ZwölfUhrTermin. Nora Adams
Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу ZwölfUhrTermin - Nora Adams страница 12

Название: ZwölfUhrTermin

Автор: Nora Adams

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Termin-Reihe

isbn: 9783947115136

isbn:

СКАЧАТЬ woll­te dich eben nicht so an­fah­ren, aber das ist ein über­aus wich­ti­ger Kun­de. Es tut mir leid.«

      »Ich ha­be es be­grif­fen und jetzt lass mich los, wir sind hier schließ­lich auf der Ar­beit«, sprach sie, wohl­wis­send, dass sie ge­ra­de sei­ne ver­nich­ten­den Wor­te be­nutz­te, die sie eben ver­letzt hat­ten. Heu­te soll­te er sie bloß in Ru­he las­sen.

      »Pass auf dich auf, es wur­de ein Schnees­turm an­ge­kün­digt. Viel­leicht nimmst du lie­ber die Bahn, da­mit du pünkt­lich zum Abend­es­sen da bist. Adres­se schick ich dir per Mail«, rief er, als sie die Tür schon er­reicht hat­te, al­lem An­schein nach voll­kom­men ein­ver­stan­den da­mit, dass sie sich jetzt auf den Weg mach­te, um ihn zu ret­ten, höhn­te ihr In­ne­res. Oh­ne zu rea­gie­ren, ver­ließ sie das Büro.

      Na toll! Das auch noch! Sie blick­te zum Himmel und es fiel ihr schwer, ir­gend­et­was zu er­ken­nen, außer die wei­ße, dich­te Flo­cken­pracht, die auf sie nie­der rie­sel­te. Ihr Auto war schon von ei­ner di­cken Schnee­schicht be­deckt und doch ent­schied sie sich für die­sen Weg. In der Stadt wur­den die Stra­ßen recht schnell ge­räumt, so­dass sie op­ti­mis­tisch war. Immer­hin hat­te sie so ei­ne Hei­zung un­term Hin­tern und muss­te sich nicht durch die küh­le Däm­me­rung schla­gen. Wo­mög­lich war es ein­fach nur Trotz, weil Cons­tan­tin ihr ge­ra­ten hat­te, mit den öf­fent­li­chen Ver­kehrs­mitteln zu fah­ren.

      Sie ent­rie­gel­te ihr Auto, setz­te sich seit­lich auf den Sitz und stieß mit ih­ren Stie­feln an­ein­an­der, so­dass der gan­ze Schnee ab­fiel. Dann dreh­te sie sich nach vor­ne, schloss die Tür und hoff­te, dass der Schei­ben­wi­scher den Neusch­nee weg­fe­gen wür­de. Es war zwar viel, aber nicht fest. Et­was ver­lang­samt, den­noch ziel­si­cher, schob er sich über die Schei­be und sorg­te für ei­ne freie Sicht.

      Lang­sam schlän­gel­te sie sich durch Kölns Stra­ßen, immer da­rauf be­dacht, ihr Auto nicht zu schrot­ten. Cons­tan­tin wür­de sie kil­len, nach­dem er ihr vor­hin noch an­ge­ra­ten hat­te, die Bahn zu neh­men. All­mäh­lich frag­te sie sich, ob das so ei­ne gu­te Idee ge­we­sen war, sei­nen Rat zu ig­no­rie­ren. Die Flo­cken­dich­te wur­de immer ge­wal­ti­ger und von ei­nem Räum­dienst war weit und breit kei­ne Spur.

      Es dau­er­te ei­ne knap­pe hal­be Stun­de, bis An­ni end­lich die Adres­se der Fir­ma an­vi­siert hat­te. Ei­nen Park­platz zu be­kom­men, war heu­te mal aus­nahms­wei­se kein Pro­blem, weil alle an­de­ren of­fen­kun­dig ver­nünf­ti­ger waren und ihr Auto bei die­sem Cha­os­wet­ter Zu­hau­se ste­hen­lie­ßen. Oder aber sie fuh­ren aus rei­ner Vor­sicht heim und be­weg­ten sich nicht mehr vor die Haus­tür, was de­fi­ni­tiv sehr ver­nünf­tig ge­we­sen wä­re.

      Ge­ra­de trat sie auf das im­po­san­te und be­rühmte Fähr­haus zu, wel­ches am Rhei­nu­fer stand, als ihr Han­dy klin­gel­te. »Weis­haupt?«, nahm sie das Ge­spräch ent­ge­gen und ver­such­te oh­ne Kno­chen­brü­che ihr Ziel zu er­rei­chen.

      »Das Es­sen heu­te Abend fällt aus. Der Kun­de hat­te ei­ne Auto­pan­ne und hat ab­ge­sagt«, er­klär­te Cons­tan­tin ihr seelen­ru­hig.

