Der exzellente Butler Parker Staffel 3 – Kriminalroman. Günter Dönges
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СКАЧАТЬ schüttelte wieder den Kopf. »Wirklich, Sie sind schon ’ne komische Type, Parker... na gut, rauchen Sie noch ’ne Zigarre, und dann ist Schluß, dann haben Sie keine Sorgen mehr.«

      »Man bedankt sich, Sir.« Parker nickte dem Ganoven freundlich zu und zog sein Zigarrenetui aus der Tasche, um seelenruhig seine Wahl zu treffen und ein fast schwarzes Exemplar herauszunehmen.

      »Darf man Ihnen auch eine Zigarre anbieten, Sir?« erkundigte er sich höflich bei Sir James und hielt ihm das Etui entgegen.

      Der schüttelte schweigend den Kopf und wandte sich mit zusammengepreßten Lippen ab, um in eine Zimmerecke zu starren. Es war ganz eindeutig, Sir James hatte mit dem Leben abgeschlossen...

      *

      »Hier wimmelt es von Gangstern, ich bin wirklich sehr zufrieden, Mister Parker«, freute sich die Detektivin, die in diesem Augenblick den Salon betrat und sich neugierig umsah.

      »Mein Gott, die alte Fregatte ist ja wirklich zum Schießen!« Der Mann mit der Maschinenpistole sah der älteren Dame kopfschüttelnd entgegen und richtete dann den Lauf der Waffe auf sie, um sie zum Näherkommen aufzufordern.

      »Ich habe erwartet, daß Sie sich um die Gangster hier im Haus kümmern, Mister Parker«, monierte sie und sah den Butler mißbilligend an.

      »Man wird sich um Besserung bemühen, Mylady!« versprach Parker und nahm einen tiefen Zug aus seiner Zigarre.

      »Bei euch beiden scheint ja wirklich ’ne Schraube locker zu sein«, stellte der Gangster amüsiert fest. »Ich steh’ hier mit ’ner Bleispritze, und ihr streitet euch darüber, wer wen hätte erledigen müssen. Wirklich nicht zu fassen, so was!«

      Agatha Simpson musterte ihn grimmig von oben bis unten und wandte sich dann erneut an den Butler. »Der Mann hat völlig recht, Mister Parker, einigen wir uns, wer sich um diesen Lümmel kümmert. Bei der Gelegenheit stelle ich fest, daß mein Kreislauf sehr angegriffen ist.«

      Sie ließ sich mit theatralischer Geste auf ein üppiges Sofa fallen. Parker verstand und holte im nächsten Augenblick die lederumhüllte Flasche aus einer der vielen Innentaschen seines Covercoats.

      »Bitte, Mylady.« Formvollendet servierte er ihr den als Verschluß dienenden Silberbecher, nachdem er seine Zigarre in einem Kristallascher auf einem zierlichen Rokoko-Tischchen abgelegt hatte.

      »Also wirklich, das hält man ja nicht aus!« Der Ganove mit der MPi schüttelte immer wieder den Kopf und wollte einfach nicht glauben, wie man sich angesichts einer derart tödlichen Waffe so sorglos verhalten konnte.

      Parker griff nach seiner Zigarre und betrachtete sinnend den roten Kegel an ihrer Spitze. Dann nickte er zufrieden und führte sie an die Lippen, als wollte er daran ziehen. Wie zufällig zeigte dabei die Zigarrenspitze auf den Mann mit der Maschinenpistole, der wenige Meter entfernt auf der letzten Stufe der Treppe stand und ihn grinsend musterte.

      Parker preßte die Zigarre am Mundstück zusammen und löste damit einen raffinierten Mechanismus aus. Aus der Zigarrenspitze löste sich ein nadelförmiger, winziger Gegenstand und raste auf den überraschten Gangster zu. Einen Moment später bohrte sich der Miniatur-Pfeil in seine Wange und ließ ihn entsetzt aufschreien.

      Der Bursche ließ die Waffe fallen und griff sich an die schmerzende Stelle, die intensiv brannte und ihm das Gefühl vermittelte, an dieser Stelle ein Loch in der Wange zu haben.

