150. Die fälsche Braut. Barbara Cartland
Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу 150. Die fälsche Braut - Barbara Cartland страница 8

Название: 150. Die fälsche Braut

Автор: Barbara Cartland

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9781788674393

isbn:

СКАЧАТЬ Kleid und dem weißen Schal!«

      »Wo? Von wem redest du?«

      »Das Mädchen da drüben, siehst du sie? Das, mein Lieber, ist deine zukünftige Braut.«

      »Wen meinst du denn? Und wer ist sie?«

      »Die Tochter deines Gastgebers, Lady Elisabeth Graye«, erklärte Lady Clementine. »Ich kenne sie, seit sie ein kleines Mädchen war. Sie ist recht hübsch und - könnte ich mir vorstellen - nicht ganz dumm. Na, du kennst doch ihren Vater, Lord Cardon.« ,

      »Aber... aber...« Sir Rupert verstummte.

      »Nein, nein, mein Freund! Die Cardons werden begeistert sein. Ich weiß, sie stecken finanziell ziemlich in der Klemme. Im vergangenen Jahr mußten sie sogar einen ihrer Höfe verkaufen. Lord Cardon wird einen wohlhabenden Schwiegersohn mit offenen Armen empfangen. Und du, lieber Rupert, bist sogar sehr wohlhabend.«

      »Allerdings. Aber wie kommst du ausgerechnet auf dieses Mädchen?«

      »Weil sie alle Bedingungen erfüllt, die du an eine Braut stellen solltest, mein Lieber. Sie ist einfältig und sanftmütig, wohlerzogen und von tadellosem Ruf. Falls ich mich nicht sehr täusche, wird sie dich bereitwillig als Ehemann akzeptieren und dir eine gehorsame und leichtgläubige Frau sein.«

      Es entstand ein kurzes Schweigen, dann sagte Sir Rupert: »Es ist schlimm!«

      »Sehr schlimm sogar!« stimmte Lady Clementine zu. »Aber wie ich vorhin sagte, ich kenne Lady Elisabeth schon sehr lange, und ich glaube, sie ist das einzige Mädchen, dem gegenüber ich meine Eifersucht einigermaßen in Grenzen halten kann.«

      »Glaubst du wirklich, du müßtest auf meine zukünftige Frau eifersüchtig sein?» fragte Sir Rupert.

      »Aber natürlich«, erwiderte Lady Clementine, ohne zu zögern. »Der Gedanke, daß es eine Frau gibt, die deinen Namen trägt, in deinem Haus lebt und mit dir - wenn auch selten - das Bett teilt, wird mir unerträglich sein. Eine Folter, eine Höllenqual. Außerdem kenne ich deinen Ruf als Frauenheld, und ich bin fast sicher, daß die kleine Gans sich unsterblich in dich verlieben wird.«

      »Ich finde es reichlich unfair, mir Dinge vorzuhalten, die vor unserer Verbindung geschehen sind!«

      »Mein Lieber, glaub mir, deine Vergangenheit läßt mich kalt!« Lady Clementine lachte. »Es ist deine Zukunft, die mich beunruhigt, und das mit gutem Grund, Rupert. Du bist eben ein sehr beeindruckender und außergewöhnlicher Mann!«

      »Ich bin glücklich, daß du so denkst.«

      »Wirst du mir eine Frage beantworten? Offen und ehrlich?«

      Lady Clementines Stimme klang leise und unerwartet ernst.

      »Aber selbstverständlich!«

      »Sag mir eins, Rupert, liebst du mich wirklich?«

      »Guter Himmel, was für eine Frage, Clementine! Haben wir in den letzten Monaten nicht die meiste Zeit zusammen verbracht und - wie ich glaube - Augenblicke höchsten Glücks miteinander erlebt?«

      »Du hast noch nicht auf meine Frage geantwortet«, sagte Lady Clementine. »Aber vielleicht ist das auch unnötig. Jedenfalls habe ich das unbehagliche Gefühl, daß du mich nicht wirklich liebst. Nicht so, wie ich dich liebe.«

      »Was du da sagst, kommt mir sehr bekannt vor!« Sir Rupert lächelte.

