Codename E.L.I.A.S. - Kaltgestellt. Mila Roth
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Название: Codename E.L.I.A.S. - Kaltgestellt

Автор: Mila Roth

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Codename E.L.I.A.S.

isbn: 9783967110425

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СКАЧАТЬ Mein Sohn ist gerade über Weihnachten zu Besuch und überprüft bereits alle meine Sicherheitsvorkehrungen. Offenbar hat sich jemand in meine Software gehackt und dein Konto gelöscht.«

      »Also ist das Geld weg?«

      »Weg vermutlich nicht, aber es wurde nach unbekannt transferiert. Wer auch immer das war – er ist verdammt professionell vorgegangen. Ich konnte nicht nachverfolgen, von wo er angegriffen oder wohin er das Geld überwiesen hat. Keine Sorge, Michael, ich arbeite daran. Wenn du Geld brauchst, kann ich dir gerne etwas leihen, zinslos für den Anfang. Aber du weißt ja, das Geld war rabenschwarz und in einer Steueroase geparkt. Dafür könnten die Finanzbehörden uns beide bis zum Sankt Nimmerleinstag auf die rote Liste setzen ... Trotzdem kann ich dir natürlich unter die Arme greifen, immerhin war es mein unzureichendes Sicherheitssystem, das sie durchbrochen haben.«

      »Nein, danke.« Er winkte ab. »Erst mal muss ich herausfinden, was hier vorgeht.«

      Linda beugte sich ein wenig vor und senkte die Stimme. »Ich habe ein bisschen recherchiert. Du tauchst in keiner Datenbank auf. Man könnte meinen, dass du gar nicht mehr existierst.«

      »Ich weiß.« Michael wartete, bis die Kellnerin das Wasser vor ihm abgestellt und sich wieder zurückgezogen hatte, bevor er weitersprach. »In Langley tun sie momentan so, als würden sie mich nicht mehr kennen. Irgendwas läuft da, und ich muss herausfinden, was es ist.«

      »Du weißt, dass du auf meine Hilfe zählen kannst.«

      »Danke, Linda. Zuerst mal muss ich wohl sehen, dass ich an Geld komme – ohne noch weitere Aufmerksamkeit auf dich und dein Geschäft zu lenken. Wer auch immer etwas gegen mich hat, soll nicht auf die Idee kommen, dich für seine Pläne zu missbrauchen.«

      »Danke Michael, das ist sehr zuvorkommend von dir. Ehrlich gesagt hatte ich mir schon Sorgen gemacht, denn die Leute, die deinen Account gehackt haben, dürften auch Zugriff auf meine übrigen Transaktionen gehabt haben. Ich muss jetzt sämtliche Konten meiner Kunden neu anlegen und die Sicherheitsvorkehrungen noch einmal verschärfen. Das ist sehr unangenehm, vor allem, weil es mich vor einigen meiner Geschäftspartner in unschöne Erklärungsnöte bringt. Aber das soll nicht deine Sorge sein. Was hast du jetzt vor?«

      »Ich brauche wohl so etwas wie einen Job. Das Problem ist, dass ich wohl kaum etwas finde, wenn ich meine Identität nicht nachweisen kann. Zumindest nichts Offizielles.«

      »Du suchst also einen Job?« Sie schmunzelte. »Vom Spion zum Tellerwäscher?«

      »Ich kann mir auch was Schöneres vorstellen.«

      »Du könntest dich mal mit Luke Tanner in Verbindung setzen. Soweit ich weiß, verdingt er sich ab und zu als Kopfgeldjäger, wenn ihm die Invalidenrente ausgeht.«

      »Luke ist in L.A.?« Erstaunt hob er den Kopf. »Ich dachte, er lebt in Florida.«

      »O nein, schon seit einer Weile nicht mehr. Vermutlich hatte er Heimweh. Zwar ist das Wetter in Miami nicht schlechter als hier, außer natürlich in der Hurrikan-Saison, doch offenbar gefällt es ihm in Kalifornien besser. Immerhin ist er hier aufgewachsen. Du bist ja anscheinend auch wieder in deiner Heimat gestrandet.«

      »Nur vorübergehend, bis ich diesen Unfug mit meinem Ausweis und meinen Konten geklärt habe.« Michael schwieg erneut, als ihnen die Hähnchenfilets serviert wurden. Vorsichtig schnupperte er an seiner Portion, dann nickte er zustimmend. »Sieht ja ganz gut aus. Wenigstens schwimmen die Kartoffeln nicht in Transfettsäuren.«

