langsam dem Weg folgen«, sagte er, als er sich zu mir umblickte, »keine Eile.« »Ach so«, flüsterte ich. Bär zeigte mir, wie man langsamer wird, indem er mich den Rhythmus eines gemächlichen Tempos spüren ließ.

      Er ließ sich Zeit, den Berg hinabzusteigen, und ich staunte, wie entspannt er war. Dann staunte ich, wie entspannt ich war. Kaum möglich, dass wir noch vor wenigen Minuten inmitten von Zerstörung, Aufruhr und Schrecknissen standen. Ich schüttelte den Kopf, um ihn klarzubekommen, und fragte mich erneut, was das alles zu bedeuten hatte. Ich war mir nicht sicher, aber ich wusste: Ein Sturm braut sich zusammen, und wenn er kommt, darf ich der Angst nicht nachgeben. Und vor allem muss ich langsamer werden.

      Bär trug mich zum Waldrand, dort, wo der Fluss auf die Bäume trifft, und da setzte er sich hin, damit ich von seinem Rücken rutschen konnte. »Geh langsam«, sagte er und schlug mich sanft mit einer Tatze. »Das werde ich, Bär«, versprach ich.

      Nach diesen Ausflügen in die Untere Welt war ich viel stärker; ich war auch neu inspiriert, die Botschaft der Großmütter mit der Welt zu teilen. Meine Reisen mit Bär hatten mir gezeigt, dass tatsächlich eine große Veränderung bevorstand. Die Veränderung, die so viele vorhergesagt hatten, würde stattfinden, und mir schien, je mehr Menschen die Botschaft der Großmütter kannten und sich entschlossen, mit ihnen zu arbeiten, desto leichter würde diese Veränderung vonstatten gehen.

       »Bedecke die Welt.«

      Ich kümmerte mich getreulich um die Arbeit der Großmütter, und obwohl die Verbreitung ihrer Botschaft mir große Freude bereitete, wurde ich regelmäßig entmutigt, weil nicht so viele Menschen, wie ich gehofft hatte, auf die Botschaft der Großmütter reagierten. Ist ihre Botschaft nur für ein paar wenige? fragte ich mich. Ist es meine Schuld, dass ihre Arbeit nicht so bekannt wird, wie ich es mir gewünscht hätte? Hatte ich alles getan, was ich konnte? Und wenn ich ganz entmutigt war, fragte ich mich sogar, ob ich mit dieser Arbeit weitermachen sollte und wenn ja, warum?

      Ich rang viele Male mit diesen Fragen und ging regelmäßig durch Phasen des Selbstzweifels angesichts der scheinbar so langsamen Verbreitung ihrer Botschaft. Eine gewisse Enttäuschung brachte mich oft dazu, die Bedeutung dessen, was ich tat, in Zweifel zu ziehen und mich zu fragen: Wenn die Botschaft der Großmütter so wichtig war, warum verbreitete sie sich so langsam? Diese Zweifel und Fragen hielten eine Weile an, bis ich mir schließlich sagte: »Ach, gib es auf, Sharon. Du wirst das nie herausbekommen.« Dann dachte ich: »Ich liebe die Arbeit, also mache ich die Arbeit«, und wie ein Korken floppte ich aus dem Sumpf des Zweifels hinaus.

      Als das Thema akut war, ging ich damit nicht zu den Großmüttern, um sie zu fragen. Denn inzwischen war ich so oft die Achterbahn des Zweifels gefahren, dass ich mich einfach entschied, es seinen Lauf nehmen zu lassen und einfach weiterzuarbeiten.

      Dann, eines Tages während der Meditation, sprach meine innere Stimme aus heiterem Himmel zu mir und klärte mich über den Sinn meiner Reisen in die Obere und Untere Welt auf: Die Botschaft der Großmütter zu verbreiten, so hieß es, würde mich beschäftigen, indem sie mir etwas Sinnvolles zu tun gab und meinem Geist half, sich zu entwickeln. Diese Arbeit würde meine Schwingung erhöhen, und sie würde dies nicht nur für mich, sondern für alle tun, die sich entschieden hatten, mit den Großmüttern unterwegs zu sein. Ich hatte eigentlich gar keine Frage gestellt, aber das Universum hatte genau die Frage beantwortet, die unter der Oberfläche meines Geistes schwärte. Offensichtlich sollte der Wert der Arbeit der Großmütter nicht in Zahlen bemessen sein, sondern in der persönlichen Transformation.

