...denn ihrer ist das Himmelreich. Jost Müller-Bohn
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Название: ...denn ihrer ist das Himmelreich

Автор: Jost Müller-Bohn

Издательство: Автор

Жанр: Учебная литература

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isbn: 9783869548739

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СКАЧАТЬ Nachbarsleute den Kleinen und seinen einzigen Freund, seinen Tako, bei sich auf.

      Obwohl sie selbst nicht allzu viel hatten, teilten sie ihre Speisen mit den beiden und beteten täglich um die Hilfe des Herrn. Wie es Johannes weiter erging, hören wir dann morgen.

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      Nun lasst uns beten, liebe Kinder: Ach, lieber Heiland, es gibt in der Welt so viele arme Kinder, die keinen Vater und keine Mutter haben. Für diese Waisenkinder wollen wir heute beten. Behüte du sie und schenke ihnen gute Menschen, die ihnen weiterhelfen. Amen.

      14.

       März

      „Die mit Tränen säen, werden mit Jubel ernten. Sie gehen mit Weinen ihren Weg, sie werfen mit Tränen ihren Samen, aber sie kommen, ja sie kommen mit Freuden und bringen ihre Gaben heim.“

      Psalm 126,5.6; Bruns

      Johannes war ein fleißiger Junge, täglich half er den armen Leuten, wo er nur konnte. Wenn der Mann in den Wald ging, um Kleinholz aufzusammeln, dann trug Johannes es auf einen Haufen und schob den schweren Wagen nach Hause. Im Garten half er der Frau beim Unkraut jäten und harkte die Beete und den kleinen Gartenweg. Jeden Tag suchte er für die Kaninchen allerlei Futter, an den Straßengräben sammelte er Bärenklau und die grünen Blätter vom Löwenzahn. Er fütterte die Hühner und holte aus dem Heustall die frischen Eier, die die Hühner gelegt hatten. Überall begleitete ihn sein Freund Tako. Weil er nun so allein war, sprach er immer mit seinem Hund: „Weißt du, Tako, die Mutti ist jetzt im Paradies, dort scheint immer die Sonne, da gibt es keinen Hunger, keine Armut, keine Krankheit, keine Schmerzen, keinen Tod und deshalb auch keine Trennung mehr.“ Der Hund wedelte dann stets mit dem Schwanz, als würde er alles verstehen, was Johannes ihm da erzählte.

      Als die beiden wieder einmal auf der Bank saßen, setzte sich zu ihnen ein Mann. Als er das Gespräch von Johannes mit seinem Hund hörte, lachte er darüber: „Ich glaube nur, was ich sehe und verstehe.“

      „Wenn ich Sie richtig verstanden habe, glauben Sie nur, was Sie verstehen“, fragte Johannes. „So ist es.“

      „Heute früh habe ich die Gänse beobachtet, wie sie Gras fressen, glauben Sie das?“ „Gewiss“, sagte der Mann. „Dann habe ich die Hühner und die Kaninchen mit Gras gefüttert, glauben Sie das auch?“ „Freilich“, antwortete der Mann. „Und die Schafe und die Kühe fressen doch auch Gras, glauben Sie das auch?“

      „Natürlich, mein Junge.“ „Gut“, meinte Johannes, „aber das Gras, welches die Tiere fraßen, wurde bei den Gänsen und Hühnern zu Federn, bei den Schafen zu Wolle und bei den Kühen zu Haaren. Glauben Sie das auch?“ „Gewiss“, erwiderte der Mann.

      „Ja, Sie glauben es, aber verstehen können Sie es nicht“, sagte lachend der kleine Johannes.

      „Ach, du bist ein nichtsnutziger, dummer Junge“, antwortete der Mann giftig und bösartig, „deine Mutter ist tot, die wirst du nie wiedersehen!“

      Dieser Satz ging dem kleinen Johannes wie ein Stich durchs Herz. Er lief schnell zum Friedhof und setzte sich auf das Grab der Mutter und weinte bitterlich. Der Tako sah seinen kleinen Herrn ganz mitleidig an, so als wollte er sagen: „Sei doch nicht traurig!“ Johannes sagte zu ihm: „Ja, du hast ja recht, es war ein böser Mann, der dem Wort Gottes nicht glauben will. Ich werde doch meine Eltern im Himmelreich wiedersehen, denn Jesus hat gesagt: , Selig sind, die nicht sehen und doch glauben.‘“

      Wir wollen nun beten: Wir danken dir, lieber Herr Jesus, dass wir im Paradies alle Menschen wiederfinden werden, die dir hier auf Erden gehorsam waren. Bitte hilf uns, dass wir auch ins Paradies kommen. Amen.

