Lago Maggiore Reiseführer Michael Müller Verlag. Marcus X. Schmid
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Название: Lago Maggiore Reiseführer Michael Müller Verlag

Автор: Marcus X. Schmid

Издательство: Bookwire

Жанр: Книги о Путешествиях

Серия: MM-Reiseführer

isbn: 9783956548611

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СКАЧАТЬ und far­ben­präch­ti­ge Um­züge mit Blu­men­wagen ... Der Lago Maggiore ist eine der schönsten Kultur- und Natur­land­schaf­ten Europas.

      Tradition und Moderne

      Das milde Klima des Lago Maggiore hat unzählige Schriftsteller inspiriert: Im 19. Jh. schwärmten Lord Byron, Stendhal und Balzac von der Gegend. Im 20. Jh. zählten Rainer Maria Rilke und James Joyce zu den Gästen, sogar der unstete Erich Maria Remarque fand am Tessiner Ufer des Sees ein ruhiges Domizil - und auf dem Monte Verità über Ascona erprobten Künstler und Wissenschaftler neue Lebens­for­men, während in Deutsch­land die Trompeten zum Ersten Weltkrieg bliesen.

      Den besten Blick auf die berühmten Borromäischen Inseln? Den hat man von der „Sky Bar“ im Hotel La Palma an der Hotelpromenade von Stresa.

      Eine hochkarätige Attraktion am Lago Mag­giore sind die drei Borromäischen In­seln in der westlichen Seemitte. Seit im 17. Jh. das aus Padua stammende Adels­geschlecht der Borromäer die Isola Inferiore, heute Isola Bella ge­nannt, zu einer barock über­schwäng­lichen Palast- und Garteninsel auszu­bauen begann und auf der Isola Madre ein herrlicher botanischer Garten ent­stand, gehören die Isole Borromee zu den bedeutenden Sehens­würdigkeiten Ita­liens. Ein Groß­teil des eu­ro­pä­i­schen Adels, darunter auch die bri­ti­sche Queen Victoria, logierte im mär­chen­haf­ten Prunk der Grand Hotels im ge­gen­überliegenden Stresa, flanierte auf den großzü­gigen Pro­mena­den und ge­noss bewundernd das einmalige Pa­no­ra­ma der vorgelagerten Inseln, des­sen Fas­zination man sich auch heute nicht ent­ziehen kann.

      Im Jahr 1900 wurde auf dem „Monte Ve­rità“ oberhalb von Ascona eine „ve­ge­tabile Cooperative“ gegründet, die ge­sunde Lebensführung, Frei­kör­per­ku­l­tur, Pazifismus, Freiheit in jeder Rich­tung und Suche nach Wahrheit an­strebte. Rasch zog sie nicht nur eine fröh­lich-libertäre Bohème an, sondern auch Künstler, Wissenschaftler und Po­li­tiker aus ganz Europa. Zu den il­lus­tren Zeitgenossen, die hier ver­kehr­ten, ge­hörten zahlreiche Schrift­stel­ler, u. a. Ger­hart Hauptmann und Her­mann Hes­se, Maler wie Hans Arp und Paul Klee, die Politiker Trotzki und Stre­se­mann, aber auch der junge Kon­rad Ade­nauer, der Psychiater C. G. Jung und der belgische König Leopold. Mit der Ausstellung „Die Brüste der Wahr­heit“ auf dem Monte Verità be­leuch­tet der international renom­mier­te Kurator Harald Szeemann (1933-2005) seit 1978 das Phänomen „Monte Verità“ aus allen Perspektiven.

      In Locarno steht nah am See ein zur Stra­ßenseite hin fensterloser, roter Ku­bus, verkleidet mit einem fein­ma­schi­gen Drahtnetz und rundum von einem Wassergraben umgeben. In die­sem auf­fäl­ligen Würfel machen seit 2014 Mar­tine und Pierino Ghisla ihre private Samm­l­ung der Öffentlichkeit zu­gäng­lich, die rund 200 Kunstwerke der Mo­derne umfasst: Unter anderem sind Miró, Magritte, Picasso und Vasarely ver­treten. Ein Teil der perma­nen­ten Aus­stellung ist der amerika­nischen Graf­fiti-Art (Roy Lichten­stein, Keith Haring u. a.) vorbehalten.

