David Copperfield. Charles Dickens
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Название: David Copperfield

Автор: Charles Dickens

Издательство: Bookwire

Жанр: Книги для детей: прочее

Серия: Klassiker bei Null Papier

isbn: 9783954183500

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СКАЧАТЬ mit­ge­teilt wor­den sind, und stieß je­den Satz ab­ge­bro­chen mit ei­nem krampf­haf­ten klei­nen Ruck her­vor:

      »Lie­ber Davy, – wenn ich jetzt nicht ganz so herz­lich – mit dir bin, wie frü­her, – so ists nicht, weil ich dich nicht – sehr und noch mehr lie­be, mein lie­bes Her­zen­spüpp­chen, – son­dern bloß weil ich glau­be, es ist bes­ser für dich – und für je­mand an­ders. Davy, mein Lieb­ling, hörst du mich? Kannst du hö­ren?«

      »Ja-a-a-a, Peg­got­ty«, schluchz­te ich.

      »Du mein Her­zens­kind«, flüs­ter­te Peg­got­ty mit un­end­li­chem Mit­leid. »Ich will dir nur sa­gen, du darfst mich nie­mals ver­ges­sen. Auch ich will dich nie­mals ver­ges­sen. Und ich will dei­ne Mama, Davy, so in acht neh­men, wie ich dich in acht ge­nom­men habe. Und ich wer­de sie nie ver­las­sen. Der Tag wird noch kom­men, wo sie gern ih­ren ar­men Kopf ih­rer dum­men, mür­ri­schen, al­ten Peg­got­ty wie­der auf den Arm le­gen wird. Ich wer­de dir schrei­ben, mein Lieb­ling. Wenn ich auch kein Ge­lehr­ter bin, und ich will – ich will –« Peg­got­ty fing an, das Schlüs­sel­loch zu küs­sen, da sie mich nicht küs­sen konn­te.

      »Ich dan­ke dir, mei­ne lie­be Peg­got­ty«, sag­te ich. »Ich dan­ke, dan­ke dir. Willst du mir nur eins ver­spre­chen, Peg­got­ty? Wirst du Mr. Peg­got­ty und der klei­nen Emly und Mrs. Gum­mid­ge und Ham sa­gen, dass ich nicht so schlecht bin, wie sie viel­leicht den­ken, und dass ich sie alle von Her­zen grü­ßen las­se, be­son­ders die klei­ne Emly? Willst du so gut sein, Peg­got­ty?«

      Die gute See­le ver­sprach mirs, und wir küss­ten bei­de das Schlüs­sel­loch mit der größ­ten Zärt­lich­keit, – ich strei­chel­te es mit der Hand, ent­sin­ne ich mich noch, als ob es ihr ehr­li­ches Ge­sicht ge­we­sen wäre, – und trenn­ten uns. Seit die­ser Nacht wuchs in mir ein Ge­fühl für Peg­got­ty, das ich nicht recht be­schrei­ben kann. Sie er­setz­te mir nicht mei­ne Mut­ter, nie­mand hät­te das kön­nen, aber sie füll­te eine Lee­re in mei­nem Her­zen aus, die sich über ihr schloss, und ich fühl­te et­was für sie, was ich nie für ein an­de­res mensch­li­ches We­sen emp­fun­den habe. Es misch­te sich das Ge­fühl des Ko­mi­schen wohl un­ter mei­ne Zärt­lich­keit, und den­noch kann ich mir nicht vor­stel­len, wie ich den Schmerz er­tra­gen hät­te, wenn sie ge­stor­ben wäre.

      Früh­mor­gens er­schi­en Miss Murd­sto­ne wie ge­wöhn­lich und sag­te mir, dass ich in die Schu­le ge­schickt wür­de, was mich durch­aus nicht so über­rasch­te, wie sie wohl an­ge­nom­men hat­te. Sie sag­te mir auch, dass ich hin­un­ter­kom­men soll­te in die Wohn­stu­be zum Früh­stück. Dort fand ich mei­ne Mut­ter sehr blass und mit ro­ten Au­gen. Ich lief ihr in die Arme und bat sie aus tief­be­weg­ter See­le um Ver­zei­hung.

      »O Davy!« sag­te sie, »dass du je­mand weh tun konn­test, den ich lie­be. Ver­su­che dich zu bes­sern, bete dar­um, dass du bes­ser wer­dest. Ich ver­zei­he dir, aber ich bin voll Kum­mer, Davy, dass du ein so bö­ses Herz hast.«

      Sie hat­ten ihr ein­ge­re­det, dass ich ein ver­wor­fe­nes Ge­schöpf wäre, und das schmerz­te sie mehr als mein Fort­ge­hen. Auf mich mach­te es einen tie­fen Ein­druck.

      Ich ver­such­te mein Ab­schieds­früh­stück zu es­sen, aber die Trä­nen tröp­fel­ten auf mein But­ter­brot und in mei­nen Tee.

      Ich sah, wie mei­ne Mut­ter mich von Zeit zu Zeit an­blick­te und dann auf Miss Murd­sto­ne sah und die Au­gen nie­der­schlug oder weg­schau­te.