      Nach dieser Durchgabe ging ich wieder zu den Großmüttern, um mehr Arbeit zu erbitten. Ich wollte beschäftigt sein, und »Schwingungserhöhung« hörte sich gut an.

      Als ich auf dem Weg in die Obere Welt von meinem Baum aufstieg, bemerkte ich diesmal, dass ich weiße Flügel hatte – schmal zulaufende, die ungewohnt anmutig und lang wirkten. Als ich hochstieg, schaute ich an mir hinab und sah, dass ich heute auch einen neuen Körper hatte, einen, den ich noch nie zuvor gesehen hatte. Ich sah aus wie ein Reiher oder ein Schwan. Als ich in ihr Tal segelte, fühlte ich mich auch anders, und als ich vor ihnen stand, merkte ich, dass ich auf einem Bein gelandet war.

      Ich war fasziniert von meiner Verwandlung, aber entschlossen, mich durch mein ungewöhnliches Aussehen nicht vom Zweck dieses Besuchs ablenken zu lassen. »Großmütter«, sagte ich, als ich meine Flügel faltete, »ich will etwas zu tun, um mich zu beschäftigen, während sich mein Geist entwickelt. Ich brauche einen Job. Ich habe Selbstermächtigung beendet, und jetzt möchte ich wissen, was ich noch tun kann.«

      Ich verneigte mich vor ihnen und beugte mich vor wie eine Ballerina, den einen Fuß nach vorne gestreckt, während meine Flügel sich über dem Boden spreizten. »Siehst du, wie schön du bist?« fragten sie und begannen, mich liebevoll zu streicheln. Ich stand still und ließ es geschehen, weil ich wusste, dass sie es wollten, aber es fiel mir schwer, still dazustehen und bloß zu empfangen. Mein Verstand dachte immer: Ich will sie umarmen, ihnen geben. Aber wann immer diese Gedanken auftauchten, flüsterten sie: »Nein… empfange«, bis ich mich allmählich genug entspannt hatte, dass ihre Berührung mich beruhigte und erdete. Da drang ihre Liebe in meine Füße und ebenso in meine Flügel bis hinab zu meinen gefiederten Fingerspitzen.

      Ich fühlte mich so entspannt, so natürlich, dass ich mich streckte; ich krümmte meinen Hals, und mein Vogelkopf fing an, hin und her zu schaukeln. An dieser Stelle begann ich zu singen. Ich hatte nicht vorgehabt zu singen, aber plötzlich sang ich einfach. »Ich ziehe den Mond in mich hinein«, stöhnte ich, und kaum waren die Worte aus meinem Mund/Schnabel, begann das silberne Licht des Mondes am Himmel mit dem Weiß meines Körpers zu verschmelzen. Erstaunt, was da geschah, hob ich einen Fuß, um einen Schritt zu tun, und dabei fiel mein Blick auf meine Vogelzehen. »Ah!« rief ich überwältigt aus.

      Ich beugte mein Bein weiter und beobachtete, wie es nach und nach – Knie, Knöchel und Ferse – herabkam. Meine Flügel waren ebenso faszinierend, und vom Rhythmus der Bewegungen in meinem neuen Körper durchdrungen, begann ich zu intonieren: »Maranatha, maranatha.« Ich rief Christus. »Christos«, betete ich – und erschrocken über das, was ich gerade von mir gehört hatte, sagte ich: »Warte mal. Was mache ich hier?« Aber ganz gleich, was ich dachte, ich schien keine Kontrolle über meine Stimme zu haben, und immer wieder drängte sich das Wort »Christos« aus mir heraus.

      Dies ging eine Minute oder länger so weiter, bis sich der Himmel plötzlich mit weißen Vögeln füllte. Meine Augen huschten zu den Großmüttern, СКАЧАТЬ