Hexenzirkel 3: Das Lied des auferstandenen Gottes. R.A. Salvatore
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Читать онлайн книгу Hexenzirkel 3: Das Lied des auferstandenen Gottes - R.A. Salvatore страница 14

Название: Hexenzirkel 3: Das Lied des auferstandenen Gottes

Автор: R.A. Salvatore

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Hexenzirkel

isbn: 9783966583169

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СКАЧАТЬ Diamanten, die Licht und Dunkelheit hervorbringen konnten. Sie spürte auch den Wedstein – in jeden Usgarspeer war ein Stück dieses Heilsteins eingearbeitet, der auch den Schlüssel zu aller Magie darstellte –, aber der in diesem Speer war nicht sonderlich stark.

      Sie fand keine Spur von Angriffsmagie, weder Blitz noch Feuer, was wohl auch besser war, denn sie hatte keine Ahnung, wie man einen Speer im Kampf einsetzte. Im Gegensatz zu den Seebewohnern erlaubten die Usgar nur Männern, Krieger zu werden. Nur Männern. Connebragh verzog das Gesicht, als sie an die Szene auf dem heiligen Plateau dachte. Die Eroberer mit den bemalten Gesichtern hatten Speere auf ihr Volk niederregnen lassen, was schreckliche Konsequenzen gehabt hatte. Sie war keine Kriegerin, aber spielte das überhaupt eine Rolle? Selbst wenn sie so kampfgestählt wie Tay Aillig gewesen wäre, hätte sie keine Chance gegen diese fremden Ungeheuer gehabt – und die, daran dachte Connebragh als Nächstes, waren nicht einmal ihr einziges Problem. Sie war nicht nur von Ungeheuern umgeben, sondern auch von feindlichen Uamhas, den Seevölkern, die von den Usgar regelmäßig überfallen, umgebracht und versklavt wurden. Die Schädel dieser Uamhas wurden von Geburt an verformt, sodass sie manchmal einen Buckel aufwiesen, der sich nach hinten und oben erstreckte, manchmal auch zwei und ab und zu sogar zwei unterschiedliche, die sich nach links und rechts neigten. Connebragh fand die Uamhas sogar noch abstoßender als die Eroberer.

      Würden die Uamhas sie nicht ebenso sehr hassen?

      Konnte sie die Uamhas überhaupt als Menschen betrachten?

      Die Frau schloss die Augen und hörte erneut die Schreie, die durch die Nacht gellten, Schreie der Seebewohner, die von den Eroberern gejagt und getötet wurden. Sie hatte diese Morde nicht gesehen, aber gehört, und die Uamhas hatten so geschrien wie ein Usgar, hatten manchmal nach ihren Freunden gerufen oder ihrer Mutter.

      Die Laute hatten sich in Connebraghs Herz und ihre Seele gebohrt und hatten in ihrem improvisierten Lager unter den Baumwurzeln einen Fluss aus Tränen hervorgebracht. Sie hatte jeden Tod deutlich gespürt.

      Die Frau atmete tief durch, um sich zu beruhigen, und nahm ihren Speer fest in die Hand. Sie sah sich um. Wohin sollte sie gehen? Einen Moment lang dachte sie darüber nach, auf den Berg zurückzukehren, um nach weiteren Speeren, Magie und vielleicht sogar nach anderen Usgar zu suchen, doch sie schlug sich die Idee rasch aus dem Kopf, als sie einen Blick nach Südosten warf, zum riesigen Fireach Speuer, und dort den Lärm der Sidhe-Eroberer hörte, die scheinbar aus allen Richtungen heranströmten.

      Sie beschwor die grünen Sprenkel, damit ihre Schritte leichter und schneller wurden, dann lief sie in Richtung Norden, huschte von Schatten zu Schatten, von Baum zu Baum.

      Bereits kurze Zeit später war die Frau froh über ihre Vorsicht, denn sie entdeckte einige Sidhe, deren Gesichter in der Morgensonne rot und blau leuchteten. Sie bildeten eine Kolonne, die östlich von ihr nahe dem Rand des Beckens entlangmarschierte. Ihre Reihen und ihr Gleichschritt ließen auf Disziplin schließen. Das war eine große Streitmacht, die sich wie eine Einheit bewegte.

      Connebragh eilte weiter und versuchte, einen Vorsprung zu ihnen aufzubauen, aber dann blieb sie neben einer Trauerweide stehen und spähte durch die herabhängenden Laubstränge, die sich in der Morgenbrise wiegten. Sie hatte eine Gruppe Uamhas entdeckt, vielleicht zwei Dutzend, die in Richtung Süden unterwegs waren.

