...denn ihrer ist das Himmelreich. Jost Müller-Bohn
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Название: ...denn ihrer ist das Himmelreich

Автор: Jost Müller-Bohn

Издательство: Автор

Жанр: Учебная литература

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isbn: 9783869548739

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СКАЧАТЬ nicht an Gott glauben und somit auch den Herrn Jesus Christus nicht kennen. Wie der Kranke nun in seinem Dachkämmerlein ganz still im Bett liegt, hört er plötzlich aus dem Nebenzimmer dicht an der Wand eine leise Stimme. Ganz deutlich vernimmt er die Worte: „Heute lebst du, heut‘ bekehr‘ dich, eh‘ es Morgen wird, kann‘s ändern sich.“ Er lauschte ganz aufmerksam. Irgendwelche anderen Worte wurden noch gesprochen, aber dann wiederholte sich der Satz ganz eindringlich: „Heute lebst du, heut‘ bekehr‘ dich, eh‘ es Morgen wird, kann‘s ändern sich.“ Dieser Satz prägte sich in das Herz des Kranken wie ein unauslöschliches Feuer ein.

      Am nächsten Morgen kommt sein Freund, der Arzt, wieder. Er ergreift die Hand des Kranken, fühlt seinen Puls und fragt ihn, wie es ihm denn geht.

      „Heute lebst du, heut‘ bekehr‘ dich, eh‘ es Morgen wird, kann‘s ändern sich“, antwortet der Kranke.

      „Was ist mit dir los?“ fragt der Arzt, „du bist ganz verändert, was soll das bedeuten?“ Er fasst ihn an die Stirn: „Dein Fieber hat nachgelassen, dein Puls geht viel ruhiger, sonst würde ich sagen, du sprichst im Fieberwahn und phantasierst.“ Der Freund schüttelte den Kopf und wiederholt nur: „Heute lebst du, heut‘ bekehr‘ dich…“

      Ganz verwirrt verlässt der Arzt seinen Freund und Patienten. Auf dem Heimweg denkt er immer wieder an diesen Satz.

      Am nächsten Tag, als er seinen Freund noch einmal besucht, findet er diesen gesund und wie umgewandelt in seinem Zimmer. Er hat seine Bibel in der Hand und liest ihm unser Bibelwort vor: „Heute, wenn ihr seine Stimme hören werdet, so verstocket eure Herzen nicht.“

      Beide verspüren die Einladung Gottes durch den Heiligen Geist und beten um die Errettung ihrer Seelen.

      Sind Gottes Wege nicht wunderbar? Was war geschehen? - Im Nebenzimmer des Kranken saß an jenem Tag der Sohn des Hauswirtes und musste für den Religionsunterricht dieses Lied auswendig lernen. Deshalb wiederholte er immer wieder den Refrain: „Heute lebst du, heut‘ bekehr‘ dich, eh‘ es Morgen wird, kann‘s ändern sich.“

      Bekehren heißt: sich zum Heiland hinwenden. Habt ihr euer Herz auch schon dem Heiland übergeben? Er will uns reinigen durch sein heiliges Blut.

      Lasst uns nun miteinander singen: „Hab‘ ich Unrecht heut getan, sieh es, lieber Gott, nicht an; deine Gnad‘ und Jesu Blut machen allen Schaden gut!“ Amen.

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      4.

       März

      „Da fiel der Knecht nieder und warf sich auf sein Angesicht vor ihm und sprach: Habe Geduld mit mir; ich will dir‘s alles bezahlen. Da jammerte den Herrn des Knechts und er ließ ihn los, und die Schuld erließ er ihm auch.“

      Matthäus 18,26.27

      Seht ihr den kleinen Hirten beten? Er dankt Gott für seine große Güte und bittet, dass alle Schafe gesund und munter bleiben. Auf der Schwäbischen Alb lebte einmal ein Hirte, der sehr arm war, aber immer auf die Hilfe Gottes vertraute. Er hatte acht Kinder und eine fleißige Frau. An einem hellen Morgen trieb er seine große Schafherde auf das Feld. Alle Sorgen ließ er zu Hause. Es war ein frischer, sonniger Tag, der Gesang der Vögel aus den Büschen stimmte ihn auch zum frohen Singen. Dann zogen aber dunkle Wolken am Himmel auf, in der Ferne donnerte es, bald fielen schwere Tropfen und Hagelkörner vom Himmel. Es war ein sehr schweres Gewitter. Der Hirte trieb seine Schafe schnell in den nahen Wald, um sie unter den schützenden Bäumen vor Unheil zu bewahren.

