H. G. Wells – Gesammelte Werke. Herbert George Wells
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Название: H. G. Wells – Gesammelte Werke

Автор: Herbert George Wells

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Gesammelte Werke bei Null Papier

isbn: 9783962813628

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СКАЧАТЬ ge­sucht und ge­forscht hat, weiß kein mensch­li­ches We­sen au­ßer dem klei­nen Wirt, dass die Bü­cher da sind, mit ih­rem un­er­gründ­li­chen Ge­heim­nis der Un­sicht­bar­keit und ei­nem Dut­zend an­de­rer, selt­sa­mer Ge­heim­nis­se … Und kein an­de­rer wird von ih­nen wis­sen … bis zu sei­nem Tod …

      ENDE

Die ersten Menschen auf dem Mond

      1 – Mr. Bedford lernt Mr. Cavor zu Lympne kennen

      Wie ich mich hier mit­ten im Schat­ten des Wein­laubs un­ter dem blau­en Him­mel Sü­dita­li­ens zum Schrei­ben hin­set­ze, wird es mir mit ei­ner ge­wis­sen Tö­nung der Ver­wun­de­rung klar, dass mei­ne Teil­nah­me an den er­staun­li­chen Aben­teu­ern Mr. Ca­vors im Grun­de nur die Fol­ge des reins­ten Zu­falls war. Es hät­te je­der sein kön­nen. Ich ge­riet zu ei­ner Zeit in die­se Din­ge hin­ein, als ich glaub­te, der ge­rings­ten Mög­lich­keit stö­ren­der Er­leb­nis­se ent­rückt zu sein. Ich war nach Lym­pne ge­gan­gen, weil ich den Ort für den er­eig­nis­lo­ses­ten in der gan­zen Welt ge­hal­ten hat­te. »Auf je­den Fall«, sag­te ich, »wer­de ich hier Frie­den fin­den, und eine Mög­lich­keit zu ar­bei­ten.«

      Und die­ses Buch ist die Fol­ge; so ab­so­lut wi­der­strei­tet das Ge­schick all den klei­nen Plä­nen der Men­schen.

      Ich kann hier viel­leicht er­wäh­nen, dass ich sehr kürz­lich einen scheuß­li­chen Rein­fall in ge­wis­sen ge­schäft­li­chen Un­ter­neh­mun­gen er­lebt hat­te. Jetzt, da ich hier sit­ze, um­ge­ben von al­len Ein­zel­hei­ten des Reich­tums, liegt ein Lu­xus dar­in, mei­ne Not zu­zu­ge­ben. Ich kann so­gar zu­ge­ben, dass mein Un­glück bis zu ei­nem ge­wis­sen Gra­de hand­greif­lich mein ei­ge­nes Werk war. Vi­el­leicht gibt es Rich­tun­gen, in de­nen ich ei­ni­ges Ta­lent habe, aber die Lei­tung von Ge­schäfts­ope­ra­tio­nen ist nicht un­ter ih­nen. Aber in je­nen Ta­gen war ich jung, und mei­ne Ju­gend nahm un­ter an­de­ren ta­delns­wer­ten For­men die ei­nes Stol­zes auf mei­ne ge­schäft­li­chen Fä­hig­kei­ten an. Ich bin noch im­mer jung an Jah­ren, aber die Din­ge, die mir wi­der­fah­ren sind, ha­ben et­was von der Ju­gend aus mei­nem Geis­te fort­ge­trie­ben. Ob sie dar­un­ter ir­gend­wel­che Weis­heit ans Licht ge­bracht ha­ben, das ist we­ni­ger zwei­fel­los.

      Es ist kaum nö­tig, im ein­zel­nen auf die Spe­ku­la­tio­nen ein­zu­ge­hen, die mich zu Lym­pne in Kent lan­de­ten. Heut­zu­ta­ge hängt selbst um Ge­schäfts­un­ter­neh­mun­gen ein star­ker Schein des Aben­teu­ers. Ich ris­kier­te et­was. In die­sen Din­gen han­delt es sich un­wei­ger­lich um eine ge­wis­se Men­ge von Ge­ben und Neh­men, und schließ­lich fiel mir das Ge­ben zu. Ich tat es wi­der­stre­bend ge­nug. Selbst als ich aus al­lem her­aus war, hielt es ein wi­der­haa­ri­ger Gläu­bi­ger für an­ge­bracht, bös­wil­lig zu sein. Vi­el­leicht ist Ih­nen ein­mal je­nes flam­men­de Ge­fühl ver­letz­ter Tu­gend be­geg­net, oder viel­leicht ha­ben Sie es nur ge­fühlt. Er jag­te mich scharf. Mir schi­en zu­letzt, mir blieb nichts wei­ter üb­rig, als ein Dra­ma zu schrei­ben, wenn ich mich nicht als Hand­lungs­ge­hil­fe um mei­nen Le­bens­un­ter­halt pla­gen woll­te. Ich habe eine ge­wis­se Fan­ta­sie und lu­xu­ri­öse An­la­gen, und ich ge­dach­te, kräf­tig dar­um zu kämp­fen, ehe mich je­nes Schick­sal fass­te. Au­ßer mei­nem Glau­ben an mei­ne Ta­len­te als Ge­schäfts­mann hat­te ich in je­nen Ta­gen stets die Vor­stel­lung ge­habt, ich sei im­stan­de, ein sehr gu­tes Dra­ma zu schrei­ben. Ich glau­be, die­se Über­zeu­gung ist nicht sehr un­ge­wöhn­lich. Ich wuss­te, au­ßer le­gi­ti­men Ge­schäftss­pe­ku­la­tio­nen hat nichts so üp­pi­ge Mög­lich­kei­ten, und sehr wahr­schein­lich be­ein­fluss­te das mei­ne Mei­nung.