      Connebragh warf einen Blick zurück, in Richtung der näher rückenden Eroberer.

      Diese Leute waren verloren.

      Sie rief sich ins Gedächtnis, dass das Seebewohner waren, Uamhas, keine richtigen Menschen, die nur zu einfachen Sklavenarbeiten taugten. Waren sie besser als die Eroberer, die sie bald abschlachten würden?

      Connebraghs Gefühle beantworteten die Frage, bevor ihre Gedanken zu ihnen aufschließen konnten.

      Sie wandte sich gen Osten, blieb in den Schatten, lief aber schneller, während sie sich fragte, wie sie den Menschen eine Warnung zurufen sollte.

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      »Wir sollten die anderen zum Umkehren bewegen«, sagte Asef kopfschüttelnd. Die Gruppe hatte einige gestrandete Boote ihrer Verwandten und Nachbarn gefunden, aber keine anderen Flüchtlinge. »Das ist hoffnungslos. Ihr habt die Schreie aus Car Seileach doch draußen auf dem See gehört.«

      »Ja und dort werden wir unsere Freunde finden«, erwiderte eine ältere Frau.

      »Und diese Ungeheuer zurück über den Berg jagen«, stimmte ein Mann mittleren Alters zu.

      »Und wenn die Stadt tot ist?«, wandte Tamilee ein. »Wenn die Sidhe sie ebenso überrannt haben wie Carrachan-Bucht und Fasach Crann? Wie kommt ihr auf die Idee, dass dort nicht das Gleiche passiert ist?«

      »Pah!«, schnaubte der Mann. »Wohin würdest du denn gehen?«

      »Nach Norden!«, erwiderten Asef und Tamilee gleichzeitig. Hinter ihnen nickte Asba zustimmend und seufzte.

      Tamilee wollte den Streit fortsetzen, hatte aber kaum den Mund aufgemacht, da kam von Westen her etwas durch die Weiden auf sie zugeflogen. Alle Blicke folgten dem ihren, dann stoben die Menschen auseinander. Der Gegenstand sah wie ein armlanger Weidenast aus, der Blätter hinter sich herziehend durch den Himmel rauschte, so als hätte man ihn geworfen, oder besser gesagt, als würde er von unsichtbaren Winden getragen.

      Die Menschen wichen aus, als er über ihnen innehielt und dann auf einmal zu Boden fiel.

      »Ein Ast?«, meinte Asef verwundert.

      »Lauft!«, schrie die Stimme einer Frau, die sich irgendwo zwischen den Weiden zu verstecken schien. »Lauft! Sie kommen! Lauft um euer Leben!«

      »Was?«, fragte Asef.

      »Was war das?«, wollte Tamilee wissen und starrte den Ast an, denn genau darum handelte es sich. Es war ein Weidenast, der aus den Bäumen herangeschwebt war, um ihre Aufmerksamkeit zu erregen.

      »Magie«, knurrte der Mann mittleren Alters, während er seinen Speer hochhob und schüttelte.

      »Usgar«, stimmte die alte Frau zu.

      Die Gruppe teilte sich auf. Freunde, die einander vertrauten, kamen zusammen und bildeten sofort improvisierte Verteidigungslinien, allerdings waren sie verstreut und würden einem größeren Angriff nicht standhalten können.

      »Sie sagte, wir sollen laufen«, rief Tamilee den anderen ins Gedächtnis und wich nach Norden zurück.

      »Wer ist sie?«, fragten mehrere Leute gleichzeitig.

      »Eine Usgar, die uns vertreiben will«, entgegnete die alte Frau.

      »Warum sollte sie das tun?«, meldete sich Asba zu Wort. »Gibt es überhaupt noch Usgar? Die Ungeheuer sind doch über den Fireach Speuer gekommen, wie ein Schwarm auf allen Pfaden.«

      »Vielleicht haben die Usgar sie geholt!«, sagte die alte Frau und wackelte mahnend mit ihrem krummen Zeigefinger.

      Die drei jungen Freunde sahen sich unsicher an.

      »Die Hälfte der Leute hier kann nicht kämpfen«, flüsterte Asef. »Man wird uns überrennen.«

      »Was sollen wir deiner Meinung nach tun?«, fragte Tamilee.

      »Wir СКАЧАТЬ