Название: Schwerter gegen Bestien: Fantasy Sammelband 1026 Seiten Sword & Sorcery
Автор: Robert E. Howard
Издательство: Readbox publishing GmbH
Жанр: Историческая фантастика
isbn: 9783745204797
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Kull grinste voll Eifer. „Aye! Ich habe schon in früheren Träumen gefochten, habe getötet und bin getötet worden, und war stets erstaunt, als ich aus meinen Visionen erwachte. Und manchmal – ebenso wie jetzt –habe ich gewußt, daß ich träumte. Sieh, ich kneife mich und spüre es. Aber ich weiß, daß ich träume, denn ich habe bereits zuvor in Träumen den Schmerz schwerer Wunden gefühlt. Ja, Volk meines Traumes, ich werde mit euch gegen das andere Traumvolk kämpfen. Wo ist es?“
„Und damit du dich an dem Traum noch mehr erfreust“, setzte der Zauberer schlau fort, „vergiß, daß es sich um einen Traum handelt und stelle dir vor, daß du mit Hilfe von Gonars Magie und des Steines, den du Brule schenktest und der jetzt die Krone der Morni ziert, tatsächlich in ein anderes Zeitalter versetzt worden bist, in dem Brules Volk gegen einen übermächtigen Feind kämpft.“
Einen Augenblick lang schien der Mann, der sich König von Valusien nannte, verwirrt. Zweifel, ja fast so etwas wie Furcht, erschien kurz in seinen Augen. Dann lachte er.
„Gut! Sprich weiter, Zauberer!“
Aber es war Bran, der fortfuhr. Er hatte seine Fassung wiedergewonnen. Aber wenn er ebenso wie Cormac glaubte, Gonar habe das ganze Schauspiel inszeniert, so ließ er sich nichts davon anmerken.
„König Kull, siehst du die Männer dort drüben, die uns, auf ihre langschäftigen Äxte gestützt, beobachten?“
„Die großen Krieger mit den goldenen Haaren und Bärten?“
„Aye. Der Ausgang der bevorstehenden Schlacht hängt von ihnen ab. Sie schwören, zum Feind überzugehen, wenn wir ihnen keinen König geben, der sie führt, nachdem ihr eigener den Tod gefunden hat. Willst du sie in den Kampf führen?“
Kulls Augen leuchteten freudig. „Sie gleichen meinen Roten Reitern, meiner Leibgarde. Ich werde sie führen.“
„So komm.“
Die Gruppe ging den Abhang hinunter, und die Krieger, die sich herangedrängt hatten, um den Fremden besser sehen zu können, wichen vor ihnen zurück. Ein gespanntes Flüstern ging durch die Reihen.
Die Nordmänner standen in dichtem Haufen etwas abseits. Ihre kalten Augen maßen Kull, und er erwiderte jeden ihrer Blicke und betrachtete sie eingehend.
„Wulfhere“, begann Bran, „wir haben euch einen König gebracht. Ich erinnere dich an deinen Schwur.“
„Er soll reden“, sagte der Wikinger rauh.
„Er spricht nicht eure Zunge“, antwortete Bran. Er wußte, daß die Nordleute die Legenden seiner Rasse nicht kannten. „Er ist ein großer König des Südens ...“
„Er kommt aus der Vergangenheit“, unterbrach der Zauberer ruhig. „Er war vor langer Zeit der größte aller Könige.“
„Ein Toter!“ Die vorn stehenden bewegten sich unruhig, und die übrigen drängten vorwärts, um jedes Wort zu verstehen. Aber Wulfhere grollte: „Soll ein Geist Lebende anführen? Ihr bringt uns einen Mann, von dem ihr sagt, er sei tot. Wir folgen keinem Leichnam.“
„Wulfhere“, sagte Bran mit unterdrücktem Zorn, „du bist ein Lügner und Verräter. Du hast uns eine Aufgabe gestellt, von der du annahmst, sie sei unlösbar. Du gierst danach, unter den Adlern Roms zu kämpfen. Wir haben dir einen König gebracht, der weder Pikte, Gäle; noch Brite ist, und dennoch hältst du dich nicht an deinen Schwur!“
„So soll er gegen mich kämpfen!“ heulte Wulfhere wütend auf und schwang seine Axt in glitzerndem Bogen um seinen Kopf. „Wenn mich dein Toter besiegt, dann folgen dir meine Leute. Gewinne ich, dann laß uns in Frieden zum Lager der Legionen ziehen!“
„Gut!“ sagte der Zauberer. „Seid ihr einverstanden, Wölfe des Nordens?“
Ein wilder Aufschrei und gezückte Schwerter gaben ihm Antwort. Bran wandte sich an Kull, der das Geschehen schweigend beobachtet hatte. Die Augen des Atlanters glühten. Cormac fühlte, daß sie schon viele derartige Situationen gesehen hatten und daß Kull ahnte, worum es ging.
