Hexenzirkel 3: Das Lied des auferstandenen Gottes. R.A. Salvatore
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Читать онлайн книгу Hexenzirkel 3: Das Lied des auferstandenen Gottes - R.A. Salvatore страница 20

Название: Hexenzirkel 3: Das Lied des auferstandenen Gottes

Автор: R.A. Salvatore

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Hexenzirkel

isbn: 9783966583169

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СКАЧАТЬ wussten nicht, wie sie reagieren sollten. Sie tauschten unsichere Blicke, zuckten mit den Schultern, starrten Khotai an, lachten, manche weinten, manche schüttelten den Kopf, vielleicht ungläubig, vielleicht wütend oder ablehnend – das wusste niemand so genau.

      Bahdlahn jubelte Aoleyn zu, aber die Reaktionen darauf waren eher verhalten. Talmadge lief zu Khotai, der Frau, die er liebte.

      »Du scheinst nicht überrascht zu sein«, sagte Catriona zu Aydrian, der äußerlich am wenigsten auf diese beeindruckenden Ereignisse reagierte.

      »Du weißt nichts über die Magie der Ostländer«, erklärte er der Frau. »Über die Zauber und Gegenstände. Über die Magie meines Schwerts oder meiner Brustplatte, über die Edelsteine, die es mir ermöglichen, auf Wasser zu gehen. Es überrascht mich, dass diese Usgar, die nicht zur abellikanischen Kirche gehört und auch keine Elfe ist, die Edelsteine so gut beherrscht, aber was die magischen Steine hier bewirkt haben, wundert mich nicht. Die Magie ist mächtig, Catriona aus Fasach Crann.«

      »Mächtig genug, um sie aufzuhalten?«, fragte die Frau mit einem Blick hinauf zum Gebirge und dem eroberten Ayamharas-Plateau.

      »Das werden wir sehen«, erwiderte Aydrian. »Ich befürchte, dass uns keine andere Wahl bleibt, als es herauszufinden.«

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      Die Flüchtlinge brachen kurz danach auf und folgten dem Nordufer des neuen Sees. Aydrian setzte Talmadges Quarzkristall ein, um sich den Wasserfall hinter ihnen anzusehen, der immer noch den neuen und gewaltigen See speiste, auch wenn er mittlerweile viel schmaler geworden war. Dann betrachtete er das Ostufer und entdeckte einen kleinen Fluss, der aus dem See in Richtung Osten mäanderte.

      »Die Reise wird einfacher, wenn wir am Seeufer bleiben«, erklärte er Catriona und den anderen. »Dort steht uns Wasser und Nahrung zur Verfügung, um durch die Wüste bis zu den Ländern zu kommen, in denen sich Talmadge und Khotai gut auskennen. Dort werden wir weit weg von den Eroberern sein.«

      »Wenn sie uns nicht vorher erwischen«, erwiderte die Frau.

      Darauf wusste Aydrian keine Antwort.

      »Sie werden uns nicht erwischen«, sagte Aoleyn, die sich einige Reihen hinter ihnen befand. »Und wenn doch, dann werden sie das bereuen.«

      Selbst die Seebewohner, die ihr nicht trauten und sie sogar hassten, weil sie eine Usgar war, nickten, als sie diese Worte hörten.

      Aydrian war froh darüber. Er warf einen Blick auf Khotai, die sich inzwischen elegant fortbewegte, mühelos mithielt und dank des magischen Gürtels, den Aoleyn angefertigt hatte, auf diese seltsam gehende und gleitende Weise sogar schneller laufen konnte als alle anderen. Obwohl das verbliebene Bein der Frau verkrüppelt und missgestaltet war, kam sie, wenn sie den Fuß auf den Boden setzte, mit einem einzigen, beinahe schwerelosen Hüpfer zwanzig Schritte weit.

      Dank dieses Erfolgs, der Arbeit mit dem Heilstein und Khotais Entschlossenheit, die Magie anzunehmen, gelang es Aoleyn, den Hass der anderen Stück für Stück zu überwinden.

      Das gab Aydrian Hoffnung.

      Nicht für Aoleyn, denn er war davon überzeugt, dass sie sich trotz der turbulenten Entwurzelung behaupten würde, sondern für sich selbst. Aydrian wusste, was er zu tun hatte, und er konnte sich recht gut vorstellen, welchen Widerstand er von König Midalis in Ursal zu erwarten hatte, vor allem von der abellikanischen Kirche selbst.

