Aus der Demut zur Freiheit und Liebe (Gottes). Hannes Kerfack
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СКАЧАТЬ erkennen sollten und müssen? Nein. Ein solches Weihnachten ist für mich kein wahres Weihnachten, welches den wirklichen Sinn darlegt, sondern ein Weihnachten, das durch den zunehmenden Konsumterror in der so genannten Überflussgesellschaft verfälscht wird. Viele Menschen machen sich unnötig Gedanken darum: Was soll ich nur schenken? Wie wird Derjenige reagieren, wenn ich ihm dieses Geschenk überreiche? Wird er glücklich sein? Ja oder nein? Und bestimmt allein die Größe und Werthaftigkeit eines Geschenks das Glück des Gegenübers? Nein dem ist nicht so. Viele kleine Kinder werden mir in der Sache mit der Größe der Geschenke sicher nicht zustimmen. Aber wir alle sollten Weihnachten mehr als eine Zeit verstehen, in der es weniger darum geht, wie viele Geschenke man hat oder wie groß sie sind, sondern die Geschenke als einen Liebesbeweis betrachten sollten, egal ob groß oder klein. Sie sind ein Zeichen, dass ein Mensch einen anderen Menschen gerne hat und ihm dies durch eine Gabe verdeutlichen will und ihm so seine Liebe zeigen will. Liebe ist hier nun ein sehr großes Wort, das nicht nur eine tiefsinnige Liebe zwischen zwei Menschen kennzeichnet, sondern auch eine Familie oder einen Freundeskreis bindet. Sie existiert dort nur immer in verschiedenen Formen. Einer der wichtigsten Punkte, den man dabei nicht vergessen darf, ist der Punkt der gegenseitigen Dankbarkeit. Einfach danke zu sagen und nicht gleich: „Kann man ja umtauschen! Macht ja nichts.“ Es ist eher wichtig, aus jedem Geschenk, wie immer es auch beschaffen sei, einen Nutzen zu ziehen. Aber wie eben gesagt: Man danke für diese Gabe und lehne sie nicht ab. So gesehen kann man nicht sagen, dass Weihnachten unter dem Baum entschieden wird, sondern im Miteinander der gegenseitigen Liebe der Herzen der Menschen, mit denen wir den Heiligen Abend gemütlich verbringen wollen. Die eine Idee, dass alle nach der Bescherung ihre Geschenke rundenweise nach und nach auspacken, war mir Anfangs ein kleines Greul, da ich immer so aufgeregt war und mich auf die Geschenke stürzen wollte. Mit der Zeit erkannte ich aber darin einen Sinn, dass man so mehr Zeit bei der Bescherung verbringen und auch über die Geschenke reden kann. Aber das Wichtigste war dann für mich immer: Nach jedem Geschenk ein Danke zu sagen oder selbst eines zu hören. Das Gefühl dieses zu vernehmen ist wunderschön, ein Zeichen dafür, dass man wertgeschätzt und nicht bei Seite geschoben wird oder sich so fühlt. Ich erinnere mich noch an einen Spruch von einer Weihnachtskarte aus einem Zeichentrickfilm: „Weihnachten ist nicht nur wegen der Geschenke oder süßer Datteln und Feigen, sondern um unsere Herzen zu erwärmen und unsere Liebe zu zeigen.“ Und diesem konnte ich mit vollem Herzen zustimmen.

      Um nun noch einmal den Bogen zum Predigttext zu spannen, der Weihnachtsgeschichte, die wir jedes Jahr hören, sei gesagt: Weihnachten wird nicht unter dem Baum entschieden, sondern unter der Krippe entschieden, in dem der Ur-Sinn von Weihnachten Grund und Fuß hat. Diesen Sinn kennen wir alle. Ich wünsche allen ein frohes und besinnliches Weihnachtsfest, auf das wir den wahren Sinn von Weihnachten erkennen und nicht zu sehr der Verweltlichung verfallen.

      8 Das war ein Werbespruch zu Weihnachten 2011 von Media-Markt, was auch in anderen Medien etwas kritisch gesehen wurde. Diese Meditation hielt ich zum Heiligabend, aber diese Leidenschaft muss auch kritisch gesehen werden, weil ich mich noch daran erinnere, dass ich mich an diesem Tag unbedingt fachlich beweisen wollte, ohne alle Kontexte dieser Werbeanzeige zu beachten. Eine Entscheidung kann auch im Sinne eines Ergebnisses gesehen werden. Also war ich dieses Jahr "artig"? Gibt es daher viele Geschenke? Ich denke, dass diese Aussage dahinter gesteckt hat.

       Über das Thema Hoffnung

      Ich erinnere mich an eine Religionsstunde aus der 7. Klasse, wo wir ein Spiel über die Weltreligionen im Kurs spielten. Da gab es ein Spielfeld, mit dem es möglich war, fast an das Ziel zu kommen.

      Man musste nur eine kleine Predigt halten, zu einer These, die der Lehrer aufstellte. Und einmal wählte man mich aus, eine Predigt zu halten, wo mir aber nichts einfiel. Die These lautete: "Alle Menschen haben Hoffnung."

