David Copperfield. Charles Dickens
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Читать онлайн книгу David Copperfield - Charles Dickens страница 52

Название: David Copperfield

Автор: Charles Dickens

Издательство: Bookwire

Жанр: Книги для детей: прочее

Серия: Klassiker bei Null Papier

isbn: 9783954183500

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СКАЧАТЬ in­dem sie in Trä­nen aus­brach und ganz ge­bro­chen Ham mit den Wor­ten in die Arme sank, dass sie al­ler Welt eine Last sei und am bes­ten auf der Stel­le ins Ar­men­haus gin­ge. Scha­de nur, dass Ham es nicht zur Aus­füh­rung brach­te.

      Nun ging es wei­ter auf un­serm Fest­pfad und das ers­te, was wir ta­ten, war, dass wir vor ei­ner Kir­che an­hiel­ten, wo Mr. Bar­kis das Pferd an ein Git­ter band und mit Peg­got­ty hin­ein­ging, wäh­rend Emly und ich al­lein zu­rück­b­lie­ben. Ich be­nutz­te die­se Ge­le­gen­heit, mei­nen Arm um Em­lys Tail­le zu le­gen und ihr vor­zu­schla­gen, da ich ja bald fort müs­se, woll­ten wir uns recht gut sein und uns den gan­zen Tag so glück­lich wie mög­lich ge­stal­ten. Da die klei­ne Emly zu­stimm­te und mir er­laub­te, sie zu küs­sen, kam ich ganz aus der Fas­sung. Ich sag­te ihr, ich könn­te nie eine an­de­re lie­ben und wäre be­reit, je­den um­zu­brin­gen, der sich um sie zu be­wer­ben wag­te.

      Wie sich die klei­ne lus­ti­ge Emly dar­über lus­tig mach­te! Mit ei­ner Mie­ne, als sei sie un­end­lich viel ge­schei­ter und äl­ter als ich! Sie sag­te, die klei­ne Hexe, ich sei ein kin­di­scher Jun­ge, und lach­te dann so ent­zückend, dass ich den Schmerz über die de­mü­ti­gen­de Be­nen­nung über der blo­ßen Freu­de, sie an­se­hen zu dür­fen, ver­gaß.

      Mr. Bar­kis und Peg­got­ty blie­ben ziem­lich lang in der Kir­che, ka­men aber end­lich wie­der her­aus. Dann fuh­ren wir hin­aus aufs Land. Un­ter­wegs wen­de­te sich Mr. Bar­kis nach mir um und sag­te, in­dem er lis­tig ein Auge zu­kniff:

      »Was fürn Na­men hab ich in den Wa­gen ge­schrie­ben?«

      »Kla­ra Peg­got­ty«, ant­wor­te­te ich.

      »Was fürn Na­men müsst ich jetzt an­schrei­ben, wenn ein Dach da wäre?«

      »Nicht wie­der Kla­ra Peg­got­ty?« frag­te ich.

      »Kla­ra Peg­got­ty-Bar­kis!« er­wi­der­te er und brach in ein Ge­läch­ter aus, dass die gan­ze Chai­se wa­ckel­te.

      Kurz, sie wa­ren ver­hei­ra­tet und wa­ren zu kei­nem an­de­ren Zweck in die Kir­che ge­gan­gen. Peg­got­ty hat­te ge­wünscht, dass es in al­ler Stil­le ge­schä­he, und hat­te kei­ne Zeu­gen zu der Fei­er­lich­keit ein­ge­la­den. Sie wur­de et­was ver­le­gen, als Mr. Bar­kis mit die­ser Mit­tei­lung her­aus­platz­te, und konn­te mich nicht ge­nug um­ar­men, um mir ihre un­ver­än­der­te Lie­be zu zei­gen. Bald be­ru­hig­te sie sich wie­der und sag­te, sie sei froh, dass al­les vor­bei wäre.

      Wir hiel­ten dann an ei­nem klei­nen Wirts­haus, wo wir er­war­tet wur­den und ein sehr gu­tes Mit­ta­ges­sen ein­nah­men und den Tag sehr an­ge­nehm zu­brach­ten. Wenn Peg­got­ty täg­lich ein­mal in den letz­ten zehn Jah­ren ge­hei­ra­tet ha­ben wür­de, hät­te sie nicht un­be­fan­ge­ner sein kön­nen. Sie war ganz wie sonst und mach­te mit der klei­nen Emly und mir vor dem Tee einen klei­nen Spa­zier­gang, wäh­rend Mr. Bar­kis phi­lo­so­phisch sei­ne Pfei­fe rauch­te, of­fen­bar da­mit be­schäf­tigt, sich sein künf­ti­ges Glück aus­zu­ma­len. Das schi­en sei­nen Ap­pe­tit an­zu­re­gen, denn ich er­in­ne­re mich ge­nau, dass er zum Tee noch eine ziem­li­che Men­ge kal­ten Schin­ken zu sich nahm, trotz­dem er schon zu Mit­tag ziem­lich viel Schwei­ne­bra­ten und Ge­mü­se ge­ges­sen und dann mit ein oder zwei jun­gen Hüh­nern noch nach­ge­hol­fen hat­te.

      Ich habe seit­dem oft dar­an den­ken müs­sen, was für eine selt­sa­me un­schul­di­ge und un­ge­bräuch­li­che Hoch­zeit das da­mals war.