      Ihm kam recht oft der Gedanke, dass er auf dem Weg in den Tod war. Die Bedingungen für sein Exil waren eindeutig gewesen: Auf seine Rückkehr nach Honce-der-Bär stand die Todesstrafe.

      Er kehrte zwar zurück, um vor einer potenziellen Gefahr aus dem Westen zu warnen, befürchtete jedoch, dass dies nicht zu einer Aussetzung der Bedingungen führen würde.

      Dann war es eben so.

      Sie schlugen ihr Lager nicht weit vom Hügelland des Plateaus entfernt am Seeufer auf, da die Weiterreise bei Dunkelheit zu gefährlich war. Catriona erlaubte keine Fackeln, überhaupt kein Licht, aber Aoleyn konnte mit ihrem Rubinring wenigstens einige Steine für das Lager anwärmen, sodass die Menschen in der nächtlichen Wüstenkälte nicht frieren mussten.

      Wie sie versprochen hatte, war sie mit Khotai noch nicht fertig. Sie hatte mit ihren Kräften die rechte Hand der Frau geheilt, aber die linke erwies sich als problematischer. Durch das jahrelange Kriechen hatten sich die Sehnen zusammengezogen und die Finger verkrümmt.

      »Ich kann das beheben«, sagte Aoleyn zu Khotai. »Aber das wird vielleicht mit den stärksten Schmerzen verbunden sein, die du je erlebt hast.«

      »Oh, mach dir keine Sorgen, meine Liebe«, erwiderte Khotai und zwinkerte Talmadge zu. »Ich weiß, was Schmerzen sind. Mir hat ein Seeungeheuer, das nun anscheinend zum Drachen geworden ist, ein Bein abgebissen und das andere zerschmettert.«

      Aoleyn lachte und nickte.

      »Wann?«, fragte Khotai.

      »Wann immer du bereit bist«, entgegnete Aoleyn.

      »Jetzt«, sagte die Frau, ohne zu zögern und ohne das geringste Zittern in der Stimme.

      Aoleyn zeigte auf Talmadge und Aydrian. »Holt ihr etwas, auf das sie beißen kann, und haltet sie fest.«

      »Bist du sicher?«, flüsterte Bahdlahn ihr zu, denn sie hatte ihm seine Rolle erklärt.

      »Traust du mir etwa nicht mehr?«, erwiderte sie, worauf der junge Mann lächelte.

      »Sobald er zuschlägt, heilst du sie, so gut es geht«, rief Aoleyn Aydrian ins Gedächtnis, der zu diesem Anlass seine edelsteinverzierte Brustplatte angelegt hatte. Er nickte ernst.

      Die beiden Männer hielten Khotai fest und streckten ihren linken Arm zur Seite. Talmadge ergriff ihren Unterarm und drückte ihre verkrüppelte linke Hand fest auf einen flachen Stein, den Aoleyn ausgesucht hatte.

      Bahdlahn legte einen zweiten flachen Stein vorsichtig auf die Hand.

      Aoleyn legte ihre Hand an die Hüfte, wo der größte und stärkste Wedstein hing, und ließ sich in dessen Lied fallen. Als die Melodie harmonisch und laut erklang, sah sie auf und nickte Bahdlahn zu. Der junge Mann, der die letzten Monate damit verbracht hatte, eine Treppe in den Fels des Fireach Speuer zu schlagen, und dessen Muskeln vom schier endlosen Behauen und Tragen der Steine gestählt worden waren, hob einen Hammer hoch über den Kopf und ließ ihn mit beängstigender Kraft und Genauigkeit auf den Stein krachen, der auf Khotais Hand lag.

      Die Frau biss die Zähne zusammen, knurrte und heulte, als ihre Knochen zerschmettert wurden.

      Aydrian schickte sofort Heilmagie aus den Seelensteinen in seiner Brustplatte in ihre Hand.

      Aoleyn griff den Schmerz mit einer mächtigen Welle aus Wärme und Heilung an und benutzte dabei denselben Stein, einen Hämatit, den sie Wedstein nannte.

      Das ging viele Herzschläge so weiter, bis Khotai sich so weit beruhigt hatte, dass sie den Lederriemen, auf den sie gebissen hatte, ausspucken konnte.

      Talmadge und Aydrian ließen sie los.

      »Ja, das tat weh«, gestand sie Aoleyn. »Und wie СКАЧАТЬ