      Und jetzt viele Jahre später machte ich mir einen Kopf darum. Hoffnung ist ein großes und wichtiges Wort auf dieser Welt, in der der Frieden noch lange nicht hergestellt und Gott auf den Moment wartet, an dem die Menschheit für den Frieden der Welt, der Nächstenliebe zwischen Nationen, Kulturen, Jedermann bereit ist. Wenn die Welt bereit ist, so wird er den Frieden geben. Doch diese Zeit ist noch fern und weit weg, bis die Menschen es lernen, sich gegenseitig zu helfen und zu lieben, egal ob nun Feind oder Freund.9

      Eine Welt ohne Gewalt und Konflikte in ewiger Liebe und Freundschaft zueinander. Darauf kann man hoffen und jene Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt und wenn es viele Jahre dauert. Wir haben Hoffnungen, Träume und Wünsche. Und durch den Glauben an eine solche Vorstellung, geht auch die Hoffnung nicht zugrunde. In Gebieten von Krisen und Konflikten, wie wir es jetzt auch in Afrika sehen, wo Tausende unter dem schrecklichen Leid einer Hungersnot leiden. Kinder, die nicht genug zu essen und zu trinken haben, ertragen dieses Leid tagtäglich und jene Länder, deren Möglichkeiten es erlauben zu helfen und Entwicklungshilfe zu leisten. Organisationen, denen jedes Leben wichtig und kostbar ist und jene Hoffnung der Menschen retten und erfüllen möchten, soweit es in ihrer Macht steht.

      Wie eine Mauer steht aber auch Korruption und mangelnde Nächstenliebe, gegenüber dem Volk, der Regierungen dort im Wege, so dass nicht alles zu den Opfern gelangen kann. Alles muss direkt dort ankommen und keine Verwaltungsmühle durchqueren müssen, die einen Teil des Geldes zermahlt und Hoffnung für Hoffnung zerstören kann.

      9 Diese ambivalente Sprache und Leidenschaft der Rede von Gott ist in meiner Jugendtheologie ganz entscheidend. Diese konnte aufgrund einer inneren Überzeugung, auch um Bestätigung und damit Glücksgefühle von außen zu bekommen, sehr stark und auch zu missionarisch sein. Aber eine Bestätigung wäre auch immer ein Aspekt der Anerkennung vom Gegenüber, ohne das eigene Selbstbewusstsein zu beschädigen. Es geht im Studium auch immer um das Erkennen von Gefühlen und wie man darauf angemessen reagiert.

       Meditation über Nehemia 3

      Ich erinnere mich an ein ehemaliges Küsterseminar für Ehrenamtliche aus Pommern, das ich besucht habe und wir dort auch in kleineren Zusammensetzungen über den Sinn, die Zukunft und den Sinn des „einen“ Zahnrades des Uhrwerks Gemeinde gesprochen haben und wir zu vielerlei Schlüssen gekommen waren.

      Manche sagten, es wäre ein großes Unrecht, einen so wichtigen Dienst für alle in der Gemeinde als einfachen Helferjob abzustempeln, und man dafür sorgen sollte, dass alles, was anscheinend Kleinigkeiten sind, in der Gottesdienstgestaltung doch einen sehr wichtigen Platz einnehmen kann.

      Ein Organist für die Liedstimmung, ein Küster für die Pflege der Sakramente und Vorbereitung des Gottesdienstes, ein Lektor für ein gutes Lektorat der Bibeltexte und natürlich auch der Pastor für Liturgie und Predigt.

      Doch dies sind alles Bausteine, wie sie auch die Bauarbeiter Stück für Stück auf den Tempelbau setzten. Dass jeder eine Aufgabe hat, auszubessern, eine gute Struktur und Festigkeit des Baus zu erhalten und somit in diesem Gebäude fertig zu stellen, was die Zeiten überdauert und an das sich viele erinnern, eben hier die Erinnerung an einen schönen Gottesdienst, mit dem wir das Tor der Kirchentür durchqueren und behütet auf all unseren Wegen gehen wollen.10

      10 In der Meditation erkenne ich den Sinn des Priestertums aller Gläubigen wieder, sodass Kirche und Gemeinde nicht nur von den Hauptämtern getragen wird, sondern von allen, die Kirche mitgestalten, ob nun sichtbar oder unsichtbar. Das Buch Nehemia beschreibt den Wiederaufbau des Jerusalemer Tempels nach dem Kyros-Edikt im 6. Jahrhundert vor Christus.

       Über das Thema Arbeit und Entspannen

      Oft frage ich mich, warum ich so perfektionistisch bei meiner Arbeit war/bin. Eine gute Note ist für mich heute keine Bestätigung mehr, dass mich der Lehrer mag, aber eine Bestätigung etwas verstanden zu haben.

      Von Geburt an, soll ich ein leichtes Denkdefizit haben. Die Erfahrungen zwei blaue Briefe bekommen СКАЧАТЬ