H. G. Wells – Gesammelte Werke. Herbert George Wells
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Название: H. G. Wells – Gesammelte Werke

Автор: Herbert George Wells

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Gesammelte Werke bei Null Papier

isbn: 9783962813628

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СКАЧАТЬ wä­re es für mich eine große Hil­fe. Nichts klärt ei­nem sel­ber die Ide­en so sehr auf, wie, wenn man sie aus­ein­an­der­setzt. Bis­her – –«

      »Mein lie­ber Herr, sa­gen Sie nichts mehr.«

      »Aber wahr­haf­tig, ha­ben Sie die Zeit über?«

      »Es gibt kein Aus­ru­hen, das ei­nem Wech­sel der Be­schäf­ti­gung gleich­kommt«, sag­te ich mit tiefer Über­zeu­gung.

      Die Sa­che war vor­über. Auf mei­nen Ve­ran­da­stu­fen dreh­te er sich um. »Ich bin schon sehr in Ih­rer Schuld«, sag­te er.

      Ich räus­per­te mich fra­gend.

      »Sie ha­ben mich völ­lig von die­ser lä­cher­li­chen An­ge­wöh­nung zu sum­men be­freit«, er­klär­te er.

      Ich glau­be, ich sag­te, ich freue mich, ihm ir­gend­wie von Nut­zen zu sein, und er wand­te sich fort.

      So­fort muss der Ge­dan­ken­gang, den un­se­re Un­ter­hal­tung an­ge­regt hat­te, sei­ne Herr­schaft wie­der auf­ge­nom­men ha­ben. Sei­ne Arme be­gan­nen auf die frü­he­re Art zu schlen­kern. Auf der Bri­se kam das schwa­che Echo des »Su­suhh« zu mir zu­rück …

      Nun, schließ­lich war das nicht mei­ne Sa­che …

      Er kam am nächs­ten Tage und den Tag dar­auf wie­der und hielt zwei Vor­trä­ge über die Phy­sik zu un­se­rer ge­gen­sei­ti­gen Be­frie­di­gung. Er re­de­te mit ei­ner Mie­ne, als sei er au­ßer­or­dent­lich klar, über den »Äther«, über »Kraft­tu­ben«, über »Gra­vi­ta­ti­ons­po­ten­zen« und ähn­li­che Din­ge, und ich saß in mei­nem zwei­ten Klapp­stuhl und sag­te: »Ja«, »Nur wei­ter«, »Ich ver­ste­he«, um ihn in Gang zu hal­ten. Es war schau­er­lich schwie­ri­ges Zeug, aber ich glau­be nicht, dass er je ahn­te, wie viel da­von ich nicht ver­stand. Es gab Mo­men­te, in de­nen ich zwei­fel­te, ob ich rich­tig be­schäf­tigt sei, aber auf je­den Fall ruh­te ich von dem ver­damm­ten Dra­ma aus. Hin und wie­der glänz­ten mir die Din­ge eine Zeit lang klar auf, aber nur, um zu ver­schwin­den, wenn ich ge­ra­de mein­te, ich habe sie nur zu fas­sen. Bis­wei­len ver­sag­te mei­ne Auf­merk­sam­keit voll­stän­dig, und ich gab es auf und saß und starr­te ihn an und frag­te mich, ob es nicht schließ­lich viel­leicht doch bes­ser sei, ihn in ei­ner gu­ten Far­ce als Zen­tral­fi­gur zu be­nut­zen und all das an­de­re Zeug fah­ren zu las­sen. Und dann be­griff ich viel­leicht wie­der eine Stre­cke weit.

      Bei der ers­ten Ge­le­gen­heit ging ich, mir sein Haus an­zu­se­hen. Es war groß und ohne Sorg­falt mö­bliert; Dienst­bo­ten wa­ren au­ßer sei­nen drei Ge­hil­fen kei­ne vor­han­den, und sei­ne Diät war wie sein Pri­vat­le­ben durch eine phi­lo­so­phi­sche Ein­fach­heit ge­kenn­zeich­net. Er war Was­ser­trin­ker, Ve­ge­ta­ri­er und all die­se lo­gi­schen und sys­te­ma­ti­schen Din­ge. Aber der An­blick sei­ner Ein­rich­tung be­sei­tig­te vie­le Zwei­fel. Es sah vom Kel­ler bis zur Dach­stu­be nach Ge­schäft aus – ein er­staun­li­ches Nest in ei­nem ab­ge­le­ge­nen Dor­fe. Die Par­ter­re­zim­mer ent­hiel­ten Ar­beit­s­ti­sche und Werk­zeu­ge, das Back­haus und die Wasch­kü­che hat­ten sich zu an­sehn­li­chen Schmel­zö­fen ent­wi­ckelt, im Kel­ler stan­den Dy­na­mos, und im Gar­ten sah ich einen Ga­so­me­ter. Er zeig­te mir al­les mit dem ver­trau­ens­se­li­gen Wohl­be­ha­gen ei­nes Man­nes, der zu viel al­lein ge­lebt hat. Sei­ne Ab­ge­schlos­sen­heit floss jetzt in ei­nem Über­maß des Ver­trau­ens über, und ich hat­te das Glück, das Ge­fäß für sie zu sein.

