Название: Das Monster Krimi Paket Februar 2019 - 1300 Seiten Spannung
Автор: Alfred Bekker
Издательство: Readbox publishing GmbH
Жанр: Зарубежные детективы
isbn: 9783745207958
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„Verpiss dich!“
Katharina packte den Mann am Kragen und sah ihn sich etwas genauer an. Ihr war, als habe sie ihn schon einmal gesehen.
„Warum sind Sie denn davongelaufen?“
Der Mann schwieg.
„Ich habe Sie etwas gefragt.“
„Ich bin ganz zufällig hier“, stotterte er. „Was wollen Sie von mir? Lassen Sie mich los?“
„Sie waren vor mir in der Wohnung. Was haben Sie dort gesucht? Wenn Sie nichts zu verbergen haben, hätten Sie auch nicht davonrennen müssen.“
„Lassen Sie mich los, sonst rufe ich die Polizei.“
„Warum? Nur weil wir uns zwanglos unterhalten?“ Katharina ließ ihn los. „Ich kenne Sie von irgendwoher. Ich habe Ihr Gesicht schon einmal gesehen.“
„Das glaube ich nicht.“
„Oh, doch, ich bin mir absolut sicher. Ich habe Sie schon mal irgendwo gesehen.“
Der Mann rührte sich nicht von der Stelle. „In Ihren Träumen vielleicht.“
Angestrengt dachte Katharina nach, wo und wann ihr dieser Bursche schon einmal über den Weg gelaufen war. Plötzlich stieß sie einen leichten Pfiff aus. Jetzt wusste sie, woher sie den anderen kannte. Sie stupste ihn mit dem Zeigefinger an.
„Ich weiß, wer Sie sind.“
„Dann behalten Sie es für sich“, konterte der Mann und atmete ruhiger.
Katharinas Gedächtnis hatte noch immer funktioniert. So auch jetzt. Sie erkannte den Mann wieder, mit dem sie einmal zusammengearbeitet hatte, als sie noch bei der Polizei war.
„Sie sind Max Rostek, nicht wahr?“, fragte sie.
„Wenn du‘s schon weißt, Ledermacher, dann brauche ich mich wenigstens nicht mehr vorzustellen“, erwiderte der Mann patzig.
Katharina stieß ihn vor die schmale Brust. „Nun mal schön ruhig. Was suchst du hier?“
„Wenn du an meiner Stelle wärst, würdest du es sagen?“
„Vielleicht nicht.“
„Dann sind wir uns einig.“
„Hat dich Mirschel auf meine Spur gesetzt?“
Der Mann zuckte mit den Schultern und grinste. „Das habe ich tatsächlich vergessen.“
„Du hast im Haus von Steinert herumgeschnüffelt.“
„Da war ich nicht der Einzige.“
„Stimmt“, gab Katharina zu.
„Was willst du überhaupt von mir?“
„Ich bin Privatdetektivin.“
„Schön für dich“, erwiderte Rostek.
„Warum hören wir nicht mit dem Theater auf?“, schlug Katharina vor.
„Wozu?“
„Du kannst mir nichts vormachen. Du bist ebenfalls hinter Steinert her.“
„Und wenn?“
„Warum tauschen wir nicht ein paar Informationen aus? Das wäre doch weitaus produktiver, als wenn wir uns gegenseitig behindern würden.“
„Warum sollte ich dir etwas sagen?“
„Vielleicht habe ich einige Informationen, die dir weiterhelfen. Und vielleicht bist du im Besitz von welchen, die ich gebrauchen könnte.“
Rostek überlegte einen Moment. Er schien sich nicht sicher zu sein, ob bei dem Vorschlag etwas Lukratives für ihn herausspringen würde.
„Also, was ist?“, fragte Katharina.
„Na schön, von mir aus“, stimmte Rostek zu. „Aber wehe, du ziehst mich über den Tisch.“
Katharina schlug die Tür zu, ging um den Wagen herum und stieg auf der Beifahrerseite ein.
„Also gut, dann fang mal an.“
„Warum ich?“
„Okay, machen wir‘s Zug um Zug. Ich ermittle gegen Leute, die Pornoaufnahmen von jungen Frauen machen. Und du?“
Rostek zögerte einen Moment, bevor er antwortete. „Ich bin nicht bei der Polizei. Schon lange nicht mehr. Ich arbeite jetzt als Privatdetektiv und bin an einer ähnlichen Geschichte dran. Bei mir geht‘s um einen Fotografen, der jungen Frauen große Versprechungen macht. Er behauptet, ausgezeichnete Kontakte zu allen großen Magazinen zu haben und garantiert ihnen, dass sie auf‘s Cover kommen. Ist natürlich Beschiss. Er leiert ihnen einen Haufen Kohle aus‘m Kreuz, und das Einzige, was dabei herausspringt, sind ein paar billige Schmuddelaufnahmen, die dann in einem drittklassigen Pornomagazin erscheinen.“
„Weshalb wenden sich die Frauen nicht an die Polizei?“
„Der Typ ist ‘nen ganz schlauer. Er lässt sie vorher einen Vertrag unterschreiben, in dem sie bestätigen, dass sie mit diesen Aufnahmen und deren Verwertung einverstanden waren. Offiziell lässt sich da nichts machen.“
„Bei meinem Fall verhält es sich ähnlich“, sagte Katharina. „Die betreffende Frau hat sich anschließend umgebracht.“
„Uh, das ist übel.“
„Wurdest du von einem der Opfer beauftragt?“
„Von der Mutter.“
„Hat die Tochter auch ...“
„He, jetzt bin ich mal wieder dran, mit Fragen stellen.“
„Nur zu.“
„Was hast du im Haus von Steinert gesucht?“
„Dasselbe wie du. Beweise.“
„Dann glaubst du also auch, dass er in die Sache verwickelt ist?“
„Ich weiß es nicht. Was denkst du?“
„Im Moment noch gar nichts. Ich hatte keine Gelegenheit, mich bei ihm umzusehen. Du kamst mir dazwischen.“
„Du hast nichts versäumt.“
„Das hätte ich gerne selber überprüft.“
„Nur zu. Niemand hindert dich daran.
„Wie bist du eigentlich auf Steinert gekommen?“, wollte Rostek wissen.
„Jemand СКАЧАТЬ