Schwerter gegen Bestien: Fantasy Sammelband 1026 Seiten Sword & Sorcery. Robert E. Howard
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Читать онлайн книгу Schwerter gegen Bestien: Fantasy Sammelband 1026 Seiten Sword & Sorcery - Robert E. Howard страница 20

СКАЧАТЬ Nordmänner stießen ein kurzes Brüllen aus, während die Pikten neben ihnen triumphierend heulten und ihre Pfeile gegen die sich zurückziehenden Reiter schickten. Das erste Blut für das Volk der Heideländer! Die anrückenden Römer beschleunigten ihren Schritt, als das erschreckte Pferd vorbeiraste und die Leiche im Steigbügel hinter sich herzog.

      Nun prallte die erste Reihe der Legionäre, wegen der Enge der Schlucht dicht zusammengedrängt, gegen den Schildwall – und wurde zurückgeworfen. Die Schildmauer hatte nicht einen Fingerbreit nachgegeben. Es war das erstemal, daß die Römer mit dieser unüberwindlichen Formation Bekanntschaft machten, der ältesten aller arischen Schlachtreihen, dem Vorfahren der spartanischen Hoplit, der mazedonischen Phalanx, des englischen Karrees.

      Schild donnerte gegen Schild, und die römischen Kurzschwerter suchten nach einer Öffnung in der Mauer. Von oben herab stachen die Speere der Wikinger, und ihre Spitzen färbten sich rot. Schwere Äxte fielen und schnitten durch Eisen, Fleisch und Gebein. Cormac sah Kull im dichtesten Getümmel. Er überragte die Römer und teilte Hiebe aus wie Donnerschläge. Ein stämmiger Zenturio drängte mit hoch erhobenem Schild heran und führte einen Stich aufwärts. Die Eisenkeule krachte herab, zersplitterte Schwert und Schild und zerschmetterte Helm und Schädel – alles mit einem einzigen Hieb.

      Die vorderste Linie der Römer bog sich wie elastischer Stahl um den Keil, als die Legionäre versuchten, sich zu beiden Seiten in den Paß zu schieben und ihre Gegner einzuschließen. Aber der Eingang war zu schmal, und die Pikten, die sich dicht gegen die Wände drängten, schossen ganze Wolken schwarzer Pfeile ab. Auf die kurze Entfernung drangen die schweren Schäfte durch Schild und Panzer und durchbohrten die Körper dahinter. Die erste Reihe der Anstürmenden bestand nicht länger, und die Nordmänner schoben ihre wenigen Toten weg, die Löcher schließend, die durch die Gefallenen entstanden waren. Vor ihnen zog sich eine dünne Linie zerschlagener Gestalten – die rote Gischt der Welle, die vergeblich gegen sie angebrandet war.

      Cormac sprang auf und winkte mit beiden Armen. Auf das Zeichen hin verließen Domnail und seine Männer ihr Versteck und galoppierten den Hang hinan. In einer Reihe säumten sie den Hügelkamm. Cormac bestieg das ihm mitgebrachte Pferd und spähte ungeduldig über das enge Tal. Die östlichen Hügel wiesen kein Anzeichen von Leben auf. Wo war Bran mit den Briten?

      Unten im Tal formten die Römer, erbittert über den Widerstand, doch immer noch keine Falle vermutend, eine kompaktere Formation. Die Wagen, die angehalten hatten, rollten wieder voran, und das gesamte Heer setzte sich in Bewegung, als wollte es durch die Wucht allein durchbrechen. Mit der gallischen Zenturie an der Spitze nahmen die Legionäre den Angriff wieder auf. Diesmal, mit der vollen Kraft von zwölf hundert Soldaten hinter sich, würde der Anfall den Widerstand von Kulls Kriegern wie ein Rammbock brechen. Cormacs Männer zitterten vor Ungeduld. Plötzlich wandte Marcus Sulius den Blick westwärts, wo sich die Reiterlinie gegen den Himmel abhob. Sogar auf diese Entfernung hin sah Cormac, wie der Römer erbleichte. Endlich hatte er erkannt, daß er in eine Falle geraten war. Sicher sah er die Niederlage, die Entehrung vor seinem geistigen Auge!

      Es war zu spät für den Rückzug, zu spät, die Karren zu einem Verteidigungsring zusammenzufahren. Es gab nur einen Ausweg, und Marcus, ein erfahrener General trotz seines begangenen Fehlers, erkannte ihn auch. Cormac vernahm, wie seine Stimme trompetengleich durch den Schlachtenlärm schmetterte, und obwohl er die Worte nicht verstand, wußte er, daß der Römer seinen Männern befahl, den Trupp der Nordmänner zu zerschlagen, noch ehe die Falle sich geschlossen hatte!

      Nun erkannten auch die Legionäre die Lage und warfen sich in einem schrecklichen Ansturm gegen ihre Feinde. Der Schildwall schwankte, wich jedoch keinen Schritt. Über den gegeneinandergepreßten Schilden berührten die wilden Gesichter der Gallier und die braunen der Italier fast die blauäugigen des Nordens. Die Männer hieben, töteten und wurden getötet; wie ein Sturmwind wüteten die Äxte, Speere brachen ah schartigen Schwertern.

