Der exzellente Butler Parker Staffel 3 – Kriminalroman. Günter Dönges
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Читать онлайн книгу Der exzellente Butler Parker Staffel 3 – Kriminalroman - Günter Dönges страница 19

СКАЧАТЬ wenngleich sie sich der eigentlichen Schießübung entzogen, indem sie in Ohnmacht fielen.«

      »Richtig, Mister Parker, und wenn Sie nicht so nachgiebig gewesen wären und die Strolche einfach in die Freiheit entlassen hätten, könnten sie mich jetzt nicht schon wieder belästigen«, stellte die Lady verärgert fest. »Sie sind einfach zu weichherzig.«

      »Meine bescheidene Wenigkeit wollte Mylady die sicher nicht unbeträchtlichen Kosten ersparen, die durch einen längeren Aufenthalt der Herren in Myladys Haus entstanden wären.«

      »Nun ja, Mister Parker, das ist natürlich ein Aspekt, der zählt«, räumte sie nachdenklich ein. »Ich denke, in diesem Fall kann ich noch mal verzeihen.«

      »Mylady sind einfach zu gütig«, bedankte sich Parker, während er eine leichte Verbeugung andeutete.

      »Sagt mal, habt ihr beide eigentlich ’n Knall oder was?« bellte einer der Männer von der Tür her. Es handelte sich um Mr. Robin Hood II., der einen Tag zuvor mit zwei weiteren Ganoven versucht hatte, die erste Robin Hood-Mannschaft beim Verlassen von Myladys Haus umzubringen. Jetzt hielt er eine Maschinenpistole in der Hand, deren Mündung drohend auf Lady Agatha und den Butler gerichtet war.

      »Diesmal machen wir euch fertig«, kündigte Brother Tuck II. an, der noch sein schmähliches Abenteuer im Keller in Erinnerung hatte, als er eine Nuß auf dem Kopf balancieren sollte, die ihm Mylady herunterschießen wollte. Er wußte natürlich nicht, daß die Lady nie und nimmer geschossen hätte und das Ganze nichts als eine geschickte Inszenierung der Detektivin und des Butlers gewesen war, um sie »weichzukochen«.

      Auch Brother Tuck II. trug eine gefährlich aus sehende Waffe in den Fäusten, die fast noch bedrohlicher wirkte als die Maschinenpistole seines »Kollegen«. Es handelte sich dabei um eine Schrotflinte mit abgesägtem Lauf.

      Auch der Zerlumpte war wieder dabei. Er begnügte sich mit einer einfachen Pistole, die er in der herunterbaumelnden Hand hielt, während er grinsend die Szene beobachtete.

      »Tja, jetzt sind wir aber endgültig am Drücker«, freute sich Robin Hood II. »Jetzt ist Schluß mit euren faulen Tricks, das war der letzte Fall, jede Wette drauf.«

      »Sie haben die Absicht, uns in das vielzitierte Jenseits zu befördern?« erkundigte sich Parker gemessen, ohne eine Miene zu verziehen.

      »Wie war das?« Brother Tuck II. blinzelte verwirrt und dachte angestrengt über den Sinn von Parkers Äußerung nach.

      »Man erkundigte sich in aller Form, ob Sie die Absicht hegen, uns umzubringen«, wiederholte Parker seine Frage allgemeinverständlich, während er höflich die Melone lüftete.

      »Na, und ob«, freute sich der Zerlumpte. »Diese beiden Schießbudenfiguren werden wir gleich mit erledigen, das geht in einem Aufwasch.«

      »So mußte es ja kommen«, murmelte der Theateragent und schluchzte leise. »Hätte ich mich nur nie mit diesen Strolchen eingelassen.«

      »Zu spät, mein Lieber, aber tröste dich, du hast’s ja bald überstanden«, bemerkte Robin Hood II. zynisch, während er die Maschinenpistole hob. »Gleich ist’s vorbei, und du merkst nichts mehr.«

      »Sie wollen uns hier erschießen?« rügte Parker und runzelte andeutungsweise die Brauen. »Man dürfte die Schüsse im ganzen Haus hören, Sir, es ist noch Geschäftszeit, und im Gebäude sind eine Reihe von Büros mit den dazugehörigen Mitarbeitern untergebracht.«

      »Verdammt, du hast recht«, überlegte der Gangster und senkte die Waffe. »Wer weiß, ob nicht irgend’n verhinderter Held versuchen würde, uns aufzuhalten, wenn wir abhauen wollen, oder ob nicht so’n verängstigter Trottel gleich die Bullen anruft.«

