H. G. Wells – Gesammelte Werke. Herbert George Wells
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Название: H. G. Wells – Gesammelte Werke

Автор: Herbert George Wells

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Gesammelte Werke bei Null Papier

isbn: 9783962813628

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СКАЧАТЬ Mann von sol­chen Mög­lich­kei­ten, über­leg­te ich, ist kein ge­wöhn­li­cher Gast.

      »Vi­el­leicht«, sag­te ich und er­hob mich auf die Füße, »sä­hen wir uns bes­ser nach ei­ner Schau­fel um«, und ich führ­te ihn zu den zer­trüm­mer­ten Spu­ren des Ge­wächs­hau­ses.

      Und wäh­rend er sein Bad nahm, be­dach­te ich die gan­ze Fra­ge al­lein. Es war klar, Mr. Ca­vors Ge­sell­schaft hat­te Schat­ten­sei­ten, die ich nicht vor­aus­ge­se­hen hat­te. Die Geis­tes­ab­we­sen­heit, die um Haa­res­brei­te den Erd­ball ent­völ­kert hät­te, konn­te je­den Au­gen­blick eine an­de­re erns­te Unan­nehm­lich­keit zur Fol­ge ha­ben. An­de­rer­seits war ich jung, mei­ne An­ge­le­gen­hei­ten wa­ren in Wirr­warr, und ich war ge­ra­de in der Stim­mung für ge­dan­ken­lo­ses Aben­teu­ern – mit der Aus­sicht auf et­was Gu­tes am Schluss. Ich hat­te im Geist voll­stän­dig ab­ge­macht, dass ich in die­ser Sei­te der Sa­che min­des­tens mit der Hälf­te be­tei­ligt sein müss­te. Zum Glück hat­te ich mein Som­mer­haus, wie ich schon ge­sagt habe, auf drei­jäh­ri­gen Kon­trakt, ohne für Re­pa­ra­tu­ren aus­kom­men zu brau­chen; und mei­ne Ein­rich­tung war, so wie sie da war, ei­lig er­stan­den, un­be­zahlt, ver­si­chert und je­der As­so­zia­tio­nen völ­lig bar. Schließ­lich be­schloss ich, mit ihm aus­zu­hal­ten und das Ende der Sa­che ab­zu­war­ten.

      Si­cher­lich hat­te sich der An­blick der Din­ge sehr ge­än­dert. Ich zwei­fel­te durch­aus nicht län­ger an den un­ge­heu­ren Mög­lich­kei­ten des Stof­fes, aber ich be­gann über den Ka­no­nen­wa­gen und die Pa­tent­s­tie­fel Zwei­fel zu he­gen.

      Wir mach­ten uns so­fort an die Ar­beit, um sein La­bo­ra­to­ri­um wie­der auf­zu­bau­en und mit un­se­ren Ex­pe­ri­men­ten fort­zu­fah­ren. Ca­vor sprach mehr mei­nem Ni­veau ent­spre­chend, als er je zu­vor ge­tan hat­te, so­bald es auf die Fra­ge hin­aus­lief, wie wir das Zeug das nächs­te Mal ma­chen soll­ten.

      »Na­tür­lich müs­sen wir es wie­der­ma­chen«, sag­te er mit ei­ner Art des Schmer­zes, die ich nicht an ihm er­war­tet hät­te, »na­tür­lich müs­sen wir es wie­der­ma­chen. Wir ha­ben viel­leicht den kür­ze­ren ge­zo­gen, aber wir ha­ben die Theo­rie ein für al­le­mal hin­ter uns ge­las­sen. Wenn wir es ir­gend­wie ver­mei­den kön­nen, die­sen un­se­ren Pla­ne­ten zu ver­nich­ten, wol­len wir es tun. Aber – es muss ein Ri­si­ko ge­ben! Es muss. Bei ex­pe­ri­men­tel­ler Ar­beit gibt es das im­mer. Und da müs­sen als prak­ti­scher Mann Sie ein­tre­ten. Mir mei­ner­seits scheint, wir kön­nen es viel­leicht senk­recht ma­chen und sehr dünn. Aber ich weiß nicht. Ich habe eine dunkle Vor­stel­lung von noch ei­ner an­de­ren Metho­de. Ich kann es bis jetzt kaum er­klä­ren. Aber son­der­ba­rer­wei­se fiel es mir, als ich vor dem Wind im Schmutz her­um­roll­te und sehr im Zwei­fel war, wie das gan­ze Aben­teu­er en­den soll­te, als ge­nau das ein, was ich hät­te tun sol­len.«

      Selbst mit mei­ner Hil­fe fan­den wir ei­ni­ge klei­ne Schwie­rig­kei­ten, und un­ter­des blie­ben wir da­mit be­schäf­tigt, das La­bo­ra­to­ri­um wie­der­her­zu­stel­len. Es gab eine Men­ge zu tun, ehe es ab­so­lut nö­tig wur­de, sich über die ge­naue Form und Metho­de un­se­res zwei­ten Ver­suchs zu ent­schei­den. Die ein­zi­ge Sto­ckung für uns war der Streik der drei Ar­bei­ter, die sich ge­gen mei­ne Tä­tig­keit als Werk­füh­rer wehr­ten. Aber die­se Sa­che leg­ten wir nach ei­nem Ver­zug von zwei Ta­gen bei.

