Hexenzirkel 3: Das Lied des auferstandenen Gottes. R.A. Salvatore
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Читать онлайн книгу Hexenzirkel 3: Das Lied des auferstandenen Gottes - R.A. Salvatore страница 19

Название: Hexenzirkel 3: Das Lied des auferstandenen Gottes

Автор: R.A. Salvatore

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Hexenzirkel

isbn: 9783966583169

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      Die Frau erwiderte Aoleyns fröhliches Lächeln jedoch nicht, sondern runzelte die Stirn, und Aoleyn erkannte, dass die verkrüppelte Frau ihre Reaktion und den Blick, denn Aoleyn auf sie warf, für herablassend hielt.

      Aoleyn griff rasch in ihre Tasche, um nach einigen bestimmten Kristallen zu suchen. Sie hielt die Öffnung ins Sonnenlicht, damit sie die Farben der Kristalle ausmachen konnte. Dann packte sie nach einer Handvoll, schloss die Finger darum und lauschte mit geschlossenen Augen dem Lied Usgars.

      »Ah, Usgar-Hexe!«, schrie eine Frau und wich so schnell von ihr zurück, dass sie stürzte. Andere stimmten mit ein.

      Aoleyn ignorierte den Chor verängstigter Rufe und konzentrierte sich auf das Lied. Sie öffnete die Augen und hielt Khotai, die sie ebenso wie Bahdlahn verwirrt ansah, die leere Hand hin.

      Khotai musterte sie, ohne sich zu rühren.

      »Nimm meine Hand«, sagte Aoleyn.

      Khotais Augen wurden schmal.

      »Bitte?«, fragte Aoleyn flehentlich und wackelte auffordernd mit den Fingern.

      Ohne Aoleyn aus den Augen zu lassen, streckte sich Khotai vorsichtig hoch und ergriff Aoleyns Hand.

      Dann schwebte sie auch schon nach oben und ihr verbliebenes Bein streckte sich unter ihr aus. Sie stand da oder schien dazustehen, obwohl ihr Bein den Boden nicht berührte. Die Menschen in der Nähe keuchten verblüfft bei diesem Anblick, aber nicht Bahdlahn, der nur breit lächelte, schließlich waren die Wunder, die Aoleyn vollbringen konnte, für ihn nicht überraschend.

      »Bahdlahn«, sagte Aoleyn, sah aber weiterhin Khotai an. »Besorg mir eine Decke, aus der wir ein Kleid machen können, und zwei Lederriemen, zwei Gürtel.«

      »Was hast du vor?«, fragte Khotai leise.

      »Ich möchte die Kristalle, die ich in der Hand halte, in einen Gürtel einsetzen. Einer, der dich in die Lage versetzen wird, das hier selbst zu tun.«

      »Mach dich nicht über mich lustig …«

      »Folge mir«, sagte Aoleyn und trat einen Schritt zur Seite.

      Khotais Bein zuckte und dann schwebte sie auch schon neben der anderen Frau her.

      »Beeil dich, Bahdlahn!«, rief Aoleyn dem jungen Mann nach, der bereits in der Menge verschwand.

      Aoleyn ging ein Stück voran, dann bat sie Khotai, die mühelos mitgehalten hatte, die Führung zu übernehmen, und folgte der schwebenden Frau.

      »Wenn das nicht so funktioniert, wie du versprichst, hole ich mir deinen Kopf«, warnte die wilde To-gai-ru, aber Aoleyn lächelte nur selbstbewusst.

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      Aydrian und Talmadge entging die Aufregung nicht, als sie in Sichtweite des Flüchtlingslagers kamen. Sie wechselten einen besorgten Blick und liefen Seite an Seite den letzten Hügel vor dem Lager hinauf. Sie wurden nervös und ihre Gesichtsmuskeln spannten sich an, als sie das Wort Hexe gleich mehrfach hörten.

      »Was hast du uns da gebracht, Talmadge, du Narr?«, rief ein Mann. Er ging sogar drohend auf ihn zu, aber eine starke Frau packte seinen Arm, zog ihn zurück und stellte sich vor ihn.

      »Es ist gut, dass du wieder hier bist«, sagte Catriona aus Fasach Crann zur Begrüßung.