      Wo in aller Welt blieb Bran mit den Streitwagen? In wenigen Minuten mußte der letzte Mann im Paß gefallen sein. In rascher Folge starb einer nach dem anderen, doch noch schlossen sie die Reihe stets von neuem und hielten sie eisern. Die verwegenen Barbaren des Nordens starben im Stehen, und zwischen ihren goldenen Häuptern glänzte die schwarze Löwenmähne Kulls wie ein Symbol der Schlacht, während seine Keule wütete.

      Da hielt es Cormac nicht länger aus.

      „Jene Männer sterben, während wir auf Brans Signal warten!“ schrie er. „Vorwärts! Folgt mir in die Hölle, ihr Kinder Gäls!“

      Ein wilder Aufschrei antwortete ihm, und die Zügel freigebend sprengte er ins Tal hinab, gefolgt von fünfhundert brüllenden Reitern. Gleichzeitig regnete ein Pfeilhagel von beiden Seiten auf die Römer, und das schreckliche Geschrei der Pikten spaltete die Himmel. Da rollten auch endlich die Streitwagen donnernd über die Hügelkämme im Osten. Sie rumpelten den Abhang hinab, Schaum flockte von den Nüstern der Pferde, deren wirbelnde Beine kaum den Boden zu berühren schienen, und das hohe Heidekraut wurde niedergewalzt. Im ersten Wagen hockte mit blitzenden Augen Bran Mak Morn, während in den anderen die halbnackten Briten schrien und auf die Pferde einschlugen, als wären sie von Dämonen besessen. Hinter den dahinrasenden Wagen kamen die Pikten und heulten wie Wölfe, als sie rannten und ihre Pfeile verschossen. Die Heide schien sie wie eine dunkle Flut auszuspeien.

      Das alles sah Cormac in den chaotischen Augenblicken, während er den Hang hinabpreschte. Ein Reitertrupp schob sich zwischen ihn und die Heeressäule. Drei große Sprünge vor seinen Männern begegnete der gälische Prinz den Speeren der römischen Reiter. Die erste Spitze lenkte er mit dem Schild ab, erhob sich in den Steigbügeln, hieb mit dem Schwert abwärts und spaltete den Mann von der Achsel bis zum Brustbein. Der nächste Römer schleuderte einen Wurfspieß, der Domnail tötete, doch im nächsten Augenblick rammte Cormacs Tier das leichtere des Römers, das den Reiter abwarf und zertrampelte.

      Dann traf die ganze Wucht des gälischen Angriffs auf die römische Reiterei und zerschmetterte sie. Über die blutigen Überreste hinweg sprengten Cormacs heulende Dämonen, und unter ihrem Anprall schwankte die gesamte Flanke der schweren, römischen Fußtruppen. Schwerter und Äxte blitzten auf, und der Schwung trug die Galen bis tief in die dichten Reihen. Dort wurden sie aufgefangen und erbittert bekämpft. Spieße stachen, Schwerter zuckten aufwärts und brachten Pferd und Reiter zu Fall. An Zahl stark unterlegen und von allen Seiten eingeschlossen, wären die Galen inmitten der Feinde zugrundegegangen, wenn nicht in diesem Augenblick von der anderen Seite her die Streitwagen in die römischen Reihen gefahren wären. In einer langen Linie waren sie fast gleichzeitig heran, und im Augenblick der Begegnung wirbelten die Lenker die Pferde in einer Vierteldrehung herum und rasten parallel die Flanke entlang. Die Legionäre fielen wie Weizen unter der Sense. In diesem Augenblick starben Hunderte unter den gebogenen Klingen, und wie Wildkatzen kreischend, warfen sich die Schwertkämpfer der Briten von den Wagen auf die Speere der Legionäre und hieben mit ihren Zweihändern wild um sich. Aus allernächster Nähe ließen die Pikten ihre Pfeile von den Sehnen schnellen und sprangen dann mit den Schwertern in der Hand ins Getümmel. Berauscht von der Aussicht auf den Sieg, fochten diese Leute wie verwundete Tiger, fühlten keine Wunden und starben mit wütendem Knurren, noch ehe sie den Boden berührten.

      Doch die Schlacht war noch nicht geschlagen. Ihre geordneten Reihen bestanden nicht mehr, sie waren benommen, und die Hälfte fast ihrer Anzahl gefallen –aber die Römer verteidigten sich mit dem Mut der Verzweiflung. Von allen Seiten umringt, kämpften sie einzeln, in kleinen Gruppen oder Rücken an Rücken. Bogenschützen, Schleuderer, Berittene und Fußvolk mischten sich in einem einzigen Chaos. Die Verwirrung war vollkommen, nicht aber der Sieg. Die vor dem Eingang zur Schlucht warfen sich immer noch gegen die Äxte, die ihnen den Weg versperrten, während hinter ihnen ein wildes Handgemenge tobte. Auf der einen Seite wüteten Cormacs Galen, auf der anderen rollten die Streitwagen, zogen sich zurück und kehrten wie ein eiserner Sturm wieder. Für die Legionäre gab es keinen Rückzug, denn die Pikten hatten quer über den Weg, den sie gekommen waren, eine СКАЧАТЬ