      3 – Der Bau der Sphäre

      Ich er­in­ne­re mich sehr deut­lich der Ge­le­gen­heit, als Ca­vor mir von sei­ner Idee der Sphä­re sprach. Er hat­te schon vor­her dunkle Vor­stel­lun­gen von ihr ge­habt, aber da schi­en sie ihm plötz­lich wie mit ei­nem Ruck auf­zu­ge­hen. Wir wa­ren auf dem Heim­we­ge zu mei­nem Som­mer­hau­se, um Tee zu trin­ken, und un­ter­wegs ver­fiel er in sein Sin­nen. Plötz­lich rief er:

      »Das ist’s! Das vollen­det es! eine Art Roll­ja­lou­sie.«

      »Vol­len­det was?«, frag­te ich.

      »Raum – über­all­hin! Zum Mond!«

      »Was mei­nen Sie?«

      »Mei­ne? Na – es muss ’ne Sphä­re sein! Das mei­ne ich!«

      Ich sah, dass mir der Schlüs­sel fehl­te, und eine Zeit lang ließ ich ihn auf sei­ne ei­ge­ne Art re­den. Ich hat­te kei­ne Spur von ei­ner Ah­nung, wor­auf er hin­aus woll­te. Aber als er sei­nen Tee ge­trun­ken hat­te, mach­te er es mir klar.

      »Die Sa­che ist so«, sag­te er. »Das letz­te Mal ließ ich dies Zeug, das die Din­ge von der Gra­vi­ta­ti­on ab­schnei­det, in einen fla­chen Kas­ten mit ei­nem De­ckel lau­fen, der es nie­der­hielt. Und so­wie es ab­ge­kühlt war, und die Her­stel­lung voll­zo­gen, trat der gan­ze Aufruhr ein, nichts dar­über hat­te mehr Ge­wicht, die Luft spritz­te auf, das Haus spritz­te auf, und wenn das Zeug nicht sel­ber auch auf­ge­spritzt wäre, so weiß ich nicht, was ge­sche­hen wäre! Aber an­ge­nom­men, der Stoff ist los und ganz frei, auf­zu­flie­gen?«

      »So wird er so­fort auf­flie­gen!«

      »Ganz recht. Ohne mehr Aufruhr, als das Ab­feu­ern großen Ka­no­ne ver­ur­sacht.«

      »Aber was soll das nüt­zen?«

      »Ich flie­ge mit hin­auf!«

      Ich setz­te die Tee­tas­se hin und starr­te ihn an.

      »Stel­len Sie sich eine Hohl­ku­gel vor«, er­klär­te er, »weit ge­nug, um zwei Leu­te mit ih­rem Ge­päck zu fas­sen. Sie wird aus Stahl ge­macht und mit dickem Glas ge­füt­tert; sie wird einen ge­eig­ne­ten Vor­rat von Luft in fes­tem Ag­gre­gat­zu­stand mit­füh­ren, kon­zen­trier­te Nah­rung, Was­ser­de­stil­lier­ap­pa­rat und so fort. Und auf dem äu­ße­ren Stahl gleich­sam dar­au­fe­mail­liert – –«

      »Ca­vo­rit?«

      »Ja.«

      »Aber wie wol­len Sie hin­ein­kom­men?«

      »Es hat ein­mal das glei­che Pro­blem bei ei­nem Kloß ge­ge­ben.«

      »Ja, ich weiß. Aber wie?«

      »Das ist ganz leicht. Man braucht nichts als ein luft­dich­tes Ein­stei­ge­loch. Das wird na­tür­lich ein we­nig kom­pli­ziert sein müs­sen; wir wer­den eine Ven­til­klap­pe ha­ben müs­sen, so­dass man, wenn nö­tig, ohne großen Luft­ver­lust Din­ge aus­wer­fen kann.«

      »So wie das Ding bei Ju­les Ver­ne in der ›Rei­se zum Mon­d‹?«

      Aber Ca­vor war kein Ro­man­le­ser.

      »Ich fan­ge an zu be­grei­fen«, sag­te ich lang­sam. »Und Sie könn­ten ein­stei­gen und sich ver­schrau­ben, so­lan­ge das Ca­vo­rit warm wäre, und so­bald es ab­kühl­te, wür­de es für die Gra­vi­ta­ti­on un­durch­dring­lich, und weg flie­gen Sie – –«

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