Das Netz ist politisch – Teil I. Adrienne Fichter
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Название: Das Netz ist politisch – Teil I

Автор: Adrienne Fichter

Издательство: Автор

Жанр: Зарубежная публицистика

Серия:

isbn: 9783038053460

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      23 <https://www.golem.de/1106/84139.html>

      24 <https://reykjavik.is/en/better-reykjavik-0>

      25 <https://www.sueddeutsche.de/politik/island-insel-der-angepassten-1.3726018-2>

      Der Jäger der missbrauchten Daten

       Der Indiana Jones des Datenschutzes: Paul-Olivier Dehaye half, die Facebook-Skandale zu enthüllen. Der Kampf des Belgiers gegen die Tech-Konzerne begann in der Schweiz. Ein Porträt.

      Erschienen in der Republik, 15. Januar 2019

      Sie alle hätten gern vom Facebook-Gründer persönlich erfahren, wie es zu den grossen Daten­skandalen der letzten Jahre gekommen ist.

      Und dennoch: Nennt man seinen Namen in der netz­politischen Szene der Schweiz, wo er schon seit über zehn Jahren lebt, ist die Reaktion oft: Paul-Olivier wer?

      Wer ist dieser unbekannte Mann, der die wichtigsten Enthüllungen über die Daten­konzerne einfädelte?

      Datenschutz für Anfänger

      Genf. Paul-Olivier Dehaye sitzt im Impact Hub, einem Arbeits- und Zufluchts­ort für Frei­berufler. Und er erzählt. Dabei fragt er ständig nach: «Ergibt das Sinn für Sie? Habe ich etwas nicht verständlich genug erklärt?» Er ist es gewohnt, technische Dinge anschaulich zu erklären. Unzählige Male hat er Politikerinnen und Journalisten Dinge erklärt. Es ist ihm wichtig, dass er verstanden wird.

      Das Thema Daten­missbrauch ist abstrakt, für viele zu abstrakt. Das weiss Dehaye. Es tut niemandem richtig weh. Deshalb gehen Millionen Menschen so sorglos mit ihren Daten um, als würden sie diese foto­kopieren und täglich eine Ladung aus dem Fenster schmeissen.

      Dehaye wählt einen anderen Ansatz, einen lokalen: «Wenn wir begreifen, dass alles, was die Technologie­konzerne tun, gegen amerikanische, französische oder britische Gesetze verstösst, wachen die Politiker eher auf.» Und so arbeitet er nächtelang mit Medien­schaffenden die nationalen Schlag­zeilen heraus.

      Es blieb vorerst bei diesem einen Text. Die Zeitung verfolgte die Spur zu Dehayes Verwunderung nicht weiter. Später erfuhr er, dass der Autor des Artikels nicht mehr dort arbeitete.

      Der «Guardian» verlor also das Interesse. Dehaye aber blieb am Thema dran. Und brachte die britischen Behörden auf die Spur. Im August 2016 schrieb er die unabhängige Datenschutz­behörde Gross­britanniens an, das Information Commissioner’s Office. Er fragte, ob sie die Firma Cambridge Analytica auf dem Schirm habe. Mit dieser Nachricht wird die Kommission zum ersten Mal auf das kontroverse Big-Data-Unternehmen aufmerksam. Das war drei Monate vor den Präsidentschafts­wahlen in den USA.

      Suche nach den «heissen Daten»

      Das war der Startschuss für Dehayes Netzwerk­arbeit. Während sich die Welt im Frühjahr 2017 ihre Meinung über Trumps angebliche «Bombe» machte, fing für Dehaye die Arbeit erst an. Zu viele Fragen waren für ihn noch ungeklärt. Was genau sammelt der Konzern Facebook über uns? Welche Daten­ströme werden wie miteinander verknüpft? Welche Firmen haben wieso Zugang darauf? Und: Ist das legal?