150. Die fälsche Braut. Barbara Cartland
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Название: 150. Die fälsche Braut

Автор: Barbara Cartland

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9781788674393

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СКАЧАТЬ Königin«, sagte Sir Rupert, und seine Stimme klang verbittert. »Ihre Majestät wurde offensichtlich über unser Verhältnis informiert - jedenfalls scheint sie genauestens über uns beide Bescheid zu wissen.«

      »Natürlich, Ihre Majestät wurde informiert«, wiederholte Lady Clementine. »Und... und es kommt nur eine Person dafür in Frage - meine Schwiegermutter! Sie hat uns nachspioniert. Dessen bin ich ganz sicher. Ich habe es an der Art und Weise gemerkt, wie sie mich anschaut, an den Bemerkungen, die sie in meiner Gegenwart macht. Mein Gott, wie schrecklich. Und ich glaubte, niemand hätte eine Ahnung.«

      »Kann es nicht auch dein Mann gewesen sein, der...« begann Sir Rupert.

      »Nein, nein, nicht Montagu. Er weiß bestimmt nichts. Der ist doch ständig betrunken. Nicht einmal wenn es sich direkt vor seiner Nase abspielte, würde er was bemerken. Aber bei meiner Schwiegermutter ist das anders. Sie hat mich schon immer gehaßt. Ständig behauptet sie, Montagu habe erst nach unserer Hochzeit mit dem Trinken angefangen.«

      »Und war es so?«

      »Wie soll ich das wissen?« fragte Lady Clementine trotzig. »Ich bin vorher nicht dabei gewesen.«

      Sir Rupert lachte. Es war kein vergnügtes Lachen, aber immerhin ein Lachen.

      »Ich freue mich, daß. ich so erheiternd für dich bin«, erklärte Lady Clementine scharf.

      Sir Rupert lachte erneut.

      »Nein, Clementine, meine Liebe, du bist nicht erheiternd«, sagte er, »aber zufällig reizte deine Naivität meinen Sinn für Humor. Nun schau nicht gleich so gekränkt, wenn ich dich ein wenig necke! Du bist viel zu schön, um darüber hinaus noch andere Qualitäten zu benötigen. Und am wenigsten erwartet man von dir, daß du erheiternd bist.«

      »Ich wünschte, du würdest nicht so mit mir reden, Rupert«, sagte Lady Clementine. »Du weißt, ich verstehe dann nie, was du mir klarzumachen versuchst.«

      »Das merke ich«, antwortete Sir Rupert. »Laß es mich dir also mit ganz einfachen Worten sagen. Du bist eine sehr schöne und sehr verführerische Person, Clementine!«

      »Das ist es, was ich von dir hören wollte!« Sie lächelte. »Aber dieser Befehl der Königin, was hat, er zu bedeuten?«

      »Er bedeutet, daß ich eine Frau finden muß - und zwar unverzüglich. Der Premierminister kann sich jeden Augenblick dazu entschließen, Lord Palmerston aufzufordern, seinen Abschied einzureichen. Und es gibt eine ganze Reihe von Leuten, die alles in ihren Kräften Stehende tun werden, um zu verhindern, daß ich Lord Palmerstons Platz einnehme. Sollte es also auch nur einen winzigen Grund geben, der gegen meine Ernennung zum Außenminister spricht, dann bezweifle ich, daß Lord John den Mut zu einem derart unpopulären Vorschlag haben wird.«

      »Darin wirst du also heiraten müssen«, flüsterte Lady Clementine bedrückt. »Ein unerträglicher Gedanke, das kann ich dir versichern.«

      »Auch ich bin von dieser Idee nicht begeistert«, gab Sir Rupert zurück. »Außerdem, wen von diesen mickrigen Fräuleins kenne ich schon. Um die Wahrheit zu sagen: Aus meiner Bekanntschaft wüßte ich nicht eine einzige, die dafür in Frage käme!«

      »Das glaube ich dir gern.« Lady Clementine nickte: »Und wie sehr wird dir der heilige Ehestand auf die Nerven gehen, Rupert.«

      »Nun, früher oder später hätte ich doch dran glauben müssen. So plötzlich hatte ich allerdings nicht damit gerechnet. Etwas Zeit glaubte ich bis zu meinem Eintritt ins häusliche Leben noch zu haben. «

      Lady Clementine ließ einen Laut hören, der weder ein Lachen noch ein Seufzen war.