      »Ist Mas­ter Cop­per­fields Kof­fer da?« frag­te Miss Murd­sto­ne, als drau­ßen der Wa­gen vor­fuhr. Ich sah mich nach Peg­got­ty um, aber we­der sie noch Mr. Murd­sto­ne er­schi­en. Mein al­ter Be­kann­ter, der Fuhr­mann, stand an der Tür, nahm den Kof­fer und hob ihn auf den Wa­gen.

      »Kla­ra!« sag­te Miss Murd­sto­ne in war­nen­dem Ton.

      »Ich bin be­reit, lie­be Jane«, sag­te mei­ne Mut­ter. »Leb wohl, Davy, du gehst zu dei­nem eig­nen Bes­ten. Leb wohl, mein Kind, du wirst in den Fei­er­ta­gen nach Hau­se kom­men und ein bes­se­rer Jun­ge sein.«

      »Kla­ra!« wie­der­hol­te Miss Murd­sto­ne.

      »Ge­wiss, mei­ne lie­be Jane«, ant­wor­te­te mei­ne Mut­ter und hielt mei­ne Hand noch im­mer fest. »Ich ver­zei­he dir, mein lie­ber Jun­ge. Gott seg­ne dich!«

      »Kla­ra!« wie­der­hol­te Miss Murd­sto­ne. Sie hat­te die Güte, mich zum Wa­gen zu füh­ren und mir un­ter­wegs zu sa­gen, sie hof­fe, ich wür­de in mich ge­hen, ehe es ein schlim­mes Ende mit mir näh­me, und dann stieg ich in den Wa­gen und das fau­le Pferd trot­te­te mit mir da­von.

      Wir wa­ren kaum eine Vier­tel­stun­de ge­fah­ren, und mein Ta­schen­tuch war ganz durch­nässt, als der Kut­scher plötz­lich an­hielt.

      Als ich hin­aus­sah, brach zu mei­nem Er­stau­nen Peg­got­ty aus ei­ner He­cke her­vor und klet­ter­te in den Wa­gen. Sie schloss mich in die Arme und press­te mich der­ar­tig an ih­ren Schnür­leib, dass mir die Nase weht­at. Nicht ein ein­zi­ges Wort sprach Peg­got­ty. Sie ließ mich mit dem einen Arm los, griff bis an den Ell­bo­gen in ih­ren Rock und hol­te ein paar in Pa­pier ge­wi­ckel­te Ku­chen her­vor, die sie mir in die Ta­sche stopf­te. Ei­nen Geld­beu­tel drück­te sie mir in die Hand. Sie sprach da­bei kein Wort.

      Sie press­te mich noch ein letz­tes Mal an ih­ren Schnür­leib, stieg aus und lief da­von, wie ich glau­be und stets ge­glaubt habe, ohne einen ein­zi­gen Knopf an ih­rem Kleid. Ich hob einen der vie­len, die her­um­roll­ten, auf und be­wahr­te ihn lan­ge Zeit als ein teu­res An­den­ken.

      Der Fuhr­mann sah mich fra­gend an, ob sie zu­rück­käme. Ich schüt­tel­te den Kopf und sag­te, ich däch­te nicht. »Also los«, rief er sei­nem fau­len Pfer­de zu, das sich dar­auf­hin in Be­we­gung setz­te.

      Da ich mich or­dent­lich aus­ge­weint hat­te, fing ich jetzt an zu über­le­gen, dass Trä­nen doch nichts nütz­ten, umso mehr, als we­der Ro­de­rick Ran­dom, noch je­ner Ka­pi­tän der eng­li­schen Flot­te je­mals in schwie­ri­gen La­gen ge­weint hät­ten, so viel ich mich ent­sin­nen konn­te. Als der Fuhr­mann mich so ge­fasst sah, schlug er mir vor, mein Ta­schen­tuch zum Trock­nen dem Pferd auf den Rücken zu le­gen. Ich dank­te ihm und gab es ihm, und merk­wür­dig klein sah es aus, als es dort lag.

      Ich hat­te jetzt Muße, die Bör­se zu un­ter­su­chen. Es war ein stei­fer Le­der­beu­tel mit ei­nem Schloss und drin be­fan­den sich drei glän­zen­de Schil­lin­ge, die Peg­got­ty mit Putz­pul­ver po­liert hat­te, da­mit es mich noch mehr freu­en soll­te. Aber sein kost­bars­ter In­halt be­stand aus zwei hal­b­en Kro­nen in ei­nem Stück Pa­pier, wor­auf mit mei­ner Mut­ter Hand­schrift stand: »Für Davy. Mit herz­li­chem Gruß.« Ich war da­von so ge­rührt, dass ich den Fuhr­mann bat, mir wie­der mein Ta­schen­tuch her­ein­zu­rei­chen, aber er mein­te, es gin­ge wohl auch so, und so wisch­te ich mei­ne Au­gen mit dem Rock­är­mel und be­zwang mich.

      Es ge­lang mir, wenn mich auch noch hier und da das Schluch­zen riss. Nach ei­ner Wei­le Trot­tes СКАЧАТЬ