Der exzellente Butler Parker Staffel 3 – Kriminalroman. Günter Dönges
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СКАЧАТЬ was is’ mit unserem Kumpel los?« meldete sich Brother Tuck II. aus dem Fond und beugte sich mißtrauisch vor, um seinen Kollegen heftig an der Schulter zu rütteln.

      »Eine sicher nur vorübergehende Schwäche«, vermutete Parker. »Ihr Kollege dürfte das Opfer eines gewissen Sauerstoffmangels sein, der ihn ermüdet hat.«

      »Ich trau’ dir nicht, du bist ’n ganz Ausgekochter«, zeigte sich der Ganove weiter mißtrauisch, während er sich zurückfallen ließ. »Ich werde dich im Auge behalten, Mann, mir machst du nichts vor.«

      »Was auch keineswegs in meiner Absicht lag, Sir.« Parker war durch nichts zu erschüttern. Er betätigte eine Taste an dem reichhaltig ausgestatteten Armaturenbrett und sorgte auf diese Weise dafür, daß die Panzertrennscheibe zwischen dem vorderen Teil und dem Fond des Wagens hochschoß und einrastete.

      Im nächsten Augenblick strömte ein speziell von Parker entwickeltes geruchloses Gas in den Fond und versetzte die Insassen in einen Schlaf.

      Inzwischen hatte das hochbeinige Monstrum den verwahrlost wirkenden Teil des Hafens erreicht. Parker steuerte es hinter einen zusammengefallenen Schuppen und stieg aus, um seine Fahrgäste zu versorgen. Als diese wieder zu sich kamen, lehnten sie an der Bretterwand und trugen solide Handschellen aus Parkers Privatbeständen.

      »Mußten Sie mich auch betäuben, Mister Parker?« beschwerte sich die Lady, während sie sich aus den Polstern des Fonds schob und heftig den Kopf schüttelte, um ihre Benommenheit zu vertreiben.

      »Mylady mögen verzeihen, aus technischen Gründen ließ es sich leider nicht umgehen, daß Mylady in Mitleidenschaft gezogen wurden«, entschuldigte sich Parker, während er seiner Herrin einen Kreislaufbeschleuniger reichte, den sie dankbar nickend entgegennahm und in einem Zug leerte.

      »Ich kann’s nicht glauben«, schüttelte der Theateragent den Kopf und sah scheu zu den gefesselten Ganoven hinüber, die wütend zurückstarrten.

      *

      Pat O’Hara patrouillierte durch seine Villa und kontrollierte die Vorbereitungen für die große Party, die er in der Nacht geben würde. Dies war der entscheidende Punkt in seiner Karriere, er hatte es endlich geschafft und sich durch geschickte Aktionen das Vertrauen der Mafia-Bosse erworben. Während der großen Feier sollte er offiziell in sein »neues Amt« eingeführt werden und einen Teil Londons als eigenen Geschäftsbereich zugewiesen bekommen.

      Er schritt langsam an dem kalten Büffet entlang und musterte zufrieden die Köstlichkeiten, die dort aufgehäuft waren. Er hatte keine Kosten gescheut und sogar aus den Pariser Markthallen diverse Delikatessen in einem gecharterten Privatjet einfliegen lassen. Pat O’Hara wußte schließlich, was sich gehörte und was man der »Firma« schuldig war.

      Dann ließ er die Mädchen rufen, die während der Party bedienen sollten. Er unterzog sie einer kritischen Prüfung. Es handelte sich um Damen des horizontalen Gewerbes, die sonst in dem Bordell eines guten Bekannten tätig waren und dort die Angehörigen der High-Society verwöhnten.

      Auch in diesem Punkt wollte sich O’Hara nichts nachsagen lassen. Die Mädchen waren samt und sonders eine Augenweide und sahen in ihren schwarzen Kleidchen und den weißen Spitzenschürzen einfach hinreißend aus.

      O’Hara nickte ihnen zufrieden zu und schickte sie in die Küche zurück, wo sie sich bis zum Beginn der Feier aufhalten sollten. Leise vor sich hinpfeifend, stieg er die breite Freitreppe zu seinen Privaträumen hinauf, um sich frisch zu machen und umzuziehen.

      *

      Der Mann, der Parker die Tür öffnete, starrte den Butler bewundernd an und musterte ihn ausgiebig. Josuah Parker stand vor der Tür zu Pat O’Haras Villa und hatte per Klingelzeichen Einlaß begehrt. Grund dafür war ein Rollentausch, von dem nur er und der Kollege wußten, dessen Platz er an diesem Abend einnehmen wollte.

