Perry Rhodan 150: Stalker (Silberband). Arndt Ellmer
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Название: Perry Rhodan 150: Stalker (Silberband)

Автор: Arndt Ellmer

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Perry Rhodan-Silberband

isbn: 9783845331492

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СКАЧАТЬ Bull tauchte auf. »Was soll der Unsinn mit der Selbstanklage, Homer?«, polterte er los. »Ich weiß nicht, mit welchen Selbstvorwürfen du dich herumschlägst, aber mein Vertrauen hast du allemal.«

      Adams lächelte. Es wirkte ein wenig gequält. Er hatte Lampenfieber und hätte die Angelegenheit am liebsten schnell hinter sich gebracht.

      »Ich habe nicht nur gegen die Satzung der Hanse verstoßen, sondern zudem gegen eine Reihe von Gesetzen«, erklärte er. »Folglich muss ich reinen Tisch machen.«

      Bull blickte kurz zu Arnold Schwarz und Thorn Axiam und seufzte. »Du hättest auch für mich einen Stellvertreter bestimmen sollen. Ich könnte meine Zeit sinnvoller nutzen als mit unnötigen Versammlungen.«

      »Das hier ist sehr wichtig!«, beharrte Adams. »Und mir wäre es lieb, du würdest nicht vorgreifen.«

      Nach und nach suchten alle ihre Plätze auf. Nur Stalker verharrte als stummer Schemen in Adams' Nähe.

      Schließlich erschien Perry Rhodan in Begleitung der beiden Kosmokraten.

      »Meine erste Verfehlung besteht darin, dass ich einer Person im Stalhof Asyl gewährte, die nicht den Eid auf das Buch der Hanse leistete – die den Eid gar nicht leisten konnte, weil sie nicht aus der Milchstraße stammt. Danach habe ich zusätzliche Schuld auf mich geladen, weil ich drei Hanse-Sprecher einweihte und sie damit zu Mittätern machte. Ich habe ihr Vertrauen missbraucht, deshalb sind Celeste Maranitares, Patricia Kolmeth und Timo Porante von jeder Mitschuld freizusprechen.

      Sie sind ebenso wenig für die Warner-Sendungen verantwortlich, denn sie haben unter dem Einfluss meines Gastes gehandelt. Letztlich trage ich dafür die Verantwortung. Schon bei der ersten Übertragung des Piratensenders Acheron wusste ich, wer sich dahinter verbarg. Das Signet des Warners, die drei Pfeile in dem gleichseitigen Dreieck, ist das Zeichen der Mächtigkeitsballung ESTARTU, deren Gesandter Stalker ist. Das wusste ich zu diesem Zeitpunkt bereits.

      Ich stellte Stalker zur Rede. Er versicherte mir, nach bestem Wissen und Gewissen gehandelt zu haben, um alle Terraner vor den Gefahren des Dekalogs zu warnen. NATHAN bestätigte zudem eine hohe Probabilität seiner Prognosen.

      Verunsicherung griff allerdings um sich, weil viele Terraner den Dekalog, also Kazzenkatt, für den Warner hielten. Ich hätte das aufklären können, wenn ich Stalker zu der Zeit der Öffentlichkeit vorgestellt hätte. Stattdessen verzichtete ich bewusst darauf, weil das nur von dringenderen Problemen abgelenkt hätte. Aus demselben Grund, warum ich Stalker nicht gleich beim ersten Kontakt den Hanse-Sprechern, der LFT und der GAVÖK vorstellte, tat ich es auch nach dem Warner-Zwischenfall nicht: Ich wollte keine zusätzliche Verwirrung stiften. So blieb es bei der Vereinbarung, dass Stalker erst nach Aktivierung des Chronofossils Terra in Erscheinung treten sollte.

      Um deshalb musste ich weiter taktieren. Es war anzunehmen, dass die Sendungen des Piratensenders mit der Zeit bis zu NATHAN zurückverfolgt werden konnten. Also stimmte ich dem Vorschlag der drei Hanse-Sprecher zu, die alles daransetzen wollten, um Stalkers Anonymität zu wahren. Da zumindest immer einer von ihnen im Stalhof war – um Stalker vor Entdeckung zu schützen und ihn gleichsam zu bewachen –, war es nicht schwer, sie in Verdacht zu bringen.

      Meine Mittel allein hätten trotzdem nicht ausgereicht, das Lügengebäude aufrechtzuerhalten. Zum Glück brach der Kosmokrat Taurec seine Untersuchungen frühzeitig ab. Erst als Ronald Tekener die Recherchen in die Hand nahm und zudem Unterstützung von Srimavo erhielt, verschärfte sich die Entdeckungsgefahr wieder.

      Andererseits verfügt Stalker über eine außergewöhnliche Gabe, die es ihm erlaubte, die Bedrohung stets abzuwenden. Im Nachhinein gestand er mir, dass er mit dieser Parafähigkeit die drei Hanse-Sprecher beeinflusste. Er brachte sie dazu, NATHAN zu manipulieren und die Warner-Sendungen zu ermöglichen. Später manipulierte er ihre Erinnerung daran.