      »Sie sollten sich tunlichst so wenig wie möglich bewegen«, empfahl Parker ihm, während er die Maschinenpistole an sich nahm. »Ansonsten dürfte sich das Gift nur allzuschnell in Ihrem Kreislauf verteilen und dort unter Umständen irreparable Schäden verursachen.«

      »Gift?!« jaulte der vor wenigen Augenblicken noch so selbstsichere Gangster. »So helfen Sie mir doch, Mann, ich will noch nicht sterben, bitte!«

      »Das wurde aber auch höchste Zeit, Mister Parker, ich dachte schon, Sie würden gar nichts unternehmen«, mischte sich Lady Agatha ein und musterte den leise wimmernden Gangster schadenfroh. »Lassen Sie dieses Subjekt noch ein Weilchen schmoren, das wird die Aussagebereitschaft nur fördern.«

      »Wie Mylady meinen«, antwortete der Butler in lakonischer Kürze.

      *

      »Den Namen habe ich schon mal gehört, Mister Parker, und ich weiß auch ganz genau, wo«, überlegte die Detektivin und musterte den Butler prüfend. »Wissen Sie es auch?«

      Agatha Simpson hatte vor wenigen Augenblicken ihr Verhör beendet, das dank des »vergifteten Pfeils« aus Parkers Zigarre zu einer gewissen Redseligkeit des betroffenen Gangsters geführt hatte. Dabei war ein Name gefallen, der kurz zuvor in Myladys Haus schon mal genannt worden war, und zwar von jenen Ganoven, die der resoluten Dame als »Apfelträger« bei ihren Schießübungen dienten.

      »Mylady sprechen von Mister Pat O’Hara?« erkundigte sich Parker höflich, der das erbarmungswürdige Namensgedächtnis seiner Herrin nur zu gut kannte und ihr in dieser Hinsicht immer wieder diskret weiterhalf.

      »Genau den meine ich, Mister Parker. Das ist doch dieser Lümmel, der mit dem Theater zu tun hat und jetzt versucht, die Robin Hood-Geschichte in die heutige Zeit umzusetzen, oder?«

      »In etwa, Mylady«, bestätigte Parker gemessen. »Allerdings meinen Mylady möglicherweise Mister Steve Maddock, der sich in der Tat im Zivilberuf als Theateragent versucht.«

      »So ist es, Mister Parker, Sie sagen es!« Agatha Simpson nickte ihrem Butler ausgesprochen wohlwollend zu. »Dieser Theatermensch ist also der große Drahtzieher im Hintergrund, Mister Parker«, überlegte sie weiter und runzelte mißbilligend die Stirn. »Sehr schade, daß die hübsche Geschichte zu kriminellen Zwecken mißbraucht wurde. Die Idee, ein paar Reiche auszurauben, finde ich an und für sich nicht schlecht. Bei mir ist ja leider überhaupt nichts zu holen, ich muß mit jedem Penny rechnen. Das ist allgemein bekannt.«

      »Mylady denken sicher auch daran, daß diese Idee von kriminellen Elementen übernommen wurde, um sich relativ gefahrlos und schnell zu bereichern. In diesem Zusammenhang fällt Mylady der Name des Mister O’Hara ein, der bereits zweimal als Anführer diverser Schlägertrupps, mit denen man Mylady aus dem Verkehr ziehen wollte, genannt wurde.«

      »Mich kann man nicht täuschen, Mister Parker, das wissen Sie«, schwenkte die Lady sofort ungeniert um. »Ich wußte von Anfang an, daß es nur dieser O’Sonstwie sein kann, der hinter all dem steckt, der Theateragent ist doch nur eine unwichtige Marionette, die zur Tarnung vorgeschickt wurde. Einer Lady Simpson kann man doch keinen Sand in die Augen streuen!«

      »Ein Manöver, das von vornherein zum Scheitern verurteilt ist, Mylady«, gab Parker ihr recht. »Mylady lassen sich grundsätzlich zu keiner Zeit täuschen.«

      »Sie sagen es, Mister Parker!« Die ältere Dame, die im Fond von Parkers hochbeinigem Monstrum bequem zurückgelehnt saß, nickte zufrieden und schloß die Augen, um noch zu meditieren. Wenig später kündigten sonore Schnarchtöne allerdings davon, wie intensiv dieses Nachdenken vonstatten ging.

      *

      Die Vorzimmerdame in dem schäbig wirkenden Büro sah irritiert auf, als völlig unerwartet zwei Besucher auftauchten, die einen seltsamen Eindruck machten, obwohl sie schon viele merkwürdige Gestalten kennengelernt hatte.

      »Seid ihr etwa hinter ’nem Engagement her?« erkundigte sie sich gelangweilt, ohne die Lackierarbeiten an ihren Fingernägeln zu unterbrechen. »Kann СКАЧАТЬ