      »Das überrascht mich nicht!« erwiderte Lady Clementine hastig und in kaum unterdrückter Erregung. »Viele Frauen mögen diese Worte schon zu dir gesagt haben, denn in Wirklichkeit bist du zu einer wahren Liebe gar nicht fähig, Rupert. Du liebst weder mich noch eine andere. Natürlich, du findest mich anziehend und begehrenswert, ich weiß. Ich wecke Leidenschaften in dir, Begierden und manchmal vielleicht auch Eifersucht. Aber die ganze Zeit über, in der wir zusammen waren, habe ich gefühlt, daß es keine Liebe ist, was du für mich empfindest. Ich habe alles getan, dich dazu zu bringen, Rupert. Aber es war umsonst. Eine schreckliche Erkenntnis für eine Frau, die liebt und einen Mann zu halten versucht.«

      Bei den letzten Worten war ihre Stimme zu einem Flüstern herabgesunken.

      »Clementine, meine Liebe, du regst dich nur auf. Außerdem... wie kannst du einen solchen Unsinn reden! Du weißt, daß ich dich liebe!«

      Lady Clementine holte tief Luft. Sie trat dicht an Sir Rupert heran und berührte seine Hand mit der ihren. Einen Augenblick lang waren ihre Finger weich und sanft, dann plötzlich gruben sie sich tief in sein Fleisch.

      »Du gehörst mir!« stieß sie keuchend hervor. »Und ich sage jeder Frau den Kampf an, die es wagt, dich mir wegzunehmen.«

      Sir Rupert hob ihre Finger an die Lippen.

      »Ich wußte gar nicht, daß du so für mich empfindest, Clementine. Ich glaubte, ich wäre nur einer der vielen Narren, die sich von dir den Kopf verdrehen ließen.«

      »Du hast nichts dergleichen geglaubt«, erwiderte sie. »Ich mache dir eine Szene, und ich weiß, daß du das nicht magst. Aber heute Nachmittag kann ich nicht anders. Einmal muß ich dir sagen, wie es um mich steht und was ich von dir denke.«

      »Und ich antworte dir darauf, daß du Unsinn redest«, sagte Sir Rupert. »Ja, du redest Unsinn, und ich werde es dir beweisen. Wirst du dich heute Abend mit mir treffen? An der üblichen Stelle?«

      »In der Laube?« fragte Lady Clementine atemlos. »Glaubst du, wir könnten es wagen? Vielleicht spioniert meine Schwiegermutter hinter uns her. Vielleicht hat sie einen der Gärtner beauftragt, uns im Auge zu behalten!«

      »Unsinn, niemand kann uns gesehen haben«, erklärte Sir Rupert. »Mag sein, deine Schwiegermutter hat einen Verdacht, aber bestimmt hat sie keine Beweise. Sag einfach, du würdest früh zu Bett gehen, aber zieh einen dunklen Umhang über. Niemand wird dich sehen, wenn du einen Weg wählst, der vom Haus aus nicht einzusehen ist. Ich werde wie üblich auf dich warten.«

      »Rupert, du weißt, wie gerne ich kommen würde. Es ist nur, daß ich schreckliche Angst deinetwegen habe - deinetwegen und unseretwegen. Wenn Montagu dahinterkommt, wird es einen Skandal geben. Und das wäre dein Untergang, das weißt gut genau!«

      »Ja, das weiß ich«, erwiderte Sir Rupert. »Aber beruhige dich, es wird keinen Skandal geben. Wirst du also kommen?«

      »Ja, ich werde kommen!« Lady Clementines Stimme klang voller Wehmut. »Vielleicht ist es das letzte Mal. Wenn du demnächst verheiratet bist, sehe ich dich bestimmt nicht wieder.«

      »Clementine, rede nicht ein solch dummes Zeug! Du weißt genau, daß meine Heirat nichts an unserer Beziehung ändern wird. Warum auch? Du hast selbst gesagt, daß dieses Mädchen eine gehorsame und leichtgläubige Ehefrau sein wird!«

      »Ja, ich glaube, bei Elisabeth trifft dies zu. Wirst du um ihre Hand anhalten?«

      »Natürlich«, erwiderte Sir Rupert. »Habe ich deinen Befehlen nicht immer gehorcht?«

      »Ja, so bedingungslos, wie du den Befehlen Ihrer Majestät gehorchst«, sagte Lady Clementine mit einem Unterton von Spott in der Stimme.

      »Gut, dann werde ich jetzt also gehen und ein Wort mit meiner zukünftigen Gemahlin sprechen. Wir haben uns lange genug hier aufgehalten, Clementine. Jemand СКАЧАТЬ