      »Die Queen will, daß du mit dem zügellosen Junggesellendasein Schluß machst. Sie will dich an die Kandare legen. Ein furchtbarer Gedanke! Was soll nun aus uns werden? Werden wir uns jemals wieder treffen können?«

      »Aber natürlich!« versprach Sir Rupert ergrimmt. »Wenn du glaubst, ich lasse mir durch einen Befehl der Königin mein Leben auf den Kopf stellen, irrst du dich gewaltig. Ich bin nicht der einzige Mann, der gezwungen wurde, sich eine Fassade der Achtbarkeit zuzulegen! Nun gut, aber hinter dieser Fassade werde ich der bleiben, der ich bin, werde ich das tun, was ich tun möchte, und die Vergnügungen suchen, die mir Freude machen!«

      »Es ist meine Schwiegermutter, der wir dies alles verdanken«, stieß Lady Clementine wütend hervor. »Ich könnte sie umbringen, diese herumschnüffelnde alte Hexe. Ich weiß, daß sie unter den Kammerfrauen der Königin zwei dicke Freundinnen hat. Wie muß sie sich vor Schadenfreude die Hände gerieben haben bei dem Gedanken, uns beiden eins auszuwischen.«

      »Reg dich nicht auf!« beruhigte Sir Rupert sie. »Du bist doch noch glimpflich davongekommen. Der eigentliche Leidtragende bin ja wohl ich.«

      »Ja, du hast recht«, gab Lady Clementine mitfühlend zu. »Denn du muß nun zusehen, daß du möglichst bald eine passende Braut findest. Weiß der Himmel, was dich da erwartet. Plötzlich hast du irgendein linkisches, unreifes und zum Sterben langweiliges junges Ding am Hals. Armer Rupert, du bist zu bedauern und das unglückliche Mädchen nicht weniger. Stell dir vor, nichts wird sie dir recht machen, weder bei Tisch noch im Bett. Sie wird deine Nerven strapazieren und gleichzeitig unter deiner schlechten Laune leiden. Es wird die Hölle für euch sein!«

      »Nun mal den Teufel nicht an die Wand«, entgegnete Sir Rupert. »Ich werde sie Ihrer Majestät vorstellen und sie dann ein für allemal aufs Land abschieben. Und du solltest Sir Montagu unbedingt überreden, das Stadthaus in London wieder zu beziehen.«

      »Nichts leichter als das«, versprach Lady Clementine. »Er. haßt das Landleben, wie du weißt. In London hat er seinen Club, wo er nach Herzenslust trinken und spielen kann. Es war übrigens deine Idee, daß ich den Sommer auf dem Land verbringen sollte. Du warst der Meinung, daß wir uns hier leichter treffen könnten, ohne Gefahr zu laufen, von anderen gesehen zu werden und ins Gerede zu kommen.«

      »Ich weiß, ich weiß. Eine Überlegung, die sich als falsch herausstellte«, gab Sir Rupert zu. »Wir werden unsere Taktik also ändern müssen. In der Zwischenzeit...«

      Er brach ab.

      »In der Zwischenzeit?« fragte Lady Clementine, und ihre Stimme war dunkel vor Sehnsucht und Verlangen.

      Sie sah ihn aus ihren schrägen Augen an wie eine Verdurstende, und die roten Lippen waren halb geöffnet, als sie sich langsam zu ihm umwandte.

      Doch er beachtete sie nicht. Mit leerem Blick starrte er über den grünen Rasen hinweg in die Ferne.

      »Am besten, du suchst mit eine Frau«, sagte er endlich.

      »Rupert, wie kannst du mich nur um etwas Derartiges bitten?« rief Lady Clementine. »Ich versichere dir, ein Blick auf das Mädchen, das dich heiraten soll, würde genügen, es abgrundtief zu hassen. Und wenn ich merkte, daß es sich in dich verliebt hat - was ganz bestimmt der Fall sein wird - könnte ich für nichts mehr garantieren. Ganz gewiß würde ich ihr die Augen auskratzen.«

      »Na gut, dann muß ich mich selbst darum kümmern«, sagte Sir Rupert und zuckte die Achseln.

      »Nein, das kann ich auch nicht zulassen«, rief Lady Clementine in wilder Panik. »Ich könnte es vor Eifersucht nicht mehr aushalten.« Sie ballte die kleinen Fäuste und stampfte mit dem Fuß auf. »Wie entsetzlich das alles ist! Welch eine garstige Situation für dich - und für mich!« Sie schwieg einen Moment und blickte zu den Gästen auf dem Rasen СКАЧАТЬ