Schwerter gegen Bestien: Fantasy Sammelband 1026 Seiten Sword & Sorcery. Robert E. Howard
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Читать онлайн книгу Schwerter gegen Bestien: Fantasy Sammelband 1026 Seiten Sword & Sorcery - Robert E. Howard страница 23

СКАЧАТЬ nächster Überfall richtet?“ gab sie zurück. Dann änderte sich ihre Laune, und ein erwartungsvoller Glanz trat in ihre Augen.

      „Du wirst mit mir ringen“, sagte sie, „und die Stelle nicht eher verlassen, bis du mich besiegt hast.“

      Er schnaubte verächtlich und wandte sich ab. Sie aber packte ihn am Gürtel und hielt ihn mit überraschender Stärke zurück.

      „Fürchtest du mich, mein schwarzer Krieger?“ höhnte sie. „Sind die Pikten so sehr vom Imperator eingeschüchtert, daß sie sich vor einem Ringkampf mit einer Frau des Roten Volkes fürchten?“

      „Laß los, Weib“, knurrte er, „ehe ich meine Geduld verliere und dir weh tue.“

      „Tu es doch, wenn du kannst!“ rief sie plötzlich, stellte einen Fuß hinter seine Fersen und warf sich mit ihrem ganzen Gewicht gleichzeitig gegen seine Brust. Von dem unerwarteten Angriff überrascht, ging der Krieger zu Boden. Wild fluchend versuchte er, sie von sich zu schieben, aber sie kämpfte wie eine Wildkatze und widerstand ihm eine beträchtliche Zeitlang mit Hilfe geschickter Ringergriffe. Doch dann setzte sich die überlegene Kraft des Kriegers durch, er schleuderte sie wütend beiseite und erhob sich. Sie kam jedoch wieder auf die Knie, packte ihn am Schwertgurt und riß ihn fast wieder nieder. Da zog sie der Pikte, der die Beherrschung verloren hatte, an ihren roten Locken hoch und versetzte ihr mit der flachen Hand einen solch heftigen Hieb, daß sie besinnungslos zusammenbrach. Er wandte sich ab und klopfte sich den Staub aus den Kleidern. Dann warf er dem bewußtlosen Mädchen einen Blick zu und zögerte. Mit einem Fluch kniete er neben ihr nieder, hob ihren Kopf und schüttelte ihr seinen Trinkwasservorrat ins Gesicht. Sie fuhr zusammen, schüttelte den Kopf und öffnete die Augen. Augenblicklich ließ er los, und ihr Kopf fiel wenig sanft gegen den frostigen Boden, als er sich erhob und den Wasserbeutel am Gürtel befestigte.

      Sie setzte sich mit gekreuzten Beinen auf und blickte zu ihm empor.

      „Nun, du hast mich besiegt“, sagte sie ruhig. „Was wirst du mit mir tun?“

      „Ich sollte dir mit meinem Gürtel die Haut gerben“, schnappte er. „Es ist keine geringe Schande für einen Krieger, zu einem Kampf mit einem Weib gezwungen zu werden, und keine geringe Schande für eine Frau, wenn sie sich Männerdingen annimmt.“

      „Ich bin keine gewöhnliche Frau“, antwortete sie. „Ich bin eins mit den Winden und den Frösten und den grauen Seen dieses wilden Landes.“

      Würmer der Erde

      „Schlagt die Nägel ein, Soldaten! Unser Gast soll sehen, was römische Gerechtigkeit bedeutet.“

      Der Sprecher schlang den purpurnen Mantel enger um seine mächtige Gestalt und setzte sich in seinen Amtssessel, als befände er sich im Circus Maximus, um sich an Gladiatorenkämpfen zu ergötzen. Jede Bewegung zeugte von seinem Machtbewußtsein. Stolz war der wesentlichste Charakterzug eines jeden Römers, und Titus Sulla war mit Recht stolz, war er doch Legat von Eboracum und als solcher nur dem Imperator von Rom selbst verantwortlich. Von kräftigem Körperbau und mittlerer Größe, besaß er die falkengleichen Züge des reinrassigen Römers. Jetzt spielte ein höhnisches Lächeln um seine vollen Lippen. Der Vergoldete Brustpanzer, das Kurzschwert am Gürtel und der versilberte Helm mit dem Federbusch, der auf seinen Knien ruhte, verliehen ihm ein militärisches Aussehen. Hinter ihm stand eine Gruppe unbeweglicher Soldaten mit Schild und Speer – blonde Titanen vom Rhein.