      Das sah der Förster, der ihn von seinem Hause aus beobachtet hatte.

      „Du elender Lump“, schrie der Förster später, „wer hat dir erlaubt, deine Herde in den Wald zu treiben? Zur Strafe sollst du mir so viele Gulden zahlen wie du Schafe hast. Wie viele Schafe hast du zu hüten?“

      „Guter Mann“, rief der Hirte erschrocken, „wenn ich so viele Gulden zahlen soll wie ich Schafe zu hüten habe, werde ich ein armer Mann, denn es sind sechzig Schafe. Habt doch Erbarmen, ich habe acht Kinder und meine Frau ist schwach und krank. Bitte klagt mich nicht beim Forstamt an!“

      „Sechzig Gulden zahlst du!“ erwiderte der Förster, „denn deine Schafe haben im Wald einen beträchtlichen Schaden angerichtet.“ Der Hirte, der am Morgen so fröhlich zur Arbeit gegangen war, kehrte nun ganz traurig am Abend mit seiner Herde zurück ins Dorf.

      Kurze Zeit darauf bekam er vom Forstamt die Aufforderung, nach Urach zu kommen.

      „Ist es wahr“, fragte ihn streng der Oberförster, „dass du sechzig Schafe in den Wald getrieben hast?“

      „Ach Herr, mein ganzer Jahreslohn beträgt nur vierzig Gulden, seid gnädig und verringert meine Strafe!“ - „So zahle vierzig Gulden!“ brummte der Oberförster.

      „Ach, denkt doch daran, dass meine Frau krank ist und ich acht Kinder zu ernähren habe“, bat der Hirte, „verringert doch noch einmal meine Strafe!“

      „Also, dann zahle zwanzig Gulden - eigentlich sollten es ja sechzig sein.“

      „Vielen Dank, Herr Oberförster“, sagte der Hirte mit zitternder Stimme. Doch als er schon die Treppe hinuntergeht, denkt er: Ich wage es noch einmal, denn in meiner Bibel steht, dass Gott dem hilft, der ihn darum bittet. Lieber Gott, lenke doch das Herz des Oberförsters!

      Der Hirte kommt wieder ins Amtszimmer: „Guter Herr Oberförster, es ist doch mein halber Jahreslohn - ich bin so arm, erlasst mir doch die Strafe!“ - „Mach, dass du fortkommst!“ brüllt ihn der Oberförster an. Doch der Hirte wiederholt seine Bitte aufs Neue.

      „Also gut, dann zahle drei Gulden und geh!“ Freudigen Blickes geht der Hirte und dankt Gott.

      Doch als er vor dem Rathaus steht, denkt er, vielleicht schenkt mir der Herr auch noch die drei Gulden. Mit gefalteten Händen kommt er zurück: „Verzeiht, gnädiger Herr, dass ich nochmals komme. Bitte, seid so gut und schenkt mir noch den Rest der Strafe.“ Der Förster war gerührt und überwältigt: „Also in Gottes Namen, geh ohne Strafe davon, denn Jesus hat uns ja allen die Strafe erlassen.“

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      Könnt ihr euch vorstellen, wie fröhlich der Hirte nach Hause lief? Wir können ja alle heute ganz fröhlich sein und Gott danken, denn er hat uns auch alle, alle Sündenstrafen erlassen. Wir brauchen ihn nur einmal von ganzem Herzen darum zu bitten und er hat uns alles vergeben, so gut haben wir es bei dem Guten Hirten.

      Nun wollen wir beten: Lieber Heiland, wir danken dir, dass du uns alle Schuld und Sünde vergeben hast. Wir singen fröhlich: „Ich bete an die Macht der Liebe, die sich in Jesus offenbart.“ Amen.

      5.

       März

      „Wasser ergossen sich aus dem Gewölk, die Wolken donnerten und deine Pfeile fuhren einher. Dein Donner rollte, Blitze erhellten den Erdkreis, die Erde erbebte und wankte.“

      Psalm 77,18.19

      Die Glocken läuteten über Stadt und Land. Sie riefen die Menschen ins Gotteshaus. „Ach, ich fühle mich nicht so wohl“, sagte Carlas Großmutter, „ich kann ja auch daheim mein Vater unser beten.“

      „Es СКАЧАТЬ