„Der Krieger hier sagt, du mußt mit ihm um die Führerschaft kämpfen“, erklärte Bran, und Kull nickte mit wachsender Kampfeslust. „Das habe ich erraten. Macht Raum.“
„Einen Schild und einen Helm!“ rief Bran, aber Kull schüttelte den Kopf.
„Ich brauche beides nicht“, grollte er. „Zurück, und gebt uns Platz, den Stahl zu schwingen!“
Rundum traten die Männer zurück und bildeten einen dichten Ring um die beiden Kämpfer, die wachsam aufeinander zugingen. Kull hatte sein Schwert gezückt, und die mächtige Waffe schimmerte wie ein lebendes Wesen in seiner Hand. Wulfhere schleuderte seinen Wolfsmantel beiseite und näherte sich vorsichtig, indem er über den Rand des vorgestreckten Schildes spähte und die Axt halb erhoben in der Rechten hielt.
Plötzlich, als die Kämpfer noch viele Fuß voneinander entfernt waren, sprang Kull. Sein Angriff entlockte den Kehlen der Zuseher einen Aufschrei, denn er sprang wie ein Tiger durch die Luft, und sein Schwert schmetterte gegen den rasch erhobenen Schild. Funken sprühten, und Wulfheres Axt beschrieb einen Bogen. Kull duckte sich, und als sie über seinen Kopf zischte, holte er aus und sprang von neuem. Kein Auge hatte seinen Bewegungen zu folgen vermocht, aber der obere Rand des Schildes wies eine tiefe Kerbe auf, und in Wulfheres Schuppenhemd befand sich ein langer Riß.
Cormac zitterte vor Spannung und fragte sich, wie das Schwert den Panzer hatte durchdringen können. Und der Hieb gegen den Schild hätte es zerbrechen müssen. Trotzdem fand sich nicht eine Scharte auf der valusischen Klinge! Die Waffe mußte tatsächlich von Menschen eines anderen Zeitalters geschmiedet worden sein!
Nun sprangen die beiden Giganten wieder gegeneinander an, und die Waffen zuckten wie zwei Blitze herab. Wulfheres Schild fiel zweigeteilt von seinem Arm, und Kull taumelte, als die Axt des Nordmannes, mit voller Wucht geführt, auf den Goldreif auf seiner Stirn traf. Der Hieb hätte das Gold wie Butter durchschneiden und den Kopf spalten müssen, doch die Axt prallte zurück und wies eine tiefe Scharte auf. Im nächsten Augenblick wurde der Nordmann von einem derartigen Wirbelwind von Stahl eingehüllt, daß er wie auf einer Wellenkrone zurückgetragen wurde. Sein ganzes Geschick zusammennehmend, versuchte er, den singenden Stahl mit seiner Axt zu parieren, doch vermochte er das Ende nur um einige Sekunden hinauszuzögern. Eines der Hörner flog vom Helm, dann fiel das Blatt der Axt selbst, und derselbe Hieb, der den Schaft teilte, biß durch den Helm des Wikingers in dessen Kopfhaut. Wulfhere brach in die Knie, und Blut begann ihm über das Gesicht zu rinnen.
Kull warf Cormac sein Schwert zu und stand dem benommenen Nordmann waffenlos gegenüber. Die Augen des Atlanters blitzten voll wilder Kampfeslust, und er brüllte etwas in einer unbekannten Sprache. Wie ein Wolf knurrend sprang Wulfhere auf die Beine. Ein Dolch blitzte in seiner Hand. Als die beiden Männer! aufeinander prallten, stieg von der Horde der Umstehenden ein Schrei empor, der den Himmel zu spalten drohte. Kulls zupackende Hand verfehlte das Gelenk j des Nordmannes, doch der vorzuckende Dolch brach an der Rüstung des Atlanters. Wulfhere ließ den nutzlosen Griff fahren und schlang seine Arme nach Bärenart um den Gegner. Kull grinste tigerhaft und erwiderte die Umklammerung. Einen Augenblick lang schwankten die beiden, dann bog der schwarzhaarige Krieger seinen Feind langsam rückwärts, bis das Rückgrat zu brechen drohte. Unmenschlich СКАЧАТЬ