      „Der Goldene Leopard geht an ...“

      Alljährlich in der ersten Augusthälfte ste­hen auf der Piazza Grande von Lo­car­no 8000 Stühle vor einer 25 x 14 m gro­ßen Leinwand. Das „Locarno Film Fes­ti­val“ gehört neben jenen von Ve­ne­dig und Cannes zu den großen Film­fest­spie­len Europas. Dem Sieger winkt der „Par­do d’Oro“ (Golde­ner Leopard).

      Der Pfad der Kunst

      Über dem Westufer des Sees erstreckt sich das verwinkelte Dorftrio Trarego-Cheglio-Viggiona, wo sich innerhalb der letzten Jahrzehnte eine Künstler­ge­mein­schaft angesiedelt hat. Diese prä­sen­tiert ihre Werke jährlich an den Os­ter­tagen auf dem „Sentiero d’ARTE“. Der Rundweg von etwa einer Stunde führt zu liebevoll restaurierten Künst­ler­häusern und idyllisch gelege­nen Gär­ten, Plätzen und Villen.

      Grandhotels in Stresa

      Die majestätischen Hotels der Belle Époque sind am besten in Stresa und Umgebung zu bewundern - eine vieler­orts lang ver­gangene Hotelkultur ist hier noch lebendig. In der ersten Hälf­te des 20. Jh. reisten viele der be­tuch­ten Gäste mit dem Simplon-Ori­ent-Ex­press von Paris nach Istanbul an.

      Highlights am Ostufer

      Das östliche Seeufer ist im Gegensatz zum viel besuchten Westen ruhig ge­blie­ben. Hier gibt es keine Grand­hotels, dafür eine der schönsten Villen an den norditalienischen Seen, das be­deutendste Kloster in einer pittores­ken Steilwand am See und den größten und ältesten Markt der Region.

      Der See hinter den Hügeln

      Der nahe Lago d’Orta besitzt mit dem Bil­derbuch-Örtchen Orta San Giulio und der gegenüberliegenden Kloster­in­sel ein na­hezu unvergleichliches Bau­en­semb­le.

      San Carlone, der Riesenkarl

      Über Arona thront sie, die mächtige, 23 m hohe Kupferstatue des Kardinals Carlo Borromeo, des bedeutendsten Soh­nes der Stadt.

      Die Pracht der Kamelien

      „Insubrische“ Flora - nach dem Kel­tenstamm, der einst an den Ufern des Lago Maggiore siedelte - nennen Botaniker die einzigar­tige Pflan­zenwelt mit 1900 Blütenpflanzen zwischen Kastanie und Kaktus, Berg­blu­me und Palme, die es auf so engem Raum in Europa sonst nicht gibt.

      Blumen vom Lago Maggiore werden nach ganz Europa geliefert, z. B. von der Genossenschaft „Flor Coop Lago Maggiore“ aus Neb­bi­u­no im Süd­wes­ten des Lago.

      Der Garten Europas

      Verantwortlich für die einzigartig üppi­ge Flora um den Lago Maggiore ist das ganz­jährig milde Mi­kro­klima. Seit dem 19. Jh. wurden deshalb zahl­reiche far­ben­prächtige mediterrane, sub­tro­pi­sche und so­gar tropische Pflanzen ein­ge­führt und in artenreichen botani­schen Gärten kultiviert - „Gar­ten Euro­pas“ wird der Lago Maggiore seit­dem ge­nannt.

      Der Eingriff des Menschen hat die ur­sprüngliche Pflan­zenwelt am See aber auch anderweitig nachhaltig ver­än­dert. So fielen zwei Drittel der ur­sprüng­li­chen Waldflächen der wirt­schaft­li­chen Kul­tivie­rung zum Opfer, statt­des­sen wurden Wein­reben und Obst­bäu­me, Getreide und Ta­bak ange­pflanzt.

      Der 16 ha große botanische Garten der Villa Taranto bei Verbania am Westufer wurde in den 1930er Jahren angelegt. Heute gehört er zu den meistbesuchten Zielen am See. Seine Pflanzenvielfalt ist legendär, denn un­ge­fähr 20.000 Arten wurden hier kultiviert, davon über 500 Rho­do­dendron- und 300 Dah­lien­arten.

      Kamelien in Locarno

      Ganze 900 Arten СКАЧАТЬ