Hexenzirkel 3: Das Lied des auferstandenen Gottes. R.A. Salvatore
Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Hexenzirkel 3: Das Lied des auferstandenen Gottes - R.A. Salvatore страница 21

Название: Hexenzirkel 3: Das Lied des auferstandenen Gottes

Автор: R.A. Salvatore

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Hexenzirkel

isbn: 9783966583169

isbn:

СКАЧАТЬ lächelte gelassen.

      »Beweg dich nicht«, bat Aoleyn. Sie forderte die drei Männer mit einer Geste auf, sie und Khotai allein zu lassen, dann setzte sie die Heilung eine ganze Weile lang fort. Als sie fertig war, wickelte sie die Hand vorsichtig in dünne Stoffstreifen ein und benutzte Zweige, um die Finger zu schienen.

      »Versuche nicht, sie zu bewegen«, wies Aoleyn sie an.

      »Wie lange?«

      »Nur ein Weilchen«, versprach Aoleyn.

      Zu Khotais Überraschung griff Aoleyn nach dem magischen Gürtel und nahm ihn ihr ab.

      »Du wirst schon sehen«, versprach sie, als sie wegging. »Ruh dich aus, versuch zu schlafen. Du bekommst ihn morgen früh zurück.«

      »Gibt es ein Problem?« Die Besorgnis in Khotais Stimme war unüberhörbar. Sie hatte erst an diesem Tag ihre Mobilität zurückerlangt und es war klar, dass die Vorstellung, sie so schnell wieder zu verlieren, unerträglich für sie war.

      »Nein, aber ich habe eine Idee. Du wirst schon sehen«, versprach Aoleyn mit Vorfreude in der Stimme.

image

      Als Khotai am nächsten Morgen erwachte, gab Aoleyn ihr den Gürtel zurück. Er fühlte sich so an wie zuvor und sie konnte mit seiner Hilfe sicher und mühelos aufstehen.

      »Ich werde deine Hand unterwegs weiter heilen«, sagte ihr Aoleyn.

      »Was ist mit dem Gürtel?«

      »Beim Gehen hat sich nichts verändert«, erklärte Aoleyn und grinste vergnügt. »Aber du kannst jetzt über Wasser gehen, wenn du möchtest.«

      Khotai kicherte nervös. »Über Wasser? Auf dem Wasser?«

      Aoleyn nickte erneut und ihr Grinsen wurde breiter.

      »Ich schulde dir mein Leben, Aoleyn von den Usgar.«

      »Und ich schulde Talmadge das meine und er schuldet seines Khotai«, erwiderte Aoleyn. »Solche Schulden helfen uns allen.«

      Aydrian, der sich nicht weit entfernt aufhielt, hörte die Unterhaltung und stimmte Aoleyns Einschätzung zu. Der ganzen Welt ist mit solchen Schulden geholfen, dachte er.

      Er erinnerte sich an seine Vergangenheit, an seine Zeit mit Marcalo De’Unnero und den Weg des Bösen, den er beschritten hatte. Der dämonische Daktylus hatte ihn beherrscht.

      Er war nun frei von dieser abscheulichen Präsenz, einem Wesen, das man noch vor seiner Geburt in seinen Geist injiziert hatte, ein dämonischer Einfluss, den böse Männer mit schrecklichen Zielen ausgenutzt hatten.

      Doch Aydrian konnte sich diese Vergangenheit nicht verzeihen.

      Er musste darauf hoffen, dass König Midalis und Vater Abt Braumin Herde ihm vergeben würden, zumindest so weit, dass sie seine Warnungen beherzigten, denn er konnte nicht glauben, dass die buntgesichtigen Eroberer ihren Feldzug auf dem Bergplateau beenden würden. Sie waren von Westen gekommen und ihr Weg führte mit Sicherheit weiter nach Osten.

      Wo Honce-der-Bär auf sie wartete und eine Million Unschuldige.

image

       Flucht und Kampf

      Er war allein. Hing hin und her schwingend vor dem Spiegel und abgesehen von einem Wächter, der gelegentlich die Fackeln austauschte, leistete ihm nur sein Spiegelbild Gesellschaft.