      Wenn je­mand Ein­sam­keit sucht, so ist si­cher­lich Lym­pne der Ort. Es liegt im Lehm­teil von Kent, und mein Häu­schen stand auf dem Ran­de ei­ner al­ten Mee­res­klip­pe und blick­te über die Mar­sche­be­ne von Rom­ney aufs Meer hin­aus. Bei sehr nas­sem Wet­ter ist der Ort fast un­zu­gäng­lich, und ich habe ge­hört, der Post­bo­te gehe zu­zei­ten die saf­ti­ge­ren Tei­le sei­ner Stra­ße mit Bret­tern an den Fü­ßen. Ich habe es nie ge­se­hen, aber ich kann es mir ganz gut vor­stel­len. Vor den Tü­ren der we­ni­gen Hüt­ten und Häu­ser, die das ge­gen­wär­ti­ge Dorf aus­ma­chen, ste­cken große Bir­ken­be­sen, mit de­nen man den schlimms­ten Lehm ab­fegt, was eine un­ge­fäh­re Vor­stel­lung von der Be­schaf­fen­heit des Distrikts ge­ben wird. Ich zweifle, ob der Ort über­haupt vor­han­den sein wür­de, wenn er nicht eine ver­blas­sen­de Erin­ne­rung an auf ewig ver­gan­ge­ne Din­ge wäre. Er war zu rö­mi­schen Zei­ten der große Ha­fen Eng­lands, Por­tus Le­ma­nus, und jetzt ist das Meer vier Mei­len ent­fernt. Den gan­zen stei­len Hü­gel hin­un­ter fin­det man Ge­röll und Mas­sen rö­mi­scher Zie­gel, und von ihm aus springt die alte Wat­ling Street, stel­len­wei­se noch ge­pflas­tert, wie ein Pfeil nach Nor­den. Ich stand oft auf dem Hü­gel und dach­te an all das, die Ga­lee­ren und Le­gio­nen, die Ge­fan­ge­nen und Of­fi­zie­re, die Spe­ku­lan­ten wie mich, den gan­zen Schwarm und Tu­mult, der im Ha­fen ein und aus ras­sel­te. Und jetzt ge­ra­de noch ein paar Hau­fen Ge­röll auf ei­nem Gras­hang, ein oder zwei Scha­fe – und ich! Und wo der Ha­fen ge­we­sen war, la­gen die Marsch­flä­chen, die sich rings in wei­ter Kur­ve bis zum fer­nen Dun­ge­neß her­um­schwan­gen und hier und dort mit drei Bäu­men und dem Kirch­turm mit­tel­al­ter­li­cher Städ­te ge­spren­kelt wa­ren, die jetzt Le­ma­nus in das Ver­lö­schen folg­ten.

      Je­ner Aus­blick auf die Marsch war denn auch eine der schöns­ten Aus­sich­ten, die ich je ge­se­hen habe. Ich glau­be, Dun­ge­neß war fünf­zehn Mei­len ent­fernt; es lag wie ein Floß auf dem Mee­re, und wei­ter nach Wes­ten hin la­gen die Hü­gel von Has­tings un­ter der un­ter­ge­hen­den Son­ne. Bis­wei­len hin­gen sie nah und klar, bis­wei­len schie­nen sie blass und nied­rig, und oft ver­barg der Zug des Wet­ters sie dem Auge ganz. Und all die nä­he­ren Tei­le der Marsch wa­ren von Grä­ben und Kanä­len durch­zo­gen und er­hellt.

      Das Fens­ter, an dem ich ar­bei­te­te, über­blick­te den Ho­ri­zont die­ses Kam­mes, und von die­sem Fens­ter aus kam mir Ca­vor zu­erst vor die Au­gen. Ich rang ge­ra­de mit mei­nem Sze­na­ri­um und СКАЧАТЬ