Der exzellente Butler Parker Staffel 3 – Kriminalroman. Günter Dönges
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СКАЧАТЬ in die Auseinandersetzung mit den Gangstern zu geraten und dabei Schaden zu nehmen«, vermutete Parker höflich. »Ein bemerkenswerter Beweis für Myladys Umsicht und Tierliebe«, lobte er ungeniert.

      »Nun ja, Mister Parker, es wäre doch zu schade, wenn einem Tier etwas passierte, nur weil ein paar Ganoven sich hier im Wald herumtreiben«, stellte Lady Agatha fest und nahm dankbar die Erklärung des Butlers an. »Sie wissen, ich hasse es, wenn ein Lebewesen durch die Unachtsamkeit gedankenloser Menschen zu Schaden kommt. Wir müssen endlich lernen, mit unserer Umwelt sorgsamer umzugehen, das sage ich immer wieder.«

      »Ein Leitsatz, den zu beherzigen jedermann anempfohlen sein sollte,« wünschte sich Parker, während er damit beschäftigt war, den von seinem Pfeil getroffenen Ganoven mit einem Paar seiner Privathandschellen an ein nahes Gebüsch zu fesseln.

      *

      »Wird aber verdammt Zeit, daß Sie endlich hier auftauchen!«

      Lady Agatha, die gerade den Wald verlassen hatte und auf das hellerleuchtete Haus Sir James’, das in einiger Entfernung durch die Dunkelheit schimmerte, zuging, sah sich urplötzlich einem Schatten gegenüber. Er war hinter einem Baum aufgetaucht und stellte sich ihr in den Weg.

      Die massige Gestalt hielt einen länglichen Gegenstand in den Händen und richtete diesen auf Agatha Simpson.

      »Sie gehören sicher zu diesen Lümmeln, die sich wie Waldschrate verkleiden und die Leute erschrecken«, stellte sie gelassen fest. »Haben Sie gar keine Angst so ganz allein nachts im Wald, junger Mann?«

      »Wie bitte?« Der Gangster, der mit einer solchen Ansprache nicht gerechnet hatte, schluckte und mußte erst mal das Gehörte verdauen.

      »Sie wollen mich wohl auf den Arm nehmen, wie?« fauchte er, als er die Bemerkung der Lady verarbeitet hatte, und versuchte ihr den Gewehrlauf in den Leib zu stoßen.

      Das hatte Mylady aber nicht gern, hob ihren rechten Schuh etwas und... trat genüßlich zu. Der Gangster spürte, wie ihm ein Bein förmlich unter dem Körper weggerissen wurde, und schrie erschrocken auf. Er ließ die Waffe fallen, warf die Arme in die Luft und ruderte in der vergeblichen Hoffnung, sein verlorenes Gleichgewicht wiederzufinden, was sich allerdings als trügerisch erwies. Hierzu trug die ältere Dame nicht unwesentlich bei.

      Sie holte weit aus und ließ die Hand auf seiner Wange landen. Der Schlag ließ ihn wie einen Brummkreisel auf einem Bein wirbeln und anschließend in ein nahes Gebüsch taumeln.

      Lady Agatha nickte zufrieden und hob das Gewehr ihres Widersachers auf. Fachmännisch entlud sie es und zerschlug es dann an einem Baum. Die Reste warf sie ins Gebüsch, in dem auch der Gangster verschwunden war. Mylady sorgte dafür, daß der Besitzer sein Eigentum wiederbekam ...

      *

      »So, jetzt geht’s los!« freute sich der Bursche, der im Haus Sir James bewachte. Der Wagen, dessen Näherkommen er in den letzten Minuten gespannt beobachtet hatte, hielt vor dem Haus. Der Motor erstarb.

      »Ich hab’ ja gleich gewußt, daß die Lady schlauer ist als ihr«, freute sich der gefesselte Hausherr, der für einen Augenblick seine Angst vergaß und so etwas wie Schadenfreude verspürte.

      »Halt die Klappe, mit die rechnen wir später noch ab!« zischte der Gangster, dessen Nerven bis zum Zerreißen gespannt waren.

      Endlich öffnete sich die Tür. Die Klinke wurde gedrückt, und der Ganove an der Wand starrte fasziniert auf das schwere Türblatt, das sich im Zeitlupentempo nach innen bewegte.

      Eine kleine Kugel fiel in den Raum und rollte gemächlich über den schweren Teppich. Der Gangster sah ungläubig hinterher und wußte nicht, was dies zu bedeuten hatte.