      Vor ihm fand ein Schauspiel statt, das ihn anscheinend so sehr befriedigte – ein alltäglicher Anblick in den Ländern innerhalb der weiten römischen Grenzen. Ein rohbehauenes Kreuz lag flach auf dem Erdboden, woran ein spärlich bekleideter Mann mit verkrümmten Gliedern, wilden Augen und wirrem Haar gebunden war. Seine Henker waren römische Soldaten, und sie bereiteten sich soeben darauf vor, Eisennägel durch die Hände und Füße des Opfers in das Holz zu treiben.

      Nur eine kleine Gruppe von Männern wohnte dem grausigen Schauspiel bei, das sich auf der gefürchteten Hinrichtungsstätte außerhalb der Stadtmauern abspielte: der Legat mit seiner wachsamen Garde, ein paar junge römische Offiziere, sowie der Mann, den Sulla als Gast bezeichnet hatte und der wie eine Bronzestatue schweigend dastand. Neben dem Glanz des Römers wirkte die schlichte Kleidung dieses Mannes farblos, ja düster.

      Er hatte eine dunkle Hautfarbe, ähnelte jedoch nicht den Italiern um ihn. An ihm war nichts von der fast orientalischen Sensualität, die über den Zügen der Männer vom Mittelmeer lag. Die blonden Barbaren hinter Sullas Stuhl glichen dem Mann eher als die Römer. Er besaß nicht die vollen, geschwungenen Lippen und reiche Lockenpracht der Griechen. Seine dunkle Haut war nicht von der Farbe der reifen Olive des Südens, sondern spiegelte die rauhe Dunkelheit des Nordens. Der gesamte Eindruck des Mannes erinnerte an die Schatten, die Nebel, die Düsternis, die eisigen Winde der kahlen Nordländer. Selbst seine schwarzen Augen glichen Feuern, die durch dickes Eis glühten.

      Von mittlerer Größe, hatte er doch etwas an sich, das körperliche Maße übertraf – eine gewisse wilde Vitalität, vergleichbar mit der eines Wolfes oder Panthers. Jede Linie seines schlanken Körpers wies darauf hin, ebenso wie sein glattes Haar, die schmalen Lippen, die raubvogelhafte Kopfhaltung, die breiten Schultern, die kräftige Brust, die schmalen Lenden, die kleinen Füße. Mit dem sparsamen Körperbau eines Panthers, vermittelte er den Eindruck dynamischer innerer Kraft, von eiserner Selbstkontrolle beherrscht.

      Zu seinen Füßen kauerte ein Mann, der ihm in der Hautfarbe glich. Aber damit nahm die Ähnlichkeit auch schon ein Ende. Dieser andere war ein verkümmerter Riese mit verbogenen Gliedern, einem schweren Körper, fliehender Stirn und einem Ausdruck störrischer Wildheit im Gesicht, in den sich jetzt Furcht mischte. Wenn der Mann am Kreuz, rassisch gesehen, Ähnlichkeiten mit dem Mann aufwies, den Titus Sulla Gast genannt hatte, so glich er bedeutend mehr dem verwachsenen Riesen.

      „Nun, Partha Mac Othna“, sagte der Legat mit ausgeklügelter Unverschämtheit, „wenn du zu deinem Stamm zurückkehrst, kannst du eine Geschichte von der Gerechtigkeit Roms erzählen, die im Süden herrscht.“

      „Ich habe eine Geschichte zu erzählen“, antwortete der andere mit einer Stimme, die keinerlei Gefühle verriet, ebenso wie sein unbewegtes, dunkles Antlitz nichts von dem Sturm in seiner Seele zeigte.

      „Gerechtigkeit für alle unter der Herrschaft Roms“, sagte Sulla. „Pax Romana! Belohnung für Gehorsam, Strafe für Unrecht!“ Er lachte innerlich ob seiner Heuchelei und fuhr fort: „Gesandter aus dem Piktenland, du siehst, wie rasch Rom Missetäter bestraft.“

      „Ich sehe“, gab der Pikte mit einer Stimme zurück, in der fast Zorn und Drohung schwangen, „daß man den Untertan eines anderen Königs wie einen römischen Sklaven behandelt.“

      „Er wurde von einem unparteiischen Gericht verhört und verurteilt“, wandte Sulla ein.

      „Aye! Und der Ankläger war ein Römer, die Zeugen waren Römer, und der Richter war ein Römer! Er hat einen Mord begangen? In einem Augenblick СКАЧАТЬ