      Der Butler hatte von Horace Pickett von der bevorstehenden Feier im Haus des zukünftigen Mafia-Regionalfürsten erfahren und einen Plan aufgebaut, der dazu führen sollte, O’Hara unmöglich zu machen und so seine bereits feststehende »Beförderung« doch noch zu verhindern. Diskrete Recherchen hatten Parker Name und Adresse eines Berufskollegen geliefert, den er durch Zahlung einer großzügigen Entschädigung dazu überredete, ihm seinen Platz zu überlassen.

      »O Mann, Sie sehen aber echt stark aus.« Der Gangster, um den es sich offensichtlich handelte und der Parker geöffnet hatte, staunte den Butler noch immer mit aufgerissenen Augen an.

      »Würden Sie die Güte haben, mich eintreten zu lassen?« erkundigte sich Parker gemessen und lüftete andeutungsweise die Melone. »Wie Sie unschwer erkennen können, bin ich der Butler, den Ihr Herr für diesen Abend engagiert hat.«

      »Klar doch, Mann, kommense rein.« Der Türöffner trat zur Seite und ließ Parker in die riesige Halle treten, die sich durch ihre protzige und mehr als geschmacklose Einrichtung auszeichnete. Parker verzog selbstverständlich keine Miene, während er die Vergewaltigung des guten Geschmacks in Augenschein nahm.

      »Wenn Sie mir jetzt bitte die Küche zeigen würden?« bat er, während er sich an den hinter ihm wartenden Mann wandte.

      »Was woll’n ’se denn da, ich denk’, Sie sin‘ der Typ, der bedienen soll un’ so«, wunderte sich der stiernackige und ganz eindeutig bewaffnete Mann.

      »Meiner bescheidenen Wenigkeit obliegt es, den Gesamtablauf des heutigen Abends zu steuern und zu überwachen«, erklärte Parker würdevoll. »Dazu gehört auch, daß die entsprechenden Vorbereitungen getroffen sind, um einen fehlerfreien Ablauf zu gewährleisten.«

      »Na, wenn das so is’...« Der Stiernacken steuerte über den Korridor und stieß am Ende eine Tür schwungvoll auf.

      »Achtung, Mädchen, hier bring’ ich euch den neuen Boß, wenigstens für heute abend«, verkündete er und lachte schallend. »Daß ihr ihn nicht verführt, der würd’ das nich’ überleben, glaub’ ich.«

      »Sie verfügen über einen recht ungewöhnlichen Humor, wenn Sie mir diese Bemerkung gestatten«, rügte Parker und schob den Schläger sanft beiseite. »Sie dürfen sich jetzt entfernen, ich möchte den Damen ihre Instruktionen geben.«

      »Damen, daß ich nich’ lache ...«, kicherte der Gangster, entfernte sich dann aber wunschgemäß und schlug die Tür hinter sich zu.

      »Sind Sie wirklich ’n echter Butler, oder haben Sie sich nur so gestylt?« erkundigte sich eine schlanke Blondine, deren schwarzes Kleid die üppige Figur beängstigend überspannte.

      »Meine bescheidene Wenigkeit darf auf eine lange Reihe von Jahren als Butler zurückblicken«, bemerkte Parker steif. »Hingegen scheinen gewisse Zweifel an Ihrer Berufung durchaus angebracht zu sein, wenn Sie mir diese Bemerkung verzeihen wollen.«

      »Wir haben auch unsere Qualitäten, vielleicht kommen wir im Lauf des Abends noch darauf zurück?« Eine grazile Farbige drängte sich vor und posierte herausfordernd vor Parker, indem sie die Hände in die vorgeschobenen Hüften stützte.

      »Wenn man nunmehr Ihre Pflichten heute abend einer näheren Betrachtung unterziehen dürfte«, wollte der Butler auf sein Anliegen zu sprechen kommen, wurde aber prompt wieder unterbrochen.

      »Keine Angst, Süßer, die kennen wir schon«, kicherte eine dunkelhaarige junge Dame, die sich gekonnt in Positur warf und eine recht anzügliche Geste mit den Händen vollführte, was bei ihren Kolleginnen einen Heiterkeitsausbruch hervorrief und den Butler СКАЧАТЬ