      »Nach meinem bescheidenen Kenntnisstand pflegt man in solchen Fällen die Opfer in eine verlassene Gegend zu expedieren, wo man sie dann vom Leben zum Tod befördert«, erklärte Parker. »Die ehemaligen Überseedocks bieten sich da zum Beispiel an, wie man immer wieder der sogenannten Regenbogenpresse entnehmen kann.«

      »Der Kerl will uns wieder reinlegen, George«, warnte der Zerlumpte, »sonst würde er keine Tips geben, wo wir ihn und die komische Alte am besten umlegen können.«

      George – Robin Hood II. – dachte angestrengt über Parkers Vorschlag nach. »Also gut, fahren wir runter zum Hafen«, befahl er und nickte seinen Kumpanen energisch zu. »Er hat völlig recht, da werden wir sie am unauffälligsten los.«

      »Sie sind ja verrückt, allesamt«, keuchte die Sekretärin des Agenten und stürmte zur Tür, um sich nach draußen zu drängen. »Ich will nicht sterben, laßt mich hier raus!«

      »Wir können leider nicht auf dich verzichten, du weißt zuviel«, bedauerte der Zerlumpte und schleuderte sie brutal in den Raum zurück. »Keine Angst, es geht ganz schnell, du hast es bald überstanden.«

      »Was soll das lange Gerede, wollen Sie uns nun umbringen oder nicht?!« grollte die Lady und funkelte die Banditen wütend an. »Halten Sie hier gefälligst kein Kaffeekränzchen ab, sondern tun Sie endlich etwas!«

      *

      »Meine Güte, die Kiste hätte schon vor zwanzig Jahren in die Schrottpresse gehört«, spottete der Gangster, der neben dem Butler saß. Es handelte sich um den Zerlumpten, der seine Pistole auf Josuah Parker gerichtet hielt und darauf achten sollte, daß er tatsächlich den kürzesten Weg zu den ehemaligen Überseekais einschlug.

      Im Fond herrschte drangvolle Enge. Dort saßen Lady Agatha, der Agent nebst Sekretärin und die beiden übrigen Ganoven. Man hatte sich für Parkers Wagen entschieden, weil das ehemalige Taxi alle auf einmal befördern konnte, wenn es auch eng zuging.

      »Was sind denn das für Schalter?« erkundigte sich der Ganove neben Parker und deutete mit der Pistole auf die zahlreichen Hebel und Knöpfe auf dem Armaturenbrett, die an das Cockpit eines modernen Düsenflugzeuges erinnerten.

      »Die Marotte eines alten, müden und relativ verbrauchten Mannes, Sir«, gab Parker zurück, während sein Fuß nach einem kleinen Gummiball neben den Pedalen tastete. »Die meisten Schalter sind sogenannte Blindschalter ohne jegliche Funktion.«

      »Naja, so hat jeder seine Macke«, zeigte sich der Gangster verständnisvoll, um im nächsten Augenblick laut zu schreien.

      »Verdammt, was war denn das? Mich hat da was gestochen!« fluchte er, während er mit der Hand nach seiner schmerzenden Kehrseite tastete und diese heftig rieb.

      »Die Sitze sind leider nicht mehr die besten, Sir«, entschuldigte sich Parker. »Einige Sprungfedern drücken sich immer wieder durch.«

      »Ich sag’ ja, die Kiste gehört in die Schrottpresse«, stöhnte der Ganove, der sich nach wie vor sein Hinterteil rieb. »Am besten, wir versenken die Karre nachher gleich im Hafenbecken, dann ist sie endlich weg.«

      Einen Augenblick später hielt er eine Hand vor den Mund und gähnte ausgiebig. »Komisch, irgendwie fühl’ ich mich auf einmal müde«, wunderte er sich und riß erneut den Mund weit auf. »Dabei bin ich doch vor ’nem Augenblick noch putzmunter gewesen.«

      »Möglicherweise ein Anzeichen für einen gewissen Sauerstoffmangel«, vermutete Parker. »Sie sollten sich einfach ein wenig der Ruhe hingeben, ich werde Sie wecken, wenn wir angekommen sind.«

      »Kann ich mich darauf verlassen?« gähnte der zerlumpte Ganove, um sich dann bequem zurechtzukuscheln und СКАЧАТЬ