      Sie gönnten Egard nicht einmal Dunkelheit. Selbst dieses bisschen Würde verwehrten sie ihm. Sie wollten, dass er sich selbst in dem goldenen Spiegel hilflos an den Haken hängen sah. Sie wollten, dass er jeden sinnlosen Versuch, einen Arm so weit zu drehen, dass er einen der Haken aus dem anderen Arm ziehen konnte, beobachten konnte. Sie wollten, dass er sein eigenes schmerzverzerrtes Gesicht sah, wenn ihn die Frustration überkam und er sich hin und her warf, um die Haken einfach herauszureißen, damit er zu Boden fiel, was ebenso aussichtslos war.

      Dass sie ihm keinerlei Beachtung schenkten, so als hätte er nicht die geringste Bedeutung, war vielleicht das Schlimmste für den gefangenen Usgar-Krieger. Als der letzte Wächter eintrat, um ihm neue Fackeln zu bringen, hatte Egard geschrien und gebettelt, hatte sich fast komplett herumgeworfen, bevor der Schmerz ihn dazu zwang, zum Spiegel zurückzukehren und in hilfloser Erschöpfung wie gelähmt dazuhängen.

      Dieser Wächter hatte ihm nicht einmal das rot-blaue Gesicht zugewandt, hatte Egard keines Blickes gewürdigt und die Schreie des gequälten Manns eiskalt ignoriert.

      Er war ihnen egal.

      Abgesehen von einem gelegentlichen Besucher, dem Priester, dessen Gesicht zur Hälfte aus einem Schädel bestand, der über seine Schulter spähte und ihn einer schlimmeren Qual und Misshandlung aussetzte, als dies mit irgendeinem Folterinstrument möglich gewesen wäre.

      Wenn dieser Schädel im Spiegel auftauchte, wusste Egard, was ihm bevorstand. Die Kreatur starrte ihn aus den Augenhöhlen in der Schädelmaske an, fing Egards Blick ein und drang durch diese Augen in seine Seele ein.

      Der Missbrauch überstieg Egards dunkelste Ängste. Seine Seele und seine Gedanken, seine Identität, alles, was ihn zu Egard machte, wurde von dieser monströsen Kreatur freigelegt. In diesen Momenten der erzwungenen und brutalen Intimität verhöhnte der Priester ihn, indem er Egard Bilder zeigte, die ebenso schrecklich wie furchteinflößend waren.

      Der dämonische Priester genoss es, ihm seine Geheimnisse, seine Ängste, seine Fehlschläge zu entreißen, und genoss es noch mehr, dieses Wissen gegen ihn zu verwenden.

      Wenn die Verhöre – nein, das waren nicht nur Verhöre, das war eine mentale, emotionale und spirituelle Erosion – vorbei waren, wenn der Priester ihm so viel entzogen hatte, wie es ihm möglich war, ließ er Egard einige Stunden lang mit seinem Schmerz allein. Aber jedes Mal versprach er ihm, die Informationen, die er erlangt hatte, gegen alles einzusetzen, das Egard etwas bedeutete.

      »Töte mich«, flüsterte Egard nach der letzten Seeleninvasion.

      Zu seiner Überraschung antwortete ihm der Priester diesmal. »Nein«, sagte er in Egards Sprache, einer Sprache, die er dem Usgar-Gefangenen gestohlen hatte. »Du bist noch nicht leer. Du darfst erst sterben, wenn du ausgehöhlt worden bist.«

      Er ging gleichgültig davon. Und Egard ließ den Kopf hängen und hoffte auf den Tod.

image

      »Welchem Zweck dient das Ganze, abgesehen von deinem Vergnügen?«, fragte Tuolonatl den Hohepriester Pixquicauh, als der alte Augur das Gefängnis verließ. Im Gegensatz zu dem Mann, den sie angesprochen hatte, trug Tuolonatl keinen formellen Titel, obwohl viele sie Cochcal nannten – ein Rang, der sie als General der Xoconai-Armee auswies. Sie brauchte keinen Titel. Die Frau mittleren Alters war allen Xoconai in ganz Tonoloya ein Begriff. Sie führte die Mundunugu-Kavallerie an, die Elite, die höchste Kriegerkaste des buntgesichtigen Volks, todbringende Krieger, die auf den Cuetzpali, СКАЧАТЬ