      Linda lachte. »Immer noch derselbe Gesundheitsfreak? Keine Sorge, deshalb habe ich ja dieses Diner vorgeschlagen. Hier wird alles frisch zubereitet, und Pipers Küche wird selbst jemandem wie dir zusagen.«

      »In meinem Job gehe ich täglich das Risiko ein, von einer Kugel ins Jenseits befördert zu werden. Da muss ich nicht auch noch mit ungesundem Essen nachhelfen.«

      »Wenn du es so ausdrückst, kann ich nicht widersprechen.« Linda zwinkerte ihm zu. »Und ganz sicher wird es dir deine Freundin danken. Nur von ungefähr kommt ein durchtrainierter Körper ja nicht.«

      »Ich habe keine Freundin.«

      »Ach nein? Was ist denn aus der Kleinen geworden, mit der du dich damals in Deutschland herumgetrieben hast? Wie hieß sie noch gleich? Brigit?«

      Michael stocherte in seinem Kartoffelsalat herum. »Brianna. Wir sind schon lange nicht mehr zusammen.«

      »Aber ihr seid noch in Kontakt. Ich sehe es dir an.«

      »Erst seit gestern wieder. Sie hat mir im Krankenhaus aus der Patsche geholfen. Ein Grund mehr für mich, möglichst schnell an Cash zu kommen.«

      »Du schuldest deiner Ex-Freundin das Geld für die Krankenhausrechnung?« Amüsiert kicherte Linda. »Interessant, dass sie dir so anstandslos geholfen hat.«

      »Ich habe nicht gesagt, dass wir damals im Streit auseinandergegangen sind.«

      »Aha.« Sie musterte ihn mit bedeutsamem Blick.

      »Hast du Lukes Nummer?«, wechselte er rasch das Thema. Es reichte ihm bereits, dass Brianna ihm mit Fragen zum abrupten Ende ihrer gemeinsamen Vergangenheit im Nacken sitzen würde. Mit Linda wollte er dieses Thema bestimmt nicht erörtern. Außerdem gab es im Augenblick Wichtigeres zu klären als seinen Beziehungsstatus.

      Linda kritzelte bereits eine Handynummer auf einen Notizzettel und schob ihn in seine Richtung. Dann widmete auch sie sich ihrem Essen.

      Nachdem Michael vorsichtig das Fleisch und den Salat probiert hatte, aß er mit Genuss. Linda hatte nicht zuviel versprochen. Zwar war sein Gaumen nicht gerade verwöhnt, hatte er doch die meiste Zeit der letzten zwei Jahre entweder in afrikanischen Wüsten oder in den afghanischen oder kaukasischen Bergen verbracht, doch mit Verstand und Liebe zubereitete Lebensmittel schätzte er sehr. »Wie lange wird es dauern, bis du mehr über den unbekannten Hacker herausgefunden hast?«

      »Das ist schwer zu sagen. Drei, vier Tage, je nachdem, wie viel Douglas mir dabei hilft. Er ist eigentlich mit seiner neuen Flamme da und will ihr die Stadt zeigen und so ...« Auf Michaels finsteren Blick hin seufzte sie. »Schon gut, schon gut, ich mache ihm ein bisschen Feuer unter dem Hintern. Aber nur, weil wir in der Vergangenheit immer gute Geschäfte miteinander gemacht haben.«

      »Danke, Linda.«

      »Hast du überhaupt noch Geld?«

      Er zuckte die Achseln.

      »Die Rechnung geht auf mich.« Sie lächelte ihm mütterlich zu. »Dafür schuldest du mir einen Gefallen.«

      »Geht klar.« Er lächelte zurück und prostete ihr mit seinem Wasser zu.

      Ж Ж Ж

      Untätigkeit war etwas, das Michael nicht gut vertrug. Deshalb hatte er nicht nur gleich nach dem Treffen mit Linda von seinem Motelzimmer aus ein Treffen mit Luke ausgemacht, sondern darüber hinaus den Nachmittag damit verbracht, alte Bekannte abzuklappern und herauszufinden, in welches Spiel er hineingeraten war.

      Seine offiziellen Kontakte gaben allesamt vor, ihn nicht zu kennen, oder waren gar nicht erst erreichbar. Die wenigen Leute, von denen er sich unter der Hand Informationen versprach, wussten von nichts oder waren wie vom Erdboden verschluckt. Die ganze Sache stank zum Himmel, aber es schien, als sei er tatsächlich erst einmal in L.A. gestrandet. СКАЧАТЬ