Perry Rhodan 150: Stalker (Silberband). Arndt Ellmer
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Читать онлайн книгу Perry Rhodan 150: Stalker (Silberband) - Arndt Ellmer страница 8

Название: Perry Rhodan 150: Stalker (Silberband)

Автор: Arndt Ellmer

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Perry Rhodan-Silberband

isbn: 9783845331492

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СКАЧАТЬ verbietet mir das. Gewisse Grenzen darf ich einfach nicht überschreiten.«

      Argentina wurde zornig. Sie wusste, wozu das Virenimperium imstande war, schließlich hatte es vor nicht zu langer Zeit schon Ernst Ellert zu einem neuen Körper verholfen.

      »Du musst mir Gregor zurückgeben!«, verlangte sie. »Du kannst ihn für mich erschaffen. So, wie du schon Ellert geholfen hast.«

      »Das darf ich nicht«, entgegnete das Virenimperium sanft. »Ich weiß nicht, was aus Sturmreiter Manda geworden ist. Vielleicht lebt er noch und wurde vom Element der Finsternis lediglich an einen fernen Ort verschlagen ... Warum suchst du ihn nicht?«

      Argentina Galdo blickte ungläubig ins Leere. »Ihn suchen? Wo? Vor allem: wie?«

      »Die Milchstraße ist groß. Ich kann dir weder garantieren, dass du deinen Geliebten findest, noch dass er tatsächlich lebt. Aber ich kann dir helfen, deinen Schmerz zu überwinden. Es hilft niemandem, dir selbst am wenigsten, wenn du dich vor Selbstmitleid und Sehnsucht zerfleischst. Schau nach vorn! Vor dir liegt ein ganzes Leben – und ein Universum voller Wunder und Rätsel. Reiß die Brücken zur Vergangenheit nieder und lebe für die Zukunft.«

      »Ich soll ...?« Argentina fröstelte. Nicht aus Angst vor dem Wagnis, in einen neuen Lebensabschnitt einzutreten, sondern wegen der unglaublichen Wucht dieser Überlegung. Bislang hatte sie nicht das geringste Verlangen verspürt, Terra zu verlassen. Mit einem Mal erschien ihr diese Idee vielversprechend und gar nicht als Flucht vor den Problemen, die sie bedrückten.

      »Du wärst nicht allein, Tina«, redete ihr das Virenimperium zu. »Um dich – innerhalb dieser Virenwolke – sind viele Gleichgesinnte. Manche von ihnen haben mich ebenfalls unter falschen Voraussetzungen aufgesucht. Genau wie du konnten sie ihre Wünsche nicht richtig artikulieren. Eigentlich willst du gar keinen Ersatz für deinen Geliebten. Nichts könnte dir Gregor ersetzen, und ein Doppelgänger würde dich immer nur daran erinnern, dass du falsche Gefühle pflegst. Es wäre eine Flucht vor der Wirklichkeit, nichts als falscher Schein. Wenn du in dich gehst, wirst du erkennen, dass ich recht habe. Stell dich den Tatsachen, ich helfe dir dabei.«

      Argentina ließ das Gesagte auf sich wirken. Sie schwieg lange, bis sie fragte: »Was hast du mir zu bieten, Virenimperium?«

      »Das ganze Universum als Lebensraum für eine neue Existenz.«

      »Das hört sich vielversprechend an«, sagte Argentina und war der Verlockung bereits erlegen.

      Leos Kindergarten:

      Es war ein phantastischer Anblick, als die Wolke sich am Rand der Bungalowsiedlung niederließ und den von der Finsternis verwüsteten Pflanzengürtel überdeckte. Leonard Frood und Anne Piaget beobachteten staunend, wie sich die gewaltige Wolke veränderte und Formen ausbildete.

      Nach einer nicht genau zu bestimmenden Zeitspanne war die Virenwolke zu einem großen flachen Gebilde mit würfelförmigen Aufbauten geworden.

      »Ich schätze, es sind an die achtzig Aufbauten«, flüsterte Anne Leonard zu, dem Gründer des Kinderdorfs.

      »Sie sind eine verkleinerte Nachbildung unseres Kindergartens.« Leo lächelte, obwohl er nicht recht wusste, was das bedeuten sollte. Auf jeden Fall war er gerührt, dass das Virenimperium sich ihnen zur Verfügung stellte. »Das sieht fast aus wie eine Wiedergutmachung für die von der Finsternis angerichteten Zerstörungen.«

      Anne blickte ihn fragend an. »Könnte Srimavo dahinterstecken?«, fragte sie.