      Plötzlich explodierte die Kugel und gab Rauch frei, der fast senkrecht in die Höhe stieg. Einen Augenblick später war der Raum in grauen Nebel gehüllt, in dem man absolut nichts mehr erkennen konnte.

      Der Ganove spürte, daß einiges nicht ganz nach Plan verlief. Er packte sein Gewehr fester und wollte sich durch eine Tür, die ins Haus führte, absetzen, als vor ihm schemenhaft eine dunkle Gestalt auftauchte.

      »Pardon, Sir!« entschuldigte sich der Schemen, der höflich seine Kopfbedeckung lüftete und ihm freundlich zunickte, wie in dem schnell dünner werdenden Nebel zu erkennen war.

      Die seltsame Gestalt erinnerte an ein bestimmtes Bild, das man dem Burschen gezeigt hatte, bevor er nach hier aufgebrochen war. Dann erinnerte er sich und wußte plötzlich, wer vor ihm stand. Er hatte aber keine Gelegenheit mehr, mit diesem Wissen etwas anzufangen.

      Die Wölbung der Kopfbedeckung eines gewissen Butler Parker senkte sich und nahm innigen Kontakt mit seiner Schädeldecke auf, die ihm im nächsten Moment einen Schmerz signalisierte. Der Gangster beschloß, sich diesem Schmerz zu entziehen, und sank leise stöhnend in die Knie zu einem kleinen Schlummer. Parker fing ihn geschickt auf und deponierte ihn in einem der üppigen Sessel, nachdem er ihn zuvor mit einem Paar seiner privaten Handschellen versehen hatte.

      »Man hofft, daß Sie sich den Umständen entsprechend wohl fühlen, Sir?« erkundigte sich Josuah Parker beim Hausherrn, während er ihn befreite und ihm einen Becher lebensspendender Medizin reichte, den dieser zitternd entgegennahm.

      »Ich kann Ihnen gar nicht sagen, wie ich mich freue, Sie hier zu haben.« Sir James leerte den Becher in einem Zug und hielt ihn Parker zum Nachfüllen hin.

      »Sie brauchen sich nicht weiter zu sorgen, Sir, man hat die Situation voll im Griff«, beruhigte Parker den nach wie vor zitternden Mann.

      »Nicht ganz, Parker!« Auf der nach oben führenden Freitreppe tauchte ein glatzköpfiger Kerl auf und grinste. In den Händen hielt er eine Maschinenpistole, deren Mündung auf den Butler und Sir James zeigte.

      Der neue Gegner kam langsam die Stufen herab und winkte mit dem Lauf der Waffe. »Setzen Sie sich da drüben auf das Sofa, alle beide!« befahl er.

      »Tja, Parker, das hätten Sie nicht gedacht, was?« fuhr er fort und lächelte höhnisch. »Als die Tür so langsam aufging, ahnte ich schon, daß da irgendwas nicht stimmte, und als ich dann die komische Kugel hereinrollen sah, wußte ich Bescheid. Ich bin dann erst mal in Deckung gegangen und habe mich oben in ein Badezimmer verzogen und in aller Ruhe abgewartet. Nicht jeder fällt auf Ihre Taschenspielertricks herein. Diesmal sind Sie an den Falschen geraten, und das wird Ihr Verhängnis sein!«

      »Sie haben die Absicht, meine bescheidene Wenigkeit umzubringen?« erkundigte sich der Butler ungerührt und ohne eine Miene zu verziehen.

      »Worauf Sie sich verlassen können, Parker!« Der Mann lachte leise auf und nickte zufrieden. »Sie wissen doch selbst, daß eine gewisse Organisation eine hohe Prämie auf Ihren Kopf ausgesetzt hat und auf den Ihrer Lady auch, obwohl mir nicht ganz klar ist, weshalb.« Er schüttelte ungläubig den Kopf und fuhr fort: »Wenn ich Sie so ansehe, ist es mir wirklich ein Rätsel, was an Ihnen so gefährlich sein soll... aber egal, die Prämie habe ich schon so gut wie in der Tasche.«

      »Der Herr dürfte übersehen, daß sich Mylady nach wie vor auf freiem Fuß befindet«, erinnerte Parker ihn gemessen.

      »Pah, die zählt doch nicht, oder glauben Sie etwa, ich hätte vor so ’ner alten Fregatte Angst? Nein, Parker, diesmal haben Sie verloren, und zwar endgültig!«

      »Einmal schlägt jedermanns Schicksal«, stellte Parker gelassen fest. »Dagegen kann man sich nicht wehren. Gestatten Sie einem alten, СКАЧАТЬ