Название: Lago Maggiore Reiseführer Michael Müller Verlag
Автор: Marcus X. Schmid
Издательство: Bookwire
Жанр: Книги о Путешествиях
Серия: MM-Reiseführer
isbn: 9783956548611
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Was unternehmen?
In nur vier Minuten gelangt man von Porto Ronco mit dem Schiff auf die Brissago-Inseln. Der dortige botanische Garten ist einzigartig - und er hat auch eine einzigartige Geschichte, die in einer Zeit spielt, in der man in Europa noch Inseln kaufen konnte.
Für einen Ausflug weg vom See in die Berge bietet sich das einstige Schmugglerdorf Indemini an, Wanderer starten auf der Passhöhe der Alpe di Neggia.
Für Erwachsene wie auch für Kinder zeigt die Falconeria von Locarno eine spektakuläre Show. Falken und andere Raubvögel fliegen auf Befehl quer über die fußballfeldgroße Bühne und landen - haarscharf über die Zuschauer hinweg, die vor Schreck die Köpfe einziehen - sicher auf dem Arm des Empfängers.
Wo baden?
Fast jeder Ort am See lädt zum Baden ein. Der Lido von Locarno wartet mit einer riesigen Wellnessanlage auf. Billiger ist sein Pendant, der Grande Lido von Ascona. In Brissago wiederum freuen sich Kinder: Eine 75 Meter lange Rutsche führt von der Straße bis fast ins Wasser .
An der Ostseite, im Gambarogno wird vor allem in San Nazzaro gebadet, das mit Umkleidekabinen, Duschen und Toiletten eine hervorragende Infrastruktur bietet. Der Nachbarort Gerra punktet mit einer wunderbaren Strandkneipe.
Wo essen?
In Ascona serviert das „Ristorante Antico Borromeo“ eine hervorragende italienische und Tessiner Küche zu gehobenen Preisen. Im todschicke „Seven“ von Starkoch Ivo Adam steht innovative Küche auf dem Programm. Ganz anders geht es im sehr populären „Grotto Baldoria“ zu: Dort wird gegessen, was auf den Tisch kommt, zu bescheidenen Preisen.
In Locarno zeigt das „Negromante“ mit seinem Innenhof nicht nur ein einzigartiges Interieur, auch die Küche kann sich sehen lassen: Filet vom Angus-Rind oder ein Pferdesteak auf dem heißen Stein serviert. Ganz in der Nähe schlägt „Il Guardiano del Farro“ Gegenteiliges vor: vegetarische Genüsse.
Die besten Fischlokale findet man im Gambarogno. „Da Rodolfo“ in Vira ist weit über das Dorf hinaus bekannt für seine delikaten Zubereitungen und entsprechend teuer. Preiswerter ist das familiär geführt „Al Pescatore“ in Gerra mit einer traumhaften Terrasse über dem Fischerhafen.
Wo shoppen?
Die Piazza Grande in Locarno ist nicht nur Flanier- sondern auch Shoppingmeile. Wer in den Boutiquen nicht fündig wird, verzieht sich in die Warenhäuser Manor oder Globus. Eine gute Adresse für Produkte der regionalen Landwirtschaft ist in Ascona der Verkaufsshop der Vinothek „Terreni alla Maggia“. Der Betrieb selbst arbeitet im Maggiadelta und ist der einzige Schweizer Produzent von Reis.
Frischen Ziegenkäse findet man in jedem Spezialitätengeschäft. Wer ihn direkt vom Produzenten kaufen und auch die Ziegen sehen will, fährt von Ronco sopra Ascona in die Berge hoch zur Käserei Lorini .
Locarno und Umgebung
Wenn das Tessin die Sonnenstube der Schweiz ist, so ist die Piazza Grande von Locarno ihre beliebteste Sonnenterrasse: sehen und gesehen werden. Der riesige Platz ist das Herz des Städtchens, das nur 16.000 Einwohner zählt, im Sommer aber aus allen Nähten platzt.
Oberhalb der Piazza gerät man in die Gassen der Altstadt, wo sich Boutiquen und Restaurants reihen, noch weiter oben beginnen die teureren Wohnlagen mit Seeblick, und noch ein Stück oberhalb wacht die Madonna del Sasso, Locarnos berühmteste Kirche und Wahrzeichen der Stadt, über die Menschen am Nordzipfel des Sees.
Unterhalb der Piazza führt hinter dem Casino die palmenbestandene Seepromenade an einigen Luxushotels vorbei zum Jachthafen. Unweit dahinter lädt der Lido mit Freibad und Spielwiese zum Entspannen ein. Mit einem eleganten Flachbau wurde er 2013 um eine hypermoderne Wellness-Landschaft erweitert: Solebäder, Saunen und eine Kneippanlage.
Das relative große Einzugsfeld an Pendlern sowie seine Lage zwischen Berg und See stellen Locarno vor ein schier unlösbares Verkehrsproblem, zumal wenn noch die sommerlichen Touristen dazukommen. Zwar ist die Stadt untertunnelt, trotzdem kommt es zu Verkehrsverstopfungen, insbesondere auf der von Bellinzona zuführenden Straße und im Tunnel selbst, oft auch auf der Ausfallstraße in Richtung Maggiatal und Centovalli.
Sehenswertes
Piazza Grande: Richtig angekommen in Locarno ist man erst, wenn man über die Piazza Grande geschlendert ist und sich in eines der zahlreichen Straßencafés gesetzt hat. Der zentrale Platz im lombardischen Stil gehört zu den schönsten Plätzen Europas. Die Locarner sind stolz auf ihn und dies auch mit Recht, seit 2008 im Tessiner Parlament der längst fällige Beschluss fiel, die Piazza Grande in eine Fußgängerzone
Große Leinwand in Locarno
In der ersten Augusthälfte wird man in Locarno und Umgebung kein freies Zimmer mehr finden. Dann nämlich dreht sich alles um das „Locarno Film Festival“, das mit Cannes, Venedig und Berlin zu den großen europäischen Filmfestivals zählt. Fernsehwagen bringen sich frühzeitig an der Piazza Grande in Stellung, nicht nur der eintreffenden Kinogrößen, sondern auch anderer Prominenz wegen. Die halbe Schweizer Regierung findet sich ein, Wirtschaftsmogule und ein gutes Tausend Journalisten, von denen viele mehr am Event interessiert sind als am einzelnen Kunstwerk. Das 1946 gegründete Festival - 2023 steht die 75. Ausgabe an - ist mittlerweile mehr als nur ein hochkarätiges Kunstereignis. Es ist auch ein Feld des Lobbying, nicht zuletzt für die Festivalorganisatoren selbst, die um höhere Subventionen kämpfen.
Für den Festivalbesucher aber steht der Film im Zentrum. In den wenigen Kinos der Stadt und anderen Sälen werden Spezialreihen, Filme außerhalb des Wettbewerbs und Retrospektiven gezeigt. Das Hauptprogramm aber findet auf der Piazza Grande statt, wo vor einer riesigen Leinwand (26 x 14 m) rund 8000 Stühle aufgestellt sind, nicht einfach so, sondern in einer strengen Choreografie von Gelb und Schwarz, sodass der Besucher beim Blick auf die leeren Stuhlreihen ein Leopardenmuster entdeckt. Die Raubkatze ist schließlich das Emblem des Festivals, und der Traum jedes Regisseurs ist es, den „Pardo d’Oro“, den Goldenen Leoparden mit nach Hause zu nehmen. Programm unter СКАЧАТЬ