      »Vielleicht hat Sri nachgeholfen.« Leo antwortete, obwohl ihm keineswegs nach Reden zumute war. »Aber das allein kann es nicht sein. Ich vermute, dass an vielen anderen Orten Ähnliches vorgeht.«

      »Was bezweckt das Virenimperium damit?«

      Leo schwieg. Er hatte sich eben etwas überlegt und eine vage Vorstellung entwickelt, was dem Virenmodell seines Kindergartens zur Vervollkommnung fehlte. Und kaum gedacht, da sah er diesen Gedanken schon real werden. Aus der Plattform schoben sich transparente Wände vor die Aufbauten, wölbten sich und bildeten ein kuppelförmiges Dach. Auf den freien Flächen zwischen den Bungalows begannen Pflanzen zu sprießen.

      »Xenoforming«, murmelte Anne. »Ich verstehe das nicht.«

      »Ich habe eine Ahnung«, sagte Leo mit belegter Stimme. Er musste sich räuspern, um überhaupt noch ein Wort herauszubekommen. »Weck die Kinder! Sie sollen sehen, welches Wunder sich hier vollzieht.«

      »Und du?«

      »Geh schon!«, drängte er.

      Anne Piaget lief zögernd in Richtung des Hauptgebäudes. Als sie sich auf halbem Weg umwandte, sah sie, dass Leo auf das Virengebilde zu ging, das wie ein leicht abgewandeltes Modell der Siedlung aussah. Die Nachbildung wirkte kompakter und in sich geschlossener. Anne fragte sich, ob die Zöglinge auf diesem engen Raum ausreichend Bewegungsfreiheit haben würden ... Es kam allerdings darauf an, wofür diese Nachbildung gedacht war.

      Leo hatte inzwischen das Virengebilde erreicht. Er tastete über das kühle, glatte Material und suchte nach einem Zugang ins Innere. Tatsächlich öffnete sich nach wenigen Sekunden vor ihm ein Türschott.

      »Tritt ein!«, sagte eine sanfte, tiefe Frauenstimme. »Hab keine Scheu, Leonard Frood. Ich habe dein Rufen gehört und bin ihm gefolgt.«

      »Ich habe nicht gerufen«, entgegnete er, während er durch eine kurze Röhre in eine kahle, steril wirkende Kammer eintrat. Er war enttäuscht, obwohl er nicht zu sagen vermocht hätte, was er erwartet hatte.

      »Es liegt an dir, die Inneneinrichtung zu gestalten«, sagte das Virenimperium.

      Leonard Frood wurde schlagartig bewusst, dass die Virenwolke seine Gedanken gelesen hatte.

      »Ich weiß nicht ...«, sagte er unsicher und räusperte sich. »Ich weiß nicht, welche Einrichtung zweckmäßig wäre.«

      »Was hättest du am liebsten?«

      Leos Gedanken überschlugen sich. Er stellte sich dieses Gebilde als neue Heimstätte für seine Zöglinge vor – und tat es zugleich als ungeeignet ab. Dies war kein Ersatz für seinen Kindergarten. Alles war nüchtern, kalt und ohne wohlige Atmosphäre.

      »Warum scheust du dich, das auszusprechen, was du möchtest?«, ermunterte ihn das Virenimperium. »Ich gehöre dir, Anne und euren Zöglingen. Ihr könnt mich nach euren Wünschen gestalten. Nicht einmal die ungewöhnlichste Idee wäre zu phantastisch, um realisiert zu werden. Ich kann alles aus mir machen. Die Viren sind omnipotent und werden jede Form, Konsistenz und Eigenschaft annehmen. Sind sie jedoch spezialisiert, dann verlieren sie ihre Wandlungsfähigkeit. Was ihr aus mir macht, das wird von Bestand sein. Es gilt also gut zu überlegen, welche endgültige Form ihr mir geben wollt.«

      Leos Gedanken wirbelten im Kreis. Erst allmählich wurde ihm bewusst, dass sie sich nur um einen Vorfall drehten. Es war die Erinnerung an jenen Augenblick, als Ernst Ellert die Virensäule auf dem Platz vor dem Hauptquartier der Kosmischen Hanse verließ, nachdem er sie viele Tage lang blockiert hatte.

      Die Medien hatten jenes Schauspiel übertragen, und nun sah Leo wieder vor seinem geistigen Auge, wie sich eine Virenwolke auf Ellert herabsenkte. Aus der Virenwolke war ein Raumschiff in Form eines stilisierten Vogels geworden.

      Dieser Anblick hatte Leo in seinen Bann geschlagen und ihn seither nicht wieder losgelassen.

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