Codename E.L.I.A.S. - Kaltgestellt. Mila Roth
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Название: Codename E.L.I.A.S. - Kaltgestellt

Автор: Mila Roth

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Codename E.L.I.A.S.

isbn: 9783967110425

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СКАЧАТЬ »Sie befinden sich seit gestern Abend im Glendale Memorial. Jetzt ist es neun Uhr dreißig vormittags. Mein Name ist Dr. Petersen. Und Sie sind ...?«

      »Michael Cavenaugh.« Immer noch irritiert schüttelte er die Hand des Arztes.

      »Gut, dann haben wir ja endlich einen Namen. Als Sie eingeliefert wurden, befand sich kein Ausweis in Ihrer Brieftasche.«

      »Kein Ausweis?«

      »Vielleicht wurde er gestohlen? Immerhin sieht es so aus, als wären Sie überfallen worden. Allerdings hatten die Räuber genug Anstand, Ihnen hundert Dollar zu lassen.« Der Arzt lächelte mitleidig. »Wir benötigen Ihre Anschrift, Ihr Geburtsdatum und die Angaben zu Ihrer Krankenversicherung. Sie sind doch versichert, nicht wahr?«

      »Ja.« Michael rasselte die geforderten Daten herunter, die der Arzt eifrig mitschrieb.

      »Muss ja eine üble Bande gewesen sein, an die Sie geraten sind. Sie haben zwei angeknackste Rippen, eine verrenkte Schulter und Schnittwunden. Ganz zu schweigen von der Kopfverletzung. Zum Glück hat man Sie auf diesem Parkplatz gefunden. Nicht auszudenken, wie es Ihnen sonst ergangen wäre.«

      »Parkplatz? Was für ein Parkplatz?« Michael war sich ziemlich sicher, dass er auf dem Bürgersteig gelandet war.

      »Na, in der Madison Street, gleich neben dem Lagerhaus von Wong Ltd. Erinnern Sie sich nicht mehr daran? Das könnte auf eine ernstere Kopfverletzung hindeuten.«

      »Äh, ja, doch, natürlich. In der Madison Street.« Michael nickte hastig. Bloß keinen zusätzlichen Wirbel verursachen. Er fragte sich nur, wer so freundlich gewesen war, ihn nach der Explosion noch mindestens dreihundert Meter weit bis zu diesem Parkplatz zu schleppen und dort abzulegen. Ganz sicher nicht Hallway und seine Leute, denn die dürften die Explosion nicht überlebt haben.

      »Wollen Sie Anzeige erstatten? Ich kann die Polizei für Sie verständigen.«

      Michael schüttelte den Kopf. »Nein danke, das bringt sowieso nichts. Außerdem kann ich nicht bleiben. Ich habe noch etwas zu erledigen.« Diesmal richtete er sich weit vorsichtiger auf und ächzte ein bisschen. »Bringen Sie mir bitte meine Entlassungspapiere, Dr. Petersen.«

      »Was, Sie wollen in diesem Zustand das Krankenhaus verlassen?« Sichtlich erschrocken legte der Doktor ihm eine Hand auf den Arm. »Das kann ich Ihnen unter keinen Umständen empfehlen. Wir sollten Sie mindestens einen, besser noch zwei Tage zur Beobachtung hierbehalten.«

      »Nein. Ich übernehme die volle Verantwortung.« Skeptisch blickte Michael an sich hinab. Er trug lediglich eines dieser dünnen hellgrünen Krankenhaus-Hemdchen. »Wo sind meine Sachen?«

      Dr. Petersen deutete auf den Schrank neben dem Bett. Die Tür stand offen, sodass Michael den scheußlich lädierten Armani-Anzug erkennen konnte. »Sie können sich von jemandem etwas anderes bringen lassen, Mr. Cavenaugh, wenn Ihnen das lieber ist.«

      »Nein, das geht schon. Machen Sie einfach meine Papiere fertig.« Als er die Beine zur Seite schwang, um sich aufzusetzen, presste Michael die Lippen fest zusammen. Sein Körper fühlte sich an, als sei er von einem Truck überrollt worden. Dr. Peterson murmelte etwas, das nach einem Protest klang, und entfernte sich.

      »Immer auf dem Sprung, genau wie in alten Zeiten.«

      Michael hob ruckartig den Kopf, als er die ihm nur allzu vertraute Frauenstimme vernahm. »Brianna!« Mit ihr hatte er hier am allerwenigsten gerechnet. Doch da stand sie, einen Unterarm der Länge nach gegen den Türstock gelegt und ein spöttisches Lächeln auf den Lippen. Ihr zierlicher, durchtrainierter Körper steckte in einem verboten kurzen roten Kleidchen, die passenden himmelhohen Pumps täuschten ein wenig darüber hinweg, dass sie nur 1,62 Meter groß war.