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      15.

       März

      „O Herr, zeige mir deine Wege, führe mich nach deinem Willen! Leite mich in deiner Treue, lehre mich recht! Denn du bist ja Gott, der mir hilft und beisteht. Alle Stunden harre ich auf dich.“

      Psalm 25,4.5; Bruns

      Johannes und sein kleiner Hund Tako blieben die besten Freunde. Sie waren froh, bei den armen Nachbarn eine bescheidene Unterkunft bekommen zu haben. Deshalb half Johannes alle Tage fleißig im Haus, auf dem Hof, im Stall, auf dem Feld und im Wald, kleine Arbeiten zu verrichten. Eines Tages verletzte sich der Mann seinen Fuß beim Fällen der Bäume. Ein schwerer Baumstamm rollte über das Bein. Der Fuß wurde dabei so zertrümmert, dass er vom Arzt abgenommen werden musste. Nun könnt ihr euch denken, liebe Kinder, wie groß die Armut in diesem Haus wurde.

      Als Johannes eines Abends schon im Bett lag und Tako neben dem Bett eingeschlafen war, hörte er, wie die beiden armen Leute, die ihn ja so lieb aufgenommen hatten, im Nebenzimmer miteinander sprachen.

      „Weißt du, Frau, so gern ich den Johannes und seinen lieben Hund noch bei mir wohnen lassen will, es geht einfach nicht. Seit meinem Unfall haben wir keinen Verdienst und bald können wir sie nicht mehr ernähren. Ich glaube, es ist das Beste, wir bringen den Johannes in ein Waisenhaus.“ „Aber dorthin kann er doch seinen Hund nicht mitnehmen“, sagte die Frau, „wenn er seinen Tako nicht mehr hat, glaube ich, wird er bestimmt vor Kummer sterben.“

      „Das glaube ich auch, aber was sollen wir denn nun machen, es bleibt uns keine andere Wahl. Wir wollen zu Gott beten, dass er dem Johannes über diese traurige Nachricht weiterhilft.“ Johannes verstand jedes Wort, er hatte sein Ohr ganz dicht an die Wand neben dem Bett gepresst.

      Alles wurde noch trauriger, Johannes weinte unter seiner Bettdecke ganz bitterlich. Er konnte gar nicht einschlafen und dachte darüber nach, was er jetzt tun sollte.

      Mitten in der Nacht stand er leise auf, packte ganz still seine wenigen Sachen in ein Säckchen. Dann nahm er Tako und kletterte heimlich aus dem Fenster. Die Nacht war noch sehr kühl und in der Ferne schrie klagend eine Eule. So wanderten die beiden über ein weites Feld. Dann gelangten sie zuletzt in einen großen Wald. Jetzt begann es schon zu dämmern und die Vögel eröffneten ihr wunderschönes Morgenkonzert.

      Johannes lief mit Tako über Stock und Stein. An einem Bach ruhten sich die beiden aus. Sie tranken von dem frischen Quellwasser und aßen das letzte Brot, das sich Johannes noch aus der Speisekammer geholt hatte. So liefen sie den ganzen Tag durch den Wald. Am Abend kamen sie an eine große Waldwiese. Dort stand eine kleine Hütte, die nicht einmal ein Fenster hatte. Durch eine kleine Luke krochen die zwei in den duftenden Heuschuppen. Sie legten sich in das weiche Heu und Johannes dankte Gott für die unerwartete Unterkunft.

      Nun wollen wir auch beten: Lieber Herr Jesus, hab Dank, dass du uns immer einen Weg zeigen und nach deinem Wort helfend zur Seite stehen willst. Du hilfst auch dem kleinen Johannes und all den anderen Kindern, die keine Eltern haben. Amen.

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      16.

       März

      „Ich glaube, auch wenn ich sage: Ich werde sehr geplagt.“

      Psalm 116,10

      Johannes und Tako hatten sehr gut geschlafen. Die Drosseln sangen schon ihr Morgenlied, als die beiden erwachten. Liebevoll umarmte Johannes seinen treuen Kameraden, СКАЧАТЬ