      Dies war nötig, dazu stehe ich. Denn die drei hatten mit Stalker zusammengearbeitet und wussten alles über ihn. Dieses Wissen hätten sie schon einem Telepathen gegenüber nicht geheim halten können und erst recht nicht vor Srimavo. Stalker veranlasste, dass sie eine falsche Fährte legten. Timo Porante bekam das Warner-Symbol auf den Leib gemalt, Celeste Maranitares erhielt ein entsprechendes Amulett, und Patricia Kolmeth schloss sich den Streamern an. Für alles das übernehme ich die Verantwortung. Nachdem genügend falsche Indizien zusammengetragen waren, stellte ich die drei als Warner-Kollektiv hin und suspendierte sie als Hanse-Sprecher.

      Da mir der Stalhof danach nicht länger als sicheres Versteck erschien, schickte ich die drei mit Stalker in den Asteroidengürtel, an Bord von TSUNAMI-114. Indes war auch das kein dauerhafter Unterschlupf, denn Stalker hatte mir verschwiegen, dass die Warner-Sendungen auf den Berechnungen des Kontra-Computers basierten; er hatte sie schon ausgearbeitet, bevor ich ihn in den Stalhof holte.

      Mir ist selbst war noch nicht ganz klar, wieso Stalker den Piratensender Acheron ein letztes Mal aktivierte, nachdem die drei Hanse-Sprecher schon ›überführt‹ waren. Ronald Tekener erkannte dadurch, dass mehr hinter der Sache steckte und die drei nur Strohmänner waren. Er nahm seine Nachforschungen wieder auf und fand das Versteck. In seiner Panik zerstörte Stalker den TSUNAMI. Die folgende Flucht endete für die drei Hanse-Sprecher auf Olymp – eine andere Möglichkeit sah ich nicht, die Sache zu vertuschen. Für Stalker endete sie wieder im Stalhof.

      Vor der vollen Wahrheit scheute ich weiterhin zurück, denn der Kampf um das Chronofossil Terra stand unmittelbar bevor, deshalb musste alles vermieden werden, was eine Schwächung unserer Kräfte bedeutet hätte. Also gab ich mich Tekener als Warner zu erkennen und bat ihn, über die wahren Zusammenhänge zu schweigen. Er hätte den Warner-Zwischenfall als harmlos hinstellen können, als einen Versuch NATHANS, die Dinge in die richtige Richtung zu treiben. Jedoch erwies es sich dann als zweckmäßiger, auch Tekener eine falsche Erinnerung einzugeben. Stalkers Fähigkeit der Psi-Reflexion ermöglichte das. Er kann die Gedanken anderer, sogar die von Mutanten, reflektieren, verstärken, verzerren und in beliebiger Reihenfolge umgruppieren. Davon Betroffene haben danach ein falsches Erinnerungsbild.

      Ich bezeichne Stalker als Psi-Reflektor. Dies zum besseren Verständnis, wie auch meine Ausführungen allgemein der Transparenz der Zusammenhänge dienen sollen. Keinesfalls will ich etwas beschönigen oder verniedlichen. Zudem kann ich für mich nicht geltend machen, dass ich von Stalker beeinflusst worden wäre. Ich habe frei entschieden – und würde vermutlich wieder so handeln.

      Das Einzige, was ich zu meiner Verteidigung anführen kann: Ich habe uneigennützig gehandelt und hatte stets das Wohl der Kosmischen Hanse im Sinn.

      Stalker ist der Gesandte der Mächtigkeitsballung ESTARTU, der Superintelligenz gleichen Namens. Er ist in Freundschaft gekommen und mit der Absicht, Handelsbeziehungen zu knüpfen. Diese Chance durfte ich nicht ungenutzt lassen.

      Stalkers einziger Fehler war, dass er sich den falschen Zeitpunkt für die Kontaktaufnahme ausgesucht hat. Aber dafür kann er nichts.

      Und nun stelle ich euch Sotho Tal Ker vor, der es mir gestattet hat, ihn Stalker zu nennen ...«

      Ronald Tekener saß mit ausdrucksloser Miene da.

      Nachdem Homer G. Adams seine Selbstanklage beendet hatte, galt die Aufmerksamkeit aller Anwesenden dem silbernen Schemen. Keiner, der ihn nicht schon als Warner gesehen hatte. Nun lichtete sich die flimmernde Aura: Ein Humanoider wurde erkennbar, den man zumindest auf den ersten Blick für einen Menschen halten konnte. Jedenfalls war sein Gesicht absolut menschlich, wenn auch etwas breit und mit unnatürlich dicken Brauenwülsten. Den Kopf hatte er scheinbar herausfordernd vorgereckt. Trotzdem war seine Miene voller Sanftmut und Friedfertigkeit; der breite Mund zeigte ein gewinnendes Lächeln.

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