      Die drei Ge­hil­fen wa­ren un­rühm­li­che Bei­spie­le der Klas­se von Hand­wer­kern, aus der sie stamm­ten. Ge­wis­sen­haft, wenn auch un­in­tel­li­gent, stark, höf­lich und wil­lig. Der eine, Spar­gus, der das Ko­chen und alle Me­tall­ar­beit be­sorg­te, war See­mann ge­we­sen; ein zwei­ter, Gibbs, war Schrei­ner; und der drit­te war ein ehe­ma­li­ger Ak­kord­gärt­ner, jetzt all­ge­mei­ner Ge­hil­fe. Sie wa­ren blo­ße Ar­bei­ter. Alle Ar­beit des In­tel­lekts tat Ca­vor. Selbst im Ver­gleich mit mei­nem wir­ren Ein­druck wa­ren sie von fins­te­rer Un­wis­sen­heit.

      Und jetzt, was die Na­tur der Un­ter­su­chun­gen an­geht. Hier kommt lei­der eine erns­te Schwie­rig­keit. Ich bin kein wis­sen­schaft­li­cher Sach­ver­stän­di­ger, und woll­te ich ver­su­chen, das Ziel, auf das sei­ne Ex­pe­ri­men­te hin­aus­woll­ten, in Mr. Ca­vors hoch­wis­sen­schaft­li­cher Spra­che aus­ein­an­der­zu­set­zen, ich fürch­te, so wür­de ich nicht nur den Le­ser ver­wir­ren, son­dern auch mich, und fast si­cher wür­de ich ir­gend­ei­nen Bock schie­ßen, der den Spott je­des auf der Höhe ste­hen­den Stu­den­ten der ma­the­ma­ti­schen Phy­sik im Lan­de auf mich nie­der­lenk­te. Das bes­te also, glau­be ich, was ich tun kann, ist, mei­ne Ein­drücke in mei­ner ei­ge­nen un­ex­ak­ten Spra­che wie­der­zu­ge­ben, ohne je­den Ver­such, ein Ge­wand des Wis­sens zu tra­gen, auf das ich kei­nen An­spruch ma­chen kann.

      Das Ziel von Mr. Ca­vors Un­ter­su­chung war ein Stoff, der »für alle For­men strah­len­der Ener­gie« »un­durch­sich­tig« sein soll­te – er ge­brauch­te ein an­de­res Wort, das ich ver­ges­sen habe, aber »un­durch­sich­tig« gibt die Idee. »Strah­len­de Ener­gie«, mach­te er mir klar, war al­les wie Licht oder Wär­me oder jene Rönt­gen­strah­len, von de­nen vor ein paar Jah­ren so viel die Rede war, oder wie Mar­co­nis elek­tri­sche Wel­len, oder die Gra­vi­ta­ti­on. Alle die­se Din­ge, sag­te er, strah­len von Zen­tren aus und wir­ken auf ent­fern­te Kör­per, wo­her der Aus­druck »strah­len­de Ener­gie« kommt. Nun sind fast alle Stof­fe ge­gen die eine oder an­de­re Form strah­len­der Ener­gie un­durch­läs­sig. Glas zum Bei­spiel ist für Licht durch­sich­tig, aber für Wär­me we­ni­ger, so­dass es als Ofen­schirm Diens­te tut; und Alaun ist für Licht durch­läs­sig, sperrt aber Wär­me voll­stän­dig ab. Eine Lö­sung von Jod in Koh­len­di­sul­fid da­ge­gen sperrt das Licht völ­lig ab, ist da­ge­gen für Wär­me ganz durch­läs­sig. Es ver­birgt ei­nem ein Feu­er, lässt aber all sei­ne Wär­me zu ei­nem kom­men. Me­tal­le sind nicht nur für Licht und Hit­ze un­durch­läs­sig, son­dern auch für elek­tri­sche Ener­gie, die so­wohl durch die Jod­lö­sung wie durch Glas fast so hin­durch­geht, als wä­ren sie nicht ein­ge­schal­tet. Und so wei­ter.

      Nun sind alle be­kann­ten Stof­fe für die Gra­vi­ta­ti­on »durch­sich­tig«. Man kann Schir­me ver­schie­de­ner Art an­wen­den, um das Licht, oder die Wär­me, oder den elek­tri­schen Ein­fluss der Son­ne, oder die Wär­me der Erde von ir­gend et­was ab­zu­schnei­den; man kann Kör­per durch Me­tall­plat­ten vor Mar­co­nis Strah­len schüt­zen, aber nichts wird die An­zie­hung der Schwer­kraft der Son­ne oder die der Erde ab­schnei­den. Und doch ist es schwer zu sa­gen, warum es nichts ge­ben soll­te. Ca­vor sah nicht ein, warum ein sol­cher Stoff nicht exis­tie­ren soll­te, und si­cher­lich konn­te ich es ihm nicht sa­gen. Ich hat­te noch nie an eine sol­che Mög­lich­keit ge­dacht. Er zeig­te mir durch Be­rech­nun­gen auf dem Pa­pier – und Lord Kel­vin oder Pro­fes­sor Lod­ge oder Pro­fes­sor Karl Pear­son oder ir­gend­ei­ner von den großen Wis­sen­schaf­tern hät­te sie ohne Zwei­fel ver­ste­hen kön­nen, mich aber brach­ten sie in hoff­nungs­lo­se Ver­wir­rung – dass nicht nur ein sol­cher Stoff mög­lich sei, son­dern dass er so­gar ge­wis­sen Be­din­gun­gen ge­nü­gen СКАЧАТЬ