      »Was ist hier los?«

      »Deine Usgar-Freundin Aoleyn ist zurückgekehrt«, erklärte Catriona und warf einen Blick über ihre Schulter. »Sie führt ihre Magie vor.«

      »Sie besitzt die gleiche Magie wie ich«, erwiderte Aydrian, der die Sprache der Einheimischen mittlerweile gut beherrschte. »Die Magie, die so viele von deinen Leuten geheilt hat. Die Magie, die es mir erlaubt hat, über das Wasser zu dem gekenterten Boot zu gehen, um …«

      »Du bist kein Usgar«, unterbrach ihn Catriona barsch. Sie wandte ihre Aufmerksamkeit wieder Talmadge zu. »Komm mit und sieh dir das an.«

      Sie führte die beiden durch einige kleine Gruppen und an den Felsen vorbei, die überall auf dem kleinen Plateau lagen, bis zu einem Kreis aus Zuschauern, die Schulter an Schulter standen.

      In der Mitte saßen Aoleyn und Khotai. Die To-gai-ru band gerade ein improvisiertes Kleid zusammen, während Aoleyn eine Art dünne Schnur mit zwei Lederriemen verwob und daraus einen breiten Riemen machte.

      »Khotai?«, fragte Talmadge.

      Die Frau sah zu ihm auf, schenkte ihm ein ungewöhnlich verlegenes Lächeln und hob die Hand, um ihn zurückzuhalten.

      »Jetzt?«, fragte sie Aoleyn.

      Aoleyn führte die Schnur, einen aus Wedstein bestehenden Draht, der jenem glich, mit dem sie ihren eigenen Schmuck herstellte, durch die Lederriemen, dann einmal herum und knotete sie fest zusammen. Nach einem kurzen Blick auf den fertigen Gürtel beugte sie sich vor und band ihn um Khotais Hüften.

      »Ich bin keine Hexe«, flüsterte die Frau Aoleyn ins Ohr, als ihre Köpfe dicht beieinander waren.

      »Musst du auch nicht sein«, erwiderte Aoleyn leise. »Du wirst die Magie spüren und das Lied hören. Du musst ihr nur sagen, was sie tun soll.«

      Aoleyn lehnte sich zurück und rückte den Gürtel zurecht. »Das wird ein bisschen wehtun«, warnte sie und hob Khotais Hemd, sodass man ihren Bauchnabel sehen konnte.

      Das war die beste Stelle, das wusste Aoleyn aus eigener Erfahrung. Sie hatte viele Schmuckstücke mit Wedsteindraht in ihrem Fleisch verankert, aber jenes in ihrem Bauchnabel war am präsentesten, weil es mit ihrer Lebensenergie verbunden war. Sie stach den Draht in Khotais Bauchnabel und beschwor die schwache Heilmagie im Wedsteindraht, um die Wunde zu schließen und Khotai dauerhaft mit ihrem Gürtel zu verbinden.

      Khotais Gesichtsausdruck änderte sich abrupt. Aoleyn wusste sofort, dass sie das Lied der Magie tatsächlich hören konnte.

      »Schließ die Augen«, sagte Aoleyn, dann rutschte sie zur Seite, stand auf und trat einen Schritt zurück. »Sag ihr einfach, was du von ihr willst.«

      »Aoleyn, was …« Talmadge setzte zu einer Frage an, aber Aoleyn brachte ihn mit einer Geste zum Schweigen.

      Er sagte nichts mehr, keuchte nur mit geweiteten Augen und offenem Mund, als Khotai vom Boden emporschwebte und auf ihrem verkrüppelten Bein stehen blieb. Einen Moment lang schwankte sie und Talmadge wollte ihr zu Hilfe eilen, aber Aoleyn hielt ihn mit ausgestrecktem Arm zurück.

      Khotai fand ihr Gleichgewicht wieder und strahlte Aoleyn an.

      »Wie lange?«, fragte sie.

      »Bis du müde wirst«, erwiderte Aoleyn. »Falls du je müde wirst.« Sie trat vor, legte ihre Hände auf Khotais Schultern und sah ihr fest in die Augen. »Deine Tage am Boden sind vorüber.«

      Khotais Lächeln erstarb, als sie um Worte rang. Doch sie brachte keine hervor, nur Tränen. Dann fiel sie Aoleyn in die Arme.

      »Das wird СКАЧАТЬ