      Bald nach Dun­kel­wer­den stie­gen wir wie­der in den Wa­gen und fuh­ren ge­müt­lich zu­rück und be­trach­te­ten die Ster­ne und spra­chen über sie. Ich führ­te haupt­säch­lich die Kon­ver­sa­ti­on und klär­te Mr. Bar­kis’ Geist in ganz er­staun­li­cher­wei­se auf. Er hät­te wahr­schein­lich al­les ge­glaubt, was ihm zu er­zäh­len mir ein­ge­fal­len wäre, denn er emp­fand die größ­te Hochach­tung vor mei­ner Ge­scheit­heit und sag­te sei­ner Frau, ich sei der reins­te »Roes­hus«. Da­mit mein­te er ein Wun­der­kind.

      Als wir das The­ma Ster­ne er­schöpft hat­ten, oder bes­ser ge­sagt, als ich die geis­ti­gen Fä­hig­kei­ten Mr. Bar­kis’ er­schöpft hat­te, nah­men die klei­ne Emly und ich ein al­tes Um­schlag­tuch als ge­mein­sa­men Man­tel um und blie­ben so wäh­rend der gan­zen Rück­fahrt sit­zen. Ach, wie sehr ich sie lieb­te! Wel­che Se­lig­keit, dach­te ich, wenn wir ver­hei­ra­tet wä­ren und hin­aus in die wei­te Welt ge­hen könn­ten, um un­ter den Bäu­men und in den Fel­dern zu le­ben, – wenn wir nie­mals äl­ter und klü­ger zu wer­den brauch­ten, im­mer Kin­der Hand in Hand im Son­nen­schein über blu­mi­ge Wie­sen wan­deln und abends im Schlum­mer der Un­schuld und des Frie­dens das Haupt aufs wei­che Moos le­gen dürf­ten; wel­che Se­lig­keit, der­einst von den Vö­geln des Him­mels be­gra­ben zu wer­den, wenn wir stür­ben. Sol­che Traum­bil­der, licht­strah­lend wie un­se­re Un­schuld, un­er­reich­bar wie die Ster­ne über un­sern Häup­tern, gau­kel­te mir mein Geist vor den gan­zen Weg. Es freut mich, dass zwei so un­schuld­vol­le Her­zen wie Emly und ich Peg­got­tys Hoch­zeit ver­schön­ten.

      Wir ka­men noch bei­zei­ten zu dem al­ten Boot; dort nah­men Mr. und Mrs. Bar­kis Ab­schied von uns und fuh­ren ge­mäch­lich nach Hau­se in ihr eig­nes Heim. Da fühl­te ich das ers­te Mal, dass ich Peg­got­ty ver­lo­ren hat­te. Un­ter je­dem an­de­ren Da­che als hier, wo ich die klei­ne Emly bei mir wuss­te, wäre ich mit blu­ten­dem Her­zen zu Bett ge­gan­gen.

      Mr. Peg­got­ty und Ham sa­hen mir an, wor­un­ter ich litt, hiel­ten ein Abendes­sen be­reit und setz­ten ihre gast­lichs­ten Ge­sich­ter auf, um mir mei­ne trau­ri­gen Ge­dan­ken zu ver­trei­ben. Die klei­ne Emly saß ne­ben mir auf dem Kof­fer – das ers­te Mal, seit ich hier weil­te, und es war ein wun­der­vol­ler Schluss für einen herr­li­chen Tag.

      Die­se Nacht war Flut. Und bald, nach­dem wir uns schla­fen ge­legt, fuh­ren Mr. Peg­got­ty und Ham zum Fi­schen aus. Ich fühl­te mich sehr ge­schmei­chelt, in dem ein­sa­men Haus als Be­schüt­zer Em­lys und Mrs. Gum­mid­ges zu­rück­ge­las­sen zu sein, und wünsch­te mir nur, dass ein Löwe oder eine Schlan­ge oder ein an­de­res bös­ar­ti­ges Un­ge­heu­er uns über­fal­len möch­te, da­mit ich es ver­nich­ten und mich mit Ruhm be­de­cken könn­te. Aber da nichts die­ser Art auf den Dü­nen von Yar­mouth her­um­streif­te, ließ ich mir, um die­sem Man­gel ab­zu­hel­fen, bis zum Mor­gen von Dra­chen träu­men.

      Am Mor­gen kam Peg­got­ty und rief mich wie ge­wöhn­lich ans Fens­ter, als ob Mr. Bar­kis, der Fuhr­mann, von An­be­ginn an nur ein Traum ge­we­sen wäre. Nach dem Früh­stück nahm sie mich mit sich nach Hau­se. Sie be­wohn­ten ein wun­der­schö­nes klei­nes Heim. Von al­len Mö­beln dar­in mach­te mir ein al­ter Schreib­tisch aus dunklem Holz im Empfangs­zim­mer, des­sen De­ckel auf­ge­schla­gen ein Pult bil­de­te, wor­auf eine große Quart­aus­ga­be von Fox’ »Buch der Mär­ty­rer« lag, den tiefs­ten Ein­druck. Als Wohn­stu­be diente eine mit Zie­gel­stei­nen ge­pflas­ter­te Kü­che. Das kost­ba­re Buch, von dem ich kei­ne Sil­be mehr weiß, ent­deck­te und stu­dier­te ich so­gleich; nie wie­der spä­ter be­such­te ich das Haus, ohne auf das Pult zu klet­tern und es zu ver­schlin­gen. Am meis­ten er­bau­ten mich die vie­len Bil­der, СКАЧАТЬ