      Sie hatte sich kaum verändert. Lediglich ihr fast glattes hellbraunes Haar war kürzer als vor drei Jahren und reichte ihr nur noch knapp bis auf die Schultern. In ihren dunkelblauen Augen blitzte es angriffslustig wie eh und je.

      »Hallo Michael.« Sie stieß sich vom Türrahmen ab und stolzierte mit schwingenden Hüften auf ihn zu. »Du lebst ja doch noch. Die Nachricht des Krankenhauses auf dem Anrufbeantworter meines Dads klang, als hätte dein letztes Stündlein geschlagen. Da dachte ich, ich komme vorbei und vergewissere mich, dass der Teufel dich wirklich holt.«

      »Da muss ich dich leider enttäuschen. Noch weile ich unter den Lebenden. Und ich habe nicht vor, das so schnell zu ändern.« Mit einem unterdrückten Stöhnen stand Michael auf und schwankte zum Schrank, nahm seine Kleider heraus und trug sie wortlos hinüber ins Bad. Dort warf er einen kurzen Blick in den Spiegel über dem Waschbecken, drehte das Wasser auf und spritzte sich etwas davon ins Gesicht. Hinter sich hörte er Brianna im Krankenzimmer auf und ab gehen.

      »Wahrscheinlich ist das auch besser so«, rief sie ihm ihre Antwort zu. »Immerhin gibt es noch genügend Leute, die ein Hühnchen mit dir zu rupfen haben. Es wäre sehr schade, wenn sie dazu keine Gelegenheit mehr bekämen.«

      Michael verdrehte die Augen, entledigte sich des unsäglichen Kittels und stieg in die Anzughose. Das Hemd war schon schwieriger. Die angebrochenen Rippen brannten und stachen, dass es ihm den Atem verschlug. Von der verrenkten Schulter ganz zu schweigen. »Seit wann bist du in L.A.?«, fragte er, ohne auf ihre Bemerkung weiter einzugehen.

      »Seit Thanksgiving.« Als er, sein Hemd zuknöpfend, das Bad wieder verließ, saß sie mit überschlagenen Beinen auf der Bettkante und blickte ihm mit dem für sie typischen katzenhaften Ausdruck entgegen. »Du weißt schon, das Fest, an dem sich Freunde und Familie treffen, Unmengen essen und eine schöne Zeit miteinander verbringen.«

      »Bri ...« Sie schaffte es mal wieder in kürzester Zeit, seine Nerven bis aufs Äußerste zu strapazieren.

      »Und da ich schon mal hier war, dachte ich, ich hänge noch ein bisschen Urlaub dran und erledige meine Weihnachtseinkäufe dieses Jahr mal ohne Frostbeulen. Chicago kann im Winter ziemlich ungemütlich werden. Außerdem gibt es dort ein paar Leute, denen ich für eine Weile aus dem Weg gehen möchte. Dad freut sich, dass ich ihm ein bisschen Gesellschaft leiste.«

      »Geht es ihm gut?«

      »Hervorragend. Er ist für drei Tage nach San Diego runtergefahren. Dort findet eine kleine Elektronikfachmesse statt. Er hat sich zwar zur Ruhe gesetzt, aber er hält sich trotzdem gern auf dem Laufenden, was die neueste Sicherheitstechnik anbelangt.«

      »Und deinem Grandpa?«

      Brianna legte den Kopf ein wenig schräg. »Woher das plötzliche Interesse? Die letzten drei Jahre hast du doch auch nicht nach ihnen gefragt.«

      »Bri!« Wieder verdrehte er entnervt die Augen. »Tut mir leid, dass das Krankenhaus bei deinem Dad angerufen hat. Das war so nicht vorgesehen.«

      »Kann ich mir vorstellen. Warum trägst du seine Adresse überhaupt noch mit dir herum? Ich dachte, du hättest sie vernichtet, nachdem du Matt den Cops zum Fraß vorgeworfen hast.«

      »Ich habe ihn nicht ...« Michael griff nach dem Jackett und zog es vorsichtig an. »Hör zu, ich kann jetzt nicht darüber reden.«

      »So wenig wie damals, als du mich einfach ohne Vorwarnung oder ein Wort des Abschieds verlassen hast?« In ihrer Stimme schwang jetzt eine deutliche Schärfe mit, die er ihr nicht verübeln konnte. »Während eines Einsatzes noch dazu. Nicht gerade die feine englische Art, seine Freundin loszuwerden.«

      »Ich wollte dich nicht loswerden, Bri.«

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