Der neue Sonnenwinkel Box 9 – Familienroman. Michaela Dornberg
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Название: Der neue Sonnenwinkel Box 9 – Familienroman

Автор: Michaela Dornberg

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Der neue Sonnenwinkel Box

isbn: 9783740970222

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СКАЧАТЬ gebacken.«

      Das konnte Rosmarie neidlos zugeben. Inge hatte es von vornherein besser gemacht als sie. Für Inge hatten immer die Kinder im Vordergrund gestanden, für Rosmarie ein Leben nach außen, in dem die Kinder so etwas wie eine Beigabe waren, die sich gut auf Fotos machten. Manches ließ sich nicht verändern, Rosmarie war glücklich, dass sich ihr Verhältnis zu Fabian geändert hatte, zum Guten hin. Die Herzlichkeit, wie sie bei Inge und ihren Kindern herrschte, die würde bei ihnen niemals einziehen.

      »Ja, backen kann sie, die Inge«, bestätigte er, »und ich bin froh, dass Ricky viele der Talente ihrer Mutter geerbt hat. Doch am besten ist, dass sie das Herz auf dem rechten Fleck hat, ein sehr emphatischer Mensch ist, eine großartige Mutter, eine liebevolle Ehefrau, sie ist klug, und ich bin voller Bewunderung für meine Frau und werde nie aufhören, sie zu lieben. Und eigentlich müsste ich dem lieben Gott jeden Tag danken für dieses Geschenk.«

      Wenn die Kinder glücklich waren, das hörte jede Mutter gern, und Fabian hatte mit Henrike Auerbach, die jeder nur Ricky nannte, in der Tat das ganz große Los gezogen, und bei den beiden war eingetroffen, wovon die meisten Menschen träumten, der Liebe auf den ersten Blick, einer Liebe, die alle Widerstände überwunden hatte, die im Laufe der Jahre tiefer, inniger geworden und die mit so vielen wundervollen Kindern gesegnet worden war.

      Rosmarie nickte.

      »Ja, Fabian, zu Ricky ist dir wirklich zu gratulieren. Und ich freue mich schon auf Sonntag, wenn du mit der ganzen Familie herkommen wirst. Der Tisch im ›Seeblick‹ ist reserviert, und zum Kaffeetrinken werden auch Inge, Pamela und die Großeltern herkommen. Alle haben meine Einladung gern angenommen, und dein Schwiegervater tourt ja noch im Amerika herum.«

      »Ich weiß, Mama, und ich weiß, ehrlich gesagt, nicht, was ich davon halten soll. Er hat doch alles erreicht, was man im Leben erreichen kann. Warum tritt er nicht endlich kürzer und schreibt, wie ursprünglich mal geplant, seine Bücher? Er hat genug zu sagen. Ricky findet das überhaupt nicht gut, was ihr Vater da veranstaltet, und ich übrigens auch nicht. Doch lass uns von den Auerbachs aufhören, Mama. Jetzt bin ich hier, und ich möchte gern erfahren, wie es dir geht in deinem neuen Zuhause.«

      Rosmarie überlegte einen Augenblick, dann entschloss sie sich, ihrem Sohn nichts vorzumachen.

      »Fabian, so richtig angekommen bin ich noch nicht, es ist schon eine Umstellung. Andererseits lebt es sich bequemer, alles ist übersichtlicher, und die Nähe von den Menschen, die ich mag, ist nicht zu verachten. Hohenborn war halt städtischer, da konnte ich schnell mal eine Runde um die Häuser drehen, hier ist es ländlicher.«

      »Was sich ändern wird, wenn erst mal unterhalb der Felsenburg alles in Betrieb genommen wird. Dann wirst du der Stille nachweinen. Außerdem wartet Cecile schon ganz sehnsüchtig auf euch, sie kann es kaum erwarten, euch in die Arme schließen zu können …, am ehesten wohl dich«, fügte er hinzu.

      Fabian und seine Halbschwester verstanden sich sehr gut, und er hatte Cecile nicht umsonst zur Patentante von der kleinen Teresa gemacht.

      »Mit Papa, das wird schon noch«, bemerkte Rosmarie, die glaubte, ihren Mann in Schutz nehmen zu müssen.

