Autochthone Minderheiten und Migrant*innen. Sarah Oberbichler
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СКАЧАТЬ target="_blank" rel="nofollow" href="#ulink_4184aef6-119b-54d9-86ec-060470b37916">23, Dirk Hoerders globale Geschichte der Migration24 oder das Buch „Migration. Globale Entwicklungen seit 1850“25, herausgegeben von Albert Kraler, Karl Husa, Veronika Bilger und Irene Stracher. Diese migrationshistorischen Arbeiten auf der Makroebene zielen darauf ab, Migration als Normalität und nicht als Sonderfall der Geschichte zu begreifen. Sie verbreiten die Auffassung, dass die Geschichtsschreibung gerade wegen Wanderungsbewegungen über nationale Grenzen hinausgehen müsse.26 Gerade das Verhältnis von Mobilität und Sesshaftigkeit war eine der ersten intensiv diskutierten Fragen der historischen Migrationsforschung, wenn auch die erste Generation von Historiker*innen noch sehr von „sozialwissenschaftlichen Modernisierungstheorien“ beeinflusst war und eine Idee der „immobilen Vormoderne“ bei der traditionelle Gesellschaften immobil gewesen seien, verbreitete.27 Ein Beispiel dafür ist Wilbur Zelinsky’s28 Artikel „The Hypothesis of the Mobility Transition“ aus dem Jahr 1971. Klaus. J. Bade und dem von ihm geleiteten Institut für Migrationsforschung und interkulturelle Studien (IMIS)29 ist es jedoch zu verdanken, dass sich der Stellenwert und das Ausmaß der historischen Migrationsforschung in den 1990er-Jahren deutlich verbesserten. Trotzdem bleibt festzuhalten, dass die Erforschung der Migrationsgeschichte auch heute noch ein Randphänomen darstellt.30

       Historische Migrationsforschung und die Herausforderungen für die Zeitgeschichte

      Dasselbe trifft auch auf Südtirol zu. Primärmaterialien, mit deren Hilfe sich die Geschichte der modernen Zuwanderung nach Südtirol rekonstruieren ließe, beschränken sich auf Statistiken des Landesinstituts für Statistik, politische Akten des Südtiroler Landtages, Zeitungsberichte oder müssen anhand von Interviews bzw. Umfragen selbst erstellt werden.

       Migrationsforschung in Südtirol