      Immer noch leicht an­ge­säu­ert, ant­wort­ete sie kurz an­ge­bun­den: »Dan­ke, dass du Be­scheid gibst! War sonst noch was? Es ist schwei­ne­kalt und ich muss schau­en, dass ich vor­an­kom­me.«

      »Nein, sonst war nichts. Ich schau jetzt, dass ich nach Hau­se komm. Pass auf dich auf, En­gel­chen.«

      An­ni leg­te auf. En­gel­chen? Blöd­mann! Das En­gel­chen steht ge­ra­de mit­ten in ei­nem Schnees­turm, über ei­ne Stun­de von ih­rem Haus ent­fernt, und ver­sucht dem Blöd­mann sei­nen Arsch zu ret­ten. Aber schön, dass Herr Weis­haupt schon mal nach Hau­se fährt. Ist ja auch wirk­lich das Ver­nünf­tigs­te bei dem Wet­ter, wenn man sich nicht auf den Stra­ßen her­um­treibt. Ha! Ha!

      End­lich hat­te sie das war­me Foy­er be­tre­ten und ging zur An­mel­dung. »Ich möch­te ger­ne zu Eden Dy­na­mics«, sag­te sie und war­te­te.

      »Ihr Na­me, bit­te?«, frag­te ei­ne rund­li­che Mitt­vier­zi­ge­rin, wäh­rend sie den Tele­fon­hörer in die Hand nahm.

      »Weis­haupt. Ich ha­be kei­nen Termin«, ge­stand sie, be­vor ihr das Of­fen­sicht­li­che eh gleich mit­ge­teilt wur­de.

      »Ei­ne Frau Weis­haupt, hat kei­nen Termin!« Die Da­me sah An­ni ins Ge­sicht, wäh­rend sie den Hörer weiter­hin ans Ohr hielt. »Was ist Ihr An­lie­gen?«, frag­te sie.

      »Das sind Un­ter­lagen, die von Herrn Eden drin­gend un­ter­schrie­ben wer­den müs­sen«, ver­deut­lich­te sie, in­dem sie lä­chelnd den Um­schlag hoch­hielt.

      »Herr Eden ist nicht mehr im Haus. Sie sol­len die Un­ter­lagen bei mir hin­ter­las­sen, sei­ne Se­kre­tä­rin wird sie ihm vor­le­gen«, er­klär­te sie, in­des sie den Hörer oh­ne ein Wort des Ab­schieds auf­ge­legt hat­te.

      Oh Mann! Dann hät­te sie es ein­fach per Post schi­cken kön­nen, das wä­re der­sel­be Ef­fekt ge­we­sen, dach­te sich An­ni de­pri­miert. »Ist Herr Eden denn zu­hau­se?«, frag­te sie, als sie sich er­in­ner­te, dass sie sei­ne pri­va­te An­schrift eben­falls no­tiert hat­te.

      Arg­wöh­nisch wur­de sie be­trach­tet: »Bei al­lem Re­spekt, jun­ge Da­me. Selbst wenn ich es wüss­te, wür­de ich Ih­nen die­se In­for­ma­tion nicht ge­ben dür­fen.« Ver­ständ­nis­los schüt­tel­te sie den Kopf. »Ei­nen schö­nen Tag«, mur­mel­te sie, wen­de­te sich ih­rer Ar­beit zu und ig­no­rier­te An­ni. Man konn­te es we­nigs­tens ver­su­chen, auch wenn sie die Re­ak­tion jetzt we­nig über­rasch­te.

      Frus­triert ver­ließ sie die An­mel­dung und als sie her­aus­trat, frag­te sie sich nur ei­nes: Wie lan­ge war sie in die­sem ver­damm­ten Ge­bäu­de? Es konn­ten doch höch­stens fünf Mi­nu­ten ge­we­sen sein. Der neu ge­fal­le­ne Schnee mach­te eher den An­schein, dass sie min­des­tens ein paar Stun­den da­rin ver­bracht ha­ben muss­te. Ge­nervt stapf­te sie zu ih­rem Auto, wel­ches schon wie­der nicht mehr sicht­bar war. »Mann!«, fluch­te sie, wäh­rend sie aus­ge­laugt die Auto­tür, fes­ter als nö­tig, hin­ter sich ins Schloss zog. Tief durch­at­men, An­ni. Kurz über­leg­te sie, auf di­rek­tem We­ge heim­zu­fah­ren und Cons­tan­tin die­se däm­li­che Daten­schutz­er­klä­rung mit Schwung um die Oh­ren zu hau­en, ent­schied sich aber dann da­für, bei Marc Eden an­zu­hal­ten, des­sen Adres­se auf ih­rem Heim­weg lag. Zu­min­dest muss­te sie kei­nen gro­ßen Um­weg fah­ren, we­nigs­tens et­was Gu­tes.

      Mitt­ler­wei­le war der Ver­kehr fast kom­plett zum Er­lie­gen ge­kom­men. Autos stan­den im Gra­ben, so­dass An­ni im Schritt­tem­po weiter­fuhr. Auf ei­nen Un­fall konn­te sie ge­trost ver­zich­ten. Das war das Letz­te, was sie jetzt brauch­te.

      Für ei­nen Weg, den sie nor­mal­er­wei­se in zwan­zig Mi­nu­ten zurück­le­gen wür­de, be­nö­tig­te sie sa­ge und schrei­be ein­ein­halb Stun­den. In­zwi­schen war es Abend, die Fens­ter in die­ser ru­hi­gen Wohn­ge­gend, in der Eden wohn­te, waren be­leuch­tet. Fa­mi­lien СКАЧАТЬ