      »Wie lange will Papa denn noch warten, auf ein Wunder hoffen?«, wollte Fabian wissen. »Es reicht nicht, für ein gutes finanzielles Leben zu sorgen, wie er es bei uns gemacht hat. Bei Cecile wäre es eh nicht nötig, denn die besitzt viel mehr Geld als die Rückerts. Sie wartet so sehr darauf, von Papa Liebe zu bekommen, keine Geschenke, die sie sich locker selber kaufen kann«, er machte eine kleine Pause, fügte leise hinzu, »darauf warten wir alle.«

      »Fabian, zu warten, das ist nicht immer die richtige Entscheidung. Manchmal muss man von sich aus auf einen Menschen zugehen, wer könnte das besser sagen als ich. Ich habe mich getraut, und jetzt sind wir auf einem so guten Weg, haben das entdeckt, was wir wirklich füreinander empfinden und was vorher unter einem Berg von Schweigen, von Missverständnissen, von Sprachlosigkeit verborgen war.«

      Nach diesen Worten war es zuerst einmal still zwischen Mutter und Sohn, dann sagte Fabian leise: »Mama, weiß Papa eigentlich, was für eine großartige Fürsprecherin er in dir hat?«

      Rosmarie errötete, Komplimente aus dem Mund ihres Sohnes waren immer noch neu für sie, denn das, was sie gerade aufgezählt hatte, galt nicht nur für sie und Heinz, sondern auch für sie und die Kinder.

      »Fabian, bitte, mach einen Schritt auf Papa zu. Ich glaube, er wartet darauf, dass sich das Verhältnis zwischen euch verbessert, so wie es sich zwischen uns so sehr verändert hat …, was mich sehr glücklich macht.«

      »Mama, ich bin auch froh, dass wir auf einem so guten Weg sind, und nun ja, meinetwegen, ich kann ja mal am Sonntag anfangen zu versuchen, Papa zu verstehen.«

      Das kommentierte Rosmarie jetzt nicht, denn sie fand, es war genug über sie und Heinz gesprochen worden. Jetzt wollte sie endlich etwas über ihre Enkelkinder hören, denn auch hier war sie auf dem Weg, eine gute Großmutter zu werden.

      Das ließ Fabian sich nicht zweimal sagen, denn nicht nur Ricky war seine Welt, seine so süßen Rangen waren es ebenfalls, und zu erzählen gab es bei den Kindern eine ganze Menge, weil da immerzu etwas passierte.

      Die Sonne schien ins Zimmer, sie genossen Kaffee und Kuchen, und das in einer gemütlichen Umgebung. Und sie und Fabian verstanden sich gut. Es wuchs eine Nähe zwischen ihnen, die Rosmarie sich immer erhofft, an die sie aber niemals geglaubt hatte. Und nun …

      Es war unausweichlich, dass sie auch an Stella dachte, an die Enkelkinder, die sie im fernen Brasilien hatte und über die sie nichts mehr erfuhr, über allem lag Schweigen.

      Rosmarie hätte von sich aus nicht damit angefangen, doch als Fabian ihr alle Fotos auf seinem Smartphone gezeigt hatte, rückte er näher an seine Mutter heran, nahm sie in die Arme und sagte: »Mama, gräm dich jetzt nicht. Irgendwann wird Stella zur Besinnung kommen.«

      Rosmarie schaute ihren Sohn an, der lächelte leicht. »Mama, so gut kenne ich doch, um zu bemerken, dass dir automatisch Stella und ihre Kinder einfallen müssen. Ich weiß nicht, was sich augenblicklich in deren Kopf abspielt, ob dieser andere Mann sie so sehr beeinflusst. Wir hören ebenfalls nichts mehr von ihr, sie hat den Kontakt komplett abgebrochen. Ricky hat immer wieder versucht, ihn doch irgendwie aufrechtzuerhalten, bis auch sie es eingesehen hat, dass man niemandem etwas aufzwingen kann. Mama, mach dir bitte keine Vorwürfe, es hat nichts mit dir und Papa zu tun. Stella und ich waren immer ein Herz und eine Seele, wir vertrauten einander, haben über alles gesprochen, warum auch immer, wir müssen akzeptieren, dass sie ein neues Leben ohne uns führen will.«

      Rosmarie hatte Tränen in den Augen, als sie ein leises, kaum vernehmbares »Danke, Fabian«, stammelte.

      Fabian schaute seine Mutter an. »Mama, du musst doch jetzt nicht weinen. Ich bin auf jeden Fall sehr froh, dass wir auf einem so guten Weg sind, und ich kann es nur noch einmal wiederholen, ich werde es vermutlich immer wieder tun, dass die beste Entscheidung war, hierher zu ziehen, auf dieses herrliche Fleckchen Erde. Wo sind eigentlich Beauty und Missie?«, lenkte er ab.

      »Die sind mit Meta unterwegs, den See zu erkunden.«

      »Siehst du, für die beiden ist es ebenfalls viel schöner, um den See zu laufen, statt sich immer auf dem Hundespielplatz in Hohenborn zu tummeln. Wenn sie sprechen könnten, dann würden sie es dir sagen, Mama.«

      Rosmaries Stimmung besserte sich sofort wieder, Gespräche wie diese wären früher undenkbar gewesen. Jetzt durfte sie nicht mehr herumjammern, sondern sie musste nach vorne blicken, und mit Heinz …

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